Bei selbstbewussteren Kunden punkten mit einer persönlichen und glaubwürdigen Positionierung
Was ändert sich in Sachen Positionierung 2024?
Ich mache nicht alle Jahre so einen Rückblick und Ausblick.
Das Thema Positionierung ist einfach nicht so schnelllebig, dass ich jedes Jahr etwas Revolutionäres zu erzählen hätte.
In diesem Jahr fallen mir allerdings ein paar Dinge ein, die – zum Glück – in dem großen Positionierungs-Methoden-Baukasten in die hinteren Ecken rutschen und nicht mehr so massiv eingesetzt werden.
Dafür gibt es ein paar andere Dinge, die noch wichtiger werden.
Ich habe heute keine grandios neue Strategie für Dich. Aber ich sehe, wie sich Schwerpunkte verschieben. Damit eröffnen sich Möglichkeiten, die wir noch mehr, noch bewusster für uns nutzen können.
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Positionierung 2024 – Was geht? Wovon werden wir weniger sehen?
Die enge, starre Schmalspur-Positionierung wird weniger
Was ich immer seltener sehe – und was mich sehr freut – ist diese starre Schmalspur-Positionierung:
Such Dir Deine möglichst enge Nische und darin Deinen idealen Kunden. Sprich nur diesen Kunden in dieser Nische an. Mach bloß nichts anderes, das verwirrt die Leute nur.
Ich denke, davon sollten wir uns getrost verabschieden. So ein Ansatz macht uns zu einem schablonenhaften Unternehmer-Abziehbild. Auf sowas haben zum Glück immer weniger Selbständige Lust.
Was damit auch weniger wird, sind die Coaches, die Dir eine solche Baukasten-Schema-F-Positionierung überstülpen wollen. Klar, so ein Ansatz ist für den Coach einfacher. Aber meistens nicht für den Kunden besser.
Ich habe zum Glück schon lange niemanden mehr sagen hören „Ich wurde von meinem letzten Coach positioniert als …“
Dafür treffe ich immer mehr Menschen, die sich von solchen Beratern trennen oder gar nicht erst mit ihnen zusammenarbeiten. Menschen, die sagen „Das bin ich nicht. Das will ich nicht. Das muss doch auch anders gehen.“
Und damit sind sie auf dem richtigen Weg – wie wir noch sehen werden.
Kunden, die alles akzeptieren und sich alles aufdrängen lassen, werden weniger
Das ist noch etwas, auf das ich liebend gern verzichte: uninformierte Kunden, die sich mit einem aufpolierten, wohlklingenden Marketingtext alles andrehen verkaufen lassen.
Das meine ich übrigens im doppelten Sinne:
- Ich als Positionierungs-Berater und Business-Coach sehe weniger Kunden, die auf supertolle Versprechen von der magischen Positionierungs-Marketing-Wunderpille anspringen
und - wir alle als Selbständige treffen auf weniger Kunden, die sich so einfach breitquatschen lassen.
Was bleibt und was kommt wird nun naturgemäß ein wenig das Gegenteil von dem, was geht. Trotzdem sehen wir uns das noch genauer an.
Was bleibt 2024 in Sachen Positionierung?
Es bleibt das, was ich schon lange predige.
Ich zitiere hier einfach mal ein paar Aussagen, die Du von mir wahrscheinlich schon öfter gehört hast:
Positionierung ist und bleibt wichtig. Punkt.
(zum Weiterlesen: Du kannst nicht nicht positioniert sein)
Eine Positionierung muss nicht super spitz und eng sein. Aber sie muss eindeutig sein und verständlich und die richtigen Leute richtig ansprechen.
Positionierung entwickeln ist halb strukturierterer Prozess und halb Intuition.
Wenn Du noch zusätzlich etwas Erfahrung mit in den Topf werfen kannst, wird das Ganze noch besser.
(zum Weiterlesen für die Struktur: Mein kompletter Prozess zum Finden Deiner Positionierung)
Positionierung verändert sich. Von jedem und jeder Einzelnen. Sie ist praktisch ständig etwas im Wandel.
(zum Weiterlesen: Eine Positionierung ist nie ganz fertig – wichtige Nacharbeiten für die optimale Wirkung)
Ich sage immer: Positionierung ist eine ständige Evolution. Das ist besser als alle paar Jahre eine Revolution.
Positionierung braucht Sichtbarkeit.
Die genialste und ansprechendste Positionierung nützt Dir überhaupt nichts, wenn niemand davon erfährt.
(zum Weiterlesen: Positionierung und Sichtbarkeit – nur zusammen bringen sie Dein Business voran)
Das ist alles nicht neu, wie Du an den verlinkten Artikeln siehst. Die sind z.T. schon ein paar Jahre alt.
Es sind einfach Grundlagen, die wichtig sind und bleiben.
Kommen wir zu dem, was kommt – Positionierung 2024 – Was wird wichtig?
Na, was denkst Du?
Ih knüpfe hier mal an an das, was wir im Micro Audio Symposium von praktisch allen Expertinnen mit Bezug auf Onlinekurse gehört haben. Wobei ich denke, dass wir das getrost auf unsere gesamte Arbeit als Selbständige übertragen können – mindestens aber soweit, wie wir uns online vermarkten:
Der Markt ist voller geworden und die Kunden zurückhaltender.
Ich habe vorhin gesagt, die Kunden, die sich alles aufschwatzen lassen, wenn man es nur hübsch genug verpackt, die werden weniger.
Folglich sehen wir uns nun verstärkt Kunden gegenüber, die informierter sind und selbstbewusster.
Die mehr nachdenken, weniger aus dem Impuls heraus kaufen und genau überlegen: I
st das wirklich die richtige Lösung für mich?
Brauche ich das wirklich?
Das?
Oder doch etwas anderes?
Und von dieser Anbieterin oder doch von jemand anderem?
Das heißt für uns, dass unsere Positionierung noch wichtiger wird bei der Kundengewinnung.
Die muss nämlich die Fragen beantworten, die sich diese informierten Interessenten stellen.
Und sie darf nicht mehr nur hübsch klingen.
Positionierung muss fühlbar echt sein. Sie muss erlebbar sein.
Das mag, gerade wenn Du neu anfängst, Dich und Dein Business zu vermarkten, gewöhnungsbedürftig sein. Wir neigen dazu, wenn wir unsere Angebote in der Öffentlichkeit zeigen, den Marketing-Hut aufzusetzen und in eine Art Marketing-Sprech zu verfallen.
Lass das.
Eigentlich wird es dadurch sogar einfacher.
Schreib, wie Du auch redest. Finde einen Stil, der Dir leicht fällt, mit dem Du Dich wohlfühlst und der am besten auch etwas Spaß macht.
Es ist im Grunde nicht neu. Aber wir werden das noch stärker beachten:
Die Leute kaufen von Dir, weil sie das Gefühl haben, bei Dir sind sie richtig. Und weil sie Dir vertrauen.
Deshalb solltest Du ihnen auch Gelegenheit geben, Dich kennenzulernen.
Zeig Persönlichkeit.
Ich merke das auch in meiner 1:1-Arbeit. Wir suchen da nicht krampfhaft nach Alleinstellungsmerkmalen der Art „Nur ich habe die TÜV-geprüfte super-schnell und super-sicher-Methode“
Wir schauen viel mehr, wie wir die passenden Elemente der Persönlichkeit meiner Kundinnen schön herausstellen können und wie wir ihre Begeisterung für ihre Arbeit und ihre Kunden erlebbar machen können.
Das wird wichtig.
(zum Weiterlesen:
Deine Positionierung entwickeln – Die richtigen Elemente für ein vollständiges Bild
Wieviel Privates sollst Du als Unternehmer zeigen? 3 Tipps)
Auch den nächsten Punkt haben wir schon auf dem Micro Audio Symposium gehört.
Die Menschen sind nicht nur selbstbewusster und informierter geworden. Sie haben auch gestrichen genug von Chatbots und seelenlosen Automatisierungen.
Die Menschen wollen gesehen werden und als Menschen behandelt werden, nicht als Leads.
Also mach das einfach.
Zeig, dass Du die Menschen siehst, dass Dir der persönliche Kontakt wichtig ist. Dass Dir jede und jeder Einzelne wichtig ist – natürlich nur, wenn das bei Dir auch passt und der Fall ist.
Und zeig ihnen, was sie bei Dir erwartet.
Ich denke, das war auch mit ein Grund, warum meine Blogparade im Frühjahr so erfolgreich war. Das Thema „Wie es ist, mit mir zu arbeiten“, das hat den über 80 Selbständigen und Solo-Unternehmern einen Anlass gegeben, einfach mal zu erzählen, wie sie mit ihren Kunden arbeiten.
Wir denken manchmal, sowas hat keinen Platz in einer lehrbuchartigen Marketing-Kommunikation. Wir sollen doch über den Nutzen reden und darüber, wie sich unsere Wunschkundin am Ende unserer Zusammenarbeit fühlt.
Ich sehe das anders.
Warum wollen wir denn nicht noch etwas mehr erzählen. Über die Dinge, die uns an unserer Arbeit für unsere Kunden wichtig sind. Das sind die Dinge, die Dich wirklich unterscheidbar machen.
So richtig neu ist das nicht. Aber es wird noch wichtiger.
Fazit – Meine Sicht auf Positionierung im Jahr 2024
Damit bin ich auch schon durch, durch meinen kleinen Rundgang im Positionierungs-Universum. Richtig revolutionär ist es nicht, was sich verändert. Ist ja auch klar. Positionierung ist ein uraltes Marketingprinzip und keine neue Technologie wie die ganzen KI-Dienste, die sich jetzt rasend schnell entwickeln.
Nimm diese Gedanken einfach, um nochmal Deine Schwerpunkte nachzujustieren. Natürlich wird das von Branche zu Branche unterschiedlich sein. Das weißt Du. Aber ich denke, Du bist generell gut beraten, wenn Du noch mehr daran arbeitest, Deine Kunden und Interessenten als Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Und wenn Du ihnen persönlich als Mensch gegenübertrittst.
Wenn Du ein wenig Hilfe bei diesem Nachjustieren brauchst, dann kannst Du gern auch mich ansprechen zum gemeinsamen Nachdenken. Entweder wir machen das mal 1:1 – auch in einer gut vorbereiteten Stunde kann man sehr viel erreichen – oder Du kommst gleich in den Positionierungs-Weiterdenker-Club und hast mich dauerhaft an Deiner Seite.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
Samira says
Liebe Dagmar,
seiner Kundschaft als Mensch gegenüber zu treten finde ich ebenso essentiell wie du. Ich persönlich bin der Meinung, dass potenzielle Kunden es merken, wenn man nicht authentisch ist in seiner Positionierung.
Liebe Grüße
Samira
Dagmar Recklies says
Ich denke auch, die Menschen merken das. Zumindest wenn es um mehr geht als einen einmaligen 10-Euro-Kauf.
Liebe Grüße
Dagmar
Ivana says
Liebe Dagmar,
das, was du schreibst, kommt mir sehr entgegen, denn diese superspitze Positionierung (auch wenn ich sie im Moment habe 😉 ) war noch nie wirklich mein Ding. Ich will mich authentisch zeigen und wenn jemand nicht damit kann, dass ich ab und zu auch etwas persönliches schreibe, das mit meinem Thema nichts zu tun hat, dann passt es eben nicht.
Ich denke Authentizität ist das Zauberwort und das macht es eigentlich einfacher, statt mit anderen zu konkurrieren. Auch wenn es X andere mit meinem Thema gibt, mich und meine Weise gibt es nur einmal.
Liebe Grüsse,
Ivana
Dagmar Recklies says
Genau so.
Ich fände den Gedanken unerträglich, dass ich nicht auch mal was „am Rande meiner Fachthemen“ schreiben könnte, nur weil das dann die spitze Positionierung verwischt.
Außerdem lebt kein einziges Themengebiet isoliert von anderen.
Liebe Grüße
Dagmar
Barbara Riedl says
Liebe Dagmar,
vielen Dank für diese schöne Zusammenfassung!
Du sprichst mir damit aus der Seele!
Denn Menschen nicht als Leads zu sehen, sondern als Menschen mit Wünschen, Träumen und Zielen (und auch Ängsten), wird uns in den kommenden Monaten von denen noch mehr unterscheiden, die nur aufs schnelle Geld aus sind.
Und man selbst zu sein, erleichtert auch einfach vieles 😁
Liebe Grüße
Barbara
Claudia Heimgartner says
Danke für dieses Update liebe Dagmar.
Ich seh das auch so. Es ist so viel einfacher Business zu machen, wenn wir einfach uns selbst sein können. Und das kommt eben an oder nicht.
Und das ist gut so!
Herzliche Grüsse
Claudia
Dagmar Recklies says
So ist es. Wobei man das auch erst einmal lernen und erleben muss. Zu Beginn dachte ich auch, wenn ich Marketing mache, muss ich ganz formell und professionell auftreten.
Zum Glück ist das gar nicht so.
Liebe Grüße
Dagmar
Claudia Heimgartner says
Ja das stimmt.
Authentizität braucht Mut und darf gelernt werden.
An diesem Mindset-Shift arbeite ich mit meinen Kundinnen ganz oft!