5 Werte, die mir in der Beziehung zu meinen Kunden und meiner Community wichtig sind
Shownotes
In dieser Episode geht es um Werte. Es geht darum, wie Werte mein Handeln als Unternehmer und ganz besonders mein Marketing beeinflussen. Es geht auch darum, dass mir gerade Marketing leichter fällt wenn ich einfach weiß, dass ich mich im Rahmen meiner Werte bewege.
Dieses „Es fällt leichter“ und ein „Es funktioniert auch besser“ möchte ich Dir mit diesem Podcast mitgeben. Wenn Du genau weißt, wofür Du stehst und mit welchen Werten Du wahrgenommen werden willst, dann kannst Du das auch besser – leichter – und überzeugender vermitteln. Du stärkst Deine Positionierung und Dein Marketing.
Dieser Podcast ist ein Beitrag zur Blogparade Haltung, Werte und Wirkung im Business von Anna Koschinski #HaltungRockt
Transkript
In diesem Podcast geht es um Werte. Es geht darum, wie Werte mein Handeln als Unternehmer und ganz besonders mein Marketing beeinflussen. Es geht auch darum, dass mir gerade Marketing leichter fällt wenn ich einfach weiß, dass ich mich im Rahmen meiner Werte bewege. Dieses „Es fällt leichter“ und ein „Es funktioniert auch besser“ möchte ich Dir mit diesem Podcast mitgeben. Wenn Du genau weißt, wofür Du stehst und mit welchen Werten Du wahrgenommen werden willst, dann kannst Du das auch besser – leichter – und überzeugender vermitteln. Du stärkst Deine Positionierung und Dein Marketing.
Den Begriff „Werte“ finde ich eigentlich ziemlich groß und aufgeladen. Ich bin gar nicht so der Typ der sich erst ein konkretes Wertesystem zurechtlegen muss um dann seine Strategien und Handlungen danach auszurichten. Bei mir geht das eher andersherum. Für mich gibt es als Unternehmer Dinge, die mir in der Beziehung zu meinen Kunden und meiner Community wichtig sind. Und es gibt Dinge, die ich einfach nicht tue. Eher so eine Art moralischer Kompass.
Wenn man aber genauer darüber nachdenkt, dann lassen sich aus diesem „Was tue ich und was tue ich nicht“ schon Werte herausschälen, die mein Handeln bestimmen. Darüber erzähle ich heute.
Den Anstoß dazu gab die Blogparade Haltung, Werte und Wirkung im Business von meiner Kollegin Anna Koschinski. Das hier ist mein Beitrag.
Hier sind also 5 Werte, die mir in der Beziehung zu meinen Kunden und meiner Community wichtig sind. Mir ist da teilweise eine Trennung schwergefallen. Die Dinge gehen ineinander über und bedingen sich gegenseitig. Die Reihenfolge ist auch keine Wertung.
Es ist einfach das, was mich als Mensch, Geschäftspartner und Unternehmer ausmacht.
Transparenz
Im Marketing ist vieles eine sorgsam konstruierte Fassade. „Fake it til you make it“ kommt ja nicht von ungefähr. Klar, die Menschen wollen zu jemandem aufsehen, der schon weiter ist als sie. Sie wollen sich von jemandem helfen lassen, der schon bewiesen hat, dass er es kann. Ich würde jetzt mein Marketing auch nicht auf Selbstzweifel und Fehlschläge aufbauen wollen.
Aber ich bin davon überzeugt, dass man trotz alledem auch mit Transparenz und Ehrlichkeit erfolgreiches Marketing machen kann. Das eine schließt das andere nicht aus. Ich möchte einfach, dass die Menschen bei mir genau wissen, woran sie sind.
Ich sage zum Beispiel ganz klar
„Ich mache gerade die und die Aktion, weil ich demnächst unser Jahresprogramm wieder aufmache“
„Du wirst in den nächsten Woche mehr Mails von mir bekommen, weil ein Launch ansteht“
„Ich werde Dir am Ende des Webinars unser neues Jahresprogramm vorstellen“
Dann weiß jeder woran er ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich trotzdem relevante Inhalte liefere.
Ich sage aber auch dazu:
„Du darfst meine Aktionen und Webinare und so weiter auch gern mitmachen, wenn Du mein Programm nicht kaufen willst. Dann schau Dir den Teil nicht an.“
So weiß jeder woran er oder sie ist und kann dann für sich entscheiden, ob sie nun an dieser Aktion teilnimmt oder nicht.
Also selbst entscheiden erwarte ich schon. Ich möchte ja mit unternehmerisch denkenden UnternehmerInnen zusammenarbeiten. Und dazu lege ich die Karten offen auf den Tisch.
Das fällt für mich auch unter den nächsten Punkt:
Fairness
Meine Definition von Fairness als Unternehmer:
Ein Geschäft ist dann ein gutes Geschäft, wenn es für beide Seiten ein gutes Geschäft ist.
Natürlich will ich Geld verdienen. Ich habe eine Familie und Miete zu zahlen.
Ich will aber auch, dass du einen ordentlichen Gegenwert für Dein Geld erhältst. Du sollst das Ergebnis bekommen, für das Du mich bezahlst.
Dafür gibt es bei mir auch faire Preise. Ich halte nichts von Premium-Luxus-Angeboten mit goldenem Henkelchen dran. Ich mache aber auch keine Billigangebote. Höchstens mal ein kleines, preiswertes Kennenlernangebot. Dann ist für mich aber auch Teil des Geschäftes, dass Du mich kennenlernst und mir damit die Chance gibst, dass vielleicht mehr aus unserer Zusammenarbeit wird.
Ich mag niemandem das Geld aus der Tasche ziehen. Und ich mag niemandem etwas aufschwatzen. Ich versuche höchstens, Dir zu einer Entscheidung zu helfen, die Du sowieso irgendwann mal treffen musst – egal ob für mich oder irgendwen anderes oder fürs allein weiterwurschteln. Ich sage auch mal, dass ich für dieses Problem nicht die Richtige bin.
Fairness und Transparenz hängen für mich ganz eng zusammen. Ich finde es einfach fair, transparent zu sein. Weil ich eben niemanden über den Tisch ziehen will.
Ich erwarte dann aber auch im Gegenzug, dass Du für Dich die richtigen Schlüsse daraus ziehst. Entweder mein Angebot passt für Dich oder nicht. Ich nehme es Dir nicht übel, wenn Du Nein sagst. Das finde ich fairer, als mich noch über 30 Entscheidungsrunden hin zu beschäftigen.
Ich weiß, Fairness ist ein Stück weit ein subjektiver Wert. Ich merke das ganz stark an mir selbst. Wenn ich irgendetwas als unfair empfinde, dann bin ich ganz schnell weg. Ich behandele andere einfach so, wie auch ich behandelt werden will. Dann wird es schon für uns beide passen.
Respekt
Wenn Du und ich auf diese Weise fair und transparent miteinander umgehen, dann mache ich das auch aus Respekt vor Dir.
Respekt ist ein Wert, der für mich in beide Richtungen wirkt.
Ich möchte respektiert werden. Ich befolge gesellschaftliche Normen und die Regeln des sozialen Zusammenlebens. Aber ich mag mich nicht für irgendwen und irgendwas verbiegen.
Ich lasse mich auch nicht gern für dumm verkaufen. Wenn ich mal wieder einen dieser unsäglichen Werbeanrufe bekomme, dann werde ich immer dann ungemütlich, wenn mir jemand mit so typischen Verkäufersätzen kommt
„Die Strategie Weiterentwicklung Ihres Unternehmens steht dann also bei Ihnen nicht auf der Tagesordnung?“
„Ach komm, lass Du doch Deine antrainierten Verkaufstechniken. Ich habe Nein gesagt. Meine Strategie geht Dich nichts an. Für wie blöd hältst Du mich?“
Für mich ist das eine Respektlosigkeit.
Solche gefühlten Respektlosigkeiten triggern mich ziemlich stark. Gerade weil das so ist und weil ich so akzeptiert werde wie ich bin, deshalb ist mir das auch für meine Kunden und Follower so wichtig.
Deshalb gehe ich auch mit der Persönlichkeit und den Entscheidungen meiner Kunden und der Menschen die mir folgen respektvoll um. Ich verbiege niemanden. Ich sage aber, wo es nach meiner Einschätzung schwierig werden wird. Ich gebe Empfehlungen. Ich sage, was ich in der Situation tun würde. Das ist ja meine Aufgabe als Berater. Dann suchen wir gemeinsam einen Weg, der zu genau dieser Person passt – mit dem sie sich wohlfühlt und den sie dann auch überzeugend gehen kann.
Ich respektiere auch, wenn Du zu einem Angebot von mir Nein sagst. Natürlich schaue ich, ob wir nicht anders doch noch zusammenkommen. Aber wenn es nicht für Dich passt, dann ist das eben so.
Wenn Du nichts von mir kaufst, dann bleibst Du vielleicht in meinem Newsletter oder meiner Facebookgruppe oder verbindest Dich mit mir auf LinkedIn. Dann bleiben wir immerhin in Kontakt. Und auch das schätze ich sehr an Dir.
Womit wir beim nächsten Wert sind:
Wertschätzung
Mein Marketing findet fast komplett online statt.
Ich kenne das unglaublich laute Grundrauschen von Posts, Artikeln, Anzeigen, Aktionen. Ich kenne die Flut an Informationen und Angeboten, die ständig über uns alle hereinbricht. Und vieles davon sind ja sehr gute Informationen und Angebote.
Gerade weil das so ist, schätze ich jeden einzelnen Menschen, der oder die sich in meine Liste einträgt, in unsere Facebookgruppe kommt, meine Podcastepisoden anhört.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Du könntest genauso gut jemand anderem folgen und zuhören.
Ich schätze das Vertrauen, das Du mir damit entgegenbringst. Du vertraust mir nämlich Deine Zeit an. Dafür ist es mir dann auch wichtig, dass Du aus dieser Zeit und Aufmerksamkeit wirklich etwas für Dich mitnehmen kannst.
Ich schätze meine Leser, Hörer und Follower übrigens auch, wenn sie nicht die total aktiven Super-Fans sind, die stets und überall meine Posts liken und kommentieren. Da kommt auch wieder die Sache mit dem Respekt rein. Ich weiß, dass viele nicht die aktiven Online-Typen sind. Konsumieren ja, aber selbst auch nur mit einem Like in Erscheinung treten ist nicht ihr Ding. Das ist so und das respektiere ich. Ich schätze es trotzdem, dass Du mir folgst und mir hier gerade zuhörst. (Mehr dazu auch in meinem Beitrag Stille Leser und Follower)
Damit bin ich auch schon beim letzten Punkt. Das ist eigentlich kein Wert, sondern mehr eine Überzeugung.
Gutes kommt zurück
Ich bin ein sehr rationaler Mensch. Aber daran glaube ich.
Wenn Du Gutes tust, ohne dafür immer gleich eine Gegenleistung zu erwarten, dann kommt das irgendwann zu Dir zurück.
Das ist gerade wenn man wie ich hauptsächlich online Marketing macht so einfach. Ich meine hier nicht mal Contentmarketing, wo man ja kostenlos gute Inhalte herausgibt um so Vertrauen aufzubauen.
Ich meine die vielen Kleinigkeiten wo man einfach mal nicht gleich ein Preisschild dranhängt, wo sich für jemanden Zeit nimmt obwohl man genau weiß, dass diese Person nie ein zahlender Kunde werden wird, wo man einfach mal großzügig ist oder unkompliziert eine vernünftige Lösung findet.
Ich mache das nicht aus Berechnung, weil ich mir später doch eine Gegenleistung davon erhoffe. Ich mache das, weil es mir wichtig ist, dass die Menschen, die mir ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken, auch etwas davon haben. Und damit diese Menschen sehen, dass mir das wichtig ist. Ich mache das, weil ich mich selbst auch über solche Kleinigkeiten die nicht mal viel kosten müssen freue.
Dafür kommt auch etwas zurück. Nicht immer sofort und nicht nimmer messbar. Aber es kommt.
Manch einer wird dann viel später doch noch ein zahlender Kunde. Oder ich bekomme ein nettes Testimonial. Ich werde weiterempfohlen. Manch einer wird einfach ein aktiver Follower und interagiert mit meinen Beiträgen. Das hilft mir ja auch. Und ich freue mich, dass wir auf diese Weise in Kontakt bleiben.
Das heißt nicht, dass ich alles umsonst rausgebe. Ich bin Unternehmer und Leistung hat ihren Preis. Aber etwas ehrliche Großzügigkeit fühlt sich für mich einfach richtig an.
Was habe ich von diesen Werten?
Was bringt es mir denn nun, diese Dinge tatsächlich und bewusst in meinem Unternehmen und meinem Marketing zu leben?
Zu Anfang fühlte sich das ungewohnt an. Es erforderte sogar Mut. Das Marketing das ich an der Uni gelernt habe, geht anders.
Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass dadurch im Grunde alles leichter wird. Ich kann mich 100% mit dem identifizieren, was ich sage. Ich fühle mich wohl damit. Ich habe kein Störgefühl mehr wenn ich auch mal ganz klar sage „Das ist mein Angebot. Es hat seinen Preis. Aber für Dich ist es das Richtige.“ Weil ich transparent erkläre, wann ich etwas verkaufen will. Weil ich weiß, dass der Preis fair ist. Weil ich es auch respektieren werde, wenn diese Person dann doch nur weiter meinen Newsletter liest und mehr nicht.
Es fällt mir leichter Marketingtexte zu schreiben. Na klar richte ich mich dabei auch nach ein paar Grundregeln. Sicher mache ich auch Marketing über Nutzen und Handlungsaufforderungen und ich schaue auch, dass meine Überschriften interessant sind.
Aber es sind meine Texte, mit meiner Stimme, die 100% ich sind. So wie alles andere Marketing. Das fällt mir leichter.
Und es bringt mir mehr.
Bei jedem neuen Kunden und jedem neuen Mitglied im Positionierungs-Weiterdenker-Club denke ich aufs Neue „Wow, hast Du wieder ein Glück gehabt. So eine nette Kundin“.
Aber das ist ja nicht einfach Glück. Es liegt daran, dass ich genau die Menschen anspreche, die meine Werte teilen, die meine Haltung und meine Art zu arbeiten schätzen. Dazu müssen sie das aber erkennen können.
Was hast Du davon, Deine Werte in Dein Marketing einfließen zu lassen?
Ich möchte Dich ermutigen, wie ich Dein Unternehmen und Dein Marketing auch über Deine Werte zu definieren. Wer bist Du und wie möchtest Du wahrgenommen werden? Das ist auch ein ganz wichtiger Teil der Positionierung.
Es gibt heute zu fast allen Produkten, Leistungen und Angeboten noch viele andere, die das gleiche anbieten wie Du. Aber nur Du hast Deine eigene Art, mit den Menschen zu sprechen, mit ihnen umzugehen, für sie Nutzen zu schaffen. Diese Dinge prägen das Bild, das sich Menschen von Dir machen oft viel stärker als Dein Was für Wen. Denn sie machen Dich zu einem Menschen, an den man sich erinnern kann und dem man vertrauen kann.
Hab den Mut, Dich nicht zu verbiegen, nur um irgendwelchen Marketing-Best-Practices zu folgen. Du wirst damit genau die Menschen anziehen, die genau dieses Unverbogene an Dir schätzen.
Das ist doch was.
Schreib mir mal in die Kommentare, welche Werte für Dich als Unternehmer oder Unternehmerin besonders wichtig sind.
Anna Koschinski says
Liebe Dagmar,
danke für diesen großartigen Beitrag zu meiner Blogparade. Je mehr Artikel eintrudeln, umso mehr weiß auch ich, dass ich die richtigen Menschen erreiche. Und es ist genau wie du schreibst: Das ist kein Glück, das ist ein Erkennen, ein Matching. Und ich bin sehr, sehr froh, dass wir uns auf FB über den Weg gelaufen sind.
Mein Lieblings-„Wert“ ist der fünfte. Und auch sonst sind wir nah beieinander, auch wenn wir andere Begrifflichkeiten nutzen (da fällt mir wieder ein, ich wollte über Wording schreiben). Gutes kommt zurück. Und zwar nicht nur, weil wir etwas geben, sondern auch, weil wir einfach da sind, Weil wir aufmerksam sind, mitdenken, unser Wissen teilen, kooperieren, netzwerken. Und es ist eben wichtig, sich das klarzumachen, weil man es dann noch überzeugter vertreten und rüberbringen kann 🙂
Danke für deine Worte und dein Sein.
Anna
Dagmar Recklies says
Liebe Anna,
vielen Dank für diese Blogparade und Deinen lieben Kommentar.
Ich freue mich auch sehr, dass wir uns kennengelernt haben. Du gehörst zu den Menschen die mich darin bestätigen, dass Marketing und überhaupt Unternehmer sein über ehrlichen Beziehungsaufbau und Interesse am Gegenüber immer noch am besten funktioniert..
Das mit dem Wording habe ich auch schon beobachtet. Für mich haben manche Begriffe ganz konkrete Bedeutungen und Assoziationen, die nicht immer zum Allgemeinverständnis passen :). Aber so lange man sich das bewusst macht und schaut, was der andere tatsächlich meint, funktioniert das schon.
Liebe Grüße
Dagmar
Margaretha Schedler says
Liebe Dagmar,
wie wunderbar Du Deine Werte beschrieben bzw. besprochen hast. Ich höre Dir sehr gerne zu. Mit diesen Deinen Werten bin auch ich durch mein Geschäfts- und Privatleben gegangen. Trennung gibt es für mich hier nicht.
Ich gebe gerne, doch wenn ich merke, dass ich ausgenützt werde, bin ich ganz schnell nicht mehr zu sprechen.
Über Werte wurde nie gesprochen, sie sind gelebt worden.
Ich durfte schon sehr viel von Dir lernen und schätze Dich sehr.
Alles Liebe und Gute
Margaretha
Dagmar Recklies says
Liebe Margaretha,
vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich freue mich sehr, dass wir uns kennengelernt haben.
Es tut gut zu merken, dass man Menschen erreicht und ihnen helfen kann.
Liebe Grüße
Dagmar