Den Menschen hinter dem Unternehmer zeigen – so ziehst Du die Grenze
Shownotes
Damit tun sich viele Selbständige und Solo-Unternehmer schwer:
Den Menschen hinter dem Unternehmer zeigen.
Privates öffentlich zeigen.
Da ist einfach eine Hemmschwelle. Man möchte Privates für sich behalten. Es gibt Dinge, die gehen keinen etwas an.
Du weißt aber auch, dass es Dein Marketing leichter macht, wenn Du nicht nur ein Unternehmen präsentierst, sondern als Mensch sichtbar wirst.
Ich zeige Dir, dass das eine nicht das andere ausschließt.
Ich gebe Dir 3 konkrete Tipps, wie Du Dinge findest, die auch Du problemlos in der Öffentlichkeit von Dir zeigen magst. Die musst Du identifizieren. Wenn Du einmal entschieden hast „Das darf jeder sehen“, dann fällt es auch nicht mehr schwer, das vorzuzeigen.
Im Podcast erwähnt
- #154 Wie Du erfolgreich Marketing machst, indem Du regelmäßig über Deine Arbeit sprichst
- #156 Zeige-was-Du-tust-Marketing: Wo, Was und Wieviel solltest Du teilen?
- 13 Dinge, die Du noch nicht über mich wusstest
- Die Zeige-was-Du-tust-Challenge
Transkript
Privates zeigen? Den Menschen hinter dem Unternehmer zeigen!
Wenn Du als Solo-Unternehmer online sichtbar werden willst, dann ist es wichtig, dass Du auch den Menschen hinter dem Unternehmer zeigst.
Das weißt Du.
Menschen gehen neunmal Beziehungen zu Menschen ein, nicht zu Unternehmen.
Für uns Solo-Unternehmer und Unternehmerinnen ist das sowieso die große Chance, gegen größere Unternehmen und gegen all die Wettbewerber, die fast das gleiche anbieten, überhaupt anzukommen.
Gerade bei direkten, persönlichen Leistungen entscheiden nicht nur die Qualifikation und der Preis, sondern ganz stark auch die persönliche Chemie.
Jeder versteht, dass das wichtig ist. Aber viele sehen dann sofort die Hemmschwelle „Nein, Privates will ich nicht öffentlich zeigen“. Die abgeschwächte Form lautet „Hach, das fällt mir so schwer. Ich fühle mich damit so unwohl.“
Nicht jeder mag das. Nicht jeder will das. Nicht jeder fühlt sich damit wohl.
Für die Fälle schwirrt überall der gute Rat herum „Sei persönlich, nicht privat.“
Klingt toll. Stimmt auch. Aber wie zum Geier macht man das eigentlich?
Der Rat mit dem persönlich sein beantwortet noch nicht die Frage, was und wieviel von dem Menschen hinter dem Unternehmer Du nun eigentlich zeigen willst und sollst.
Also werde ich mal etwas konkreter.
Hier kommen 3 Tipps, mit denen es Dir leichter fällt, den Menschen hinter dem Unternehmer zu zeigen.
Tipp 1 – Die Liste – Welche privaten Dinge zeigst Du und welche nicht?
Mach Dir eine große Liste mit allen möglichen Dingen über Dich: Hobbys, Interessen, Vorlieben, Spleens und Marotten, besondere Lebenserfahrungen, Gewohnheiten, Stärken kleine Schwächen usw.
Erst wenn diese Liste steht, entscheidest Du, was davon Du auch öffentlich erwähnen würdest und was ganz sicher nicht.
Ein guter Indikator ist: Stell Dir vor, Du bist auf dem Ersten Elternabend in der neuen Schulklasse Deines Kindes. Du machst mit den anderen Eltern Smalltalk. Was würdest Du dort ohne schlechtes Gefühl über Dich erzählen?
Das kannst Du doch auch online zeigen, oder?
Zusatztipp, damit Du dich noch wohler damit fühlst:
Du hast jetzt also eine Liste mit eher privaten Dingen, über die Du ohne großes Störgefühl auch öffentlich sprechen würdest.
Mach Dir dazu noch eine Negativliste. Darauf kommen alle die Dinge, die nicht in die Öffentlichkeit gehören und wo Du gar nicht mehr darüber nachdenkst, ob Du vielleicht doch mal … Das ist Deine Entscheidung. Was Du nicht erzählen magst, das kommt auf die Negativliste.
Mit dieser Negativliste verschwindet dieses Oh-ich-mache-mich-öffentlich-nackig-Gefühl noch mehr. Du siehst ja jetzt vor Dir, was alles privat ist und bleibt.
Noch ein Zusatztipp:
Wenn Dir die Auswahl schwer fällt, such in Deiner ersten Liste – also in der unsortierten – konkret nach Dingen, bei denen sich ein Bezug zu Deinem Unternehmen herstellen lässt.
Hast Du ein Hobby, bei dem Du sehr akribisch sein musst? Ist es Deinen Kunden auch wichtig, dass Du sehr akribisch arbeitest? Dann passt das doch.
Tipp 2 – Der berufliche Kontext ist sowieso nicht ganz privat
Geh einmal gedanklich Dein bisheriges Berufsleben durch. Notfalls bis zur Ausbildung. Welche Erlebnisse, Erfahrungen oder Personen haben Dich bis geprägt und wirken bis heute nach? Das können kleine Episoden sein oder Beispiele für Deine Werte und Herangehensweisen. Oder Erfahrungen, die Du heute sowieso gern Deinen Kunden mitgibst.
Diese Dinge kommen ja schon aus einem Business-Kontext. Im Kennenlerngespräch mit einem potenziellen Kunden würdest Du sie vielleicht bedenkenlos erzählen. Warum dann nicht auch auf Deinem Blog?
Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich bewusst mit Kunden aus allen Branchen arbeite. Weil ich so gern Ideen und Strategien aus einer Branche in eine ganz andere versetze. Darin sehe ich einen Vorteil für meine Kunden – kein Branchenfokus, bei dem dann jedem die gleichen Best Practices übergestülpt werden. Immer der frische Blick von außen.
Gekommen ist das, weil ich direkt nach dem Studium in der Wirtschaftsförderung gearbeitet habe und dort mit Unternehmen aus allen Branchen zu tun hatte – was ich bis heute spannend finde.
Tipp 3 – Mach Zeige-was-Du-tust-Marketing
Lass die Menschen miterleben, wie Du arbeitest und wie es ist, mit Dir zu arbeiten.
Das zeigt wunderbar den Menschen hinter dem Unternehmer. Es zeigt genau den Teil des Menschen, der für Deine Zielkunden relevant ist.
Stichwort Zeige-was-Du-tust-Marketing. Dazu gibt es schon ein paar Podcast-Episoden bzw. Artikel:
#154 Wie Du erfolgreich Marketing machst, indem Du regelmäßig über Deine Arbeit sprichst
#156 Zeige-was-Du-tust-Marketing: Wo, Was und Wieviel solltest Du teilen?
Indem Du von und über Deine Arbeit berichtest, zeigst Du automatisch auch den Menschen hinter deinem Unternehmen – ohne wirklich privat zu werden.
Wenn man sieht, welche Gedanken Du Dir für ein neues Angebot machst, wie Du daran arbeitest, wieder verwirfst, nochmal veränderst, was für Emotionen darin stecken, dann kommst Du sehr menschlich rüber. Interessant finden das viele auch noch.
Damit bist Du weit davon entfernt, Dein ganzes Privatleben öffentlich auszubreiten.
Privates öffentlich zeigen – in kleinen Schritten die eigene Grenze finden
So weit meine 3 Tipps wie Du konkrete Dinge findest, die Du problemlos über Dich erzählen kannst, ohne dass Du über Deine persönliche Schmerzgrenze hinausgehst.
Dazu habe ich dann noch eine letzte Empfehlung bzw. Erfahrung. Dass ich Dir das hier so locker erzählen kann, das liegt auch daran, dass ich vor ein paar Jahren noch an dem gleichen Punkt stand, wie Du vielleicht jetzt gerade. Ich habe mich geradezu hinter meiner Professional-Identität versteckt.
Heute bin ich da wesentlich entspannter. Obwohl ich noch lange nicht mein ganzes Privatleben auf Facebook poste. Wenn Du dort mit mir befreundet bist, dann weißt Du das.
Aus dieser Entwicklung, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, kann ich Dir versichern: Man kann sich in kleinen Schritten daran gewöhnen. Du sollst Deine persönliche Schmerzgrenze nicht überschreiten. Aber Du kannst sie immer wieder um ein kleines Stückchen verschieben. Darauf solltest Du Dich einlassen. Dann wird das schon.
Klingt doch machbar, oder?
Zur Inspiration empfehle ich Dir noch meinen Artikel 13 Dinge, die Du noch nicht über mich wusstest. Der Artikel ist durch eine Blogparade entstanden und glaub mir, das hat einen Riesen-Spaß gemacht.
Zusammenfassung – Wieviel Privates willst Du als Unternehmer öffentlich zeigen?
Es hilft einfach Deinem Marketing, wenn Du in der Öffentlichkeit nicht nur den Unternehmer oder die Unternehmerin zeigst, sondern auch ein Stück von dem Menschen dahinter. Nicht den ganzen. Das will sowieso keiner sehen. Aber so viel, dass ich merke, dass zwischen uns die Chemie stimmt.
Wenn Dir das schwer fällt, dann mach Dir eine Liste, auf die Du alles das schreibst, was Du problemlos über Dich erzählen magst.
Geh dafür auch Deine beruflichen Erfahrungen durch. Die kommen sowieso schon aus einem nicht ganz so privaten Kontext.
Und lass die Menschen einfach an Deiner aktuellen Arbeit teilhaben. Damit zeigst Du automatisch auch den Menschen. Mach Zeige-was-Du-tust-Marketing.
Wenn Du diesen Artikel jetzt kurz nach Erscheinen liest, dann kannst Du das gleich bei meiner 3. Zeige-was-Du-tust-Challenge üben. Da werde ich Dich einen Monat lang motivieren, Deiner Community genau diesen Blick hinter die Kulissen zu erlauben. Du bekommst da ganz viele Anregungen und Impulse von mir, damit Du erst einmal Ideen hast, was Du da zeigen kannst.
>> hier kommst Du zur Zeige-was-Du-tust-Challenge >>
Sirit says
Liebe Dagmar, sehr gutes Thema, finde ich, denn viele vermischen Privates und Berufliches ja ungerne. Deine Tipps geben gute Anregungen, finde ich, da einen guten Mittelweg zu finden. Ich selber habe es bereits genauso gemacht, wie Du m zweiten Tipps beschreibst: Was waren die Abzweige und Ankerpunkte, die mich zur Texterin/ Redakteurin bzw. Social Media Frau gemacht haben?! Da kommt dann Storytelling schön ins Spiel, ist also eine win-win Situation ;O). Danke Dir! LG, Sirit
Dagmar Recklies says
Liebe Sirit,
genau so ist es. Es ist ein Abwägen und Austarieren. Dann findet man auch einen Weg, mit dem man sich wohlfühlt.
Liebe Grüße
Dagmar