Warum Du für Dein Business mehrere Einkommensströme aufbauen solltest und wie Du das machst
Shownotes
Die Frage „Ein Einkommensstrom oder besser viele“ ist im eine Variation der Frage „Breit oder Nische“, zu der ich ja in dieser Podcastserie schon einiges gesagt habe.
Natürlich geht es auch hier wieder um die Positionierung. Aber nicht nur. Ob Du auf einen einzigen Einkommensstrom setzt oder Dir mehrere aufbaust, ist wieder auch eine unternehmerische Frage. Wie Du das in Deiner Positionierung umsetzt, ist die zweite Frage.
In dieser Episode gehe ich auf beides ein.
Die Frage ein oder mehrere Einkommensströme hat dabei zwei Seiten:
Hast Du Einkommen aus einem oder mehreren Fachgebieten – das ist die klassische Frage breit oder Nische und
Wenn Du in einem Fachgebiet unterwegs bist, hast Du dort einen oder mehrere Einkommensströme
Abschließend erhältst Du zwei Praxistipps, wie Du Einkommen aus mehreren Fachgebieten am besten handhabst.
Diese Episode ist Teil der Podcastserie Positionierung:
Teil 1: #143 Es gibt keine (profitablen) Nischen ohne Wettbewerb
Teil 2: #144 Das große Missverständnis bei der Entscheidung ob Du Dich in einer Nische oder breit aufgestellt positionierst
Teil 3: #145 Mit diesen 3 Nachteilen musst Du in einer engen Marktnische rechnen
Teil 4: #146 Ein Einkommensstrom oder viele Eier im Korb?
Hinweis:
In diesem Podcast erfährst Du, warum zu viele Angebote für Deine Kunden und Dich zum Problem werden können + was Du dagegen tun kannst
#174 Warum auch zu viele Angebote ein Problem für Dich und Deine Kunden sein können
Was tun, wenn Produktideen zum unübersichtlichen Bauchladen werden?
Transkript
In diesem Beitrag geht es um die Frage, ob Du als Unternehmer auf einen starken Einkommensstrom setzt, oder Dir lieber mehrere aufbaust. Wie so oft gibt es da kein einfaches Richtig oder Falsch. Es gibt nur das, was am besten für Dich passt. Ich helfe Dir hier, für Dich rauszufinden, was das ist.
Dazu müssen wir als Erstes klären, was wir eigentlich meinen, wenn wir von einem oder mehreren Einkommensströmen sprechen. Das kann zweierlei sein:
- Hast Du Einkommen aus einem oder mehreren Fachgebieten – das ist die klassische Frage Breit oder Nische und
- Wenn Du in einem Fachgebiet unterwegs bist – hast Du dort einen oder mehrere Einkommensströme
Beginnen wir mit dem zweiten Teil, weil das einfacher zu beantworten ist.
Warum Du Dir auch als Experte in einer engen Nische mehrere Einkommensströme aufbauen solltest
Auch wenn Du in einem ziemlich eng abgegrenzten Gebiet unterwegs bist, gibt es fast immer mehrere Möglichkeiten Geld zu verdienen.
Die großen Gruppen sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Das klassische Coaching oder Beratung, wo Du für den Kunden eine vereinbarte Leistung erbringst und dafür einen bestimmten Preis bekommst. Meistens geht das mehr oder weniger nach Stundensatz.
- Die große Gruppe des eher passiven Einkommens: Du erstellst und verkaufst im weitesten Sinne Infoprodukte wie Bücher, Anleitungen, Kurse, Vorlagen. Das kann auch sein, dass Du Angebote von wem anders empfiehlst und dafür eine Provision bekommst
- Und dann gibt es noch das weite Feld wo Du Schulungen und Vorträge hältst und dafür gebucht wirst.
Du musst nun die Entscheidung treffen, ob Du das alles nutzen willst oder Dich auf bestimmte Sachen beschränkst. Das ist ja teilweise auch die Frage, was einem mehr liegt.
In diesem Fall ist meine Empfehlung mal ungewöhnlich eindeutig:
Ich rate Dir, nicht nur auf eine einzige Einkommensart zu setzten. Damit bist Du einfach zu abhängig und zu wenig flexibel.
Ein paar verschiedene Einkommensströme zu einem Fachgebiet tun den meisten Unternehmen gut. Die Vorteile sind klar:
- Risikostreuung – ein einzelner Einkommensstrom kann immer wegbrechen.
- Manchmal ist es auch schwer, nur aus einer Einkommensart ein komplettes Einkommen zu generieren. Wenn Du ein paar Möglichkeiten hast, ergibt sich in der Summe schon eine ordentliche Zahl. Schwankungen kannst Du so auch besser ausgleichen.
- Damit kannst Du dann auch besser ausprobieren, was wieviel bringt, und was Dir am meisten liegt.
- Womit Du dann auch wieder mehr Chancen nutzen kannst.
- Überhaupt – mehr Kunden erreichen. Dazu sind solche Produktvarianten ja ideal.
Der eine möchte persönlich an die Hand genommen werden, für den machst Du ein persönliches Coaching.
Andere wollen ganz so viel nicht ausgeben und möchten lieber in einer Gruppe Gleichgesinnter vorankommen. Da machst Du einen betreuten Gruppenkurs.
Und für die, die sich die Sachen lieber selbst erarbeiten, machst Du noch einen Videokurs oder schreibst ein Tutorial. - Manche Sachen bringen auch gar nicht so viel Geld, sind aber einfach gut für die Reputation. Der Klassiker ist ein eigenes Buch. Viel Geld verdient man damit nicht, ist aber super für die Bekanntheit. Darüber eröffnet Dir ein Buch Möglichkeiten, weitere Einkommensquellen zu erschließen.
Daher an der Stelle ganz klare Empfehlung: auch wenn Du sehr spezialisiert auf ein Gebiet bist – es macht fast immer Sinn, sich da verschiedene Einkommensquellen aufzubauen.
Die viel schwierigere Frage ist:
Soll ich mich auch thematisch breiter aufstellen und mir Einkommensströme aus verschiedenen Bereichen aufbauen?
Da gibt es einiges, was dafür spricht und einiges, was dagegen spricht:
Pro – Argumente für Einkommensquellen aus verschiedenen Themengebieten
Das ist die klassische Diversifizierungsstrategie. Du verminderst damit das Risiko, dass Dein Fachgebiet durch irgendwelche Änderungen am Markt oder technologische Änderungen in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Selbst wenn Dir mal ein Geschäftsfeld komplett wegbricht, hast Du immer noch ein oder ein paar andere.
Mehrere Geschäftsfelder bedeuten ja immer auch mehr Chancen.
Wenn sie nicht zu unterschiedlich sind, können sie auch durchaus voneinander profitieren. Manchmal ist es ja gerade eine ganz bestimmte Kombination von Expertenfeldern, die Dich von allen anderen abhebt und die Kunden zu Dir treibt.
Und – was gerade für Einzelunternehmer oft auch eine Rolle spielt – Du kannst einfach auch mehrere Interessen verfolgen.
Auf der Contra-Seite gibt es allerdings auch Einiges:
Das spricht gegen Einkommensströme aus verschiedenen Themenfeldern
Das ist einfach aufwändiger.
Für die meisten ist es schon schwer genug, sich auf einem Fachgebiet so richtig erfolgreich zu vermarkten. Wenn Du das für 2 oder 3 Gebiete versuchst, hast Du im Extremfall auch 2 oder 3mal so viel Arbeit. Die Zeit hast Du oft einfach nicht.
Dann ist da auch immer die große Frage, wie das nach außen auf Deine Kunden wirkt. Ist das für die okay oder verwirrst Du sie damit ganz?
Sowas kann ganz schnell unscharf und verwaschen wirken. Damit wird es dann schwer. Du musst Dir in jedem Fall ganz genau eine richtig passende Kommunikation überlegen.
(Mehr dazu im Podcast #174 Warum auch zu viele Angebote ein Problem für Dich und Deine Kunden sein können)
Praxistipps für den Aufbau von Einkommensquellen in verschiedenen Geschäftsfeldern
Damit komme ich auch schon zu zwei Praxistipps. Das solltest Du beachten, wenn Du tatsächlich mit mehreren Themen – also quasi mehreren Geschäftsfeldern starten willst. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ich war ja auch nie der ganz eng positionierte 1-Thema-Experte:
Erstens: Mal ganz praktisch im Doing:
Überleg Dir, wieviel Zeit Du in welches Themenfeld investieren kannst und wie Du die aufteilen willst
- Alle gleichmäßig oder hast Du ein Hauptthema und noch einen Nebenzweig.
- Willst du alles parallel aufbauen oder nacheinander
Nach meiner Erfahrung ist da eine klare Trennung in der Organisation für Dich sehr hilfreich. Vielleicht arbeitest Du an 4 Tagen in der Woche an Deinem Hauptgebiet und am Freitag setzt Du Dir den anderen Hut auf und bist für Dein zweites Baby da.
Oder Du verschiebst die Schwerpunkte phasenweise.
Ich habe auch erstmal mein Business mit den Schwerpunkten Strategie, Positionierung und Online-Kommunikation aufgebaut. Als das rund lief, habe ich angefangen, das Evernote-Thema aufzubauen. Dort habe ich ein paar Monate lang ziemlich viel Zeit reingesteckt – Produkte erstellen, Artikel schreiben, Mailingliste aufbauen. Jetzt ist das gut etabliert und läuft ein Stück weit auf Autopilot. Nun habe ich den Schwerpunkt wieder verschoben und arbeite für das Positionierungsthema stärker heraus. Im Augenblick produziere ich diese Podcastserie für die Sichtbarkeit und bald gibt es auch ein paar komplett neue Angebote dazu.
Der zweite Tipp:
Entscheide, ob Du diese Themenvielfalt sinnvoll in Deiner Person vereinen kannst, oder ob Du das ganz stark trennst
Dabei kommt es nicht darauf an, was für Dich logisch aussieht, sondern was Du Deinen Zielgruppen zumuten kannst. Manches geht einfach gar nicht zusammen. Im Extremfall ist es eine Überlegung wert, Dir da noch ein Pseudonym zuzulegen. Da kenne ich auch einen Fall, wo das genau die richtige Lösung war.
Andererseits kann es ja auch ganz charmant sein, wenn man sich über ein Nebenprojekt einfach auch als Mensch mit Interessen präsentiert.
So mache ich das ja mit meinem Papageienblog. Also andere Unternehmer in der digitalen Welt richtig aufstellen und voranbringen, das hat nun mal wirklich gar nichts mit artgerechter Papageienhaltung zu tun.
Deshalb sind die beiden Themen auch weitgehend getrennt.
- Für meine Papageienleser bin ich einfach Dagmar vom Papageienblog.
- Für die, die mich hier als Teil des Strategieexperten-Teams kennen – da erwähne ich schon immer mal, dass ich noch ein Hobbyblog habe, das mir einfach am Herzen liegt, was aber aus Zeitmangel momentan ziemlich eingeschlafen ist. Und das ergibt, gerade wenn ich über Blogging und Onlinemarketing spreche, immer mal ein nettes Praxisbeispiel. So wie jetzt gerade.
Wenn Du keine scharfe Trennung willst, brauchst Du in jedem Fall eine starke Story, die Deine Themen dann für den Kunden nachvollziehbar zusammenführt.
Wenn ich mal rein auf meine Strategieexperten-Themen schaue – das ist ja auch ganz schon breit: Strategie, Positionierung, Online-Kommunikation.
Was mich da ausmacht ist eben, dass ich aus meinem Berufsleben ziemlich breite Erfahrungen aus allen diesen Gebieten mitbringe. Und meine Stärke ist es, dass ich immer den Blick aufs Ganze habe. Mit Schwerpunkten, klar, aber nie mit Tunnelblick. Bei mir gibt es keine Insellösungen die nicht nach rechts und links schauen und auch keine Schwarz-Weiß-Lösungen.
Gerade wenn ich mit Einzelunternehmern zusammenarbeite dann merke ich, dass denen das auch wichtig ist, wenn ich immer mit auf sie als Person schaue und wenn ich auch immer ihr Business als Ganzes im Blick habe.
Zusammenfassung
Insgesamt ist es eigentlich immer eine gute Idee, mehr als nur einen einzigen Einkommensstrom zu haben. Gerade wenn Du ein und dasselbe Angebot einfach in verschiedene Formate packen kannst, dann ist das eine ganz tolle Sache.
Genauer nachdenken musst Du, wenn Du Einkommen aus ganz verschiedenen Themenfeldern erzielen möchtest, die vielleicht nicht mal etwas miteinander zu tun haben.
Das geht auch. Aber dann solltest Du mindestens meine zwei Tipps berücksichtigen:
Mach Dir einen genauen Plan, wie Du Deine Zeit und Deine anderen Ressourcen auf die einzelnen Themen aufteilen willst. Alles gleichzeitig und immer das was gerade am lautesten schreit ist dran, das läuft auf Dauer nicht.
Und – ganz wichtig – überleg Dir, ob Du die Themen strikt trennst oder auch zusammen zeigst. Für letzteres brauchst Du eine klare und für die Kunden nachvollziehbare Story, wie Deine Themen zusammenhängen und was der Kunde davon hat
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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