So vermittelst Du ein überzeugendes Bild mit dem Du Dich wohlfühlst
Shownotes
Die gängigen Marketingempfehlungen vermitteln leicht den Eindruck, „das muss man so machen“, um Erfolg zu haben. Doch gerade für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen fühlt sich dieses „das macht man so“ oft nicht stimmig an.
Du willst Dich nicht verbiegen. Trotzdem möchtest Du Kunden gewinnen.
Wie kannst Du erfolgreiches Marketing machen und dich so positionieren, dass du die richtigen Menschen erreichst und von Dir überzeugst, ohne Dich zu verbiegen?
Darüber spreche ich heute. Ich erkläre Dir,
- Warum es so wichtig ist, dass Du Dich mit Deinem Marketing und Deiner Positionierung als Du selbst fühlst,
- Was Positionierung ohne verbiegen konkret bedeutet – Du musst nämlich weder 100% von Dir zeigen, noch etwas vorgeben, was Du gar nicht bist
- Wie du vorgehen kannst, um diese unverbogene Positionierung zu finden
Im Podcast erwähnt und weiterführende Ressourcen
- #167 Deine Positionierung entwickeln – Die richtigen Elemente für ein vollständiges Bild
- Den Fokus auf die richtigen Informationen über Deine Kunden legen
- Positionierung entwickeln mit einem geistigen Sparringspartner
- Mit mir über Deine Positionierung sprechen – Vereinbare hier einen Termin
- Deine für Dich stimmige Positionierung entwickeln und kommunizieren – im Positionierungs-Weiterdenker-Club
Transkript
Wirksames Marketing, da sich stimmig anfühlt – Das ist kein Widerspruch
Viele Unternehmer und Unternehmerinnen sind gut in dem, was sie tun, aber nicht so versiert im Marketing.
Dann lesen sie all die Tipps und sehen die perfekte Marketing-Welt der Profis.
Dabei schleicht sich dieses Störgefühl ein:
Muss ich das jetzt auch? Ich bin doch gar nicht so – immer perfekt abgelichtet, immer in bester Laune, immer mit dem eigenen Erfolg aus allen Ritzen strahlend.
Muss ich jetzt so tun, als ob?
Das Ergebnis sind halbherzige, unsichere Marketingbotschaften. Du versuchst, ein wenig auch so zu tun, als ob – weil man das ja wohl so macht. Du willst das aber gar nicht, weil Du Dich nicht verbiegen willst.
Dass das nichts bringt, ist klar. Nur, wie geht es denn besser?
Sich so positionieren, dass man damit auch Kunden bekommt, sich aber nicht verbiegt.
Ich bin fest davon überzeugt, dass das kein unlösbarer Widerspruch ist. Das darf gar keiner sein. Wenn Du ständig das Gefühl hast, Dich zu verbiegen, wirst Du nie erfolgreich Marketing machen.
Warum Du eine Positionierung und ein Marketing brauchst, das sich für Dich stimmig anfühlt
Ich spreche hauptsächlich Solo-Unternehmer, Selbständige und kleine Teams an. In all diesen Fällen bist Du praktisch das Unternehmen. Die Menschen folgen und vertrauen nicht Deiner Marke, wie bei Audi oder BMW. Sie folgen und vertrauen Dir.
Damit sie das tun können, solltest Du natürlich ein stimmiges, glaubwürdiges und überzeugendes Bild vermitteln – in allem, was Du sagst und tust.
Dieses Bild, was Du vermitteln willst, gestaltest Du natürlich gezielt. Das ist Positionierungsarbeit. Einfach drauflosreden ist Zufallsmarketing.
Theoretisch kannst Du auch ein Bild erschaffen, das nicht so richtig der Realität entspricht. Oder eines, mit dem Du Dich nicht wohlfühlst, von dem Du aber glaubst, dass es besser fürs Marketing ist.
Nur, Du musst dieses Bild ja auch vermitteln. Du hast keinen Pressesprecher und keinen Social Media Manager, die aufpassen, dass alles zu Deinen Marken-Guidelines passt.
Du musst dieses Bild also auf Dauer, konsistent und bis in die Details stimmig vermitteln. Das geht bis hinein zu Deiner Sprache und Wortwahl. Eben die Details. Darüber habe ich schon oft genug drüber gesprochen, dass eine gute Positionierung erst mit Details so richtig überzeugend wird (Was noch alles zu einer vollständigen Positionierung gehört und Positionierung als Mosaik aus vielen Steinchen)
Die Summe dieser Details zu inszenieren ist schwierig. Slbst wenn Du das schaffst, wird das ziemlich viel Energie ziehen. Das ist auf Dauer kaum durchzuhalten.
Eine Positionierung in die Köpfe zu bekommen, braucht aber Konsistenz und Kontinuität.
Das kannst Du nur schaffen, wenn Du Du selbst bleibst.
Was gehört zu einer überzeugenden Positionierung ohne Verbiegen?
Okay, sagst du nun. Dann bleibe ich also ich selbst und verbiege mich nicht. Schön. Nur, ist das denn noch etwas, womit ich irgendwen so begeistern kann, dass er/sie dann auch die Kreditkarte auf den Tisch legt und etwas von mir kauft?
Ich bin doch gar nicht so schillernd und fotogen und überhaupt.
An der Stelle liegt die Kunst. Die richtige Positionierung zu finden ist schon etwas Arbeit. Aber machbar.
Wir haben schon geklärt, dass Positionierung nicht bedeutet, ein künstliches, nicht real existierendes Bild in die Köpfe zu bringen. Und bitte auch kein Bild, mit dem Du dich komplett unwohl fühlst.
Positionierung bedeutet aber deswegen nicht, das 100% reale, ungefilterte und nicht etwas zugeschnittene Bild von Dir in die Köpfe zu bringen.
Wenn Du ein Foto machst, schneidest Du das ja auch so zu, dass das Motiv optimal zur Geltung kommt.
Ja, Du sollst bitte nichts hinzufügen, was nicht da ist und nicht stimmig für Dich ist.
Um bei dem Foto-Vergleich zu bleiben: Du musst Dir nicht unbedingt 5 Kilo und alle Falten wegretuschieren.
Aber: Du darfst – und sollst – das weglassen, was nicht hineinpasst. Das können private Dinge sein, die nicht zu Deiner Unternehmer-Persönlichkeit gehören und die du einfach nicht öffentlich zeigen willst. (Wie Du die Grenze zwischen privat und persönlich findest, liest Du hier)
Das können auch früher Jobs sein, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was Du heute machst. Auch Deine Selbstzweifel gehören nicht in die Öffentlichkeit.
In dem Foto würdest Du ja auch den blöden Pickel und die Lichtreflektion auf der Brille wegretuschieren, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Nun kommt der wichtigste Teil: Von dem, was jetzt noch übrig ist, solltest Du bewusst die Dinge hervorheben, die für Deine Zielgruppe besonders wichtig sind. Das können auch mal Dinge sein, die sich für Dich gar nicht so bedeutend anfühlen. Selbst wenn es sich für Dich wie Aufbauschen anfühlt – für die Menschen, die Du erreichen willst, sind das relevante Informationen. Die solltest Du ihnen prominent präsentieren. (Mehr zum Thema Auf die relevanten Informationen über Deine Zielkunden konzentrieren)
Wieder der Vergleich zum Foto: Ein guter Fotograf wird Dich ja auch so ablichten, dass Deine Schokoladenseite so richtig zur Geltung kommt. In der Nachbearbeitung feilt er noch etwas and der Belichtung und den Kontrasten, damit es noch besser wirkt. Damit hättest Du doch kein Problem, oder?
Also, Kurzfassung:
Eine starke Positionierung ohne verbiegen bedeutet.
- Nichts hinzufügen, was nicht stimmt
- Nichts machen, was sich für Dich gar nicht stimmig anfühlt
- Weglassen, was nicht gut passt oder was Du nicht zeigen willst
- Hervorheben und betonen, was für die Kunden besonders wichtig ist.
Das bist immer noch Du – nur marketinggerecht ausgeleuchtet.
Selbst wenn Du nicht Typ Selbstdarsteller bist – deswegen musst Du Dich weder in den Schatten stellen, noch Dir ein grelles Schlaglicht mitten ins Gesicht strahlen. Du rückst einfach alles ins richtige Licht, so dass die schönste Seite so richtig zur Geltung kommt.
Das Vorgehen, wie Du diese richtige Mischung aus Weglassen und Hervorheben herausfindest
Ich arbeite ich mich bei meinen Kunden immer aus 2 Richtungen heran:
Einmal gehen wir von Dir selbst aus: Auf welchen Gebieten bist Du unterwegs? Was sind Deine Stärken, Deine besonderen Arbeits- und Herangehensweisen? Was unterscheidet Dich von anderen? Eben diese ganze Palette Dinge, die eine Positionierung ausmachen. Da sammeln wir erst einmal.
Bei mir wird immer erstmal gesammelt.
Daneben und parallel gehen wir von Deiner Zielgruppe aus, von den Menschen, die Du erreichen willst: Wie ticken die? Was ist ihnen wichtig? Was spricht sie an? Was überzeugt sie von Dir? Was wäre für sie der perfekte Helfer mit der perfekten Lösung?
Hier wird auch gesammelt.
Das legen wir nebeneinander. Dabei ergibt sich eigentlich immer eine Schnittmenge. Hier spielt die Musik. Das ist das Grundmaterial, aus dem Du Deine Positionierung zusammensetzen kannst.
Von der Kundensicht her weißt Du, welche Punkte von dem, was Du zu bieten hast, Du besonders hervorheben solltest.
Dieses Hervorheben von Sachen, die Du gar nicht so hervorhebenswert findest, das kann sich schon mal etwas nach Verbiegen anfühlen. Ist es aber nicht. Wirklich.
Das ist höchstens ein Stückchen an die Ränder Deiner Komfortzone Herantasten. Da wirst du nicht drumherum kommen. Das ist Dir aber wahrscheinlich auch klar.
Die Menschen, die mit mir arbeiten, die wissen meistens selbst, dass sie ein Stückchen aus ihrer Wohlfühlzone herausmüssen und sind auch dazu bereit. Die fühlen sich nur wohler, wenn sie jemanden haben, der mit ihnen zusammen auslotet, in welche Richtung sie sich da bewegen sollten und wie weit und wie das für sie noch passend bleibt. (Warum Du sowieso nie ganz allein an Deiner Positionierung arbeiten solltest und wen Du dafür brauchst)
Das ist machbar.
So geht Positionierung und Marketing ohne verbiegen
Nichts dazu tun.
Weglassen, was nicht hilfreich ist.
Die Schnittmenge suchen aus dem, was Du zu bieten hast und dem, was Deine Kunden sich wünschen.
Ein paar Dinge gezielt nach vorn ins Scheinwerferlicht rücken.
In der Praxis gehört da noch Einiges an Nachdenken und Auswählen dazu. Aber wenn Du die Suchrichtung hast und am besten noch einen geistigen Sparringspartner dazu, damit Du Dich nicht in Deinen eigenen Denkmustern verhedderst, dann geht das schon.
Die Suchrichtung hast Du jetzt. Jemand zum Nachdenken findet sich immer.
Das sollte doch machbar sein mit der Positionierung, die funktioniert und bei der Du Dich trotzdem nicht verbiegen musst.
Robert Ziege says
Hallo Dagmar,
Es gefällt.mir ausgesprochenen gut, wie du das große Thema Positionierung auf 4 einfache Punkte verdichtest.
Das gibt ein gutes Gefühl.
Bravo und vielen Dank für die Tipps
Grüße
Robert
Dagmar Recklies says
Hallo Robert, freut mich, dass dir das hilft. Etwas mehr hängt schon dran, an der Positionierung. Aber mit dieser Sichtweise ist sie nicht mehr so unnahbar.
Liebe Grüße
Dagmar
Carina Schimmel says
Hallo Dagmar,
ich kann mich noch gut an meine Anfänge erinnern, als Marketing noch ein Buch mit sieben Siegeln für mich war.
Damals bin ich den Tipps und Tricks gefolgt und doch hat sich nichts wirklich stimmig angefühlt.
Die Formulierung „ marketinggerecht ausgeleuchtet“ hätte da für mich einen Unterschied gemacht. Von daher, vielen Dank für diese tolle Folge (wobei ich ja meist lese)!
Herzliche Grüße,
Carina
Dagmar Recklies says
Hallo Carina,
die Erfahrung haben wir wohl alle mal gemacht.
Viele dieser Tipps sind ja auch gut – wenn man sie richtig anwendet und dafür erst einmal richtig erklärt bekommt – wie das „marketinggerecht Ausgeleuchtete“
Liebe Grüße
Dagmar