Drei verschiedene Sichtweisen sind Realitätscheck und Finetuning für Deine Positionierung
Shownotes
Deine Positionierung beeinflusst über einen längeren Zeitraum Dein Marketing. Von ihr hängt ab, ob Du die richtigen Kunden anziehst und ob Du überhaupt Kunden anziehst. Deshalb kannst Du Dir keine Experimente erlauben.
Ich rate Dir, Du Deine Positionierung nicht allein mit Dir, dem Computer und einem Blatt Papier zu erarbeiten. Hol Dir dazu Helfer: Dein Positionierungs-Dreamteam.
In dieser Episode erfährst Du, warum es so wichtig ist, Außenstehende um Hilfe bei Deiner Positionierung zu bitten. Ich erkläre Dir, wer alles zu Deinem Dreamteam gehören sollte. Zum Schluss gebe ich Dir ein paar Tipps, wie Du in der Praxis mit Deinem Dreamteam arbeiten kannst, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Im Podcast erwähnt:
- Episode #143 Es gibt keine (profitablen) Nischen ohne Wettbewerb
- Episode #36 Warum Du manchmal „dumme“ Fragen stellen solltest
- Episode #147 Praxisbeispiel: Neupositionierung eines Kindergartens
- Mach mich zu einem Teil Deines Positionierungs-Dreamteams
Transkript
Heute geht es um Dein Unternehmer-Dreamteam. Ich werde hier von Deinem Positionierungs-Dreamteam sprechen, weil das eben das Thema ist in dem ich unterwegs bin. Aber das gleiche Team hilft Dir auch, wenn Du an Deinem Businessplan sitzt, Dein Business auf die nächste Stufe heben willst oder vielleicht einen neuen Karriereschritt vorhast. Sieh das also ruhig etwas breiter.
Mit Dreamteam meine ich Menschen, die bestimmte Kenntnisse und Erfahrungen mitbringen. Sie sind bereit, Dir ein Stück weiterzuhelfen. Du kannst sie als Mentoren ansehen, als Coach, oder als geistigen Sparringspartner. Du brauchst jemanden, mit dem man ein paar Ideen hin- und herspielen kannst – jemanden, der Dein Realitätscheck ist, der andere Sichtweisen und andere Erfahrungen einbringt.
Manchmal brauchst Du auch jemanden, der ein Stück weit mit Dir durch den Prozess geht und bestimmte Dinge mit Dir gemeinsam erarbeitet. Das kommt ganz darauf an, wo Du stehst und wie sicher Du Dich schon fühlst.
Ehe ich Dich jetzt losschicke da Leute anzusprechen, die Dir einen Gefallen tun und dir helfen sollen, werde ich Dir aber erst erzählen, warum das so wichtig ist.
Warum Du für Deine Positionierung ein Team brauchst
Da gibt es zwei Aspekte. Der erste ist ganz einfach.
Zwei Menschen mehr Ideen haben als einer
Du allein wirst Dich immer in dem Kreis drehen, den Deine bisherigen Erfahrungen, Dein Wissen und Deine Meinungen und Glaubenssätze dir vorgeben.
Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Unser Gehirn setzt immer an dem an, was es schon kennt. Es mag auch nicht gern seien Meinung ändern. Du wirst alleine einfach nicht über einen bestimmten Punkt hinauskommen.
An manchen Stellen ist Dir das bewusst. Da merkst Du selbst, dass Du noch Lücken hast. In der Positionierungsarbeit ist das ganz oft an der Stelle wenn es darum geht, die Zielgruppe zu beschreiben. Da sagen mir die Leute dann selbst, dass sie sich unsicher fühlen. Auch eine ehrliche Bestandsaufnahme, die ja am Anfang jeder Positionierungsarbeit stehen sollte, fällt Unternehmern allein oft schwer (Mehr dazu in Podcast #165 Deine Positionierung entwickeln – Warum am Anfang immer eine Bestandsaufnahme steht)
Diese Stellen sind okay. Da weißt Du ja, dass Du noch etwas klären musst.
Viel gefährlicher sind die Stellen, wo Dein Gehirn meint, es hat alles im Griff. Denn Lücken und Unstimmigkeiten die Du gar nicht erkennst, die kannst Du auch nicht geradeziehen. Da brauchst Du einfach den Blick von außen.
Der zweite Punkt wird zu Anfang gern übersehen oder unterschätzt. Der macht Dir dann aber später zu schaffen:
Alleine wirst Du immer unsicher bleiben
Wenn Du sowas ganz alleine ausarbeitest, wird später in der Umsetzung immer die Unsicherheit mit bei Dir unterwegs sein.
- Hab ich das wirklich richtig eingeschätzt?
- Verstehe ich meine Kunden wirklich richtig?
- Oder habe ich mir da einen Traumkunden zurechtgebastelt, den ich gern hätte, aber von dem es in Wirklichkeit nur zwei auf der ganzen Welt gibt.
Glaub mir, wenn sich so ein Gedanke erstmal in Deinem Kopf festsetzt, das verunsichert nachhaltig.
Mit solchen Fragen schlägst Du Dich dann mindestens so lange herum, bis Dein Business wirklich abhebt und läuft. Und das ist ziemlich gefährlich:
Gerade wenn Du noch nicht genug Kunden und Umsatz hast oder wenn Du zwar Interessenten hast, die aber nicht bei Dir kaufen, dann wirst Du unsicher. Wenn Du unsicher bist, ob Deine Botschaften die richtige Wirkung bei den richtigen Menschen erzeugen, dann wirst Du die auch nicht mit der nötigen Selbstsicherheit rüberbringen. Aber wie soll Dir dann jemand anderes glauben, wenn Du selbst nicht richtig daran glaubst?
Außerdem wirst Du wenn Du unsicher bist immer wieder zurückspringen und rumändern.
Ich rede hier nicht von etwas Finetuning und Weiterentwicklung. Das muss natürlich sein. Ganz klar.
Nein, das was Dir durch Deine Unsicherheit passieren kann ist, dass Du willkürlich immer wieder was änderst.
Da siehst Du bei einem Kollegen etwas was der anders macht und denkst „Der weiß das bestimmt besser, dann mache ich das mal besser auch so“.
Oder ein Kunde oder jemand auf Facebook gibt Dir irgendeine Rückmeldung, die nicht in Dein Bild passt. Dann bist Du sofort wieder verunsichert.
Ich sage ja nicht, Du sollst das ignorieren. Aber ich sage, lass Dich nicht gleich aus der Fassung bringen. Das ist eine einzige Stimme. Du hast keine Ahnung, ob das die Meinung Deiner ganzen Zielgruppe ist, oder ein Ausreißer.
Wenn Du dann vorher Deine Positionierung mit Deinem Dreamteam überprüft hast, kannst Du mit solchen Einzeleffekten viel besser umgehen. Du hast ja Dein Konzept schon mit mehreren Experten auf Herz und Nieren geprüft.
Du hast mehr Sicherheit, kannst besser Entscheidungen treffen, verschwendest weniger Zeit mit grübeln. Unterschätz das bitte nicht.
Das Positionierungs-Dreamteam
So, nun aber zu Deinem Dreamteam. Wie sieht es denn nun aus?
Ich hatte schon gesagt, Du brauchst drei Leute. Das können natürlich auch mehr sein. Aber Du brauchst Menschen mit drei Arten von Wissen und Erfahrungen. (Natürlich meine ich auch immer männlich und/oder weiblich – auch wenn ich das nicht immer dazu sage.)
Also Du brauchst – das ist ganz klar – jemanden der oder die Deinen Markt, Dein Geschäftsfeld, Deine Kunden gut kennt.
Dann solltest du auch mit jemandem sprechen, der Dich gut kennt. Einfach als Check, ob das was Du dir da überlegt hast auch Du bist, ob das zu Dir passt, ob Du das auf Dauer überzeugend rüberbringen kannst. Du musst ja auch damit leben. Das funktioniert nicht, wenn Du Dich total verbiegen müsstest.
Und last but not least solltest Du Dir auch jemanden dazu holen, der einfach von Positionierung und dem Prozess, wie man sowas erarbeitet und was alles dazugehört Ahnung hat. Damit Dir nicht irgendwelche wichtigen Sachen durchrutschen.
Gehen wir‘s mal einzeln durch
Jemand, der den Markt und Deine Kunden gut kennt
Die allermeisten Gründer, Selbständigen, Unternehmer sind zu Anfang erstmal unsicher, was ihren Markt und die Kunden angeht.
Was die Wettbewerber angeht, das kann man sich noch einigermaßen zusammensuchen. Sieh Dir ihre Webseiten an.
Aber was wollen Deine Kunden wirklich? Was ist ihr eigentlicher Schmerz? Was ist das Problem hinter dem Problem? Wollen die da brutal mit der Nase drauf gestoßen werden oder lieber ans Händchen genommen und ganz vorsichtig ran geführt werden?
Es gibt noch eine Frage, die nach meiner Erfahrung ganz oft unterschätzt wird: Wie zahlungswillig sind die potenziellen Kunden überhaupt? Es mag ja sein, dass sie ein Problem haben und das auch gern gelöst hätten. Aber sind sie auch bereit für die Lösung zu zahlen?
Das hat schon so mancher falsch eingeschätzt und ich nehme mich da auch gar nicht aus. Ich hatte dazu auch erst einen Podcast gemacht: #143 Es gibt keine (profitablen) Nischen ohne Wettbewerb
Natürlich musst Du zu Beginn mit Annahmen arbeiten und die im Laufe der Zeit durch echtes Wissen ersetzen. Aber Du kannst Dir ganz viel Sicherheit holen und so manchen teuren Fehler vermeiden, wenn Du mit jemandem sprichst, der sich da besser auskennt als Du.
Wer kann das sein:
- Im Idealfall kannst Du mit ein paar Kunden oder Zielkunden sprechen.
- Ansonsten kannst Du die Kunden meistens ganz gut belauschen, indem Du ihnen auf Facebook oder anderen Kanälen zuhörst. Facebook-Gruppen sind dafür meistens gut geeignet, weil dort viel Interaktion herrscht.
- Was wirklich auch gut ist: mal mit einem Kollegen zu sprechen – Also mit jemandem der die gleichen Kunden hat oder ein ähnliches Problem löst.
Da gibt es auch ganz viel Hilfsbereitschaft. Hab da keine Scheu. - Ansonsten überlege einfach mal, wer Deinen Zielmarkt noch gut kennt.
- Wenn Du regional unterwegs bist, sind das oft die lokalen Wirtschafts- oder Handwerkskammern. Oder die Wirtschaftsförderung in Deiner Kommune. Oder irgendwelche Verbände.
- Oder Mittler. Wer hat noch Kontakt zu Deiner Zielgruppe, auch wenn er ihnen vielleicht ein anderes Problem löst.
Ein Kunde von mir war ein Malerunternehmen. Die haben mit Immobilienmaklern zusammengearbeitet. Und zwar mit solchen, die ältere gebrauchte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen weiterverkaufen. Die wussten ganz genau, was die Käufer da nochmal bereit sind für Renovierungen auszugeben.
Zweiter Partner in Deinem Dreamteam: Jemand der Dich gut kennt
Der Gedanke an die beste Freundin, den Kumpel oder den Lebenspartner liegt nahe.
Und ja, sprich mit denen unbedingt.
Aber mein Tipp ist, such Dir auch jemanden, der dich in einem ehr beruflichen Umfeld kennt. Er / Sie muss dich gar nicht so in- und auswendig kennen. Es reicht eigentlich, wenn er Dich als „Professional“ kennt.
Also Kollegen, frühere Kollegen und berufliche Weggefährten. Auch gut ist jemand, der Dich aus einem Ehrenamt kennt, wo Du viel auf die Beine stellst.
Was Du hier brauchst ist nämlich genau Feedback, wie Du in einem beruflichen Umfeld wirkst und wahrgenommen wirst. Wie gehst Du auf Menschen zu? Wie überzeugst Du Menschen – bist Du eher auf der sachlichen Ebene unterwegs oder auf der emotionalen? Wie gehst Du mit Gegenwind um? Bist du sehr präsent oder wirkst Du eher auf die ruhige Art?
Jemand der das weiß, der kann Dir dann ganz gut sagen ob das, was Du Dir an Positionierung und Marketing vorgenommen hast auch zu Dir passt.
Jemand der Dich so kennt, der sieht oft auch noch ganz andere Stärken an Dir, die du unbedingt mit nutzen solltest.
Darum geht es.
Nummer Drei in Deinem Positionierungs-Dreamteam: Der Fachexperte
Ja und der Dritte im Bunde ist auch ganz wichtig – besonders für alle diejenigen, die nicht viele Vorkenntnisse in Sachen Unternehmertum, Business, Marketing haben.
Du brauchst einfach auch jemanden, der weiß, was zu einer guten Positionierung, einem guten Businessplan oder einer Marketingstrategie dazugehört. An was musst Du alles denken? Wie gehst Du vor? Wie entwickelst du das? Wo sind Zusammenhänge?
Ganz oft ist das auch jemand, der dich ein Stück weit durch diesen Prozess durchcoacht.
Und diese Person – ich nenne sie jetzt mal den Fachexperten –hat noch eine wichtige Funktion für Dich:
Sie bringt nämlich Objektivität in die Sache. Das ist ja jemand, der weder Dir noch Deinem Markt besonders emotional verbunden ist. Er oder sie schaut ganz nüchtern von außen rein. Diese Sichtweise ist auch ganz wichtig.
Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass dieser Fachexperte gar keine Ahnung von Deinem Markt haben muss. Dafür hast Du ja Dein anderes Dreamteam-Mitglied.
Wenn ich von einem Markt keine Ahnung habe, dann stelle ich viel mehr Fragen. Ich stelle dann ganz unbefangen erstmal alle Annahmen in Frage, die für andere unter „Das ist in dieser Branche nun mal so“ fallen. Da gerät so mancher Glaubenssatz ins Wanken und das ist ganz wichtig.
Diese Rolle mag ich immer ganz besonders. Dazu hatte ich sogar schon mal einen Podcast gemacht: #36 Warum Du manchmal „dumme“ Fragen stellen solltest.
Tipps zur Arbeit mit dem Dreamteam
Jetzt weißt Du, warum Du drei verschiedene Sichtweisen von außen brauchst, wenn Du mit Deiner Positionierung richtig liegen und dich damit wirklich sicher fühlen willst.
Ich hatte Dir noch ein paar Tipps versprochen, wie Du das Meiste aus diesem Dreamteam herausholst.
Also das Idealste ist, Du bekommst diese drei Leute zusammen an einen Tisch. Dann kann man jeden Gedanken direkt von allen drei Seiten beleuchten. Du ersparst Dir dieses Pin-Pong-Spiel, dass die drei Rückmeldungen nicht immer so ganz zusammenpassen und dann musst Du sehen, was Du damit machst.
Wie toll das laufen kann hatte ich erst im letzten Podcast in dem Praxisbeispiel erzählt: #147 Praxisbeispiel: Neupositionierung eines Kindergartens
Ansonsten gehst Du sie eben einzeln durch. Lad die Leute zu einer Tasse Kaffee ein oder mach einen Termin.
Und bereite Dich auf die Gespräche gut vor. Da schenkt Dir jemand seine Zeit. Oft aus Gefälligkeit. Mach das Beste draus.
Gut ist es immer, wenn Du eine Mischung hast – aus konkreten Fragen wo Du noch unsicher bist und ganz offenen – Wie wirkt das Ganze auf Dich? Klingt das vernünftig? Wo siehst Du noch Probleme oder liege ich irgendwo falsch? Was habe ich vergessen?
Und mach Dir bitte Notizen. Das ist ein Arbeitsgespräch und kein Kaffeeklatsch mit einer Freundin. Falls Du mit einer Freundin oder einem Kumpel sprichst, würde ich auch genau das vorher nochmal klarstellen. Es darf ja trotzdem gemütlich sein.
Ich würde diese Gespräche auch erst suchen, wenn Du schon ein Stück weit gekommen bist – nicht wenn Du noch ganz bei null stehst und selbst noch keine Vorstellung hast. Was sollen die anderen Dir denn dann sagen?
Du bist Unternehmer. Du entwickelst erstmal Deine eigene Vorstellung. Es ist Deine Positionierung.
Und dann checkst Du sie mit Deinem Dreamteam durch.
So bringt Dir das auch was.
Zusammenfassung
So, jetzt habe ich Dich hoffentlich überzeugt, dass Du Deine Positionierung oder Deinen Businessplan nicht ganz für Dich alleine basteln darfst.
Du fühlst Dich mit dem Ergebnis nämlich viel sicherer, wenn Du vorher ein paar andere Meinungen von außen eingeholt hast.
Die sollten möglichst verschiedene Sichtweisen abdecken. Ein echtes Positinierungs-Dreamteam hast Du, wenn Du jemanden dabei hast,
- der den Markt bzw. die Kunden gut kennt,
- jemanden der Dich gut kennt – möglichst in einem professionellen Zusammenhang und
- jemanden der das Fachliche mitbringt – Wie geht Positionierung? was gehört dazu? Wie erarbeitet man das? Was wird gern vergessen?
Mein Angebot für Dich
So, falls Du jetzt überlegst, wer diesen letzten Job – den Fachexperten-Part – übernehmen könnte, dann darf ich mich ganz dezent ins Spiel bringen. Du hast ja schon gemerkt, dass ich an sowas richtig Spaß habe und dass ich so auch schon ganz oft Kunden weitergeholfen habe. Das muss auch kein Riesen-Beratungsprojekt sein. Nicht an der Stelle.
Mein Motto ist ja da immer „Manchmal hilft schon ein Gespräch“.
Falls Du Dir vorstellen könntest, mich in Dein Positionierungs-Dreamteam zu holen, findest Du hier einen letzten Link, nämlich zu meinem 1-Stunden-Positionierungs-Kompaktcoaching. Das ist dafür genau das Richtige.
Ich würde mich jedenfalls wahnsinnig freuen, wenn ich Teil Deines Teams sein darf und Dir helfen darf, eine Positionierung zu entwickeln, die Dir auch Kunden und Umsätze bringt.
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