Warum liest Du das gerade? Die Antwort zeigt, was wir bei unseren Inhalten beachten müssen
Warum bist du gerade im Begriff, diesen Artikel zu lesen?
Das ist eine Frage, die wir Selbständigen und Solo-Unternehmer uns im Content-Marketing immer stellen sollten.
Warum hören und lesen die Leute unsere Inhalte wirklich?
Die Antwort darauf ist mehr als das reflexartige „Ja weil sie lernen will, wie sie … erreicht“ oder „Weil er endlich seine Gewichtsprobleme in Griff kriegen will“
Da geht noch mehr. Dieses Mehr kann Deinem Content den entscheidenden Schub geben.
Je besser wir verstehen, warum unsere Zielgruppe unseren Content liest und hört, desto besser können wir ihnen liefern, was sie sich wünschen. Desto eher werde sie dann bereit sein, uns zu folgen, auch die nächste Podcastepisode anzuhören und den nächsten Newsletter zu öffnen.
Genau das wollen wir ja erreichen.
Deshalb geht es in diesem Beitrag um die Frage „Warum lesen, hören und schauen sich Deine Follower eigentlich an, was Du veröffentlichst?“
Ich gehe das auf eine ganz lockere Art an, in Form eines kleinen Gedankenexperiments. Ich zeige Dir 10 denkbare Gründe, warum Du diesen Beitrag gerade liest. Es werden nicht alle zutreffen, aber einige bestimmt.
Dazu erkläre ich, was das für mich als Unternehmer im Contentmarketing bedeutet. Worauf muss ich achten, damit Du auch den nächsten Beitrag wieder liest?
Das kannst Du ganz leicht auf Deine Inhalte übertragen.
Anhören oder Lesen
Fangen wir an. Wir machen ein Gedankenexperiment.
Ich frage Dich: Warum liest Du gerade diesen Blogartikel?
Ich werde gleich ganz verschiedene mögliche Gründe aufzählen, warum Du hier vielleicht liest. Du kannst gedanklich mitgehen, ob das auf Dich zutrifft oder nicht.
Du kannst die einzelnen Gründe auch gedanklich auf einen Deiner Inhalte beziehen – Warum liest vermutlich jemand Deine Blogartikel oder Social Media Posts? Warum schaut jemand wirklich Deine Videos an?
Dazu erkläre ich, was ich bei meinen Inhalten beachten muss, falls dieser Grund zutrifft.
Und Du überlegst, was Du bei Deinen Inhalten noch besser machen kannst.
10 Gründe, warum Du vielleicht gerade diesen Blogartikel liest und was das für mich als Herausgeber bedeutet
Möglicher Grund 1: Weil Dich das Thema interessiert. Weil Du die Antworten haben willst, die der Titel und die Einleitung versprechen.
Das bedeutet für mich:
Ganz klar, ich sollte liefern. Wenn ich zu große Versprechen mache, um Dich zum Lesen zu bringen und dann nur Altbekanntes neu erzähle oder ganz am Thema vorbeirede, dann überlegst Du es Dir dreimal, ob Du mir nochmal Deine Zeit schenkst.
Liefere immer, was Du in Titel und Einleitung versprichst.
Möglicher Grund 2: (bezogen auf die zugehörige Podcastepisode) Du machst gerade irgendetwas, hast den Kopf frei und brauchst irgendetwas auf die Ohren. Diese Episode ist in Deinem Podcast-Feed aufgetaucht, klang ganz interessant und da bist Du nun.
Das bedeutet für mich:
Die Verpackung ist wichtig. Niemand holt sich etwas, das schon langweilig klingt, als Nebenbei-Input.
Da Du vielleicht sowieso nur mit halber Aufmerksamkeit dabei bist, sollte ich meine Episode interessant, kurzweilig und leicht zu folgen machen. Damit Du mir zuhörst und Dir merkst, dass ich ein guter Begleiter für Deinen Spaziergang, die Autofahrt oder Dein Workout bin.
Möglicher Grund 3: Du bist mein Superfan und liest sowieso alles, was ich veröffentliche.
Das bedeutet für mich:
Erfolg gehabt. Ich gönne mir ein Gläschen Sekt und stoße virtuell mit Dir an. Danke.
Ich kann mich zurücklehnen. Ich mache da wohl etwas richtig. Einfach weitermachen.
Jetzt wäre es toll, wenn ich Dich näher kennenlerne. Wer bist Du? Warum liest Du meine Inhalte und was findest Du so toll daran?
Möglicher Grund 4: Du findest meine Themen – Positionierung, Sichtbarkeit, Unternehmensaufbau – wichtig und/oder interessant und willst im Thema bleiben.
Das bedeutet für mich:
Innerhalb dieses Themenkreises kann ich Dir eine schöne Mischung vorsetzten: Dinge erklären, praktische Tipps, Inspirations- und Meinungsstücke – das ganze Spektrum. Ich muss nur aufpassen, dass ich nicht zu oft und zu weit aus meinen Themen rausgehe.
Deshalb bin ich auch bei Blogparaden zurückhaltend. Ich mag sie – sie bringen schon etwas Sichtbarkeit online. Aber wenn das Thema der Blogparade nur mit Mühe und viel Storytelling in meinen Themenmix reingequetscht werden kann, dann lasse ich das.
Möglicher Grund 5:
Du liest meine Inhalte, weil Du heimlich doch auf die Marketing-Wunderpille hoffst.
Halt, ich formuliere anders: Du liest meine Inhalte, weil Du gern einen kurzen Tipp oder Impuls zu meinen Themen als Anregung mitnimmst und hier gelegentlich etwas Nützliches lernst.
Das bedeutet für mich:
Ich achte darauf, dass ich nicht nur gut klingende Top-Level-Inspiration bringe.
Ich lasse Dich nicht mit diesem Gefühl zurück: „Ja, cool. Aber wie mache ich das denn nun?“
Deshalb versuche ich, in der Mehrzahl meiner Beiträge etwas Praxisrelevantes und Umsetzbares unterzubringen.
Am besten, was Kurzes und Knackiges. Damit Du es dann auch umsetzt und merkst, dass es lohnt, mir zu folgen.
Möglicher Grund 6:
Du folgst mir, weil Du rechtzeitig auf wichtige Trends und Veränderungen hingewiesen werden möchtest, auf die Du unbedingt reagieren solltest.
Das bedeutet für mich:
Nichts. An der Stelle muss ich passen. Das habe ich Dir auch nie versprochen.
Wenn Du so eine Person bist, dann kannst Du das prima für Deine Positionierung nutzen. Dann wirst Du für Deine Leute zum Radar und Frühwarnsystem. Das erspart ihnen, dass sie sich in jedem Thema, was sie vielleicht gar nicht so spannend finden, selbst auf dem Laufenden halten müssen. Sie folgen einfach Dir und gut ist es.
Möglicher Grund 7:
Meine Inhalte zeigen Dir, dass mit Dir gar nichts falsch läuft. Deine Erfahrungen und Gedanken sind normal. Kein Grund, an Dir zu zweifeln.
Das bedeutet für mich:
Ab und an muss es mal ein Meinungsstück sein.
Ich habe schon erklärt, warum ich das vielgepriesene Herzensbusiness und das Business auf Basis Deiner brennenden Leidenschaft für gefährlich halte. Ich habe auch schon erklärt, dass auch bei dem tollen Sogmarketing nicht alles easy-peasy ist.
Gerade in der Online-Blase ist das wichtig. Was öffentlich gezeigt wird, ist oft nur Verkaufsfassade. Du zweifelst an manchem Versprechen.
Ich spreche aus, was Du denkst.
Ich rede Klartext und verspreche nicht die allseits beliebte Leichtigkeit.
Möglicher Grund 8:
Es läuft nicht und Du hast Dich im Grunde Deines Herzens schon fast von dem Gedanken verabschiedet, dass Du Dein Business noch jemals zum Fliegen bringst. Meine Inhalte liest Du nur noch, weil Du damit Dir selbst und anderen einreden kannst, dass Du noch dran bist.
Das bedeutet für mich:
Ach Mensch, ich finde sowas immer so schade.
Aber so richtig tun kann ich da nichts.
In der Situation eine Lösung zu finden kann ein Blogartikel meiner Meinung nach nicht leisten.
Was ich hier manchmal tue, weil ich das wirklich schade finde und irgendwie helfen möchte – Ich weise wo es passt auf mein kostenloses Unternehmergespräch hin. Das sind 30 Minuten, wo wir mal über eine Stelle reden können, an der Du allein nicht weiterkommst.
Möglicher Grund 9:
Du prokrastinierst gerade und Blogartikel Lesen (getarnt als Fortbildung) ist nun mal leichter als Marketingtexte schreiben.
Das bedeutet für mich:
Ich liefere etwas ansprechend Verpacktes, leicht Konsumierbares mit einem nützlichen Kern.
in bisschen nützlich muss es schon sein, sonst taugt es nicht als Forbildungs-Alibi. Und schwere Kost würde in so einer Situation auch keiner lesen.
Das ist vielleicht nicht sehr schmeichelhaft für uns Contentproduzenten, zu wissen, dass wir nur konsumiert werden, um etwas anderes aufzuschieben.
Aber hey, besser aus dem Grund gelesen, als gar nicht.
Möglicher Grund 10:
Du kennst mich und weißt, dass es meistens lohnt, meine Inhalte zu lesen und anzuhören
Das bedeutet für mich:
Ich muss mir dieses Vertrauen mit jedem Blogartikel, jeder Podcastepisode und jedem Newsletter neu verdienen.
Dazu muss ich verstehen, warum Du meine Inhalte liest und hörst und muss möglichst genau das liefern.
Dieses Verstehen und Schlussfolgerungen Ziehen habe ich in diesem Beitrag öffentlich getan.
Damit Du mir zuschauen kannst.
Wenn Du weißt, warum Menschen Deine Inhalte lesen und anhören, kannst Du Deinen Content besser darauf ausrichten
Das Prinzip hast Du jetzt bestimmt verstanden:
- Menschen konsumieren unsere Inhalte aus ganz verschiedenen Gründen
- Das ist nicht immer der Grund, den wir uns wünschen. Aber so lange sie uns lesen, hören, anschauen, finde ich das grundsätzlich erstmal positiv
- Je besser wir diese Gründe verstehen, umso besser können wir unsere Inhalte darauf ausrichten.
Wir sollten zumindest immer ein Gefühl dafür haben, ob jemand jetzt gerade eine tiefgreifende, umfassende Information sucht oder eher einen leicht und schnell verdaubaren Gedanken. - Wenn wir diese Gründe verstehen, dann können wir auch besser einschätzen, was wir unserem Leser oder Hörer als nächsten Schritt vorschlagen können.
- Was hier auch eine Rolle spielt ist die Frage, wie tief diese Person schon in Deine Themen und Lösungsangebote eingestiegen ist. Will sie sich erstmal einen Überblick verschaffen oder geht sie schon ganz konkrete Dinge an? Da ist dann auch die Schnittstelle zur Bedürfnisreise des Kunden, mit der Du diese Frage genau untersuchen kannst.
Also – bei dem nächsten Stück Content das Du erstellst, überleg Dir mal vorher, warum jemand aus Deiner Zielgruppe das wahrscheinlich lesen wird.
Kannst Du das mit dem Wissen noch etwas ein Bisschen besser an diese Situation anpassen?
Wenn Du bis hierher gelesen hast, lass mich gern in einem Kommentar wissen, warum Du diesen Artikel gerade liest.
Oder berichte von Deinen Erfahrungen mit Deinem Content.
Cornelia says
Salü, liebe Dagmar
Es gibt tatsächlich einige Gründe, warum ich gerade diesen Blogartikel gelesen habe. Der Hauptgrund war natürlich das angesprochene Thema, was mich selbstverständlich sofort neugierig gemacht hat. Deshalb habe ich diesen Artikel auch gleich in meinem Favoritenordner abgelegt und antworte dir hier.
Beste Grüsse und herzlichen Dank für diesen tollen Artikel.
Cornelia
Dagmar Recklies says
Vielen Dank, das freut mich.
Neugierde ist natürlich auch noch ein guter Grund.
Liebe Grüße
Dagmar