Besser flexibler Content als gar kein Content – 3 Gedanken, die es Dir das Bloggen leichter machen
Kennst Du diese Empfehlungen für Blogger, Podcaster und Co.?
„Du musst regelmäßig veröffentlichen“ oder „Ein Blogpost muss 1000 Wörter haben“
Diese Tipps haben ihre Berechtigung. Aber sie bremsen viele UnternehmerInnen regelrecht aus:
Was, wenn ich das nicht schaffe?
Wenn Dir das auch so geht, dann habe ich heute drei Denkanstöße für Dich:
- Warum unregelmäßig veröffentlichen immer noch besser ist, als gar nichts zu machen
- Warum der Schlüssel darin liegt, die richtigen – nicht zu hohen – Erwartungen zu wecken – bei Dir selbst und bei Deinen Lesern oder Hörern
- Warum Du auch so Deine Positionierung stärken kannst
Ergänzende Informationen / im Beitrag erwähnt:
- Der Positionierungs-Weiterdenker-Club – jetzt als Community für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen, die keine Einzelkämpfer mehr sein wollen.
- #133 Blogartikel veröffentlichen – Brauche ich feste Termine?
Empfehlungen zu Frequenzen und festen Veröffentlichungsterminen beim Bloggen - Wenn Du mal gar keine Ideen für den nächsten Blogartikel hast: Online sichtbar bleiben, auch wenn Du mal keine Zeit und Ideen für neuen Content hast – 5 Tipps
Anhören oder Lesen
Ein Hinweis vorab:
Auch wenn ich hier über regelmäßiges Bloggen schreibe – alle Aussagen gelten selbstverständlich auch für einen Podcast, einen Videokanal, einen Newsletter und jedes andere regelmäßige Contentformat.
Wie Dich ein zu hoher Anspruch an regelmäßiges Bloggen ausbremsen kann
Wir haben uns gestern beim Gruppencall im Positionierungs-Weiterdenker-Club über Regelmäßigkeit beim Bloggen und Podcasten unterhalten.
Das ist eine Frage, die nicht nur meine Positionierungs-Weiterdenker im Club beschäftigt:
Natürlich ist es besser, in einem Blog oder Podcast regelmäßig zu veröffentlichen. Stichworte: Sichtbarkeit und Vertrauensaufbau. Das wird überall empfohlen und es hat seine Berechtigung. Man hat ja auch den Anspruch an sich selbst.
Blogs sind immer noch relevant. Doch sie wirken auf die Besucher und auf Google ansprechender, wenn sie einigermaßen regelmäßig gepflegt sind.
Dann ist da aber auch die Erkenntnis, dass man das wahrscheinlich gar nicht durchhalten kann. Man hat ja noch Kunden, andere Aufgaben als Unternehmer und ein Privatleben ist auch noch da.
Dieser Widerspruch bremst manche Unternehmer geradezu aus.
Da wird ein Blog erst später gestartet, weil erst eine Liste Blogposts vorproduziert werden muss – damit man dann in der Hektik des Alltags trotzdem regelmäßig was zum Veröffentlichen hat.
Da wird ein neuer Podcast vor sich hergeschoben, weil man die Hörer nicht mit unregelmäßigen Episoden enttäuschen möchte.
Da könnten zwei Unternehmerinnen schon längst sichtbarer sein – und anderen Menschen mit ihrem Wissen helfen – wenn ihnen nicht irgendwelche Empfehlungen und Anforderungen im Weg stehen würden.
(Dabei ist ein Blog, ebenso wie ein Podcast, ein hervorragendes Marketinginstrument für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen.
Das ist so schade. Das muss nicht sein.
Sieh es doch mal anders:
Wenn Du schon weißt, dass Du nicht ganz regelmäßig liefern kannst, dann baue diese Unregelmäßigkeit doch gleich mit ins Konzept ein
Sag es vorher:
Ich werde hier unregelmäßig etwas veröffentlichen. Einmal im Monat werde ich schaffen. Manchmal auch öfter.
Ich werde hier längere und kürzere Sachen veröffentlichen – so wie ich etwas zu erzählen habe und Zeit habe.
Warum nicht ein Blogkategorie haben mit in die Tiefe gehenden, längeren Artikeln und eine mit kürzeren Sachen?
So mache ich es doch mit dem Strategieexperten-Podcast auch. Ich habe die regulären, längeren Episoden. Die kommen meistens donnerstags. Aber nicht zwangsweise an jedem. Zusätzlich habe ich die kurzen Einwürfe von 2-3 Minuten. Die kommen, wenn ich Zeit und eine Idee habe.
Diese Mischung nimmt mir so viel Stress raus. Sie nimmt das „Du musst“ raus und gibt mir dafür ein „Du kannst“.
Das Tolle ist – die Mischung kommt an. Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen, dass die Leute meine Kurzepisoden mögen und anhören. Gerade weil es schnell zwischendurch konsumierbar ist. Meine Podcaststatistiken bestätigen das.
Content darf auch flexibel sein – im Format, in der Länge, im Erscheinungsrhythmus.
Es kommt natürlich auch ein Bisschen auf die Zielgruppe an. Aber die meisten Menschen haben selbst einen vollen Alltag. Sie haben Verständnis dafür, dass Du noch ein paar andere Sachen zu tun hast und dass Du nicht hauptberuflicher Blogger oder Podcaster bist.
Ich finde es gar nicht so wichtig, die Super-Regelmäßigkeit einzuhalten. Ich finde es wichtiger, vorher die richtigen Erwartungen zu schaffen. Und zwar bei Dir und bei Deinen Followern.
Werde Dir erst einmal selbst darüber klar, was Du realistisch schaffen und durchhalten kannst – zeitlich und ohne dass Du den Spaß daran verlierst. Gesteh Dir einen gewissen Rahmen an Flexibilität zu. Mach Dir selbst klar, dass alles in Ordnung ist, so lange Du in diesem Rahmen unterwegs bist. Auch wenn Du mal eine Zeitlang an der absoluten Untergrenze arbeitest.
Wenn Du das für Dich selbst klar hast, dann kommunizierst Du das auch nach außen.
So, wie oben beschrieben.
Wenn Du von vornherein sagst, dass Deine Beiträge etwas unregelmäßig erscheinen werden, dann kann auch niemand enttäuscht sein, weil es Donnerstag ist und von Dir ist nichts Neues da.
Falls das überhaupt jemandem auffällt. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Oder du sagst ganz klar „Das ist hier ein Experiment. Ich teste das mal für 3 Monate und dann schaue ich, ob und wie es weitergeht.“
Unregelmäßig bloggen als positives Element Deiner Positionierung
Du kannst Deine unregelmäßigen Blogartikel und unterschiedlichen Formate sogar richtig positiv verpacken:
„Ich bin Unternehmer. Das hier mache ich für Dich, weil es mir wichtig ist. Aber Kundenprojekte haben bei mir Priorität. Schlechte Qualität abliefern, weil die Zeit nicht reicht, das mache ich nicht. Nicht bei meinen zahlenden Kunden und nicht bei meinen kostenlosen Inhalten.“
Damit positionierst Du Dich als jemand, der seine Kunden und Follower ernst nimmt. Wem das nicht passt, der ist bei Dir sowieso nicht richtig.
Was Du hier tust, ist realistische Erwartungen setzen. Bei Dir an dich selbst und bei Deinen Followern.
Denn auch das Einhalten von einmal geweckten Erwartungen fügt sich in das Bild von Dir ein. Auch das wird zu einem Teil Deiner Positionerung
Bevor Du Dein Blog, Deinen Podcast oder Deine Videoserie nicht startest, weil Du Angst hast, es nicht durchzuhalten, halte Dir das bitte vor Augen:
Besser ein Blog mit langen und kurzen, mit regelmäßigen und unregelmäßigen, mit mehr fachlichen und mehr persönlichen Beiträgen – als gar kein Blog.
Regelmäßigkeit ist toll und hat Vorteile. Aber wenn die Dich ausbremst, dann hast Du gar nichts. Erlaube Dir eine gewisse Unregelmäßigkeit und fang an. Das ist besser als nichts.
Regelmäßiges Veröffentlichen ist keine Ehrennadel – auch wenn man damit angeben kann
Das höre und lese ich manchmal von Bloggern oder Podcastern:
„Ich habe hier veröffentlicht. Ohne eine einzige Ausgabe auszulassen. Seit 2 / 3 / 5 Jahren. Jede Woche!“
So oder ähnlich.
Die klingen verdammt stolz dabei. Berechtigt.
Und es klingt verdammt beeindruckend.
Etwas neidisch bin ich schon. Denn ich habe das nicht vorzuweisen. Will ich aber auch gar nicht.
Mal ganz ehrlich: Was haben Du und ich denn davon, wenn wir ohne jede Unterbrechung für einen sehr langen Zeitraum Blogartikel veröffentlichen oder unseren Newsletter verschicken?
Was, außer einem eindrucksvollen Satz?
Ich halte es für sehr wichtig, dass wir kontinuierlich mit unseren Inhalten sichtbar werden – aber doch nicht mit der Regelmäßigkeit einer Atomuhr. Mein Motto lautet
„Lieber schreibe ich Dir gar nichts, als Qualität auf dem Niveau einer knienden Ameise abzuliefern.“
Warum, das erfährst Du in dieser 3 Minuten kurzen Episode:
Wie hältst Du es mit den gängigen Empfehlungen für Blogger und andere Contentproduzenten? Richtest Du Dich danach, oder erlaubst Du Dir Flexibilität? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?

Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
Sandra says
Danke für den Impuls, Dagmar!
Ich halte mich bisher an die regelmäßigen Veröffentlichungen, blogge aber auch noch nicht so lange. Nächsten Monat möchte ich eine Pause einlegen, bin gespannt auf die Reaktionen und ob sie sich mit meinem Kopfkino decken 😉
Dagmar Recklies says
Liebe Sandra,
wenn sich regelmäßiges Bloggen für Dich gut anfühlt, dann ist das doch toll. Inzwischen hilft mir der feste Veröffentlichungstermin auch. Er strukturiert regelrecht meine Woche. Früher habe ich mich dadurch eingeengt gefühlt..
Liebe Grüße
Dagmar
Margaretha Schedler says
Da hast Du wahre Worte geschrieben, liebe Dagmar. Ich handle nach Deinen Impulsen und komme gut dabei zurecht.
Dagmar Recklies says
Das freut mich, liebe Margaretha.
Bloggen hat für mich schon immer nur funktioniert, wenn es auch gepasst hat. Nie, weil es wieder an der Zeit war.