Meine Empfehlungen zu Frequenzen und festen Veröffentlichungsterminen beim Bloggen
(mit Transkript zum Lesen)
Shownotes
In dieser Episode geht es um eine weit verbreitete Empfehlung für Blogger: Veröffentliche neue Inhalte häufig und regelmäßig zu festen Terminen.
Diese Strategie hat einige Vorteile (Du entwickelst Routinen, Du baust einen großen Bestand an Inhalten auf und Dein Blog ist stets aktuell).
Sie kann aber auch zur Belastung werden. Dann geht die Freude am Bloggen verloren.
Ich gebe Tipps, wie Du diese Probleme für Dich lösen kannst:
- Veröffentliche regelmäßig, aber in größeren Abständen
- Veröffentliche häufig, aber nicht zu festen Terminen
- Produziere Inhalte nach Deinem Zeitplan vor, so dass Du problemlos zu festen Terminen veröffentlichen kannst
Weiterführende Inhalte
- Regelmäßig bloggen? Lass den Anspruch nicht zur Bremse werden
Besser flexibler Content als gar kein Content – 3 Gedanken, die es Dir das Bloggen leichter machen - Online sichtbar bleiben, auch wenn Du mal keine Zeit und Ideen für neuen Content hast – 5 Tipps
5 Dinge, die mir helfen, auch in insprationslosen Phasen nicht unsichtbar und vergessen zu werden
Transkript
Wie regelmäßig soll ich bloggen? Muss ich immer einen festen Veröffentlichungstermin einhalten?
Heute nehme ich mir wieder eine weit verbreitete Empfehlung für Blogger vor. Wie so oft hat auch diese Regel ihre Berechtigung. Sie ist nicht falsch. Aber es gibt immer auch ein Aber. Und das hat auch seine Berechtigung.
Konkret geht es um die Empfehlung ganz regelmäßig zu bloggen, am besten einmal wöchentlich und am besten auch noch zu einem festen Termin – also zum Beispiel immer mittwochs und dann vielleicht noch zu einer festen Zeit.
Ist das wirklich nötig oder geht es auch anders? Darüber sprechen wir heute. Ich werde dabei auch von meinen verschiedenen Erfahrungen berichten.
Gleich vorab: Wenn Du bereits häufig und regelmäßig Blogartikel veröffentlichst und das gut für Dich funktioniert, dann mach das bitte weiter. Es gibt keinen Grund, dass Du etwas änderst.
Vorteile von häufigen und regelmäßigen Veröffentlichungen auf Deinem Blog
Da sind wir schon bei den Vorteilen von regelmäßigen Veröffentlichungen auf Deinem Blog:
Erstens führt Regelmäßigkeit immer zu Routinen und die können Dir wirklich helfen.
Wenn Du Dich nämlich jeden Tag und jede Woche aufs Neue entscheiden musst „Schreibe ich heute den neuen Artikel oder erst morgen oder mache ich erst nächste Woche wieder einen“, dann wird das ein ständiger Krampf. Meistens findet sich irgendwas, was dringender oder wichtiger ist und dann hast du wieder nichts veröffentlicht.
Wenn Du aber eine feste Frequenz und am besten einen festen Termin hast, dann wird das für Dich zum Automatismus. Du musst gar nicht mehr überlegen, ob Du heute einen Artikel schreibst oder nicht. Heute ist Dienstag und Dienstag ist Blogartikeltag. Das ist wie wenn Du feste Trainingszeiten für Deinen Sport hast. Das funktioniert auch besser, als wenn Du jeden Tag eine neue Entschuldigung findest, warum Du erst morgen joggen gehst.
Regelmäßigkeit kann Dir also wirklich helfen. (Mehr zu den Vorteilen von festen Gewohnheiten findest Du auch in der Episode #10 Disziplin ist ein Mythos)
Zweitens baust Du mit regelmäßigen Veröffentlichungen über die Zeit einfach mehr Inhalte in Deinem Blog auf als wenn Du nur gelegentlich etwas Neues postest.
Mehr Inhalt ist für ein Blog immer gut: Deine Leser finden mehr Inhalte über die sie Dich kennenlernen können und Du hast mehr Chancen, dass ein paar dieser Artikel bei Google richtig gut ranken oder viral gehen. Mit einem Archiv von 100 Blogartikeln wirst Du auf Dauer einfach mehr Traffic anziehen, als mit nur 10.
Wenn Du nur ab und an mal bloggst, wird das viel schwerer, da eine gewisse Grundmasse an Inhalten aufzubauen.
Drittens ist es ja bekannt, dass deine Leser und auch Google Aktualität mögen.
Wenn ich auf ein Blog stoße, wo nur alle paar Monate mal was Neues erscheint, dann frage ich mich schon, wie ernst der Blogger das eigentlich nimmt. Dann wird das mit dem Vertrauensaufbau einfach schwieriger.
Die Probleme mit regelmäßigen und häufigen Veröffentlichungen
Bei allen Vorteilen ist es aber auch nicht ganz ohne, immer regelmäßig und häufig neue Inhalte für ein Blog zu produzieren. Meistens bedeutet das ja mindestens einmal in der Woche. Das kann zur Belastung werden. Dann geht die Freude am Bloggen verloren und das ist nie gut.
Es ist doch so, dass die wenigsten hauptberuflich bloggen. Die meisten Blogger machen das entweder für ein Side-Business neben ihrem regulären Job oder sie sind Unternehmer und Selbständige. In jedem Fall hast Du da noch jede Menge andere Sachen zu tun. Da kann es einfach ein Stressfaktor werden, wenn Du jede Woche einen hochwertigen Artikel mit allem Drum und Dran produzieren musst.
Stichwort Qualität – die ist dann meistens das Erste was leidet. Wenn Du nur noch schreibst, weil wieder Mittwoch ist und nicht, weil Du etwas zu sagen hast, dann merkt man das den Artikeln schon mal an. Und damit erreichst Du langfristig gar nichts.
Also lieber gar kein Artikel als ein schlechter.
Lösungsansätze: So bloggst Du auch regelmäßig, ohne dass es für Dich zur Belastung wird
So, wenn Du Dich da jetzt wiedererkannt hast und mit diesem super-regelmäßig und immer zum gleichen Termin bloggen so Deine Probleme hast, dann gehen wir jetzt mal die Möglichkeiten durch, die Du hast:
Also mit ganz klaren Worten: wenn Du es nicht schaffst, jede Woche an einem festen Wochentag einen guten Artikel zu veröffentlichen, dann lass es. Das muss ja nicht heißen, dass Du nur noch ganz selten und ganz unregelmäßig schreibst.
Veröffentliche nicht ganz so oft und / oder nicht ganz so regelmäßig
Du kannst einmal die Frequenz so ausdehnen, dass es Dir passt. Dann veröffentlichst Du eben nur alle 2 oder 3 oder 4 Wochen.
Du kannst auch sagen Du veröffentlichst häufig, aber unregelmäßig. Ob nun in jeder Woche am Mittwoch ein Artikel erscheint oder mal in einer Woche gar keiner und in der nächsten Woche dann einer am Montag und noch einer am Freitag – Ich kann Dir versichern, das stört weder Google noch Deine Leser.
Dann musst Du natürlich aufpassen, dass Du nicht am Monatsende dastehst und noch gar nichts getan hast. Aber das kann den Druck rausnehmen.
Also gerade wenn es nicht so Deine Strategie ist, Deiner Community immer neuen Input zu bieten, sondern wenn Du mehr auf Evergreen-Content setzt, der Dir über Google dauerhaft Besucher bringt, dann ist weniger und hochwertiger manchmal mehr.
Und nochmal, dann ist es Google und den Lesern auch ziemlich egal, ob Du pünktlich wie so ein Uhrwerk veröffentlichst, oder unregelmäßig. So lange Du keine zu langen Pausen machst, wird das kaum negative Folgen haben.
Das Extrembeispiel ist da wahrscheinlich mein Papageienblog. Das ist ja ein Hobbyblog, das ich immer noch betreibe. Weil es aber eben nur Hobby ist, ist das auch das erste, was hinten runter fällt, wenn mal die Zeit knapp wird. (Nachtrag: inzwischen wird das Papageienblog nicht mehr aktualisiert)
- In der Anfangszeit war das ein echtes persönliches Online-Tagebuch. Da habe ich ziemlich viel veröffentlicht, aber total unregelmäßig. Wenn ich mit den Papageien viel erlebt habe und Zeit hatte, dann gab es schon mal alle paar Tage einen neuen Beitrag. Wenn nicht, dann eben nicht.
- Dann kam mein erstes Kind und ich hatte schon Mühe, meine damals noch nebenberuflichen Business-Webseiten einigermaßen am Laufen zu halten. Da fand auf dem Papageienblog eine ganze Zeit gar nichts mehr statt.
- Irgendwann habe ich dann mal wieder angefangen. Ich bin dann dazu übergegangen, weniger über meine Erlebnisse zu berichten und mehr über artgerechte Papageienhaltung aufzuklären.
- In dieser Zeit habe ich ziemlich regelmäßig gebloggt und es sind ein paar echte Evergreen-Artikel entstanden, die bei Google schnell auf die ersten Plätze geklettert sind.
- Dann habe ich mich komplett selbständig gemacht. Die Papageien hatten wir inzwischen aus Zeitmangel abgegeben und das Papageienblog ist so ganz allmählich wieder eingeschlafen.
- Weißt Du was dieses Auf und Ab für den Traffic bedeutet hat? Nicht viel:
- In der Zeit als ich regelmäßig Evergreen-Artikel geschrieben habe, ist der Traffic natürlich allmählich angestiegen
- Als ich damit aufgehört habe, ist er auch wieder etwas zurückgegangen – Aber eben nicht viel.
- Natürlich fehlen mir jetzt die wiederkehrenden Besucher, die jeden neuen Artikel gleich lesen.
- Doch Google schickt mir seit Jahren fast konstant gleich viele Besucher.
- Natürlich wird das irgendwann zu Ende gehen, wenn ich jetzt auf Dauer nichts Neues mehr veröffentliche. Das ist schon klar.
- Aber was Du daran siehst ist, dass selbst Unregelmäßigkeit und komplette Blogpausen nicht gleich die große Katastrophe sein müssen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Du gleich komplett unregelmäßig veröffentlichen sollst. Aber mach dich auch nicht fertig, wenn es mal in einer Woche nicht klappt.
Wenn Du weißt, dass Du das mit den halbwegs regelmäßigen Veröffentlichungen sowieso nicht hinkriegst, dann veröffentlichst Du eben unregelmäßig.
Ein Tipp dazu: Wenn Du nur wenige neue Artikel im Jahr veröffentlichst, würde ich das Ganze aber nicht „Blog“ nennen. Bei einem Blog erwarten die Leser schon, dass immer mal etwas Neues dazukommt. Dann nennst Du das Ganze eben nicht Blog sondern Wissenswertes, Infobereich, Ressourcen o.ä. Damit weckst Du keine falschen Erwartungen und es ist immer noch besser, als überhaupt nicht zu bloggen.
Hinweis: In diesem Beitrag findest Du weitere Tipps, wenn Du nicht regelmäßig bloggen kannst
Produziere nach Deinem Zeitplan Inhalte vor
Ja und dann habe ich zum Schluss noch einen Tipp, wie es doch klappen kann mit den ganz regelmäßigen und häufigen Veröffentlichungen:
Das erste und einzige Projekt von mir, bei dem ich tatsächlich auf Dauer ganz regelmäßige Veröffentlichungen durchgehalten habe, das ist dieser Podcast. Es erscheint seit nun 133 Episoden wirklich jeden Dienstag und Donnerstag eine neue Ausgabe (außer an Feiertagen und in den Ferien).
Was mache ich hier anders?
Ich habe immer einen Vorlauf an fertig produzierten Episoden, die ich nur noch veröffentlichen muss. So richtig wohl fühle ich mich immer erst, wenn ich für ungefähr 2 Wochen vorproduziert habe – also 4 Episoden.
Das ist dann mein Puffer.
Der nimmt für mich den Druck raus.
Natürlich muss ich auch so in der Woche 2 neue Episoden produzieren. Aber eben nicht um jeden Preis. Wenn ich es mal nicht schaffe, kann ich trotzdem noch ganz entspannt meine Veröffentlichungstermine einhalten.
Das fühlt sich für mich ganz anders an, als wenn ich da sitze und denke Ich muss heute einen Podcast machen, damit ich morgen früh was zum Veröffentlichen habe.
Wenn Du also auf ganz regelmäßige und häufige Veröffentlichungen setzt, dann kann so ein Vorlauf von ein paar Artikeln wirklich viel Druck und Stress rausnehmen.
Zusammenfassung
An diesem Tipp, auf einem Blog oft und regelmäßig neue Inhalte zu veröffentlichen ist natürlich etwas dran. Das hat schon Vorteile. Es kann aber auch zu einer echten Belastung werden.
Ich habe Dir heute auch gezeigt, dass nicht wirklich viel Schlimmes passiert, wenn Du nicht ganz so oft und ganz so regelmäßig veröffentlichst.
Google ist es egal, ob Dein neuer Beitrag heute mal erst Donnerstag erschienen ist und nicht Mittwoch. Und ich wette, die meisten Deiner Leser merken das auch nicht. Stichwort Content Shock und Information Overload.
Ich habe Dir ein paar Möglichkeiten gezeigt, wie Du dieses Problem lösen kannst und so etwas den Druck für Dich rausnimmst.
Wichtig dabei sind aber zwei Dinge:
- Was immer Du da tust, es muss natürlich zu Deiner Gesamtstrategie passen. Wenn Du eine aktive Community aufbauen und pflegen willst, dann wirst Du mit alle 2 Monate mal einem Artikel auch nicht weit kommen.
- Außerdem musst du aufpassen, dass dieses „Druck rausnehmen“ nicht zur Entschuldigung wird, dass Du so ganz allmählich und unbemerkt immer weniger und immer seltener produzierst. Also irgendeine Mindestvorgabe zu Deinen Veröffentlichungen solltest Du Dir schon setzen und dann auch einhalten.
Aber noch einmal: Du kannst auch erfolgreich bloggen, wenn Du nicht jede Woche pünktlich wie ein Uhrwerk 1 oder 2 neue Artikel raushaust.
Im Zweifel geht Qualität vor Quantität.
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