Positionierung wirkt auf alles und alles wirkt auf die Positionierung
Shownotes
Positionierung – das ist keine in sich geschlossene und von anderen Funktionen sauber abtrennbare Disziplin.
Für uns als Strategieexperten bedeutet das: Positionierung weiterdenken. Wir haben unser Jahresprogramm so genannt und der Hashtag #PositionierungWeiterdenken passt zu ganz vielen unserer Posts.
In dieser Episode erkläre ich, was ich damit meine und natürlich, was das für Dich als Unternehmer oder Unternehmerin bedeutet.
Du lernst, wie Deine Positionierung mit 3 einfachen Fragen zur Entscheidungshilfe und Richtschnur für alles wird, was Du als UnternehmerIn tust.
Im Podcast erwähnt und ergänzende Informationen
- Für ein Jahr lang gezielt Deine Positionierung weiterdenken kannst Du im Positionierungs-Weiterdenker-Club – unser Jahresprogramm mit Umsetzungsbegleitung
- Episode #182 Warum eine starke Positionierung mehr braucht als das Was für Wen und Wie
Positionierung ist wie ein Mosaik – je mehr Steinchen, je besser - #179 Ist- und Soll-Positionierung – So hältst Du Deine Botschaften auf Kurs
Warum Deine geplante Positionierung nicht immer exakt ankommt und was Du dagegen tun kannst - #173 Was Dir eine treffsichere Positionierung auch bringt: Sicherheit, Klarheit, Fokus
Die unerwarteten positiven Nebeneffekte einer starken Positionierung
Transkript
Positionierung ist keine isolierte Disziplin
Keine Disziplin steht nur für sich allein. Das gilt für Positionierung genauso wie für Mikrobiologie und alles andere.
Ich möchte dazu mal mit einem Beispiel einsteigen, das zugegebenermaßen schon ein paar Jahre zurückliegt.
Ich habe BWL studiert. Von 1989 bis 1994 in Magdeburg. Das ist Ostdeutschland und da war so ein BWL-Studium eine brandneue Sache. Der größte Nachteil davon ist mir erst später klargeworden.
Der Studiengang wurde ja quasi aus dem Nichts neu aufgebaut. Wir hatten dadurch ganz viele Gastdozenten, die mal 1-2 Semester da waren und dann wieder weg. Der Vorteil war, dass man sich nicht vertrödeln konnte. Man machte Marketing, wenn Marketing angeboten wurde. Wer weiß, was nächstes Jahr ist.
Dadurch war aber kaum etwas aufeinander abgestimmt. Jeder Dozent hat sein Fach vorgestellt und kaum Verbindungen zu anderen Fächern hergestellt.
Dadurch sind die ganzen Disziplinen in meinem Kopf aber auch isoliert angekommen. Marketing war Marketing, Personalwesen war Personalwesen, Controlling war Controlling, Allgemeine BWL wirkte für mich eine Art Sammelbecken für alles, was sonst nirgends reinpasste.
Jahre später habe ich dann ein MBA gemacht. An der Business School haben sie mir vorher noch gesagt, ich würde gar nicht viel davon profitieren. Mit einem BWL-Studium hatte ich das doch alles schon mal gehört.
Nichts da. In den Details war da vielleicht nicht so viel Neues. Aber die große Erkenntnis war tatsächlich, dass das alles zusammenhängt. Ich hatte bis dahin nie das große Bild gesehen, die Gesamtsicht. Ich hatte nur Einzeldisziplinen. Damit hat das alles für mich einen ganz neuen Sinn ergeben.
Mit der Positionierung ging mir das dann noch einmal ähnlich.
Kennengelernt habe ich das Konzept Positionierung als eines der 5 P im Marketing.
Du weißt schon Product, Price, Promotion, Position, Place.
Damit wirkte das für mich zu Anfang tatsächlich wie ein Punkt auf der Liste. Ein Punkt von vielen – den man abarbeitet und dann zum nächsten übergeht.
Inzwischen habe ich diese Ansicht komplett umgedreht.
Für mich ist Positionierung heute in meiner Arbeit der Dreh- und Angelpunkt – der Punkt, an den alles andockt und der auf alles ausstrahlt. Egal ob wir uns mehr um die allgemeine Strategie kümmern, ob wir ein konkretes Marketingproblem lösen oder uns die Produktpalette ansehen – es geht immer um Positionierung.
Und diese Sicht macht mir und meinen Kunden die Arbeit leichter.
Positionierung ist das Gesamtbild, das jemand von Dir hat
Du weißt ja, ich sage immer Positionierung ist das Bild, das der andere von Dir im Kopf hat.
Dieses Bild ist eben nicht nur ein Text, eine Botschaft, ein Elevator Pitch, ein was tust Du für wen auf welche Weise.
So denken Menschen nicht.
Menschen machen sich ein Gesamtbild. Das setzt sich aus allem zusammen, was die Menschen von Dir wahrnehmen. Deshalb wirkt auch alles, was Du tust auf Deine Positionierung:
- Welche Angebote Du machst.
- Wo Du auftauchst oder auch nicht.
- Worüber Du Dich äußerst und mit welcher Meinung
- Welche Sprache und welche Bilder Du verwendest
- Welche Marketingmethoden Du verwendest
- Mit wem Du Dich abgibst und an wem Du Dich orientierst
Wie Meister Yoda so schön sagte „Einfach alles“
Diese Sichtweise, dass praktisch alles was Du tust auch Positionierungsarbeit ist, die macht für mich vieles leichter.
Für mich hat die mindestens 2 konkrete Auswirkungen. Wahrscheinlich noch viel mehr, aber diese 2 können Dir eben konkret helfen:
Alles, was Du tust und zeigst, transportiert nebenher mit Deine Positionierung
Das erste ist:
Es ist doch toll, dass Du mit praktisch allem was Du tust gleichzeitig auch Deine Positionierung stärkst und aufbaust. Da ist kein Extraprojekt „Positionierung kommunizieren“ mehr nötig. Das läuft praktisch nebenher.
Ich habe das vor einiger Zeit schon mal in einem Podcast erklärt: Deine Positionierung ist wie ein Mosaik, das sich aus ganz vielen kleinen Steinchen zusammensetzt. Je mehr es werden, ums farbiger, einprägsamer und wiedererkennbarer wird das Bild. Und das wollen wir als Unternehmer doch.
Dieses Mosaik baust Du mit allem was Du tust quasi nebenher mit auf.
Deine Positionierung wirkt als Entscheidungshilfe für alles, was Du tust
Die zweite Auswirkung der Sichtweise, dass Positionierung der zentrale Dreh- und Angelpunkt Deiner ganzen Arbeit ist, ist die:
Wenn alles, was Du tust, auf Deine Positionierung einzahlt, dann wird im Gegenzug Deine gewünschte Ziel-Positionierung auch zur Richtschnur und geistigen Leitplanke für alles, was Du tust – für alle Entscheidungen die Du als Unternehmer triffst.
Das klingt jetzt wahrscheinlich komplizierter als es ist.
Sie es mal so:
Du hast eine klare Vorstellung davon, welches Bild von Dir Du in den Köpfen der Menschen erzeugen willst.
Wie willst Du wahrgenommen werden?
Wie willst Du in Erinnerung bleiben?
Das ist Deine Ziel-Positionierung.
Es ist die Leitplanke für alles was Du tust.
Du kannst Dich bei allem, was Du tust fragen:
Welches Bild erzeugt das von mir?
Möchte ich so wahrgenommen werden und in Erinnerung bleiben?
Möchte ich damit in Zusammenhang gebracht werden?
Diese Fragen helfen so ganz nebenbei auch wunderbar, sich aus den ganzen Zeitfresser-Social-Media-Diskussionen rauszuhalten.
Willst Du für Deine Meinung zur Pandemie-Politik der Bundesregierung bekannt sein oder für Deine Fachexpertise?
Na also.
Aber zurück zum Thema.
Diese Fragen
Wie will ich wahrgenommen werden?
Passt das, was ich da gerade vorhabe zu dem Gesamtbild, das ich von mir erzeugen möchte?
die sind eine ganz tolle Entscheidungshilfe bei ganz vielem, was Du als Unternehmer tust.
Beispiele:
Du planst eine E-Mail Kampagne für Deinen nächsten Launch.
Sollst Du da eine lehrbuchgerechte Mailkaskade nach allen Regeln der Verkaufskunst herausschicken?
Passt das zu dem Bild als faire Partnerin auf Augenhöhe?
Wie solltest Du die Kampagne und die Argumente ausgestalten, wieviel Verkaufsdruck ist angemessen, damit Du auch in der Wahrnehmung der Empfänger fair und auf Augenhöhe bleibst?
Oder Dir wird angeboten, Dich an einem Gemeinschaftsprojekt, vielleicht einem Online-Kongress zu beteiligen.
Klar, die Sichtbarkeit und die Verkaufsmöglichkeiten sind immer toll.
Aber passt dieses Kongressthema, passen die anderen Kongressreferenten, passt das Marketing für diesen Kongress zu dem Bild, was Du von Dir vermitteln willst?
Mehr dazu, wie Positionierung Dir bei Deinen Entscheidungen hilft, erfährst Du auch in der Episode #173 Was Dir eine treffsichere Positionierung auch bringt: Sicherheit, Klarheit, Fokus
Wenn Du aus dieser Episode eine Sache mitnehmen willst, die Du ab jetzt immer nebenher mit anwenden kannst, dann ist das diese hier:
Du kannst Dir vor jedem Post, den Du machst, vor jeder Mail, die Du verschickst, vor jedem neuen Produkt, das Du erstellst, die Fragen stellen:
Welches Bild erzeuge ich damit bei den Empfängern?
Will ich dieses Bild erzeugen?
Und dann:
Wie muss ich diesen Post, diese Mail, dieses Produkt ausgestalten, damit es das richtige, passende Bild von mir erzeugt?
Verstanden?
Das bedeutet „Positionierung weiterdenken“
Das meine ich letztlich auch mit Positionierung weiterdenken. So verstehe ich Positionierung:
Es geht immer um das Bild, das Du beim Empfänger von Dir erzeugst.
Dieses Bild entsteht durch alles – Deine Kommunikation, Dein Umfeld, Deine Angebote … alles.
Damit wirkt Deine – gewünschte – Positionierung auf das alles ein.
Damit beeinflusst das alles Deine Positionierung.
Frage dich immer:
Welches Bild erzeuge ich damit?
Will ich dieses Bild erzeugen?
Was muss ich tun, um das richtige Bild zu erzeugen?
Positionierung weiterdenken.
Erzähl mir mal in den Kommentaren, wie diese Fragen Dir bei Entscheidungen helfen.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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