Was kannst Du erwarten und was kannst Du tun?
Shownotes
Hast Du einen Newsletter und stellst Du Deinen Lesern darin manchmal Fragen?
Bist Du mit der Anzahl der Antworten zufrieden?
Falls erstens Ja und zweitens Nein, dann ist diese Episode für Dich.
Du erfährst,
- warum Du meistens nicht so viele Antworten auf Fragen in Deinem Newsletter bekommst, wie Du gern hättest. Das kannst Du realistisch von Deinen Lesern erwarten.
- wie Du mit den vielleicht nicht so tollen Ergebnissen umgehen solltest.
- was Du tun kannst, damit Du mehr Antworten erhältst als bisher.
Im Podcast erwähnt und weiterführende Informationen
- #35 So wird Deine Online-Umfrage zum Erfolg
6 Erfolgsfaktoren für eine hohe Teilnahme und verwertbare Antworten - Unsere Facebook-Gruppe Effektive Positionierung für mehr Umsatz
Hier ist immer Platz für Deine Fragen rund um Positionierung, Sichtbarkeit und Marketing - Einen Newsletter aufbauen, der zu Dir und Deiner Zielgruppe passt
Entspanntes Newslettermarketing ohne „Du musst“
Transkript
Diese Episode geht mal wieder auf eine Frage in meiner Facebook-Gruppe zurück. Eine Frau hatte geschrieben, dass sie in ihrem Newsletter immer eine Frage stellt – auch schön mit Bezug zum Inhalt. Aber sie bekommt herzlich selten auch nur eine einzige Antwort.
Zuerst habe ich die Frau beruhigt – das geht nicht nur ihr so. So toll das klingt – über Fragen mit den eigenen Newsletterlesern in Austausch kommen – das ist leider ein zähes Vorhaben. Man sollte da keine zu hohen Erwartungen haben.
Trotzdem sind Fragen an die Newsletterleser eine tolle Strategie. Deswegen gibt hier Tipps für realistische Erwartungen und mehr Antworten.
Warum Leser nicht immer auf Fragen im Newsletter antworten
Das wird ja gern empfohlen: Stelle Deinen Newsletterlesern Fragen. So erfährst Du mehr über Deine Zielgruppe und Du kommst mit den Leuten ins Gespräch.
Alles toll, wer hätte das nicht gerne. Leider ist es für Dich ist es schon ein Highlight, wenn Du auf 10 Mails mit Fragen eine einzige Antwort erhältst.
Das ist kein Grund für Selbstzweifel. Ich finde, an dieser Stelle sollte man nicht mit zu hohen Erwartungen starten. Wenn Du nicht gerade schon eine richtig große und sehr aktive Community aufgebaut hast, dann ist diese Art der Kommunikation langwierig.
Grund 1: Informationsüberflutung
Versetz Dich doch mal in Deine Leser:
Du bist ja nicht die einzige, die ihnen Fragen stellt. Antwortest Du etwas auf jeden Newsletter, den Du liest?
Da hast Du schon die erste Erklärung. Die Leute werden überflutet mit Informationen, Angeboten und Fragen. Die können gar nicht auf alles eingehen. Wenn sie sich doch mal die Zeit für Dich nehmen und Dir antworten, dann hast Du sie wahrscheinlich am exakt richtigen Punkt erreicht. Das schafft man nicht ständig und für jeden.
Grund 2: Newsletter werden oft gescannt
Viele Menschen überfliegen Newsletter nur. Eine nette kleine Frage ganz am Ende geht da schonmal unter. Die wird ganz schlicht nicht wahrgenommen. Wenn dann noch der Text davor nicht richtig gelesen wurde, dann hat die Frage nicht mal Relevanz für den Leser.
Grund 3: Der Gewöhnungseffekt
Das ist ein Drahtseilakt – Wenn Du in jedem Newsletter eine Frage stellst, dann können 2 Dinge passieren:
- Entweder es setzt ein Gewöhnungseffekt ein. Was immer da ist, wir nicht mehr wahrgenommen.
- Oder Du erhöhst Deine Chancen, dass doch immer mal für irgendeinen Leser die Frage dabei ist, auf die er oder sie Dir doch eine Antwort schreibt.
Teste das und beobachte, was passiert.
Grund 4: In welchem Modus sind die Leser gerade?
Wenn Menschen einen Newsletter lesen, dann sind sie meistens im Lesemodus – also im Konsummodus. Sie sind gar nicht auf Dialog und Antworten geben eingestellt. Ein Newsletter bedeutet meistens, Informationen aufnehmen.
Dadurch ist es in diesem Medium noch etwas schwerer, eine Reaktion zu bekommen. Auf Social Media sind viele dagegen mehr im Kommunikationsmodus.
Grund 5: Wie viele Abonnenten hast Du?
Je kleiner die Liste ist, umso kleine sind die Chancen auf Antworten.
Wenn Du erst wenige Newsletterleser hast, hast Du immer einen vergleichsweise hohen Anteil an Familie und Freunden darin. Die sind gar nicht Deine Zielgruppe und werden deshalb auch nicht antworten.
Mach Dir mal die Zahlen klar: Wenn Du 50 Abonnenten in der Liste hast und eine Öffnungsrate von 30 % – was ein recht ordentlicher Wert ist – dann lesen 15 Menschen Deine Mail.
Wie viele von denen werden Dir wohl antworten? Rechne das mal in Prozent aus.
Wenn du es so siehst, ist es kein schlechtes Ergebnis, wenn Du alle paar Wochen tatsächlich mal eine Antwort erhältst.
Nur wenige Antworten auf Deine Newsletter – Werte das richtig für Dich ein
Trotz aller Erklärungen, frustrierend ist und bleibt es. Eigentlich wünschen wir uns alle etwas mehr Antworten auf die Fragen an unsere Leser.
Bevor ich Dir konkrete Tipps gebe, was Du tun kannst, habe ich 2 Gedanken, wie Du diese nicht ganz so tollen Ergebnisse für Dich einordnen kannst:
Stimmen die Öffnungs- und Klickraten Deines Newsletters?
Als erstes schaust Du bitte auf die Öffnungs- und Klickraten Deines Newsletters. So lange die weiterhin in Ordnung sind, solltest Du Dir keine Sorgen machen. Dann kommen Deine Mails gut an. Die Leute sind nur nicht so antwortfreudig.
Wenn Du gute Öffnungsraten hast und sich die Leute auch zu Deinen Artikeln und Angeboten durchklicken, dann sind die fehlenden Antworten auf Deine Fragen keine große Baustelle.
Das erste Ziel eines Newsletters ist schließlich, dass er gelesen wird.
Auch ohne Antwort an Dich hast Du vielleicht etwas erreicht
Das zweite, was Du Dir immer sagen darfst: Jemand klickt nicht auf Antworten und schreibt Dir seine Gedanken zu Deiner Frage. Das heißt noch nicht, dass er oder sie nicht darüber nachgedacht hat. Manch einer beschäftigt sich bestimmt mit Deiner Frage. Er oder sie hat nur gerade keine Zeit zum Antworten. Es steht was Dringenderes an und irgendwann ist es dann untergegangen.
Oder er möchte seine Erkenntnisse nicht teilen. Das sollte man respektieren.
Ich sage mir immer, eine Antwort an mich wäre nett gewesen. Aber so lange ich die Leute zum Nachdenken gebracht habe, dann habe ich doch etwas erreicht. Dann sind meine Fragen und Mails mehr eine Langfristinvestition in die Beziehung zu meinen Lesern. Das ist mir auch wichtig.
Tipps für mehr Antworten auf Fragen im Newsletter
Jetzt kommen noch ein paar ganz praktische Maßnahmen, wie Du ein paar Leute mehr zum Antworten motivieren kannst.
Als Erstes überlegst Du Dir bitte, warum Du diese Frage in Deinem Newsletter jetzt stellst:
- Willst Du etwas über Deine Zielgruppe erfahren oder
- Möchtest Du Deine Leser aktivieren und mit ihnen ins Gespräch kommen
Das würde ich immer im Hinterkopf behalten.
Fragen, um mehr über die Zielgruppe zu erfahren
Wenn Du Deine Zielgruppe besser verstehen möchtest, würde ich gelegentlich ganz offen und konkret eine Frage stellen. Aber nicht ständig. Die Leute haben schließlich Deinen Newsletter abonniert und sich nicht als Dein Marktforschungspanel zur Verfügung gestellt. Hilfsbereitschaft sollte man nicht überstrapazieren.
Stelle ganz einfache Fragen
In dem Fall würde ich es so einfach wie möglich machen zu antworten. Also am besten nur 2 oder 3 Optionen zur Auswahl geben und gar nicht nach großen Erklärungen fragen.
Zum Beispiel kannst Du sagen „Klicke auf Antworten und schreib A, B oder C in den Betreff. Das reicht mir schon“
Oder Du stellst 3 Schaltflächen zum Draufklicken zur Verfügung. Dein Newsletterprovider kann ja die Klicks auswerten.
Aber auch hier wieder: Vorsicht bei sehr kleinen Listen. Da sind die Ergebnisse fast immer zufallsgetrieben.
Mach eine Online-Umfrage
Du kannst auch ab und an eine Online-Umfrage machen. Dann schickst Du Deine Leser per Link zu einem Umfragetool wie Surveymonkey oder Google Forms. Das mache ich auch manchmal und habe ich immer gute Rückläufe.
In diesem Beitrag findest Du mehr Tipps, damit Du bei Deiner Online-Umfrage viele verwertbare Antworten bekommst.
Fragen, um mit den Lesern ins Gespräch zu kommen
Wenn Du mit Deinen Lesern in einen Dialog und Austausch kommen möchtest, dann ist die Umfrage wahrscheinlich nicht der beste Weg.
Dann kannst Du besser in jeder Mail am Ende eine Frage mit Bezug zu den Inhalten der Mail stellen. Das ist dann wie ein Call-to-Action mit dem nächsten Schritt – Was soll der Leser oder die Leserin jetzt machen?
In dem Fall solltest Du aber daran denken, dass Du Deine Leser nicht mit zu vielen nächsten Schritten überfordern darfst. Wenn sie gleichzeitig noch was lesen sollen und sich für ein Webinar anmelden sollen und noch was anderes, dann geht mit Sicherheit irgendwas unter.
Mein Tipp ist, dass Du gelegentlich – nicht immer – eine Frage sehr prominent in der Mail postierst – also weiter oben und im Fettdruck, damit sie nicht beim Überfliegen untergeht.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Du die Frage der Woche als feste Rubrik in Deinem Newsletter etablierst. Dann hat die Frage eher den Charakter eines Denkanstoßes. Du bietest dazu an, dass die Leser Dir ihre Antwort schicken, um ein kurzes Feedback von Dir zu bekommen. Das ist einen Versuch wert.
Mach das Antworten ganz super-einfach
Dazu gehört erst einmal, dass Du einfache Fragen stellst, die man schnell beantworten kann. Wenn ich weiß, dass ich für meine Antwort nicht unter 10 Sätzen brauche, dann muss ich schon einen sehr guten Grund haben, Dir zu antworten. Das wird eher die Ausnahme sein und nicht die Regel.
Was Du in jedem Fall tun kannst:
Schreib nicht nur „Klicke in Deinem Mailprogramm auf Antworten“ oder „Schreib mir an … und dann kommt Deine Mailadresse“.
Noch ein wenig einfacher wird es, wenn Du an der Stelle gleich Deine Mailadresse verlinkst. Dann steht mailto: davor und beim Klick öffnet sich gleich eine neue Mail. Meistens kannst Du dann sogar noch einstellen, was in der Betreffzeile stehen soll.
Das sieht dann so aus:
Schreib mir doch mal eine Mail, zu welcher Frage ich unbedingt mal einen Podcast machen soll.
Das nimmt dem Leser nochmal ein oder zwei Klicks ab. Alles hilft.
Zusammenfassung: Im Newsletter Fragen stellen ist toll; freue Dich über jede Antwort
Du bist jetzt hoffentlich nicht mehr ganz so enttäuscht, wenn Deine Fragen in Deinem Newsletter nicht so viel Resonanz erzeugen.
Vielleicht ist ja sogar Resonanz da, Du siehst sie nur nicht in Form einer Antwort.
Was Du hier mitnehmen solltest:
- Erwarte nicht zu viel
- Freue dich über jede Antwort, die kommt.
- Mach es möglichst einfach, zu antworten und missbrauche Deine Liste nicht als Marktforschungspanel
Was kannst Du jetzt tun: Schreib mir eine Mail oder am liebsten einen Kommentar unter den Blogartikel zu dieser Episode und erzähl mir ganz kurz, was für Fragen Du wie oft in Deinem Newsletter stellst und wie die Resonanz ist. Wenn Du noch einen guten Tipp hast, dann immer her damit.

Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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