Das sollten Leser und Unternehmen über „Gratis“-Inhalte wissen
Shownotes
Das Internet ist voll von „Gratis“-Inhalten, die kostenlos bereitgestellt werden. Was für die Leser gut ist, wird von vielen Publishern als „Gratis-Mentalität“ beklagt. Doch tatsächlich zahlt man immer einen Preis, wenn auch nicht in Euro. Leser, die kostenlose Inhalte wie Blogartikel, diesen Podcast oder Goodies für ein Newsletterabo konsumieren, bezahlen immer auch mit ihrer Zeit und Aufmerksamkeit.
Zeit und Aufmerksamkeit haben auch einen Wert. Was das für Leser und für Publisher bedeutet, erkläre ich in dieser Episode.
Im Podcast erwähnt
- Podcast Episode #102 Lead Magnets – Geniale Marketingstrategie oder unethisches Angebot
- Der Strategieexperten-Erfolgstipp-Newsletter
- Der Strategieexperten-Evernote-Newsletter – Bestellung auf unserer Evernote-Ressourcen-Seite
- Zum Thema Wieviel Gratis-Content ist zu viel: Kann ich auch zu viel Gratis-Content herausgeben? So beurteilst Du die Risiken
Transkript
Heute spreche ich über ein Thema das mehr oder weniger jeden angeht, der online unterwegs ist – entweder als Leser und Nutzer von Onlinemedien, Netzwerken usw. oder als Unternehmer und Publisher, der den Kanal Online für sein Marketing nutzt und dort Inhalte bereitstellt.
Es geht um die „Gratis-Kultur“, die von vielen entweder geliebt oder gehasst wird.
Ich will da heute etwas Objektivität reinbringen, und zwar für beide Seiten – für Konsumenten und Anbieter von Inhalten, für die kein Geld verlangt wird.
Denn genau da liegt der Punkt. Dass etwas kein Geld kostet, heißt noch lange nicht, dass es wirklich gratis ist. Dabei meine ich gar nicht nur diese verschrienen Lead Magnets oder Goodies oder Freebies, die zum Einsammeln von Emailadressen für Newsletter verwendet werden.
Meine These ist: Es gibt kein Gratis im Internet. Und dessen sollten sich Anbieter und Konsumenten einfach bewusst sein. Warum das so ist und was das für beide Seiten bedeutet, das erfährst Du heute.
„Gratis“ ist die Falsche Sichtweise – einen Preis zahlst Du immer
Das Internet ist voll von kostenlosen Angeboten. Das können Inhalte sein wie Artikel, Videos, dieser Podcast, Social Media Posts, ganze Studien oder das können Dienste sein wie Apps, der Wetterbericht – alles Mögliche.
Für uns alle als Konsumenten ist das erstmal genial. Wenn ich bedenke, wie viel Wissen mir heute einfach so zur Verfügung steht, ohne dass ich einen Cent dafür bezahlen muss – das ist schon enorm. Aber, verständlicherweise, manche Publisher und Anbieter von Diensten oder Informationen sehen das nicht ganz so. Es gibt da ein ziemliches Lamento über diese „Gratis-Kultur“.
Ich will da auch gar nichts schönreden. Klar, in manchen Bereichen ist die Kaufbereitschaft durch das Internet ziemlich gesunken. Allen voran wahrscheinlich die klassischen Zeitungen. Damit muss man als Unternehmer – was die Anbieter ja meistens sind – erstmal klarkommen.
Aber ich finde, dieses „Gratis“ ist die falsche Sichtweise.
Nochmal: Es gibt kein Gratis im Internet.
Mit irgendetwas bezahlst Du immer bzw. irgendetwas erhältst Du immer. Und das ist eben in einigen Fällen Geld und in vielen anderen Fällen Zeit bzw. Aufmerksamkeit – und manchmal auch eine Emailadresse.
Das gilt für beide Seiten – Konsumenten und Anbieter.
Ich werde das jetzt auch mal für beide Seiten durchgehen, weil ich ja beides bin. Ich bin natürlich jemand der viel im Internet unterwegs ist, da viel liest und sich freut, dass da viele Apps und Dienste wirklich kostenlos sind.
Als Die Strategieexperten sind wir aber auch Unternehmer und Anbieter. Wir stellen diesen Podcast zur Verfügung, 2 verschiedene Newsletter, jede Menge Online-Artikel und Social Media Posts, gelegentlich machen wir auch Webinare.
Also ich kenne wirklich beide Seiten.
Fangen wir mal an mit den Konsumenten und Lesern
Wie gesagt, Du bekommst heute online unglaublich viele Informationen, ohne dass Du dafür einen Cent bezahlen musst. Das ist bei weitem nicht nur billig hingeklatschter Cat Content. Das sind auch wirklich hochwertige und nützliche Sachen.
Aber dass Du kein Geld dafür bezahlst, heißt noch lange nicht, dass Du gar nicht dafür bezahlst.
Du bezahlst nämlich mit Deiner Zeit und Deiner Aufmerksamkeit.
- Du hörst Dir gerade diesen Podcast an und lernst mich und meine Sichtweisen dabei kennen.
- Du liest einen Online-Artikel und siehst dabei nebenher ein paar Anzeigen. Manchmal sind sogar ein paar dabei, die dich tatsächlich interessieren.
- Du liest meinen Newsletter, in dem ich Dich ab und an auch mal dezent auf ein paar kostenpflichtige Angebote von mir hinweise.
- Und und
Das alles ist Deine Zeit.
Das wird gern unterschätzt.
Auf ihre Zeit achten die Menschen noch eher. Wer wirklich viele Dinge auf der Todo-Liste hat, der wird nicht stundenlang von einem Blogartikel zum anderen surfen.
Aber Deine Aufmerksamkeit ist auch eine endliche Ressource. Jeder Mensch hat jeden Tag nur eine bestimmte Menge an Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit zur Verfügung. Wenn Du die für Deinen Facebook-Feed verbrauchst wirst Du hinterher ein Problem haben, noch was anders erledigt zu bekommen. Ist eigentlich bekannt.
Und das gleiche gilt eigentlich auch für diese Lead Magnets oder Goodies, die Du bekommst, wenn Du einen Newsletter abonnierst. Ja, vordergründig bezahlst Du da mit Deiner Mailadresse.
Aber mal im Ernst, eigentlich auch nicht. Du kannst heute jeden halbwegs seriösen Newsletter sofort wieder abbestellen und kannst den Goodie behalten. Ich komme ja nicht zu Dir nach Hause und lösche die Datei wieder von Deiner Festplatte.
Aber so lange Du den Goodie dann doch noch liest – was ich mal unterstelle, weil warum sonst hättest Du dich denn erst eintragen sollen – dann investierst Du doch noch Zeit und Aufmerksamkeit.
Im Detail habe ich dieses Newsletter-Goodie-Thema schon mal in der Podcast Episode #102 Lead Magnets – Geniale Marketingstrategie oder unethisches Angebot besprochen.
Also worauf ich hinaus will:
Sei Dir dessen bewusst, dass Du auch für sogenannten Gratis-Content der kein Geld kostet bezahlst.
Und mit der Währung Zeit und Aufmerksamkeit solltest Du eigentlich genauso bewusst umgehen wie mit der Währung EURO.
Also ja, konsumiere hochwertige Inhalte, die Dich irgendwie weiterbringen. Aber lass Dir nicht von jedem Cat Content und von seichten Artikeln mit klickoptimierten Überschriften die Zeit aus der Tasche ziehen. Geld würdest Du doch dafür auch nicht bezahlen.
Nun zur Sicht der Publisher, der Unternehmer, die Gratis-Inhalte anbieten
Dass Du diesen Podcast hörst und meine Blogartikel oder Tweets liest und Dir meine Goodies bestellst ist für mich als Unternehmer nämlich auch wichtig. Auch wenn mir das erstmal nicht den Kühlschrank füllt.
Du als mein Leser oder Hörer lernst mich nämlich so kennen. Du merkst, wovon ich Ahnung habe, was ich für Meinungen habe, wie ich so ticke.
Das ist dieser Know-Like-Trust-Faktor.
Du lernst mich kennen, wenn Du mich magst bleibst Du dabei und vertraust mir über die Zeit immer mehr.
Du wirst erstmal zum Teil meiner Community. Ich kann Dich so immer wieder erreichen.
Das ist der Gegenwert, den ein Unternehmer für seine nicht in Euro zu bezahlenden Inhalte erhält: Die Aufmerksamkeit und das Vertrauen der Leser
Und damit die Chance, dass sie ihm auch mal etwas abkaufen, das in Euro zu bezahlen ist.
Was ich gerade beschrieben habe, ist Content Marketing.
So wirkt das alles zusammen
Und nun komme ich nochmal zur Sicht der Leser, da schließt sich nämlich der Kreis:
Dieses Content Marketing hat für uns als Konsumenten noch einen weiteren Vorteil, nicht nur dass wir kein Geld bezahlen müssen.
Wir können so nämlich sehr viele potenzielle Anbieter unverbindlich und unkompliziert kennenlernen. Und wenn wir dann doch mal ein Seminar oder ein Coaching oder ein Tutorial brauchen für das wir bereit sind Geld zu bezahlen, dann ist unser Risiko beim Kauf viel geringer geworden. Wir können dann nämlich zu jemandem gehen, den wir schon kennen und wo wir wissen, dass er oder sie Qualität liefert und dass er oder sie uns einfach von seiner Art her liegt.
Ich wünschte, ich könnte so einen risikolosen Gratis-Test bei Zahnärzten und Friseuren machen.
Nun führe ich das beides nochmal zusammen.
Was ich Dir heute bewusst machen wollte:
Für Konsumenten wie für Anbieter gibt es im Internet kein echtes Gratis.
Du investierst bzw. erhältst immer eines von beiden: entweder Geld oder Zeit und Aufmerksamkeit.
Beides hat seinen Wert.
Deshalb sollte jeder, ob Konsument oder Anbieter da bewusst seinen richtigen Mix finden
Als Konsument musst Du auch aufpassen, dass Dir von cleveren Online-Marketern und Werbetextern nicht zu viel Zeit aus der Tasche gezogen wird.
Und Du musst entscheiden ob es manchmal nicht besser ist, etwas Geld in die Hand zu nehmen und ganz zielgerichtet von A nach B zu kommen, anstatt sich 20 Artikel zusammenzugoogeln die sich zum Teil noch widersprechen und hinterher doch nicht so richtig schlauer zu sein.
Als Anbieter musst Du die Grenze ziehen, wieviel Du bereit bist, gegen Aufmerksamkeit herauszugeben – oder auch wie viel Du so herausgeben musst, damit Deine Leser genug Vertrauen aufbauen – und wo Du anfängst Geld zu verlangen.
(mehr dazu in meinem Artikel Kann ich auch zu viel Gratis-Content herausgeben? So beurteilst Du die Risiken)
Aber Gratis gibt es im Internet nicht.
Es gibt höchstens die falsche Balance zwischen Inhalten die Geld kosten und Inhalten die „nur“ Zeit kosten.
In diesem Beitrag geht es um verbreitete Marketingtechniken, was dahinter steckt und wie Du sie ethisch für Dein Business einsetzen kannst.
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Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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