Trotz dürftiger Reichweiten auf Facebook bleiben? So habe ich entschieden
Als Selbständige und Solo-UnternehmerIn auf Facebook Marketing machen: Die Reichweiten sind schon lange nicht mehr, was sie mal waren. So richtig Spaß macht das nicht mehr.
Gehen oder bleiben? Das haben wir wohl alle schon mal überlegt.
Doch an dieser Frage hängt mehr, als nur „Geh dahin, wo die Reichweite ist“.
- Es ist eine strategische unternehmerische Entscheidung. Die sollte man bewusst treffen.
- Aber es ist auch eine emotionale Entscheidung. Das sollte man nicht vernachlässigen.
Für beides bekommst Du in dieser Episode Denkanstöße.
Außerdem: Warum das Reichweitengras woanders auch nur grüner aussieht.
(Oder auch: Wenn nicht Facebook, was denn dann?)
Ich lade Dich heute ein, mit mir gemeinsam nachzudenken – Facebook fürs Marketing: Gehen oder Bleiben.
Schreib mir einen Kommentar, wie Du das siehst
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Andere verlassen Facebook – nachvollziehbar – Sollten Du und ich auch darüber nachdenken?
Ich habe es in letzter Zeit mehrfach beobachtet, dass Personen Facebook verlassen, obwohl sie dort eine große und aktive Community aufgebaut haben. Da werden Gruppen geschlossen oder auch nur Profile in den Ruhestand geschickt.
Meistens gehen diese Personen dann woanders hin, zu einem anderen Netzwerk oder einer anderen Plattform.
Manchmal verlassen sie die sozialen Medien auch ganz.
Das macht mich nachdenklich.
Also, damit wir uns richtig verstehen:
Es steht mir nicht zu das zu werten oder gar zu kritisieren.
Jede/r entwickelt sich weiter, macht Erfahrungen, verändert seine Ziele und Prioritäten.
Jede/r wird für so einen Schritt gute Gründe haben, die ich in jedem Fall respektiere.
Nur, wenn man sowas beobachtet, dann fragt man sich schon „Hm, die haben einen Grund. Sollte ich das auch machen?“
Darüber möchte ich hier öffentlich nachdenken – über meine Antwort auf die Frage „Würde ich das auch machen? Von Facebook weggehen. Meine Gruppe schließen.“
Ich lade Dich ein, mit mir gemeinsam nachzudenken – als Kommentar oder auch als persönliche Nachricht.
Werde ich von Facebook weggehen?
Auf die Gefahr hin, dass jetzt die Spannung flöten geht – Die Antwort ist
Nein!
Jedenfalls für jetzt und die von heute aus absehbare Zeit.
Gründe, warum ich beim Facebook-Marketing bleibe
Reichweiten im Abwärtstaumel. Toll ist es nicht mehr
Ich kann solche Schritte schon nachvollziehen. Facebook macht es uns Unternehmern nicht immer leicht. Ich hatte schon mehr als eine Phase, wo ich echt keine Lust mehr auf Facebook hatte.
Es macht keinen Spaß, sich viel Mühe mit seinen Posts und Inhalten zu geben, nur damit Facebook die ins Leere laufen lässt.
Die Reichweite ist gefühlt im Dauer-Abwärtstrend.
Trotzdem sind mir Argumente eingefallen, warum ich Facebook nicht verlasse, um woanders mehr Reichweite zu finden.
Kundengewinnung funktioniert immer noch
Der Statistiker in mir hat eine Strichliste gemacht: Auf welchem Weg haben meine zahlenden Kunden und Clubmitglieder der letzten 2 Jahre zu mir gefunden.
Von denen, bei denen ich es weiß (und das sind die meisten), kam etwa die Hälfte über den Podcast bzw. das Blog. Die andere Hälfte kam über Facebook.
Es fühlt sich nicht immer so an und es ist nie der direkte, gerade Weg (Post geliked – Coaching gebucht). Aber ich gewinne über Facebook Kunden. Auch im Jahr 2022.
Da gehe ich nicht so einfach weg.
Reichweite – Ist es woanders wirklich besser?
Ich schaue mir den ganzen Reichweitenzirkus – nicht nur auf Facebook – nun schon ein paar Jahre an:
Das Gras sieht anderswo nur grüner aus, aber nicht ist grüner.
Klar, das Reichweitengras bei Facebook ist ganz sicher nicht mehr so frisch und grün, wie 2015, als ich dort angefangen habe. Im Vergleich ist das heute mickrig und gelbbraun.
Selbst wenn man brav alle neuen Facebook-Gimmicks wie Storys und Reels mitmacht.
Aber woanders – ob nun auf LinkedIn oder Pinterest oder Snapchat oder TikTok oder was in 3 Jahren neu aufpoppt – woanders ist das Reichweitengras auch nur im Frühling grüner.
Im Frühling, wenn das andere Netzwerk noch wachsen will, da belohnt es Leute wie uns, die dort posten, mit ordentlich Reichweite.
Damit wir kommen und Inhalte erschaffen.
Damit andere kommen und Inhalte zum Konsumieren haben.
Eine Zeitlang gibt es dort richtig fettes, saftiges, frühlingsgrünes Reichweitengras.
(Deshalb haben die ersten dort immer einen Vorteil.)
Aber der Sommer kommt auch da so sicher wie das Sommerloch im Politzirkus.
Und im Sommer wird jedes Gras trocken und gelb-grau-braun.
Nichts mehr mit fett und saftig. Da gibt es noch ein paar kümmerliche vertrocknete Halme.
Dann ist die Plattform nämlich groß geworden und hat ihr Publikum. Jetzt wird Geld gemacht. Da braucht man nicht noch mehr Posts von Dir und mir. Da will man Anzeigen verkaufen.
Das ist immer so. Überall.
Und das wird auch so bleiben.
Nun können Du und ich uns überlegen, ob wir immer der Frühlingsreichweite hinterherziehen und von Plattform zu Plattform hüpfen.
Grundsätzlich hilft es ja der Sichtbarkeit, auf vielen Kanälen präsent zu sein.
Erst schreiben wir Posts für Facebook.
Dann bauen wir Grafiken für Pinterest.
Dann machen wir Kurzvideos für Tiktok.
Und nächstes Jahr machen wir noch was anderes.
Also ich habe darauf schlicht keine Lust.
Natürlich müssen wir uns als Unternehmer auch neue Plattformen ansehen. Vielleicht ist das ja der Ort, an dem in 5 Jahren alle unsere Kunden sind.
Aber nur wegen dem frühlingsgrünen Reichweitengras von Plattform zu Plattform ziehen,
um uns im unvermeidbaren Sommer über die mickrigen vertrockneten Reichweitenstängel zu ärgern?
Da kann ich auch gleich bleiben wo ich bin.
Habe ich für mich beschlossen.
Ich lasse meine Kolleginnen und Kollegen weiterziehen, immer dem frischen Reichweitengras hinterher.
Ich bleibe fürs erste bei Facebook. Da gibt es nämlich noch jede Menge Community – Menschen wie mich und vielleicht auch Dich, die auch nicht ständig weiterziehen mögen.
Hey, Leute, ich kümmere mich gern um Euch!
Ich mag „meine Leute“ nicht zurücklassen
Alles in mir krümmt sich, wenn ich mir vorstelle, ich würde schreiben „Ich gehe hier. War nett mit Euch. Kommt doch mit und lasst uns da und da zusammen weitermachen“.
Einer meiner Grundwerte ist Respekt.
Ich behandele andere so, wie ich behandelt werden möchte.
Und immer, wenn ich von jemandem, der oder dem ich gern gefolgt bin diesen Post lese, dann bin ich etwas traurig.
Klar, als Unternehmer verstehe und respektiere ich den Schritt.
Aber ich war auch deren Community. Deren Follower. Und ganz oft habe ich gedacht „Schade, dass Du gehst. Ich wünsche Dir alles gute auf der anderen Wiese. Aber meine ist das nicht.“
Das möchte ich den Menschen, die mir auf Facebook folgen, nicht zumuten.
Wird es denn bei dem einen Wechsel bleiben?
Über wie viele Plattformen will ich Dich denn hinterherschleppen, nur damit wir beide immer schönes, frisches, grünes Reichweitengras haben?
Mir folgen auf Facebook Menschen, die ich kenne und schätze. Mit denen ich mich austausche. Deren Likes und Kommentare mit etwas bedeuten.
Und mir folgen noch mehr Menschen, die stille Follower sind, die ich aber genauso schätze.
Leute, das mute ich Euch nicht zu, mir ständig irgendwohin zu folgen. Ich lasse Euch da jetzt nicht alleine sitzen.
Ich mag das auch nicht, wenn mich jemand so zurücklässt.
Also lasse ich Euch nicht zurück.
Das heißt nicht, dass ich mich nicht auch anderswo umschaue.
Wie gesagt, ich bin Unternehmer.
Ich bin auch auf LinkedIn aktiv.
Und ich habe gerade meinen ca. 38. Anlauf auf Twitter gestartet.
Und natürlich erzähle ich darüber.
Ich freue mich über jede und jeden von Euch, der auch auf LinkedIn oder Twitter mit mir in Kontakt bleiben will.
Lasst uns gern gemeinsam die eine oder andere Reichweitenwiese erkunden.
Aber ich werde Euch deshalb nicht alleine auf Facebook zurücklassen.
Da ist das Gras vielleicht zu nicht mehr ganz so grün.
Aber es ist noch welches da.
Als Kind hatte ich ein Meerschweinchen. Dem hat duftendes Heu auch gut geschmeckt.
Ressourcen und weiterführende Links zum Beitrag
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