Ein Einblick in meine Facebook-Gruppen-Strategie – So sorge ich für Interaktion und mache die Gruppe wertvoll für die Mitglieder
In diesem Beitrag greife ich eine Frage auf, die letztens in unserer Facebook-Gruppe gestellt wurde: Wie bringe ich Leben und Interaktion in meine Facebook-Gruppe? Wie kann ich meine Gruppe interessant für die Mitglieder gestalten?
Ich habe über die Jahre selbst eine sehr tolle Gruppe aufgebaut. Die ist nicht riesig, aber sehr lebendig. Hier teile ich meine Erfahrungen und Strategien.
Damit die Menschen in Deiner Gruppe aktiv werden, musst Du auf zwei Ebenen arbeiten:
- Schaffe eine Atmosphäre, in der sich die Menschen wohlfühlen und sicher genug fühlen, um auch aktiv zu werden
- Rege immer wieder auf verschiedenen Wegen an, aktiv zu werden.
Zu beidem erhältst Du hier 10 konkrete Tipps.
Inhalt
- Ein Einblick in meine Facebook-Gruppen-Strategie – So sorge ich für Interaktion und mache die Gruppe wertvoll für die Mitglieder
- Vorüberlegungen – Was willst Du mit Deiner Facebook-Gruppe erreichen?
- 10 Strategien, mit denen Du Interaktion und Aktivität in Deiner Facebook-Gruppe förderst
- Tipp #1 – Zeige, dass Du den Gruppenmitgliedern zuhörst (bzw. -liest)
- Tipp #2 – Zeige den Mitgliedern in Deiner Facebook-Gruppe, dass Du interessiert bist
- Tipp #3 – Zeige Deine Wertschätzung für Deine Gruppenmitglieder
- Tipp #4 – Wer nur sendet eröffnet kein Gespräch
- Tipp #5 Sag den Leuten, was sie in Deiner Facebook-Gruppe tun sollen und dürfen
- Tipp #6 – Hab einen Eisbrecher, der die Interaktion in Gang bringt
- Tipp #7 – Gib Deinen Gruppenmitgliedern eine Bühne
- Tipp #8 – Hab ein paar feste Post-Typen und Kategorien
- Tipp #9 – Mach Aktionen in der Gruppe
- #Tipp 10 – Variiere Deine Fragen und Handlungsaufforderungen
- 2 abschließende Gedanken zum Thema Leben und Interaktion in Facebook-Gruppen
- Fazit
Im Beitrag erwähnt:
- Unsere Facebook-Gruppe Effektive Positionierung für mehr Umsatz
- Das Workbook zur Monatsaktion Positionierung sichtbar machen
- Du hast auch stille Leser und Follower
Anhören oder Lesen:
Vorüberlegungen – Was willst Du mit Deiner Facebook-Gruppe erreichen?
Wenn es darum geht, wie wir Interaktion in unsere Facebook-Gruppe bringen, dann wollen wir diese Interaktion nicht als Selbstzweck.
Wir sind Unternehmer. Wenn wir da Zeit in den Aufbau einer Gruppe investieren, dann sollte das einen Grund haben.
Ehe Du auf die Jagd nach Interaktion um der Interaktion willen gehst, solltest Du Dir unbedingt überlegen, was diese Gruppe überhaupt für Dein Unternehmen bringen soll.
Danach wird sich richten, was Du in der Gruppe tust.
Facebook-Gruppen-Ziel 1 – Communityaufbau und pflege
Bei mir ist es so – und das empfehle ich meinen Kunden auch – dass unsere Gruppe kein direkter Verkaufskanal ist. Klar poste ich da auch mal gelegentlich ein aktuelles Angebot. Aber hauptsächlich geht es mir in der Gruppe um Communityaufbau und -pflege.
Die Gruppe ist der Ort, wo die Menschen mich ganz in Ruhe kennenlernen können. Also Vertrauensaufbau. Wenn sie dann auch etwas von mir kaufen, dann freue ich mich. Aber ich freue mich auch, wenn sie einfach nur da sind und ich mit dieser Gruppe eine tolle, hilfsbereite und wertschätzende Gruppe von Unternehmern und Unternehmerinnen geschaffen habe.
Facebook-Gruppen-Ziel 2 – Ein Ort für vertrauensvollen Austausch
Das war mein zweiter Antrieb für diese Gruppe. Ich wollte einen Ort schaffen, den ich auch für mich selbst gesucht habe – wo wir Unternehmer uns auf Augenhöhe, offen und ohne Konkurrenzdenken austauschen können.
Ich werfe dafür auch mal Fragen in die Gruppe, auf die ich selbst eine Antwort suche: „Hey, mir geht gerade das und das durch den Kopf – wie seht Ihr das?“ Solche Fragen darf da auch jedes Gruppenmitglied stellen.
Facebook-Gruppen-Ziel 3 – Neue Menschen erreichen
Das klingt erst einmal paradox. Die Gruppe ist eine in sich geschlossene Gemeinschaft. Niemand sieht von außen, wie aktiv sie ist.
Aber eine attraktive Facebook-Gruppe mit viel echter Interaktion kann trotzdem neue Menschen zu Dir führen. Natürlich musst Du dazu die Facebookgruppe bekannt machen. Dabei helfen Dir Interaktion, aktives Posten und Kommentar-Gespräche der Mitglieder untereinander.
Facebook hat ja die Funktion, dass den Mitgliedern passende Gruppen vorgeschlagen werden. Nach meiner Erfahrung hast Du bessere Chancen, Deine Gruppe in diese Vorschläge zu bringen, wenn die Gruppe aktiv ist und aktive Mitglieder hat.
Nicht zu vergessen: Aktive Facebook-Gruppen, die für die Mitglieder wertvoll sind, werden weiterempfohlen. Ich durfte das schon oft erleben und bin sehr dankbar dafür.
So kann die Interaktion in Deiner Gruppe auch helfen, die Facebook-Gruppe bekannt zu machen und wachsen zu lassen.
10 Strategien, mit denen Du Interaktion und Aktivität in Deiner Facebook-Gruppe förderst
Man kann meine 10 Tipps in einem Satz zusammenfassen:
Es geht um die Mitglieder – Zeige ihnen das!
Menschen werden sich nur in Deiner Gruppe wohlfühlen und dort aktiv werden, wenn sie merken, dass das ein Ort für sie ist – für sie und nicht nur für Dich als Mittel zum Zwecke.
Du kannst Dir sicher sein, die Leute merken, ob es in der Gruppe um sie geht, oder um Dich. Den Negativfall – also wenn es Dir eigentlich nur um Dich geht – merken sie definitiv. Wir wollen aber auch, dass selbst dem flüchtigen Besucher unmissverständlich klar wird: „Hier geht es um mich“. Deshalb sollte man das auch sehr bewusst und aktiv zeigen.
Tipp #1 – Zeige, dass Du den Gruppenmitgliedern zuhörst (bzw. -liest)
Ich gehe in meiner Gruppe einmal in der Woche live. Das ist mein Posi-Talk Live, auch genannt Posi-Talk Live.
Dafür habe ich keine Themenplan.
Ich achte einfach die Woche über darauf, was in der Gruppe so los ist. Worüber wird diskutiert? Stellt jemand eine Frage? Auf welche Frage von mir kommen viele Antworten?
Da fällt mir in – ich würde sagen – 90% aller Wochen ein Thema zu.
Das greife ich auf und gehe live nochmal genauer darauf ein. Ich erkläre Hintergründe oder gebe Zusatztipps.
Dabei gehe ich explizit auf Fragen oder Äußerungen von einzelnen Gruppenmitglieder ein. Oder nenne jemanden aus der Gruppe als Beispiel.
Weißt Du, wie sehr sich die Leute freuen, wenn ich sie in dem Live erwähne?
Das geht nur, wenn man zuhört.
Update 2023:
Aktuell pausiert der Posi-Talk live. Das Konzept hatte sich nach über einem Jahr etwas ermüdet. Dennoch haben die regelmäßigen Lives in der Gruppe lange für Interaktion und echte menschliche Kontakte gesorgt.
Tipp #2 – Zeige den Mitgliedern in Deiner Facebook-Gruppe, dass Du interessiert bist
Das geht auch nur durch Zuhören bzw. interessiertes Lesen.
Wichtig ist, dass Du bitte unbedingt auch selbst interagieren solltest, wenn Du Interaktionen haben willst.
Wenn jemand etwas in meiner Gruppe postet oder einen meiner Posts kommentiert, dann reagiere ich darauf. Wenn es irgendwie geht, schreibe ich einen Kommentar.
Schreibe bitte nicht nur einen Kommentar der Art „Oh, super. Toll. Interessant. Toller Artikel“ Das ist kurz vor wertlos. Ich kommentiere inhaltlich. Ich gehe auf die Leute an.
Das ist der große Vorteil, den Du mit einer kleinen, nicht so aktiven Gruppe hast. Da schaffst Du es, auf jeden Kommentar zu reagieren. In einer 10.000-Leute Gruppe antwortet antwortet mir noch jemand aus dem Team des Gruppeneigentümers.
Tipp #3 – Zeige Deine Wertschätzung für Deine Gruppenmitglieder
Die einfachste Möglichkeit dafür, ist sich zu bedanken.
Ich bedanke mich regelmäßig für die Aktivität, die Hilfsbereitschaft und den tollen Umgangston in meiner Gruppe.
Wenn jemand eine Frage stellt und es finden sich ein paar Gruppenmitglieder, die diese Frage beantworten – und das manchmal richtig ausführlich – dann bedanke ich mich bei ihnen.
Ich freue mich nämlich wirklich über diese Kultur in der Gruppe und das sage ich auch.
Eine andere Möglichkeit der Wertschätzung ist, der Gruppe einfach mal was außer der Reihe zu geben. Einfach so. Ohne Grund und ohne etwas dabei zu erwarten.
Beispiel:
Ich veranstalte gelegentlich in der Gruppe die Monatsaktion #PositionierungSichtbarMachen. Beim ersten Mal habe ich aus den 22 Tagesimpulsen anschließend ein kleines Workbook gemacht, das ich heute für 22 Euro verkaufe.
Den Gruppenmitgliedern habe ich das Workbook geschenkt.
Die Aktion ist damals richtig toll gelaufen. Es hatten so viele mitgemacht. Da nehme ich doch den Leuten nicht noch Geld ab für Inhalte, die sie in Form von Posts in der Gruppe ohnehin schon hatten. An den damals 8 Euro wäre ich sowieso nicht reich geworden.
Also habe ich Danke gesagt und den Downloadlink in die Gruppe gepostet.
Auch das kam sehr gut an.
Tipp #4 – Wer nur sendet eröffnet kein Gespräch
Wir reden hier von Facebook-Gruppen. Nicht von Seiten und nicht von Profilen.
Facebook-Seiten und z.T. auch Profile sind klassische Sende-Medien. Du postest etwas. Im Idealfall gibt es Reaktionen. Aber der Auslöser bist immer Du mit Deinem Post.
Die Facebook-Gruppe ist der Ort für Austausch und Gespräch. Also schaffe die Atmosphäre dazu.
Was Du tun solltest:
Ermuntere die Gruppenmitglieder immer wieder dazu, selbst aktiv zu werden.
Ich wiederhole in der Gruppe unermüdlich „Wenn Ihr Feedback braucht oder eine Frage habt, dann macht einen Post. Ihr dürft das.“
Selbst außerhalb der Gruppe sage ich manchmal „Hey, geh damit doch mal in meine Facebook-Gruppe und bitte um Feedback. Da sind hilfsbereite Leute.“
Was Du nicht tun solltest:
Nur selbst senden und die Gruppe als Facebookseite mit besserer Reichweite missbrauchen. Natürlich musst Du mit eigenen Posts den Animateur spielen. Das bedeutet aber nicht, dass Du ständig postest „Hier ist mein neuer Blogartikel und hier mein neues Angebot!“. Warum sollte darauf jemand antworten?
Mach besser Posts, die zum Austausch animieren.
Hinweis:
In diesem Blogartikel habe ich ausführlich beschrieben, was die Unterschiede zwischen Facebook-Profil, -Seite und -Gruppe sind und wie Du sie optimal für Dich einsetzen kannst.
Tipp #5 Sag den Leuten, was sie in Deiner Facebook-Gruppe tun sollen und dürfen
Sag es. Immer wieder.
Ich sage in fast jedem Posi-Talk Live, dass die Leute ihre Fragen und Feedbackwünsche einfach in die Gruppe stellen dürfen und sollen.
Manchmal haben die Leute tatsächlich Fragen, die sie gern stellen würden und denken, das ist nicht gern gesehen. Ich merke mir auch nicht von jeder Gruppe, in der ich bin, was ich dort darf und was nicht. Also sag es immer wieder, dass man bei Dir aktiv werden darf.
Tipp #6 – Hab einen Eisbrecher, der die Interaktion in Gang bringt
Menschen machen eher das mit, was sie schon bei anderen sehen. Du kennst die Sache mit dem leeren und dem vollen Restaurant. In welches würdest Du Dich eher setzen? Natürlich in das, das schon viele Gäste hat.
So ähnlich funktioniert das auch in den sozialen Medien. Da, wo schon Leute kommentieren, finden sich leichter auch noch ein paar mehr, die auch etwas dazu schreiben. So ein Kommentar ist nicht nur ein wichtiges Signal an den Algorithmus, sondern auch an die anderen Gruppenmitglieder.
Die sehen dann besser, wohin die Stimmung geht. Vielleicht finden sie eine Meinung, an die sie sich anhängen können. Das macht es ihnen leichter, auch etwas zu sagen.
Gerade in neuen und kleinen Gruppen können Eisbrecher Wunder wirken. Du brauchst ein paar Leute, die das erste Like geben und den ersten Kommentar schreiben.
Bitte missbrauche dafür nicht Familie und Freunde, die sich eigentlich gar nicht für Deine Themen interessieren.
Aber vielleicht hast Du schon 2 bis 3 echte Fans oder Du findet ein paar wohlmeinende KollegInnen. Ihr könnt Euch gegenseitig helfen.
Ich habe ein paar nette Kolleginnen. Ich bin in ihren Gruppen aktiv – weil ihre Gruppen gut sind. Sie sind in meiner Gruppe aktiv. Das hilft uns allen.
Tipp #7 – Gib Deinen Gruppenmitgliedern eine Bühne
Dieser Tipp gilt nur dann, wenn sie das auch wollen und als Nutzen empfinden. Das ist vielleicht nicht bei jedem Thema der Fall. In meiner Gruppe sind Unternehmer. Die nehmen das dankend an.
Du kennst sicher die regelmäßigen Aktionstage, wo man seine Angebote oder Inhalte posten kann.
Klar, das ist ein zweischneidiges Schwert. Sowas zieht auch Leute an, die nur ihre Eigenwerbung abladen wollen und sonst nichts in der Gruppe machen.
Deshalb achte ich darauf, dass ich diese Aktionen aufwerte. Ich versuche, Denkanstöße oder andere Sichtweisen mitzugeben, bitte darum, mal etwas zu den Hintergründen zu erzählen, lasse mal was ganz Ungewöhnliches vorzeigen …
Und ich sage immer dazu, dass die Leute sich auch bei den anderen umsehen sollen und untereinander interagieren sollen.
Das funktioniert bei uns in der Gruppe sehr gut und deshalb behalte ich es auch bei.
Ganz wichtig bei solchen Aktionen ist allerdings, dass Du klare Regeln vorgibst und die auch durchsetzt. Sonst wird Deine Gruppe wirklich zur Werbe-Müllkippe. Außerdem finde ich das nur fair gegenüber den Gruppenmitgliedern, die sich an die Regeln halten.
Tipp #8 – Hab ein paar feste Post-Typen und Kategorien
Ich meine damit solche Dinge wie den Content-Tag am Donnerstag oder mein Freitags-Live in unserer Gruppe.
So ein Vorgehen erleichtert Dir erst einmal die Contenterstellung. Du musst Dir nicht für jeden Tag aufs Neue etwas super-Kreatives einfallen lassen.
Es macht aber auch für Deine Mitglieder die Aktivitäten in der Gruppe verlässlich und wiedererkennbar.
Ganz wichtig – es ist für Neulinge und die eher ruhige Fraktion eine sehr niedrigschwellige Möglichkeit, mit in die Interaktion zu gehen. Wenn ich mir 2-3 mal mit angeschaut habe, welche Art von Kommentaren bei einem bestimmten Fragetyp kommen, dann traue ich mich eher, da auch was zu schreiben.
Tipp #9 – Mach Aktionen in der Gruppe
Der Klassiker sind Challenges, die ganz oft in Facebookgruppen ablaufen. Das kennen die Leute und sie sind meistens auch sehr bereitwillig in der Challenge aktiv. Das Vorzeigen der eigenen Ergebnisse gehört quasi mit zum Konzept und zum Erlebnis der Challenge dazu.
Eine andere Variante sind Themenwochen oder Themenmonate. Ich habe ein paar Mal den Themenmonat #PositionierungSichtbarMachen in der Gruppe durchgeführt. Das war fast wie eine Challenge, nur ohne Anmeldung. Ich wollte es ganz einfach und niedrigschwellig halten. Also habe ich die Aktion angekündigt und an jedem Werktag einen Impuls zum Thema in die Gruppe gepostet – immer schön mit der Aufforderung, über die eigenen Erfahrungen und die eigene Umsetzung zu berichten.
Auch das hat prima funktioniert.
Solche Aktionen bringen oft einen richtigen Anstieg der Interaktion in die Gruppe. Klar, das geht nach dem Ende der Aktion dann wieder zurück. Aber meistens nicht ganz bis auf das Niveau vor der Aktion. Es sind immer ein paar neue Mitglieder dazugekommen und ein paar Leute haben Gefallen an der Interaktion gefunden. Die werden dann auch weiterhin etwas aktiver bleiben.
#Tipp 10 – Variiere Deine Fragen und Handlungsaufforderungen
Das ist ein Punkt, den Du ausprobieren solltest: Sind die Leute in Deiner Gruppe bereit, recht ausführlich auf Deine Fragen zu antworten? Da geht es ja nicht nur darum, ob jemand so viel preisgeben mag. Es ist oft auch einfach eine Zeitfrage.
Also stell auch mal bewusst Fragen, auf die man mit einem Wort, einem Bild oder einem Gif Antworten kann.
Wenn Du immer wieder etwas Neues ausprobierst, bringst Du auch gleichzeitig Abwechslung in die Gruppe. Ich finde es z.B. auch als Gruppenmitglied total langweilig, wenn Woche für Woche immer nur die gleichen 5 Posts und 5 Fragen von Montag bis Freitag in der Rotation sind. Das wirkt dann lieblos und nicht mehr persönlich.
2 abschließende Gedanken zum Thema Leben und Interaktion in Facebook-Gruppen
Wieviel Interaktion kannst Du von Deinen Gruppenmitgliedern erwarten?
Beim Thema „Gib ihnen eine Bühne“ habe ich es schon angerissen – wenn sie das wollen.
Das wird nicht bei jedem Thema und bei jeder Zielgruppe gleich ausgeprägt sein. Meine Unternehmer und Unternehmerinnen wissen, dass jede Interaktion von ihnen auch Sichtbarkeit bedeutet. Die nehmen die Möglichkeiten dankbar an.
Bei anderen Themen, die vielleicht persönlicher sind, wird das nicht so sein.
Vielleicht wollen Deine Leute gar nicht so sichtbar sein. Oder sie haben weder Zeit noch Muße, viel zu schreiben. Dann ist ein Klick auf den Like-Button vielleicht schon viel.
Wenn Du Dir mal Gedanken darüber machst, wieviel Interaktion Du realistisch erwarten kannst, dann kannst Du auch Deine Ergebnisse besser einordnen. Dann ist es vielleicht schon ein tolles Ergebnis, wenn Deine Gruppenposts eine brauchbare Reichweite haben.
Das führt mich zum nächsten Punkt, auch wenn der schwerfällt:
Hab Geduld!
In Gruppen bekommst Du selten schnell Interaktion. Besonders wenn sie noch neu und klein sind. Darüber solltest Du Dir klar sein.
Am Anfang wirst Du eine Phase haben, in der Du den Vorturner und Animateur machen musst. Diese Phase wird möglicherweise frustrierend lang sein.
Mach weiter. Halte durch.
Wie gesagt, so lange Deine Posts Reichweite haben, erreichst Du damit Menschen. Das ist doch schon etwas.
Wenn diese Menschen nicht gleich begeistert liken und kommentieren, dann heißt das nicht automatisch, dass Deine Inhalte nicht ankommen.
Ich habe das schon einmal erklärt: Du hast immer auch stille Leser und Follower. Die sind da und die mögen Dich sogar. Die wollen nur nicht durch irgendeine Interaktion in Erscheinung treten.
Testen, testen, testen – Gilt auch für Interaktion in Facebook-Gruppen
Du kannst nur herausfinden was funktioniert, wenn Du es ausprobierst.
Also teste verschiedene Formate, Inhalte, Handlungsaufforderungen, Fragetypen, Inhalte, Aktionen …
Teste bitte alles mehrfach, nicht nur mit einem einzelnen Post. Manchmal hast Du einen Zufallstreffer, der nicht viel aussagt. Oder der Zeitpunkt war ungünstig und es kamen einfach nicht schnell genug ein paar Signale für den Algorithmus zusammen. Manchmal müssen sich die Leute auch erst daran gewöhnen oder der erwähnte Eisbrecher muss vorbeikommen. Ein Post allein sagt gar nichts aus.
Ich variiere z.B. viel mit der Länge meiner Texte. Dafür muss man erst einmal ein Gefühl bekommen, ob sich die Leute in der Gruppe auch mal etwas Längeres durchlesen oder nur kurz und knapp konsumieren.
Wenn es mal länger wird, dann stelle ich die Frage und die Handlungsaufforderung gern gleich zu Beginn. Die Details und die Erläuterung dürfen danach kommen.
Auch ein Punkt, den Du ausprobieren solltest: Sind die Leute in Deiner Gruppe bereit, recht ausführlich auf Deine Fragen zu antworten? Da geht es ja nicht nur darum, ob jemand so viel preisgeben mag. Es ist oft auch einfach eine Zeitfrage.
Also stell auch mal bewusst Fragen, auf die man mit einem Wort, einem Bild oder einem Gif Antworten kann.
Wenn Du immer wieder etwas Neues ausprobierst, bringst Du auch gleichzeitig Abwechslung in die Gruppe. Ich finde es z.B. auch als Gruppenmitglied total langweilig, wenn Woche für Woche immer nur die gleichen 5 Posts und 5 Fragen von Montag bis Freitag in der Rotation sind. Das wirkt dann lieblos und nicht mehr persönlich.
Fazit
Ich hoffe Du bist jetzt nicht enttäuscht, dass ich nicht die neue Superstrategie habe, mit der deine Gruppe im Handumdrehen in Hyperaktivität verfällt.
Aber wenn Du mich kennst, dann kennst Du ja mein Motto: Es ist Arbeit, aber machbar.
Eine tolle, aktive Facebookgruppe aufzubauen, die eine echte Bereicherung für Deine Mitglieder und Dich ist, das ist ein Haufen Arbeit.
Was Du dazu unbedingt haben solltest, ist ein langer Atem. Hab Geduld und gib bitte nicht zu früh auf. Sowas braucht einfach Zeit.
Nutze diese Zeit, um Sachen auszuprobieren und zu lernen. Sei vor allem selbst aktiv in Deiner Gruppe. Wenn Du es nicht bist, warum sollte es denn dann jemand anderes sein?
Stell Dich darauf ein, dass Du wirklich eine Zeitlang der Animateur und Vorturner sein musst. Ich bin das in meiner Gruppe heute noch und ich bin es gern. Weil ich sehe, dass es ankommt und von den Leuten geschätzt wird.
Das ist doch schon viel.
Und nun bin ich zum Schluss gespannt, was Du vielleicht schon mit Deiner Gruppe für Erfahrungen gemacht hast. Was funktioniert bei Dir gut in Sachen Interaktion? Schreib es mir in die Kommentare unter dem Blogartikel.
Meine Empfehlung:
Du stehst mit Deinem Facebook-Marketing noch ganz am Anfang und hast mehr Fragen als Antworten?
Dann empfehle ich Dir aus Überzeugung diesen Kurs meiner lieben Kollegin Claudia Heimgartner:
Der Facebook Basis Kurs
Facebook einfach erklärt
Ein Video-Selbstlernkurs für Anfänger
Ich kenne und schätze Claudia seit vielen Jahren. Mit ihrem Motto Claudia easy Marketing bist Du als Neueinsteiger bei ihr genau richtig.
P.S. Das ist ein Affiliate-Link. Ich erhalte für jeden Kauf über diesen Link eine kleine Provision, aber keine Daten.
Andrea Stark says
Vielen Dank, liebe Dagmar, für die tollen Tipps!
Dein Artikel bringt mich nochmal zum Überdenken, wie ich das mit meiner Gruppe handhaben will.
Liebe Grüße
Andrea
Dagmar Recklies says
Das freut mich, liebe Andrea.
Und wenn Du Fragen hast oder Feedback brauchst, kannst Du Dir gern in meiner Gruppe Antworten holen.
Claudia Heimgartner says
Liebe Dagmar
Vielen Dank für Deinen Beitrag und die upgedateten Tipps.
Ja, es ist mittlerweile anders, anspruchsvoller geworden, eine Facebook-Gruppe aktiv zu halten.
Vor 5 Jahren (ohaaa, weisst Du noch!?) bin ich ich auch noch jede Woche live gegangen und hatte immer um die 20 Teilnehmerinnen.
Heute ist das nicht mehr so. Wir dürfen umdenken, andere Dinge tun. Und das ist doch auch das, was uns an der Online-Weöt gefällt, oder?
Ich nehme mir Deine Impulse jedenfalls zu Herzen!
Herzliche Grüsse
Claudia
PS: Und danke für die Empfehlung meines Onlinekurses, der hat ja kürzlich auch ein Update bekommen. 🙂
Dagmar Recklies says
Liebe Claudia,
Du hast Recht, es ändert sich immer wieder etwas. Manchmal ist das ermüdend. Aber es wird wenigstens nicht langweilig 🙂
Rosa says
Meine Gruppe ist erst ganz neu und bin noch am Testen (und im Geduld üben) – Danke für diese wertvollen Einblicke & Tipps!
Dagmar Recklies says
Gern.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Gruppe – und viel Freude daran. Denn das machte es auch.
Liebe Grüße
Dagmar