Vieles ist nützlich, aber man muss nicht alles machen was man machen kann
Shownotes
Ohne Automatisierung läuft im Onlinemarketing heute fast nichts mehr. Man kann viel Nützliches damit machen, man kann aber auch einiges falsch machen, was nicht gut ankommt.
In dieser Podcastepisode sortiere für Dich,
- was an Automatisierung gut ist – was Du beruhigt einsetzen solltest
- was an Automatisierung nicht so gut ist – wo Du vorsichtig sein solltest und genau nachdenken musst
- wo Du mit Automatisierung mehr Schaden als Nutzen anrichtetest – was Du bleiben lassen solltest
Im Podcast erwähnt
- #44 So teilst Du alte Blogbeiträge mehrfach auf Social Media ohne Deine Follower zu nerven
- #59 Automatisierte Webinare sind nicht unehrlich, sondern eine andere Strategie …
- Blogpost – Social Media: Folgen um gefolgt zu werden?
- Christian Müller: Social Media Automatisierung als Leser- und Kundenservice
01:28 Gute und schlechte Automatisierungen
03:17 The Good
05:28 The Bad
09:07 The Ugly
11:37 Zusammenfassung
Transkript
In diesem Podcast geht es um Automatisierung im Onlinemarketing – was dran gut ist und was nicht so gut.
Ohne Automatisierung läuft im Onlinemarketing heute fast nichts mehr. Man kann viel Nützliches damit machen, man kann aber auch einiges falsch machen, was dann nicht gut ankommt.
Mit dieser Episode bringe ich Ordnung und System in diese guten und weniger guten Anwendungsmöglichkeiten. Ich sortiere für Dich:
- was an Automatisierung gut ist – sprich, was Du beruhigt einsetzen solltest
- was an Automatisierung nicht so gut ist – sprich wo Du vorsichtig sein solltest und genau nachdenken musst
- Wo Du mit Automatisierung mehr Schaden als Nutzen anrichtetest – sprich was Du bleiben lassen solltest
Automatisierung macht Onlinemarketing erst effizient
Es gibt heute jede Menge Tools, die Dich an verschiedenen Stellen Deines Onlinmemarketings unterstützen. Kernpunkt der Automatisierung ist, dass sie Dich von wiederkehrenden Routineaufgaben entlastet. Das wären z.B.
- Zeitliches Vorplanen von Posts auf Social-Media-Kanälen
- Mails an neue Newsletterabonnenten (Bestätigungsmail, Versand der Goodies)
- Versand von Newslettern
- Erinnerungsmails und Follow-up-Mails an Webinarteilnehmer
Ohne diese technischen Erleichterungen geht es fast nicht mehr. Wenn Du das alles per Hand machen wolltest, kämst Du zu nichts anderem mehr.
Soweit so gut. Aber leider haben sich da auch Praktiken etabliert, die nicht so gut ankommen. Die werden bereits kontrovers diskutiert. Teilweise kannst du damit mehr Schaden anrichten, als dass es Dir nutzt.
Ich gebe Dir heute eine Einordnung in völlig in Ordnung, kommt drauf an und lass die Finger davon.
Natürlich ist die Grenze fließend. Und ein Stück weit subjektiv. Was für Dich und Deine Zielgruppe funktioniert kommt immer auf die konkrete Situation an
- Deine Positionierung und Marketingstrategie (wie pushy bist du)
- Deine Zielgruppe (wie online-affin, was akzeptiert sie)
The Good – Automatisierung die Dir hilft und niemanden stört
Aus meiner Sicht völlig in Ordnung sind all die Dinge, wo Du die Inhalte selbst schreibst und dann aus Effizienzgründen zeitlich versetzt auslieferst, also
- Social Media Posts vorplanen (siehe auch Podcastfolge alte Blogbeiträge auf Social Media erneut posten)
- Begrüßungsmails und Mailfolgen für neue NL-Abonnenten
- Dein Newsletter
Es ist völlig klar dass Du da nicht jede Mail an jeden Abonnenten einzeln schreibst und auf Senden drückst.
Bei den Social Media Posts ist es eine Sache der Effizienz und des Timings. Du kannst die Posts dann erstellen, wenn Du Zeit hast. Gesendet werden sie, wenn es für Deine Zielgruppe zeitlich passt.
Christian Müller hat kürzlich in einem Artikel die Social Media Automatisierung sogar als Kundenservice bezeichnet. Er schreibt:
„Ich persönlich sehe Automatisierung in Form geplanter und teilautomatisierter Veröffentlichung inzwischen als Leserservice. Wenn ich meine Beiträge nicht geballt, sondern zeitlich optimiert publiziere, haben meine Leser, Zuschauer und Follower die Chance, die Inhalte zu einem für sie passenden Zeitpunkt zu sehen. Dadurch steigen dann auch meine Reichweite und meine Chance auf Interaktion.“
Das sehe ich auch so.
So lange Du Automatisierung in diesem Sinne nutzt, ist das eine gute Sache.
The Bad – grenzwertige Onlinemarketing-Automatisierung
Vorab: Es ist nicht zwingend jede der hier genannten Praktiken schlecht. Aber Du solltest ihren Einsatz genau überlegen, weil nicht immer alles gut ankommt.
Hier zähle ich beispielhaft Praktiken auf, die ich persönlich nicht nutze und erkläre, warum.
Grenzwertig wird es für mich immer, wenn der Nutzer merkt, dass er nicht mehr mit einem Menschen kommuniziert, sondern mit einem Automatisierungstool. Das ist für ihn ein Signal, dass Du den Kanal gar nicht ernst nimmst, sondern ihn nur als Abladeplatz für Deine Botschaften ansiehst.
- Nur automatisiert eigene Inhalte auf Social Media posten und nicht auch in Echtzeit und direkt kommunizieren
- Damit wird das Ganze zum Abladen von Eigenwerbung. Das hat nichts mehr mit Social zu tun. Die Kommunikation fehlt. Das Menschliche fehlt.
- Stur an jedem Tag posten, auch wenn es ein Feiertag ist, nur weil du eingestellt hast, das Montags bis Freitags um 9, um 12 und um 3 etwas gepostet wird.
- Niemand nimmt Dir ab dass du an Neujahr morgens um 9 persönlich einen Blogbeitrag teilst nur weil gerade Montag ist
- Das Tool erstellt aus den Metatags der Beiträge selbst den Tweet
- Auch das habe ich schon in der Podcastfolge zum Reposten alter Blogbeiträge erklärt
- Es klingt oft unnatürlich, Tweet endet mitten im Satz
- Das gleiche gilt für Tools die deine Facebook-Posts automatisch twittern
- Kling meistens blöd
- Wenn ich deine Facebook-Posts lesen will, dann folge ich Dir dort
- Reine unpersönliche Befüllmaschine
- Automatisierte Begrüßungstweets für neue Follower
- Soll freundlich klingen.
- Das tut es aber höchstens noch für völlig unerfahrene Twitter-Nutzer.
- Alle anderen nehmen das sowieso nicht ernst oder sehen es als „Twitter-Sünde“ an – kannst du bleiben lassen
The Ugly – Praktiken die ich nicht empfehle
Praktik Nummer 1 ist das automatisierte massenweise Folgen von Social Media Accounts in der Hoffnung dass die einem zurückfolgen. Sonst wird wieder entfolgt – auch das geht automatisch.
Darüber hatte ich auch schon mal einen kritischen Blogpost.
Das ist besonders weit verbreitet auf Twitter und Instagram.
Es gibt Tools die folgen für dich massenweise Twitteraccounts die bestimmten Kriterien entsprechen. Wenn diese Accounts Dir aus Höflichkeit oder sogar Interesse zurückfolgen bleibst Du ihr Follower. Wenn nicht werden sie wieder entfolgt.
Diese Praktik ist mittlerweile bekannt und kommt extrem schlecht an.
- Wenn Du Glück hast sammelst Du ein paar neue Follower ein, die sich wahrscheinlich nicht mal besonders für Dich interessieren. Du hast dann eigentlich nur eine imposante Followerzahl, aber keine echte Community.
- Im Normalfall wirst Du einfach nicht viel erreichen weil die Leute Dich ignorieren.
- Wenn es dumm läuft sperren die Leute Dich.
Praktik Nummer 2 habe ich schon in der letzten Podcastfolge ausführlich besprochen – automatisierte Webinare die so tun als wären sie live.
Hier nur nochmal ganz kurz
- Automatisierte Webinare sind nicht automatisch schlecht.
- Aber verarsche die Leute nicht in dem du so tust als ob es live ist.
- Und vor allem verzichte auf diesen simulierten Chat. Das hast Du doch nicht nötig
Also man kann eigentlich zusammenfassen dass Automatisierung immer dann daneben ist wenn Du damit die Leute verschaukelst – wenn Du ihnen ein persönliches Interesse oder eine persönliche Interaktion vorgaukelst um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Vertrauen gewinnt man immer nur mit Ehrlichkeit.
Zusammenfassung
Mit dieser Folge wollte ich Dir eine Orientierungshilfe geben, wie Du Automatisierungen im Onlinemarketing so einsetzt, dass sie die Arbeit für Dich effizient gestalten ohne dass Du damit deine Community vergraulst.
Ich fasse nochmal kurz zusammen
Gut ist alles wo Du Inhalte selbst erstellst und nur aus Effizienzgründen zeitversetzt auslieferst. Das gilt besonders an den Stellen, wo es allgemein akzeptiert ist – wie eine Willkommensmail an neue Newsletterabonennten.
Eher nicht so gut ist alles, wo der Nutzer eigentlich eine gewisse persönliche Interaktion erwartet, aber merkt dass er nur Botschaften von einer Maschine empfängt – also wenn mein Twitter-Befüll-Mechanismus im Sommer einen Blogpost „So kommst Du entspannt durch die Vorweihnachtszeit“ postet und auch noch mitten im Satz endet
Schlecht ist alles wo Du den Empfängern massenweise ein persönliches Interesse oder eine persönliche Interaktion vorgaukelst um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Mit diesen einfachen Einordnungen kannst Du ganz gut entscheiden, was für Dich und Deine Community funktioniert und was nicht. Du musst also vorab für Dich entscheiden, wie Du mit Deiner Community umgehen willst. Dann ergibt sich praktisch von selbst, wie viel Automatisierung für Dich in Ordnung ist.
In diesem Beitrag geht es um verbreitete Marketingtechniken, was dahinter steckt und wie Du sie ethisch für Dein Business einsetzen kannst.
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