So kannst Du das Konzept der 1000 Wahren Fans in Dein Marketing einbinden
Das Konzept der 1000 Wahren Fans wurde von Kevin Kelly bereits 2008 beschrieben. Es besagt, dass Du nur 1000 echte Fans benötigst. Wenn Dir jeder dieser Fans jährlich Produkte oder Leistungen im Wert von 100 EURO abkauft, machst Du einen Jahresumsatz von 100.000 EURO.
In diesem Artikel stelle ich dieses Konzept im Detail vor und erkläre Dir, wie Du als Selbständige diesen Ansatz in der Praxis für Dein Marketing nutzen kannst.
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In diesem Artikelgeht es um ein grundlegendes Marketingkonzept, das besonders durch die Möglichkeiten des Onlinemarketing seine volle Wirkung entfaltet – 1000 wahre Fans.
Dieser Ansatz ist Dir vielleicht aufgefallen, wenn Du Tim Ferris‘ Buch Tools der Titanen gelesen hast. Darin findest Du eine aktualisierte Fassung des Originalartikels aus 2008. Ich finde dieses Konzept der 1000 wahren Fans weniger deshalb wichtig, weil es so plakativ einfach beschreibt, wie Du 100.000 EURO Umsatz machen kannst – obwohl das schon cool ist.
Ich finde vielmehr, dass dieser Ansatz die Grundlagen für Deine Marketingstrategie sein kann – Du kannst einfach Dein gesamtes Marketing auf diese echten Fans ausrichten und damit richtig gut fahren.
Das gehe ich heute durch. Ich erkläre Dir zuerst, worum genau es bei diesen 1000 wahren Fans geht. Und dann erkläre ich Dir was das in der Praxis bedeutet.
Das Konzept der 1000 wahren Fans
Kevin Kelly, Mitgründer und Mitherausgeber des Wired-Magazins hat 2008 einen Artikel mit dem Titel „1000 True Fans“ veröffentlicht. Knapp 10 Jahre später erschien dann eine überarbeitete Fassung in Tim Ferris‘ Buch Die Tools der Titanen.
Wie gesagt, Du musst Dir jetzt aber nicht gleich das ganze Buch kaufen, der Artikel in der aktualisierten Fassung ist auch online auf Kevin Kellys Webseite verfügbar.
Das Konzept der 1000 wahren Fans besagt kurz gefasst, dass Dir eben 1000 wahre Fans reichen, um Deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich zitiere hier, was unter so einem wahren Fan zu verstehen ist (Quelle: „Die Tools der Titanen“).
„Ein echter Fan ist definiert als „Fan, der alles abnimmt, was Sie produzieren“. Solche hartgesottenen Fans fahren 300 Kilometer weit, um Sie singen zu hören, sie kaufen Ihre Bücher gebunden, als Taschenbuch und als Hörbuch. Sie kaufen Ihr nächstes bildhauerisches Werk – auch unbesehen. Sie zahlen für die Best-of-DVD-Version Ihres kostenlosen YouTube-Kanals. Sie finden sich einmal im Monat an Ihrem „Chef’s Table“ ein, kaufen sich die Super-Luxus-Hi-Res-Neuauflage Ihres Produkts, auch wenn sie die Low-Res-Version bereits besitzen. Sie lassen sich von Google Alert auf Ihren Namen aufmerksam machen. Sie setzen Lesezeichen auf eBay-Seiten, auf denen vergriffene Auflagen Ihrer Bücher angeboten werden. Sie kommen zu Ihren Vernissagen. Sie lassen sich Ihre Buchexemplare signieren. Sie kaufen nicht nur das T-Shirt, sondern auch die Tasse und die Mütze. Sie können kaum erwarten, dass Ihr nächstes Werk erscheint. Das sind echte Fans.“
Wenn Du an jeden dieser Fans pro Jahr nur Produkte oder Leistungen im Wert von 100 EURO verkaufst – was ja bei solchen Superfans nicht so schwer ist, dann hast Du einen Jahresumsatz von 100.000 EURO in der Tasche. Das dürfte reichen.
Kelly beschreibt dann auch, dass Du die Rechnung natürlich beliebig abwandeln kannst. Wenn Du nur 500 wahre Fans hast, dann musst Du ihnen eben Produkte für 200 Dollar verkaufen um auf die 100.000 zu kommen oder umgekehrt. Wenn Dir 75.000 reichen, wird es auch etwas einfacher. Und wenn Du eine Million verdienen willst, dann musst Du eben jedem wahren Fan Sachen im Wert von 1000 Dollar im Jahr verkaufen. Das ist reine Mathematik.
Damit Du von denen leben kannst, müssen 2 Bedingungen erfüllt sein:
- Du musst auch so viel produzieren bzw. anbieten, dass Du Deinen Fans jedes Jahr Angebote im Wert von mindestens 100 EURO machen kannst
- Du musst eine direkte Beziehung und einen direkten Verkaufskanal zu Deinen Fans haben. Wenn von den 100 EURO je Fan die größere Hälfte bei einem Buchverlag hängenbleibt, dann sieht die Rechnung anders aus.
Damit ist das Prinzip auch schon erklärt. Ich denke, das ist nicht all zu schwer. Ich empfehle Dir wirklich, Dir den ganzen Artikel durchzulesen.
Jetzt noch ein paar Gedanken von mir dazu.
Auch mit 1000 Wahren Fans verdienst Du kein Geld ohne viel Arbeit
Das mit den 1000 wahren Fans klingt jetzt oberflächlich betrachtet ein bisschen wie cleveres Contentmarketing von irgendeinem selbsternannten Online-Guru, der Dir seinen Onlinemarketing-Kurs verkaufen will.
Ich denke, das können wir bei Kevin Kelly ausschließen und für mich geht das auch total an der Bedeutung dieses Konzepts vorbei.
Was ich daran so total wichtig finde ist, dass das der Leitfaden für Deine ganze Marketingstrategie und besonders Onlinemarketing-Strategie sein kann.
Und ich mag daran auch, dass das kein Get-rich-quick-Schema ist, wie es heute ja gern mal von einigen Experten und Coaches durch die Facebook-Ads getragen wird.
Ich gehe da gleich als nächstes noch genau drauf ein. Mit 1000 wahren Fans im Jahr je 100 EURO Umsatz zu machen ist kein leicht verdientes Geld ohne viel Arbeit.
Das hatte ich ja auch schon mal in einem Artikel erklärt: Auch ein passives Einkommen ist kein Einkommen ohne Arbeit. Gerade online kannst Du ja mit deinen 1000 Fans ein passives Einkommen aufbauen. Aber eben nicht ohne Arbeit.
Also nochmal, damit dieser Ansatz funktioniert brauchst Du, wie gesagt 2 Dinge.
Du brauchst diese 1000 echten Fans und Du brauchst genug Produkte damit Du ihnen Jahr für Jahr etwas im Wert von 100 EURO verkaufen kannst. Jedes Jahr aufs Neue etwas Neues.
Damit hast Du an 2 Fronten regelmäßig und andauernd richtig viel Arbeit. Du musst die Fanbasis aufbauen, pflegen und bei Laune halten, und du musst ihnen immer neue Produkte vorsetzen. Kevin Kelly sagt ja in dem Artikel selbst, dass man damit ganz schnell einen Full-Time-Job an der Backe hat.
Es reicht also nicht, dass Du einmal ein Produkt für 100 EUR erstellst. Das hat der Fan dann gekauft. Damit Du im nächsten Jahr wieder an ihm verdienen kannst, musst Du wieder ein Produkt erstellen für das er wieder bereit ist, 100 EUR auszugeben. Und im nächsten wieder. Und danach wieder.
Das heißt auch dranbleiben, mit den Fans in Kontakt bleiben, Beziehungen pflegen, sie bei Laune halten, verstehen was sie wollen und brauchen und das dann produzieren.
Warum Du gerade Deinen wahren Fans Qualität liefern musst
Du darfst also nicht darin nachlassen, möglichst perfekt die Wünsche Deiner Fans zu treffen. Und in der Qualität auch nicht, sonst sind die Fans bald wieder weg.
Da kann dich die Definition des Wahren Fans – nämlich jemand der fast ohne nachzudenken alles kauft was Du ihm vorsetzt – auch auf dünnes Eis führen.
Denn mal ganz ehrlich, auch Dein Super-Super-Fan wird nicht automatisch zwingend jeden Kram kaufen den Du ihm vorsetzt. Jedenfalls nicht wiederholt. Es sollte schon – je nach Sparte – etwas sein das für ihn nützlich ist und ihn irgendwie weiterbringt oder das ihm einfach Freude bereitet und das seinen augenblicklichen Geschmack trifft.
Wenn Du Dich da in Deiner Begeisterung fürs Produzieren zu weit von den Fans wegbewegst, kann das auch schief gehen. Das hat schon so manches Markenprodukt am eigenen Leib bzw. Umsatz erfahren.
Das heißt natürlich nicht, dass Du Dich nicht weiterentwickeln darfst. Aber Du solltest das möglichst gemeinsam mit Deinen wahren Fans tun – also verfolgen wohin die sich entwickeln und / oder sie auf Deiner Entwicklung mitnehmen. Nicht dass Ihr Euch auseinander entwickelt.
Womit wir wieder bei der aktiven Pflege der Community wären, was ja auch Arbeit ist. Die wird nur bei Dir bleiben, wenn Du für sie da bist – in welcher Form auch immer das bei Dir der Fall ist.
Wahre Fans bringen nicht nur Umsatz sondern empfehlen Dich auch weiter
Ich sehe in diesen 1000 wahren Fans noch einen weiteren ganz großen Vorteil, den Kevin Kelly in seinem Artikel nur mit 2-3 Sätzen erwähnt.
Die 1000 wahren Fans sind ja nicht nur die, die Dir so ziemlich alles aus den Händen reißen, sobald Du es ihnen anbietest. Das sind auch die, die als Erste kaufen und darüber sprechen und dich weiterempfehlen. Die helfen Dir also, für Deine neuen Angebote schnell eine kritische Masse aufzubauen.
Du kennst das möglicherweise vom Selfpublishing auf Amazon. Für Neuerscheinungen ist es dort ganz wichtig, dass die gleich in den ersten Tagen nach dem Start möglichst viele Verkäufe haben. Nur so klettern sie im Verkaufsrang nach oben und bekommen mehr Sichtbarkeit.
Wenn Du 1000 Fans hast, die alle Dein neues Buch innerhalb von 2 Tagen kaufen und dann vielleicht auch noch begeisterte Rezensionen schreiben, dann bist Du bei Amazon schon ein ganzes Stück weiter als viele andere.
Die Verkaufsmechanismen und -algorithmen auf vielen Plattformen und die Aufmerksamkeitsmechanismen in den Social Media-Netzwerken sind ja genau darauf ausgerichtet, dass Du schnell eine kritische Masse zusammenbekommst, um überhaupt Sichtbarkeit zu bekommen.
Mit einem langsamen Anstieg der Verkaufszahlen hast Du es viel schwerer, als wenn Du gleich mit einer großen Welle startest. Die trägt Dich dann nämlich noch ein Stück weit auch zu neuen Käufern.
Diese 1000 begeisterten Fans geben Deinen Produkten also gerade beim Launch Rückenwind, Sichtbarkeit und Social Proof.
Sie sind es die – bewusst oder unbewusst – aber sicher gern, dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen etwas von Deinem Produkt erfahren und dabei gleich mitbekommen wie super-toll es wieder ist. So werden dann schnell zusätzliche Käufer angezogen, die Du sonst nur schwer hättest erreichen können.
Damit erhöhen Deine Fans nicht nur Dein Einkommen um diese Zusatzkäufe. Sie geben Dir auch die Chance, diese zusätzlichen Käufer auch zu begeistern und auch zu wahren Fans zu machen.
Was heißt das also für Dich und Dein Marketing?
Sieh zu, dass Du einen Stamm an echten Fans aufbaust und hegst und pflegst. Sicher, Masse ist auch gut, aber da hast Du zu viele Streuverluste.
Wenn Du die Sichtweise umdrehst, und Dich ganz auf die kleinere Gruppe der super-treuen und begeisterten Fans konzentrierst, dann kommst Du wahrscheinlich mit ähnlichem Aufwand viel weiter. Ein paar zusätzliche, normal begeisterte Fans fliegen Dir normalerweise noch so ganz nebenbei zu. Damit hast Du wahrscheinlich kaum Mehraufwand.
Dafür sind die wahren Fans nicht nur das Rückgrat Deines Einkommens. Sie helfen Dir allein durch ihre Kaufbereitschaft und dadurch, dass sie wahrscheinlich darüber sprechen bei jedem neuen Launch. Sie sind die kritische Masse, die Du für Rückenwind und Social Proof brauchst, damit Du dann auch eine breitere Masse überhaupt erreichen kannst.
Für mich bedeutet das zum Beispiel:
- Auch wenn es immer mal totgesagt wird: Ich kehre Facebook so schnell nicht den Rücken. Ich habe dort eine treue Community aus Kontakten, Followern und Kollegen. So lange die dort sind, bleibe auch ich.
Hier erfährst Du mehr
Facebook-Marketing für Selbständige und Solo-Unternehmer – Weitermachen oder gehen? - Mein Newsletter ist für mich der wichtigste Kontaktpunkt zu meiner Community. Dorthin versuche ich neue Kontakte zu führen.
Für mich hat es oberste Priorität, meinen Abonnenten jede Woche einen interessanten Letter mit ein paar News am Ende zu schreiben.
Hier erfährst Du mehr
Seit einem Jahr schreibe ich statt eines Newsletters einen Letter + News – Das ist passiert
Zusammenfassung
Was ich Dir mit all dem vermitteln wollte ist, dieses Konzept der 1000 wahren Fans kann ein wunderbarer roter Faden für Deine gesamte Marketingstrategie sein. Wenn Du dich ganz darauf konzentrierst, eine ausreichende Gruppe an echten Fans aufzubauen, dann wird vieles andere leichter werden.
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Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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