Warum Du auch für ein passives Einkommen kontinuierlich arbeiten musst – Nur anders
Shownotes
In dieser Episode räume ich mit einigen Missverständnissen über sogenannte Passive Einkommen auf. Da kursiert teilweise immer noch die rosige Idealvorstellung, dass ich einmal etwas aufbaue – ein Produkt, einen Salesfunnel, eine Webseite mit Anzeigen und Affiliatelinks – und mich dann zurücklehne und das Geld kommt von selbst, also passiv.
Dieses Idealbild ist nicht ganz falsch, aber es ist auch nicht ganz richtig. Wenn Du auf Dauer von einem passiven Einkommen leben willst, musst Du auch kontinuierlich dafür arbeiten.
Ich erkläre Dir heute, warum das so ist und mit welcher Art von Arbeit Du regelmäßig beschäftigt sein wirst, wenn Du Dir ein passives Einkommen aufbaust.
Transkript
Was ist ein passives Einkommen und was nicht
Ein passives Einkommen wird gern als Gegenstück zu einem Angestellten- oder Beratereinkommen dargestellt. Das ist völlig korrekt.
Als Angestellter wie als Berater verkaufst Du Deine Zeit und bekommst dafür Geld. Willst Du mehr Geld verdienen, musst Du mehr Zeit einsetzen.
Natürlich kannst Du auch versuchen, Deinen Stundensatz zu erhöhen, aber grundsätzlich wird Dein Einkommen immer davon abhängen, wie viele Stunden du verkaufst. Wenn Du in einem Monat keine Stunden verkaufst, hast Du in dem Monat auch kein Geld verdient.
Ein passives Einkommen ist das Gegenteil. Da hast Du nicht diese direkte Zeit-Geld-verknüpfung. Wenn Du das einmal aufgebaut hast, kannst Du auch mal einen Monat pausieren, und Dein Einkommensstrom wird einigermaßen weiterfließen. Ganz ohne dass Du etwas tust.
Das heißt aber nicht, dass Du nur einmal arbeiten musst, nämlich den passiven Einkommensstrom aufbauen, und Dich dann für immer zurücklehnen kannst. Das wäre schön, klappt aber nicht.
Wie gesagt – für eine begrenzte Zeit schon, auf Dauer aber nicht.
Wenn Du auf Dauer von einem passiven Einkommen leben willst, musst Du auch kontinuierlich dafür arbeiten. Warum, das erkläre ich gleich noch genauer.
So passiv ist das Einkommen also gar nicht. Der Begriff ist schön kurz und griffig, aber etwas irreführend. Richtiger sollte das heißen
- Es ist ein Einkommen, bei dem es keine direkte Zeit-Geld-Verknüpfung gibt
- Es ist ein mehr oder weniger automatisiertes Einkommen – Du hast also Prozesse aufgesetzt, die dann automatisch laufen
- Und es ist oft – aber nicht zwingend – skalierbar – also erweiterbar in dem Sinne, dass mehr Traffic wie Webseitenbesucher auch zu mehr Einkommen führt.
Womit kann man ein passives Einkommen erzeugen? Was sind die Einkommensquellen?
Es gibt da mehrere Möglichkeiten, die heute eigentlich alle online-basiert sind. Da wären
Der Klassiker – mit dem auch wir angefangen haben – ist, dass Du eine Webseite anlegst die Besucher hat und da bindest Du dann Anzeigen ein oder auch Affiliatlinks zu den Produkten anderer, für die Du eine Verkaufsprovision bekommst.
Die bekanntesten Modelle sind Goolge Adsense und Amazon-Affiliate-Links.
Auf dieser Basis ist auch die Idee der Nischenseiten entstanden: Du setzt eine thematisch ganz eng fokussierte Webseite auf – irgendwas wie Babytragetücher kaufen oder Poolreinigungsroboter kaufen. Da schaffst Du Inhalte, die von den Menschen über Google gesucht werden und baust dort Anzeigen und noch besser Affiliate-Links ein. Weil Deine Inhalte die beste Antwort auf die Fragen liefern, bekommst Du massig Suchmaschinentraffic und weil Deine Besucher jetzt perfekt informiert sind, kaufen sie den Poolroboter gleich über Deinen Link.
Das funktioniert tatsächlich, aber heute sind leider die meisten wirklich lohnenden Nischen schon besetzt.
Die andere Variante ist, dass Du eigene Produkte erstellst und online vermarktest. Das sind i.d.R. sogenannte elektronische Infoprodukte, also Ebooks, Onlinekurse, Videokurse, Hörbucher, Membership-Bereiche – alles was nur digital existiert. Damit hast Du erstmal keine Material- und Lagerkosten.
Es gibt auch noch Modelle, wo Du mit nicht digitalen Produkten oder Leistungen handelst. Da baust Du dann den Prozess so auf, dass Du mit dem Produkt selbst gar nicht in Berührung kommst, die ganze Herstellung und Versand machen alles Dienstleister. Du besitzt und steuerst nur den ganzen Vertriebskanal. Das ist aber aufwändiger und nicht so verbreitet.
Das ganze kannst Du natürlich auch nach Belieben kombinieren.
In der Theorie kannst Du so ein Modell einmal aufbauen – was übrigens richtig Arbeit macht – und Dich dann zurücklehnen und zuschauen, wie Dein Geld reinkommt.
Nun kommt wie zu erwarten das große ABER
Warum ein passives Einkommen nicht auf Dauer ohne weitere Arbeit funktioniert
Erstens: Damit Du damit ein komplettes Einkommen zusammenbekommst, musst Du schon sehr viel Vorarbeiten leisten. Eine Nischenwebseite oder ein Onlinekurs allein werden da nicht ausreichen. Das wäre dann eher ein nettes Zubrot.
Zweitens: Das funktioniert so eben nicht auf Dauer. Klar kannst Du mal 3 Wochen Urlaub machen und wenn Du Deine Prozesse gut aufgebaut hast, wird Dein Einkommen da weiter fließen. Aber eben nicht auf Dauer.
Wir reden hier von Online-Prozessen. Und Webseiten, Produkte und auch eine Community müssen nun mal gepflegt werden. Sonst verkümmern sie allmählich.
Was nämlich die Grundvoraussetzung für jede Art von passivem Einkommen ist, ist Traffic – Webseitenbesucher. Und die kommen nicht unbegrenzt von selbst.
Gehen wir mal die wichtigsten Trafficquellen durch:
Das ist einmal Contentmarketing. Dazu gehört Suchmaschinentraffic – Menschen die über Google zu den Inhalten auf Deiner Webseite finden – und auch Besucher, die über andere Inhalte von Dir kommen, wie Videos oder ein Podcast.
Dass ein gutes Google-Ranking nicht von Dauer ist, muss ich Dir ja nicht sagen. Da musst Du eigentlich immer dranbleiben und am besten kontinuierlich neue Inhalte erstellen, die dann auch wieder eine Chance haben zu ranken. Außerdem mag Google Webseiten, auf denen regelmäßig neue Inhalte erscheinen.
Formate wie ein YouTube-Kanal oder noch mehr ein Podcast sind sowieso darauf ausgelegt, dass da kontinuierlich neue Inhalte erscheinen.
Die zweite wichtige Traffic- und Kundenquelle ist Deine Community, also Deine Fans, Follower, Newsletterabonnenten und regelmäßigen Leser oder Hörer.
Eine Community muss auch kontinuierlich gepflegt werden. Da musst Du ständig auf den sozialen Netzwerken präsent sein – und Dich mit den Änderungen im Algorithmus herumschlagen. Da musst Du über Newsletter in Kontakt bleiben. Da musst du zusehen, dass immer wieder neue Menschen in Deine Community finden, weil auch immer wieder welche ausscheiden werden und Du ja wachsen willst.
Die dritte große Trafficquelle sind Anzeigen. Die Klassiker sind Anzeigen auf Facebook und bei Google. Das kostet zwar, aber so lange Du an jedem so gewonnenen Leser mehr verdienst, als Du für ihn ausgegeben hast, ist alles in Ordnung.
Dass solche Anzeigen auch nicht für drei Jahre allein vor sich hinlaufen und funktionieren ist auch klar. Da musst Du auch dranbleiben, die Performance überwachen, nachjustieren, testen.
Also alle diese Trafficquellen laufen schon mal problemlos für drei Wochen Urlaub allein weiter, aber nicht auf Dauer. Die erfordern alle kontinuierliche Arbeit.
Was auch immer wieder Pflege braucht ist der große Bereich Produkte – egal ob jetzt Affiliateprodukte oder Deine eigenen Infoprodukte.
Ist auch logisch:
- Kundeninteressen ändern sich. Produkte veralten, die interessieren dann niemanden mehr.
- Deine treuen und begeisterten Kunden haben schon alles von Dir. Wenn Du an denen noch etwas verdienen willst, musst Du ihnen etwas Neues anbieten.
- Und wenn Du wachsen willst, solltest Du Dein Produktportfolio auch ständig erweitern.
Da musst Du also auch immer dran bleiben. Entweder Du musst Deine eigenen Produkte aktualisieren und überarbeiten oder neue eigene Produkte schaffen oder neue Produkte finden, die Du als Affiliate bewerben kannst.
Was ein passives Einkommen wirklich ist
Du siehst also schon – so ein Set it and forget it funktioniert nicht. Auch wenn das Ding Passives Einkommen genannt ist.
Wirklich passiv im Sinne von Du musst gar nichts mehr dafür tun, das gibt es nicht.
Was es gibt, ist die Entkopplung von Arbeitseinsatz und Einkommen.
Du hast nicht diesen Zusammenhang, dass die Anzahl der von Dir in diesem Monat geleisteten Stunden die Höhe Deines Einkommens in diesem Monat bestimmt.
Aber insgesamt auf lange Sicht gibt es schon einen Zusammenhang zwischen Deinem Arbeitseinsatz und Deinem Einkommen. Wenn Du Dich da richtig reinkniest und dranbleibst, dann hast Du auch auf Dauer ein ordentliches Einkommen. Wenn Du nichts mehr tust, wird das ganze allmählich wieder in sich zusammenfallen.
Nur der zeitliche Zusammenhang, der ist bei dem was wir Passives Einkommen nennen nicht da:
- Nicht alles was Du heute tust schlägt sich direkt morgen in Deinem Einkommen nieder
- Was Du heute tust, kann einen langfristigen Einkommenseffekt haben
- Wenn Du heute gar nichts tust, bricht Dein Einkommen erstmal nicht weg – nur wenn Du ganz aufhörst, etwas zu tun.
Du kannst also Deinen Arbeitseinsatz in Grenzen frei wählen – vom Umfang her, und was für viele viel wichtiger ist: vom Zeitpunkt her. Du bist nicht auf einen Arbeitgeber oder Klienten angewiesen, der Dich zwischen 9 und 5 sehen will.
Also eigentlich sollte das nicht Passives Einkommen heißen, sondern besser zeitunabhängiges Einkommen.
Um es nochmal für Dich zusammenzufassen
Ein echtes passives Einkommen im Sinne von einmal anlegen, dann nie wieder etwas tun und das Geld kommt trotzdem, das gibt es nicht.
Das funktioniert mal für eine gewisse Zeit. Du kannst also mal für eine Zeit kürzer treten oder auch mal gar nichts machen.
Aber auf Dauer muss jedes Einkommen gepflegt und weiterentwickelt werden.
Du musst Deine Trafficquellen am Laufen halten. Wenn Du auf Wiederholungskäufer setzt musst Du Deine Community pflegen. Und Du musst Deine Produkte pflegen – aktualisieren, ergänzen, weiterentwickeln.
Damit erreichst Du dann eine zeitliche Entkoppelung zwischen Deinem Arbeitseinsatz und Deinem Einkommensstrom.
Aber Set it and Forget it – Das wird auf Dauer nicht funktionieren.
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