Eine Anwendung für die ich Evernote bewusst nicht nutze
Shownotes
Es hat Vorteile, möglichst viele Aufgaben mit einem einzigen Tool zu erledigen. Doch damit hast Du nicht für jeden Zweck die ideale Lösung.
In dieser Episode spreche ich über zwei Anwendungen, für die ich ein Tool bewusst nicht nutze – und ich erkläre, warum.Nicht alles, was man mit einem Tool machen kann, ist auch für jeden Anwender sinnvoll. So kannst Du vorgehen um zu entscheiden, welche Aufgabe Du in welcher Anwendung erledigst.
Im Podcast erwähnt
- Facebook-Gruppe Produktiv arbeiten mit Evernote
- #24 Praxistipp: Warum Du Deinen Lieblingsblogs mit einem Feedreader folgen solltest
Zusatztipp:
Transkript
Heute spreche ich über zwei Anwendungen, für die ich ein Tool – konkret Evernote – bewusst nicht nutze. Und ich erkläre, warum. Für Dich ist das wichtig, weil nicht alles, was man mit einem Tool machen kann, auch für jeden Anwender sinnvoll ist. Ich erkläre Dir hier meine Entscheidungskriterien.
Praxisbeispiel: Warum ich Evernote nicht für alles nutze was andere empfehlen
In unserer Facebook-Gruppe Produktiv arbeiten mit Evernote hatten wir letztens das Thema „Das volle Potenzial ausnutzen“.Ich habe dabei erklärt, dass ich manche Dinge bewusst nicht in Evernote mache, weil ich eben schon andere, z.T. auch bessere Lösungen für diese Anwendung habe.
Gerade bei einem Tool wie Evernote ist das natürlich auch immer ein Abwägen, weil es ja auch ein Nutzen in sich ist, wenn man alles an einem Platz hat. Aber das kann eben auch nicht das Argument für alles sein. Manches ist einfach anderswo besser aufgehoben.
Bei mir ist das z.B. Folgendes:
Ich habe schon ganz oft den Tipp gelesen, sich abonnierte Newsletter per Weiterleitung direkt an Evernote schicken zu lassen – oder sie gleich mit der Evernote-Mailadresse zu abonnieren.
Genauso wird empfohlen, sich neue Blogartikel per Automatisierung in Evernote anliefern zu lassen. Das ist wohl technisch machbar über den RSS-Feed und Zusatztools wie IFTTT.
Das mag für viele sinnvoll sein. Für mich nicht. Und zwar aus mehreren Gründen:
1. Ich schaffe mir damit noch ein zusätzliches Posteingangsfach
um das ich mich kümmern muss. Ich muss das regelmäßig sichten, bearbeiten, ausleeren.
Das möchte ich nicht. Ich habe ein Mailprogramm und dort landet der Posteingang. Auch Newsletter. Für mich wäre ein zweiter Posteingang an einer anderen Stelle unproduktiv.
2. Umgang mit Newslettern
Wie gesagt, die scanne ich gleich in meinem Mailprogramm. Für mich ist das ein Arbeitsgang.
Außerdem ist es doch bei den meisten Newslettern so, dass ich – wenn ich sie überhaupt aufheben will – gar nicht den Mailtext an sich behalten will, sondern den verlinkten Artikel. Den müsste ich sowieso erstmal im Browser öffnen und wenn er gut ist, dann clippe ich ihn eben von dort in Evernote.
3. Umgang mit Blogartikeln – Thema abspeichern oder löschen
Ich folge sehr vielen Blogs. Für mich ist das beste Tool dafür der Feedreader Feedly. Auch darüber habe ich schon mal eine Podcastepisode gemacht.
Es ist doch so, dass wir zwar vielleicht keinen Blogartikel verpassen wollen. Wir wollen aber sicher nicht jeden einzelnen davon aufheben. Es ist ja nicht alles so wichtig, dass man es später nochmal braucht. Manches ist einfach nicht relevant für Dich.
Wenn Du Dir jetzt alle neuen Artikel von allen Blogs denen Du folgen willst direkt in Evernote anliefern lässt, dann sammelt sich da sehr schnell sehr viel an.
Ich habe gerade nachgeschaut, bei mir laufen in Feedly am Tag so knapp 20 Artikel auf.
Du musst da also entweder alles was Dich nicht interessiert aktiv löschen, oder Du hast irgendwann so einen Berg Inhalte beisammen, dass Du vor lauter Unwichtigem die Relevanten nicht mehr rausfindest. Das ist beides nicht so richtig toll.
Andersherum schaue ich mir im Feedreader einfach an, was so da ist. Vieles liest man ja auch einmal, muss es sich aber nicht dauerhaft aufheben. Nur die Sachen, die ich wirklich für später behalten will, die kann ich mir ganz schnell in Evernote speichern.
Für mich ist das Speichern von täglich ein bis zwei Artikeln viel weniger Aufwand, als das Löschen von täglich 15 bis 20 Artikeln.
Vorgehen – Welches Tool nutzt Du für welchen Zweck
So, das waren jetzt zwei konkrete Anwendungen, aber eigentlich nur Beispiele. Um das nochmal allgemeiner zu fassen – so kannst Du vorgehen um zu entscheiden, welche Aufgabe Du in welcher Anwendung erledigst:
- Für Tools, mit denen ich gern arbeite, halte ich schon immer die Augen offen, was man damit noch so alles machen kann. Ganz oft ist es ja sinnvoll, vieles an der gleichen Stelle zu haben
- Du musst dann nicht ständig hin- und herspringen
- Du hast weniger Schnittstellenprobleme
- Du hast weniger Stellen an denen Du im Zweifelsfall suchen musst
- Die Informationen sind da wo auch ihr Kontext schon liegt
- Wenn ich für diese Anwendung schon eine andere Lösung habe, dann überlege ich erst einmal:
- Wie zufrieden bin ich mit dieser Lösung?
Ist alles perfekt oder ist es sowieso nicht so ganz das Wahre? - Wenn ich mit dieser Anwendung jetzt zu Evernote oder irgendeinem anderen Tool wechsele – welchen Nutzen bringt mir das?
- Und was für Nachteile bringt das vielleicht, wenn ich meine alte Lösung aufgebe?
- Das muss man einfach abwägen.
- Wie zufrieden bin ich mit dieser Lösung?
- In vielen Fällen wird es schon reichen, wenn Du diese Schritte gedanklich durchgehst.
- Manchmal hilft aber wirklich nur ausprobieren. Ich war da auch schon so manches Mal überrascht, was für mich dann letztlich funktioniert oder eben nicht. Das war nicht immer das was ich erwartet hatte.
Zusammenfassung
Egal ob es Evernote oder irgendein anderes Tool ist – schau Dich um was man damit alles machen kann. Probiere das gern auch aus.
Aber entscheide bewusst, ob das zu Deiner Arbeitsweise passt. Wenn Du bereits eine Lösung hast die für Dich funktioniert und wenn sich aus dem Wechsel in ein anderes Tool kein Zusatznutzen ergibt, dann lass es.
Du wirst nicht produktiver wenn Du machst was andere produktiver macht. Du wirst produktiver wenn Du herausfindest was für Dich am besten funktioniert.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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