Warum Du als Unternehmer Produktivität und Produktivität benötigst und wie beide von Pausen profitieren
Shownotes
Sind Produktivität und Kreativität ein Widerspruch oder ein Dreamteam? Um Erfolg zu haben und voranzukommen benötigst Du beide. Denn alles Schaffen von Neuem erfordert Kreativität. Doch das Gehirn benötigt geistige Freiräume, um neue Ideen zu entwickeln. Gerade die bleiben jedoch in einer auf Produktivität ausgerichteten Arbeitswelt leicht auf der Strecke.
Mit dieser Podcastepisode gebe ich Dir Denkanstöße für Deine persönliche Balance zwischen Produktivität und Kreativität. Außerdem gibt es einen Tipp, wie Du Dir die notwendigen geistigen Freiräume dauerhaft schaffen kannst.
Transkript
In der heutigen Episode gebe ich Dir ein paar Denkanstöße zum Thema Produktivität und Kreativität. Das sind zwei Konzepte, die heutzutage sehr wichtig sind und die auch eng zusammenhängen. Aber sie kommen nicht so richtig gut miteinander klar. So ein Stück weit stehen die sich gegenseitig im Weg.
Deshalb serviere ich Dir heute auch keine fertige Lösung, sondern wirklich nur Denkansätze.
Wie Du mit diesem Zusammenspiel von Produktivität und Kreativität für Dich umgehst, und wem von Beiden Du mehr Freiraum zugestehst, das kannst nur Du entscheiden. Aber Du solltest Dir darüber im Klaren sein, dass Du sie beide brauchst, wenn Du vorankommen willst und irgendein Ziel erreichen willst.
Warum Du heute Produktivität und Kreativität gemeinsam benötigst
Dass Produktivität wichtig ist, davon muss ich Dich wohl nicht mehr überzeugen. Egal ob Du selbständig, Unternehmer, Angestellter oder Führungskraft bist – die meisten von uns hätten immer mehr zu tun, als sie Zeit haben.
Dabei ist es natürlich nützlich, ein paar passende Techniken an der Hand zu haben, wie Du damit umgehst, wie Du Deine Aufgaben priorisierst, wie Du Deine Zeit einteilst, wie Du mit den Höhen und Tiefen Deiner Leistungskurve umgehst. Die Ratgeberliteratur zu diesem Thema boomt nicht umsonst.
Kreativität ist aber auch wichtig und wird noch wichtiger werden. Kreativität ist ja nicht nur das Schaffen von Kunstwerken, also die künstlerische Sicht. Kreativität ist für mich im weitesten Sinne das Schaffen von Neuem.
Ob ich hier einen Podcast einspreche und Dir dabei ein paar Gedanken und Impulse so zusammenstelle, dass Du für Dich etwas Neues daraus mitnehmen kannst oder ob Du in Deinem Job irgendein Problem lösen oder ein Projekt stemmen musst oder ob Du als Unternehmer eine neue Idee brauchst, wie Du für den Kunden die beste Problemlösung schaffst – das ist auch alles Kreativität.
Ohne Kreativität kommst Du höchstens bei reinen Routinetätigkeiten hin. Und die werden ja mit der Digitalisierung und Automatisierung immer weniger werden.
Deshalb wird Deine Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, neue Ideen zu haben, nicht Offensichtliches sinnvoll zu verbinden und all sowas zu einer ganz wichtigen Eigenschaft.
Also wir brauchen beides, aber wir können nicht beides so richtig maximal haben.
Der Widerspruch zwischen Produktivität und Kreativität
Maximale Produktivität geht zu Lasten der Kreativität.
Umgekehrt kostet ein Ausleben deiner Kreativität so viel Zeit, dass Du nicht mehr so produktiv sein kannst, wie Du eigentlich sein willst oder musst. Wir leben ja auch alle nicht im luftleeren Raum wo wir uns das aussuchen können, wie viel wir heute mal erledigen.
Woher kommt den eigentlich das Problem?
Das menschliche Gehirn ist ein Hochleistungsrechner. Dennoch ist es nicht mit den Maschinen auf unserem Schreibtisch und in unserer Jackentasche vergleichbar. Nachdem wir eine Information aufgenommen und festgehalten haben, arbeitet unser Unterbewusstsein weiter damit. Es speichert sie an passender Stelle ab und verknüpft sie mit zahllosen anderen Informationen. Es bindet sie so in das Archiv unseres vorhandenen Wissens ein.
Stehen wir nun vor einer Frage oder Herausforderung, geht unser Gehirn die Archive durch und sucht nach Lösungen.
Beides – das Ablegen und das Aufrufen – geschieht aber nicht auf Knopfdruck. Unser Gehirn braucht Zeit – und manchmal auch etwas Abstand – um Anfragen und Abgespeichertes zusammenzuführen, um die geistigen Archive nach passenden Lösungsansätzen durchzugehen. Dies geschieht im Unterbewusstsein. Nicht umsonst gibt es die sprichwörtlichen guten Ideen unter der Dusche.
Also Probleme lösen, was ja auch Kreativität ist, geht nicht auf Knopfdruck sondern braucht Zeit und geistige Freiräume. Dieses Verarbeiten kann Dein Gehirn auch nicht nebenher stemmen, während Du weiter Deine ToDo-Liste abarbeitest. Multitasking ist ja bekanntlich eine Illusion.
Doch unsere heutige Gesellschaft schätzt Produktivität und Ergebnisse. Wir nutzen ToDo-Listen-Tools und ausgefeilte Systeme wie Getting Things Done, um aus den 24 Stunden des Tages die maximalen Ergebnisse herauszuholen. Wer die meisten offenen Punkte abgehakt hat, ist der Held des Tages. Dass die ToDo-Liste deshalb trotzdem nie leer wird, scheint Bestandteil des Systems zu sein. Wer nicht beschäftigt ist, kann nicht wichtig sein. Wer nicht wichtig ist, ist nicht erfolgreich.
Ich kenne Menschen – und Du wahrscheinlich auch – die tragen ihr ständiges beschäftigt sein und eigentlich komplett unter Wasser sein so ein Bisschen wie ein Ruhmesabzeichen vor sich her.
Tatsächlich steht aber gerade diese Form von beschäftigt sein unserem Erfolg im Wege. Wenn jeder Tag auf maximale Produktivität getrimmt ist, wenn nur Prioritäten gesetzt werden, wenn alles was weder dringend noch wichtig ist dem Ergebnisdruck zum Opfer fällt – dann sind die geistigen Freiräume die ersten Opfer.
Unser Streben nach Produktivität bewertet den Mittagsspaziergang als unproduktiv. Die halbe Stunde herumprobieren an einer nebensächlichen Idee gilt als vertrödelte Zeit. Die Lektüre der Wochenzeitschrift muss hinter den dringenden Infomemos und Rundschreiben zurückstehen.
Doch genau diese scheinbar unproduktiven und nicht zielgerichteten Freiräume benötigt unser Gehirn, um entspannt in den Tiefen seiner Archive nach verschütteten Ideen und ungedachten Verbindungen zu suchen.
Produktivität kann zum Feind der Kreativität werden.
Die richtige Balance zwischen Produktivität und Kreativität ist wichtig
Das ist ein Dilemma, was wir alle wahrscheinlich nie komplett auflösen werden können. Wir werden da immer Kompromisse eingehen müssen und auch immer wieder neu abwägen und ausjustieren müssen.
Was ich dabei aber wichtig finde ist, dass eben keines von beiden – nicht die Produktivität und auch nicht die geistigen Freiräume für die Kreativität – zu sehr auf der Strecke bleiben.
Mein Ziel mit dieser Podcastepisode ist es daher, dass ich Dich genau dafür sensibilisiere. Ich habe Dir am Anfang beschrieben, warum Kreativität immer wichtiger wird. Das wird die Domäne sein, die die Maschinen erst später von uns Menschen übernehmen werden. Darin liegt künftig unsere Chance.
Also mein Appell ist, sieh zu, dass Du Dir Zeit für geistige Freiräume schaffst, in der sich Dein Gehirn mal einfach so mit ein paar Dingen beschäftigen kann.
Das kann etwas sein was Du letztens gelesen oder gehört hast, irgendeine Frage die Du schon lange mit dir herumschleppst oder vielleicht auch eine Idee mit der Du gar nicht gerechnet hast.
Ich weiß, das sagt sich so leicht, das kann aber ziemlich schwer sein. Und das kannst Du nur für Dich selbst lösen.
Einen Tipp habe ich dazu aber zumindest für Dich, der für viele Leute – mich eingeschlossen – recht gut funktioniert.
Ein Praxistipp zum Schaffen geistiger Freiräume
Versuche, solche Freiräume fest in Deinen Tagesablauf zu integrieren. Da sind wir wieder beim Thema Gewohnheiten und Autopilot. (mehr dazu in unserer Podcastepisode Disziplin ist ein Mythos).
Bei mir ist das der Mittagsspaziergang. Der ist mir inzwischen so wichtig geworden, dass er nur entfällt, wenn wirklich die Hütte brennt oder wenn das Wetter so schlecht ist, dass ich echt keinen Schritt vor die Tür setzen mag.
Dabei nehme ich dann geistig auch bewusst keine angefangenen Sachen von meinem Schreibtisch mit. Ich überlasse es meinem Gehirn, worüber es nachdenken will. Manchmal freut es sich einfach nur, dass in den Vorgärten jetzt alles blüht. Manchmal beißt es sich aber auch an irgendeinem Gedanken fest und wenn ich zurückkomme habe ich eine fast ausformulierte Podcastfolge im Kopf. Manchmal kommt auch nur ein Tweet dabei heraus oder eine Kleinigkeit die ich bei irgendwas ändern könnte. Oder auch mal gar nichts.
Bei Dir kann das etwas anderes sein. Sport. Oder meditieren. Oder mal 10 Minuten die Augen zu machen und sich zurücklehnen. Oder sich abends etwas Zeit nehmen um sich Notizen über den Tag zu machen. Wähle aus, was auch immer sich für Dich gut anfühlt.
Wenn du so eine Tätigkeit fest in Deinen Tages- oder Wochenablauf einbaust, dann hat das zwei Vorteile:
- Es geht Dir in Fleisch und Blut über. Du überlegst gar nicht mehr, ob Du jetzt raus gehst oder nicht, Du machst es eben, weil Du es jeden Tag um die Zeit machst.
- Dein ganzes Umfeld gewöhnt sich auch daran. Irgendwann wissen alle, dass Du zum Beispiel mittags mal für eine halbe Stunde draußen bist. Dann haben sich alle dran gewöhnt, dass sie Dich zu dieser Zeit nicht erreichen und versuchen es auch gar nicht mehr. Irgendwann werden sie auch bei Besprechungseinladungen ganz selbstverständlich daran denken, dass es mittags bei Dir nicht geht.
Dann wird das auch von der Seite für Dich leichter.
Zusammenfassung
Mach Dir ruhig einmal in einer ruhigen Minute ein paar Gedanken darüber, ob bei Dir Produktivität und Kreativität wenigstens überwiegend in der richtigen Balance sind.
Überlege Dir für Dich selbst, wieviel Kreativität – sprich geistige Freiräume – Du eigentlich bräuchtest oder gern hättest.
Dann kannst Du überlegen, wo Du die Freiräume hernimmst.
Letztlich ist es ja auch so, dass regelmäßige ausreichende Pausen auch gut für Deine Produktivität sind. Das sind ja dann auch schon Pausen, in denen Dein Gehirn mal in Ruhe vor sich hinwerkeln kann.
Wenn man es so sieht, dann ist der Widerspruch eigentlich gar nicht mehr so groß.
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