Du musst nicht gleich „Nein“ sagen zu Themen, Geschäftsfeldern und Kunden
Du kennst die gut gemeinten und durchaus berechtigten Ratschläge:
Manchmal musst Du etwas loslassen, um Platz für Neues zu schaffen.
Du kannst nie alle ansprechen. Wen sprichst Du an und wen nicht.
Du kannst nicht über alle Themen sprechen. Dann wirst Du beliebig. Worüber sprichst Du und worüber nicht?
Das weißt Du selbst.
Du kannst nicht alles machen.
Das Problem ist nur: Diese Entscheidung – Was mache ich und was nicht, Wozu sage ich Ja und wozu Nein – die kann sich unendlich schwer anfühlen. Die kann Dich regelrecht ausbremsen und blockieren. Im schlimmsten Fall machst Du sie dreimal wieder auf und fährst zickzack.
Dabei geht das meistens auch anders. Wie, das erfährst Du in diesem Beitrag.
Im Beitrag erwähnt
- Das Kometenmodell mit Druckvorlage
#190 Positionierung klar kommunizieren mit dem Kometenmodell - #226 Zielgruppe definieren und eingrenzen – so geht es auch
- Der Positionierungs-Weiterdenker-Club
Wenn Du die Themen Positionierung, Marketing, Angebote und Sichtbarkeit endlich zu einem funktionierenden Ganzen machen möchtest, dann solltest Du dabei sein
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Du kannst nicht alles machen.
Logisch.
Machst Du ja auch nicht. Du hast schon zu vielen Dingen Nein gesagt. Wenn Du mal überlegst, was Du alles machen könntest, aber bewusst nicht machst, dann fällt Dir sicher einiges ein.
Das Problem mit den Ja-Nein-Entscheidungen
Das wahrgenommene Problem ist: Du machst immer noch sehr viel. Vielleicht zu viel.
Musst Du nun noch mehr weglassen?
Zu noch mehr Dingen Nein sagen?
Noch mehr denkbare Kunden ausschließen, noch mehr Themen weglassen, uns noch enger positionieren?
Nun stehst Du plötzlich vor eine Ja-Nein-Entscheidung, die Du gar nicht haben wolltest. Wird es danach wenigstens besser und leichter? Und wozu sollst Du denn nun Nein sagen und wozu Ja?
Ich kenne das Problem und finde es so wichtig, dass ich heute einen ganzen Beitrag darüber mache, obwohl ich in Details schon oft darüber gesprochen habe.
Es muss nicht immer die konsequente Ja-Nein-Entscheidung sein.
Es darf auch eine Mehr-oder-Weniger-Entscheidung sein.
Ganz oft hilft auch eine Jetzt-oder-Später Entscheidung wunderbar weiter.
Solche Entscheidungen fühlen sich meistens viel leichter an. Weil Du zu nichts endgültig und konsequent Nein sagen musst.
Lass uns das mal an ein paar typischen Positionierungs-Entscheidungen durchgehen.
Positionierungs-Frage, bei denen Du nicht Ja-Nein entscheiden musst
Eng oder breit? Welche Themen gehören zu Dir?
Die berühmte Nischen-Frage. Wie eng oder breit definierst Du Deine Themenfelder, die Fachgebiete, in denen Du tätig bist, die Problemfelder, zu denen Du Lösungen anbietest?
Hier funktioniert Mehr-oder-Weniger ganz wunderbar.
Dabei arbeite ich mit dem Kometenmodell. Du entscheidest Dich für ein Hauptthema. Das mit dem meisten Potenzial – was Dir am wichtigsten ist, wo Du weißt, damit erreichst Du Deine Zielgruppe. Das wird Dein Positionierungskern. Aber an diesen Kern kannst Du noch einiges an Themen und Problemfeldern andocken: was damit im Zusammenhang steht, was Dein Hauptthema stärkt, was auch für den Kunden Sinn ergibt.
Dann gibt es noch Randthemen. Die musst Du nicht gleich verneinen. Die treten nur stark in den Hintergrund und wenn es mal passt, dann dürfen sie auch da sein.
Hier findest Du den ausführlichen Beitrag zum Kometenmodell.
Gerade wenn Du noch im Aufbau Deines Unternehmens bist, kann eine Früher-oder-Später-Entscheidung sehr gut helfen:
Jetzt baue ich erstmal dieses Geschäftsfeld auf. Wenn das steht und ich auch schon Erfahrungen gesammelt habe, kann ich das andere Geschäftsfeld dazunehmen.
Du musst zu dem anderen Geschäftsfeld nicht Nein sagen. Es ist nur jetzt noch nicht dran.
Zielgruppen – Wer ist Dein Kunde und wer nicht?
Du sagst bestimmt bewusst oder unbewusst schon zu einer Menge Menschen Nein. Ich habe vor Jahren mal in meiner Facebookgruppe gefragt „Wer ist nicht Dein Kunde? Mit wem willst Du nicht arbeiten?“ Da hatten ganz viele spontan und sicher eine Antwort bereit.
Wenn das noch nicht eng genug ist, dann triffst Du wieder eine Mehr-oder-Weniger-Entscheidung. Du kannst festlegen, wer Deine Kern-Zielgruppe ist – also Deine echten Wunschkunden. Und Du kannst sagen, wer durchaus auch Dein Kunde sein kann, auch wenn er oder sie nicht so ganz perfekt in dein Wunschbild passt.
Auch zu dieser Eingrenzung der Zielgruppe gibt es schon einen Beitrag.
Marketing – Was bringt viel und was bringt weniger?
Beim Marketing sind Mehr-oder-Weniger. und Früher-oder-Später-Entscheidungen eine tolle Hilfe.
Dass wir nicht alles schaffen können, was an Marketingmaßnahmen sinnvoll wäre, das ist Dir und mir klar.
Andererseits möchtest Du an möglichst vielen Orten präsent sein, damit interessierte Kunden einen finden.
Entscheide Dich für ein bis zwei Hauptkanäle, die Du auf Dauer gut bespielen kannst. Daneben kannst Du noch ein paar Nebenkanäle haben, die Du je nach Zeit und Budget und Ideen auch pflegst, aber nicht so intensiv.
Beispiel:
Ich habe zu LinkedIn eine On-Off-Beziehung. Ich mag nicht ganz Nein dazu sagen, weil ich Potenzial darin sehe. Ich schaffe es aber nicht, kontinuierlich präsent zu sein. Ich habe das akzeptiert. Wenn die Zeit eng wird, dann haben dieser Podcast, mein Newsletter und meine Facebookgruppe Priorität. LinkdIn muss dann mal ohne mich auskommen.
Was ich Kunden bei der Marketingplanung auch oft rate, ist ein Nacheinander. Also Früher-Später-Entscheidungen. Bau die ein oder zwei Kanäle, die am meisten Erfolg versprechen, zuerst auf. Wenn die stehen und Du da Routine hast, dann kannst Du den nächsten Kanal in Angriff nehmen.
Gerade beim Marketing kann man sich so schnell zu viel vornehmen und sich komplett übernehmen. Deshalb achte ich immer darauf, dass meine Kunden mit einem machbaren Pensum starten. Wo – bei welchem Kanal und welcher Maßnahme – sitzt jetzt der größte Hebel? Das bauen wir zuerst auf. Danach entscheiden wir, welche von all den anderen schönen Möglichkeiten wir uns als nächstes vornehmen.
Das leitet jetzt wunderbar über zum Abschluss und zur Zusammenfassung.
Du musst jetzt zu gar nichts – oder zu fast nichts – Nein sagen.
Du hast sowieso schon zu vielen Dingen Nein gesagt.
Jetzt überlegst Du als Erstes, wozu Du 100 % Ja sagst. Was sind Deine wichtigsten Themen und Kundengruppen? Was ist Dein wichtigster Marketingkanal?
Der Rest ist nicht automatisch ein Nein.
Der darf in verschiedenen Abstufungen von Weniger bei Dir bleiben.
Oder der darf später dazukommen.
Ich denke, damit fällt Dir die eine oder andere Entscheidung viel leichter.
Das Gute dabei ist auch: Wenn Du jetzt mit Deinen Ja’s loslegst, dann sammelst Du Erfahrungen. Mit denen kannst Du jederzeit die Dinge, zu denen Du Weniger oder Später gesagt hast, neu beurteilen. Vielleicht werden sie dann zu einem Ja oder zu einem klaren Nein, das Dir dann nicht mehr schwerfällt.
So, und ganz zum Abschluss noch der Hinweis: Momentan ist der Positionierungs-Weiterdenker-Club wieder offen für neue Mitglieder. Wenn Du also gerade in der Situation bist, dass Du ganz viele Entscheidungen zu Deiner Positionierung, Deinen Angeboten, Deinem Marketing und überhaupt zu Deinem Business treffen musst, dann ist der Club genau der richtige Ort, wo wir gemeinsam schauen, was ein Ja ist oder auch ein Weniger oder Später.
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