Positionierung für Scanner und vielseitige UnternehmerInnen mit Bauchladen-Business:
Oft nicht zu breit, sondern zu unübersichtlich
„Dagmar, ich fürchte ich bin mit meinem Bauchladen viel zu breit aufgestellt. Wie siehst Du das?“.
Diese Frage steht in gut der Hälfte meiner Positionierungs-Checks im Raum. Was dabei unausgesprochen mitschwingt, ist immer die Sorge, dass man einen Teil seiner Themen, Geschäftsfelder und Aktivitäten aufgeben muss. Das ist besonders für die UnternehmerInnen, die sich auch als Scanner oder vielseitige Unternehmer bezeichnen, ein echter Schmerzpunkt.
Das muss kein Problem sein. Oft reicht es, den gefühlten Bauchladen besser aufzuräumen und zielgruppengerecht zu präsentieren.
In diesem Artikel erfährst Du, warum das Problem meistens nicht in Deiner Themenvielfalt steckt.
Was fehlt ist eine vernünftige Ordnung unter Deinen Themen.
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Das eigentliche Problem von Scanner-Persönlichkeiten bei breit aufgestellten „Bauchladen-Unternehmen“
In gut 50 % meiner Positionierungs-Checks und auch bei einigen Teilnehmern im Positionierungs-Weiterdenker-Club kommt die bange Frage „Bin ich zu breit aufgestellt?“.
Als Unternehmer haben wir fast alle viele Interessen und Fähigkeiten. Es gibt nicht umsonst den Begriff „Scanner-Persönlichkeit“. Kein Wunder, dass das alles irgendwie in unsere Unternehmen einfließen will.
Da aber an allen Ecken gepredigt wird „Positioniere Dich spitz. Geh in die Nische“, kommt schnell Verunsicherung auf.
Ich schaue mir vor den Positionierungs-Checks immer sehr genau die Webseiten und Social Media-Präsenzen meiner GesprächspartnerInnen an. Danach lautet meine Antwort in dem meisten Fällen: „Du bist nicht zu breit aufgestellt, sondern zu unübersichtlich.“
Oder anders gesagt: „Eine Positionierung muss nicht unbedingt ganz eng sein. Sie muss aber eindeutig sein“
Das lässt sich lösen. Und zwar ohne, dass man gleich einen Teil seines vielseitigen Unternehmens aufgeben muss.
Das typische Problem im Scanner-Business – Ein ungeordneter Bauchladen wirkt beliebig
Bei den Unternehmerinnen und Unternehmern, die schon selbst das Gefühl haben, sie sind viel zu breit aufgestellt, da wirkt das auch so nach außen. Jedenfalls präsentieren sie sich so.
Auf den Webseiten stehen dann oft viele verschiedene Leistungen und Angebote. Da ist ganz Vieles einfach da. Oft stehen die Sachen regelrecht gleichrangig nebeneinander. Oder man entdeckt immer mehr, je tiefer man einsteigt. Es wird halt alles aufgezählt, was man so kann und gern machen würde.
Das wirkt oft unübersichtlich und beliebig.
Ich mache alles, was mit xy zu tun hat.
Manchmal wirkt es auch etwas verzweifelt.
Ich mache alles, was irgendjemand braucht und was ich einigermaßen kann.
In manchen Fällen wirkt es auch ein bisschen unglaubwürdig.
Welcher einzelne Solo-Unternehmer kann denn schon die Koryphäe auf einer ganzen Reihe von Teildisziplinen eines weiten Feldes sein?
Wie gesagt. So wirkt das.
Dass so ein Auftritt schwer etwas verkaufen kann, ist schon logisch.
Die Lösung – Ordnung für den vielseitigen Themen-Bauchladen – Wofür willst Du bekannt sein?
Die eine Lösung, vor der die meisten Scanner-Persönlichkeiten Angst haben ist, Dinge weglassen zu müssen.
Mein Ansatz ist ein anderer. Lass uns doch schauen, wie wir die Sachen anders anordnen können.
Die Ausgangsfrage ist für mich immer „Wofür willst Du bekannt sein?“
Das bedeutet: Wähle aus Deinen vielen Themen eines aus, das Du ganz in den Vordergrund rückst. Ich sage immer „Stell das in Deinem Schaufenster ganz nach vorne und richte alle Scheinwerfer darauf.“
An dieses Thema kannst Du dann die anderen Themen sinnvoll andocken.
Dabei solltest Du natürlich erklären, wie diese Themen zusammenhängen. Und – ganz wichtig – Du solltest auch erklären, was der Kunde davon hat, dass Du eben A in Kombination mit B machst.
Meistens passt da etwas wie „Ich habe immer das Ganze im Blick“ oder „Ich achte auf die Wechselwirkungen mit …“.
Man kann sich gezielt als diejenige mit dem Überblick positionieren. Dann bist Du die Expertin, die bei Bedarf, wenn es irgendwo ganz in die Tiefe geht, Spezialisten hinzuzieht und koordiniert. Stichwort „Alles aus einer Hand“.
So bekommt der vielfältige Bauchladen gleich einen echten Mehrwert und die Scanner-Persönlichkeit wird zur Expertin mit Netzwerk.
Die Themen sortieren sich von selbst
Wenn man das eigene Themen-Sammelsurium einmal so angeht, dann sortieren sich die Themen oft fast von selbst. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Das haben mit meinen KundInnen schon mehrfach erlebt.
- Manches rückt eng zusammen und stärkt sich gegenseitig.
- Manches rückt ein wenig in den Hintergrund – so als Ergänzung
- Einzelne Themen wandern dann von selbst ganz an den Rand. Die passen gar nicht so richtig zu dem Rest, der ja nun eine vernünftige Einheit bildet.
Wenn sie das so anordnen, dann fällt es meinen Kunden auch gar nicht mehr so schwer, diese Randthemen dann doch mal gehen zu lassen. Es bleibt ja noch ganz vieles übrig.
Geordnete Themen – klare Positionierung – sichere Kommunikation – auch für Scanner
Mit so einer Ordnung ergibt sich dann auch eine klare Positionierung, die gar nicht mehr nach Bauchladen aussieht.
Du weißt, was bei Dir im Vordergrund steht, wofür Du bekannt sein willst.
Also kannst Du ganz selbstbewusst sagen „Ich bin die Frau für …“
Und dann darfst Du doch gern noch einen zweiten Satz anhängen, z.B.
„Dabei schaue ich immer auch auf …“ oder
„Natürlich helfe ich Dir auch bei …“ oder
„Dazu gehört für mich auch …“
Das ist dann Dein konkreter Ansatz, auf diesem Gebiet zu arbeiten.
Themen ordnen mit Visualisierung
Zur Visualisierung dieser Übung kannst Du mein Komentenmodell verwenden.
Bei dem Kometenmodell tust Du nach vorn in den Kopf des Kometen das Thema, wofür Du bekannt sein willst.
Die Themen, die sich natürlich daran andocken, kommen in die nähere Umgebung des Kopfes – gern ein Stückchen näher ran oder weiter weg.
Ganz nach hinten in den Kometenschweif kommt dann alles andere. Das sind die Dinge, die Du bei Bedarf schon auch machen würdest, wo Du aber nicht in erster Linie für bekannt sein willst.
Das Modell habe ich im Detail bereits in einem Artikel erklärt. Da bekommst Du auch eine Druckvorlage, damit Du gleich loslegen kannst: Positionierung klar kommunizieren mit dem Kometenmodell
Alles klar?
Eine Positionierung mit vielseitigen Themen muss eindeutig beschrieben werden
Also merke: In den meisten Fällen bist Du nicht zu breit aufgestellt, sondern zu unübersichtlich.
Das Gegenteil von einer breiten Bauchladen-Positionierung ist nicht eine enge, spitze Positionierung, sondern eine eindeutige Positionierung:
Lege fest, wofür Du in erster Linie bekannt sein willst.
Erkläre dann, warum es für Deine Kunden ein Zusatznutzen ist, dass Du Dich dabei auch um die angrenzenden Themen kümmerst.
So kannst Du auch als Scanner-Persönlichkeit und vielseitige UnternehmerIn Deinen Interessenten ein klares und ansprechendes Bild präsentieren.
- Dein Scanner-Business-Bauchladen wird zum komfortablen One-Stop-Shop.
- Die Kunden haben den Vorteil, dass sie nicht für jede Teildisziplin einen neuen Experten suchen müssen
Darf ich Dir helfen, Deine Positionierung zu finden?
Ich begleite Dich mit einem strukturierten Prozess, erprobten Arbeitsblättern und individuellen Gesprächen.
Um herauszufinden, wie wir am besten zusammenarbeiten, mach Dir einen Termin für mein kostenloses Unternehmergespräch.
- Deine komplette Positionierung (optional mit Produkt- und Marketingstrategie bis zu Websitetexten) erarbeiten wir am besten in einem individuell abgestimmten Projekt mit Festpreis.
Hier kommst Du zu meiner 1:1 Positionierungsberatung. - Wenn Du nur gelegentlich Unterstützung benötigst, kannst Du mich auch stundenweise buchen. In einer einzigen gut vorbereiteten Stunde können wir viel erreichen.
- Der Positionierungs-Weiterdenker-Club ist die Mastermind für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen die keine Einzelkämpfer mehr sein wollen.
Wenn Du Dir eine erfahrene Mentorin und eine freundschaftlich-professionelle Gruppe Gleichgesinnter für den Aufbau Deines Unternehmens wünscht, solltest Du in den Club kommen.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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