Expertentalk mit Marit Alke: Wie halten wir unsere Themen auf Dauer interessant und relevant – Für unsere Kunden und uns
Was passiert, wenn Du schon länger im (Online-)Business bist und Du merkst, dass die Themen, mit denen Du mal gestartet bist, nicht mehr so richtig passen?
Selbst, wenn Du mit diesen Themen und dieser Positionierung erfolgreich bist.
In dieser Podcast-Episode hörst Du, wie meine Kollegin Marit Alke und ich uns darüber austauschen. Es ist ein Gespräch mit vielen Fragen, mit Erfahrungen, mit Denkansätzen für Lösungen, aber nicht mit der einen, allumfassenden Antwort.
Wir sprechen unter anderem darüber,
- wie sich die eigene Positionierung verändern kann, wenn man länger im Online-Business ist
- was wir tun können, damit unsere Themen für uns selbst interessant bleiben, damit wir noch mit Freude darüber erzählen können.
- wie man mit der Situation umgehen kann, dass wir uns mit unserer Zielgruppe mit entwickeln, Und in dem Zusammenhang:
- warum es dabei wichtig ist, immer wieder neue Menschen zu erreichen und ob man nun Inhalte und Angebote mehr für Anfänger oder Fortgeschrittene erstellen soll
- wie man die eigene Positionierung vorsichtig thematisch erweitern kann, ohne dabei das etablierte Kernthema zu sehr zu verwässern – und
- wie man damit umgeht, wenn man merkt, dass sich die eigene Positionierung doch stärker verändert
Marit und ich sehen dieses Gespräch auch als Einladung, Dich in diesen Austausch einzubringen. Wie gehst Du mit den Veränderungen Deiner Positionierung und Deiner Zielgruppe im Zeitablauf um? Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht, wie wir?
Das ist das, was Marit und ich als „öffentliches Nachdenken“ bezeichnen. Und was wir als enorm wichtig empfinden – Mit anderen darüber zu sprechen, wenn in unserem Kopf neue Gedanken, neue Themen und neue Fragen herumtrudeln.
Schreib uns oder antworte in den Kommentaren unter diesem Beitrag.
(mit stichpunktartiger Zusammenfassung)
Über Marit Alke
Marit Alke begleitet seit über 10 Jahren Solo-Selbständige bei der Konzeption und Erstellung von Online-Kursen und -Programmen. Dabei geht es ihr nie um den schnellen finanziellen Erfolg, sondern immer um ein entspanntes Hineinwachsen in ein neues Geschäftsmodell – und darum, Wert zu schaffen für alle Beteiligten.
In ihrem Blog und im Podcast findest du viele kostenlose Inspirationen.
Sie ist Veranstalterin der InspiCamps, einem BarCamp für nachhaltigen Erfolg im Online-Business.
- Web: https://www.marit-alke.de/
- Die Einsteiger-Serie im Podcast sind 15 ausführliche Folgen zu den wichtigsten Grundlagen beim Entwickeln eigener Onlinekurse: https://www.marit-alke.de/einsteiger-serie
- Facebook: https://www.facebook.com/onlinekursexpertin
- LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/marit-alke/
Stichpunktartige Zusammenfassung mit Zeitmarken
Begrüßung und Thema: Langjähriges Onlinebusiness – ab ca. 2:50
- Die Themen unseres Business können sich im Laufe der Zeit verschieben – Wie gehen wir damit um?
- Unsere Themen können uns regelrecht „langweilig werden“
Ich sage zwar immer „Erzähl es nochmal – Es habe längst nicht alle gehört“, doch man selbst hat sich schon so oft mit bestimmten Aussagen gehört.
Wie geht man damit um?
Die eigene Positionierung verändert sich, wenn man länger im Online-Business ist – 6:05
- Marit interessiert sich aktuell stark für das Thema „Lange im Online-Business sein“
- Ihre Positionierung ist mit ihr gewachsen.
- Sie mochte zuerst das Wort „Onlinekurs“ nicht verwenden, weil es nicht das beinhaltete, was sie meinte.
- Im Laufe der Zeit wandelte sich die Wahrnehmung und inhaltliche Bedeutung von „Onlinekursen“ mehrfach. Das hatte Einfluss auf Marits Positionierung und Sprache.
- Man muss sich regelrecht an seine Positionierung herantasten.
Man hat im Kopf, worüber man reden möchte. Man muss aber herausfinden, mit welchen Worten man darüber spricht, um bei der Zielgruppe richtig anzukommen.
Unsere Themen müssen auch für uns selbst interessant bleiben, wenn wir damit Contentmarketing machen wollen – 11:10
- Es ist eine Herausforderung, in unsere Arbeit so viel Abwechslung reinzubringen, dass für uns selbst immer wieder etwas Interessantes dabei ist – bei aller Konsistenz, die wir im Onlinemarketing brauchen
- Marit empfindet das z.B. so bei Webinaren.
Sie empfindet es als schwierig, aus einem Webinar nachträglich noch eine Podcastfolge oder einen Blogartikel zu machen. - Meine Erfahrung: Die richtig guten Webinare halte ich mehrfach, aber maximal 2x im Jahr. Dann macht es mir auch wieder Spaß.
- Mir geht es ähnlich mit dem Podcast
- In den ausführlichen Episoden beleuchte ich ein Thema sehr ausführlich. Ich habe eine Zeitlang sehr viel zum Thema Positionierung gemacht, weil ich dafür bekannt werden wollte. Dann war ab 2022 regelrecht „die Luft raus“.
So kam es, dass meine kurzen Einwürfe ein stärkeres Gewicht eingenommen haben. - Idee: Um unsere Themen für uns selbst interessant zu halten, können wir den Content-Mix verändern
(Beispiele: der Youtube-Kanal von Marit, die kurzen Einwurf-Episoden in meinem Podcast)
Wir wachsen mit unserer Zielgruppe – Richten wir unsern Content an Einsteiger oder Fortgeschrittene? – 15:40
- Zu Beginn unseres Onlinemarketings richten wir uns oft eher an Einsteiger. Wir wachsen mit diesen Menschen mit und wenden uns zunehmend an Fortgeschrittene.
Das „Problem“ ist, dass wir mit diesen Inhalten für Fortgeschrittene kaum noch neue Einsteiger erreichen können. - Unsere frühen Follower wollen irgendwann keine Einsteiger-Inhalte mehr hören. Um zu wachsen, müssten wir uns aber weiter aktiv um Einsteiger bemühen. Diese Einsteiger- und Fortgeschrittenen-Themen gleichzeitig bereitzustellen, ist oft eine schwierige Gemengelage. Es soll ja übersichtlich bleiben.
- Tipp: Bereite die Inhalte aus Deiner Anfangszeit, wo Du selbst noch über Themen für Anfänger sprichst, gleich so auf, dass Du sie später automatisiert bereitstellen kannst, um immer neue Anfänger zu erreichen und an Dich zu binden.
(z.B. sinnvoller Einsteiger-E-Mail-Kurs)
Produkte für Fortgeschrittene erstellen und Anbieten – 19:10
Sich für Fortgeschrittene zu positionieren, ist schwierig.
Nach Marits Erfahrung ist es schwieriger, Produkte für Fortgeschrittene anzubieten. Dafür muss man nämlich auf einen bestimmten gemeinsamen Kenntnis- und Entwicklungsstand aufsetzen.
Die Interessenten müssen dann selbst einschätzen, ob sie auf dem passenden Stand sind. Das gelingt oft nicht richtig.
Manche Leute muss man dann wegschicken, weil sie noch nicht weit genug sind. Andere sind bereits auf dem richtigen Stand, sehen sich aber selbst nicht so.
Positionierung über Themen – Das eigene Themenspektrum weitet sich im Lauf der Zeit – 22:50
Zum eigenen Kernthema kommen im Laufe der Zeit ergänzende und Randthemen hinzu.
Unsere Leser und Follower entwickeln sich ja weiter und brauchen mehr als unser bisheriges Kernthema.
- Beispiele:
bei Marit: Onlinekurse -> Onlinebusiness-Aufbau; bei mir: Positionierung -> Sichtbarkeit und Marketing- Du hast noch kein funktionierendes Online-Business, wenn Du einen super-genialen Onlinekurs hast (Marits Thema)
- Und Du hast noch kein funktionierendes Online-Business, wenn Du die tollste Positionierung der Welt hast (mein Thema)
- Mein Lösungsansatz dafür: Ich erkläre, warum ich auch über diese angrenzenden Themen spreche und was sie mit meinem Kernthema zu tun haben.
Durch die thematische Ausweitung unserer Positionierung wird sie aber auch unschärfer.
Marit beobachtet, dass sie nun mit ihrem Fokus auf langfristiges / nachhaltiges Online-Business „eine von vielen“ Online-Business-Leuten ist.
Nur, wer sie schon kennt, kennt ihren speziellen Fokus (beziehungsorientiertes Marketing, Qualität der Produkte).
Die Herausforderung ist, einerseits das Kernthema weiter auf den Punkt zu bedienen und gleichzeitig zu erklären, warum man über die anderen Themen auch spricht.
Das ist eine Gratwanderung die sich zeitweise wie eine Sackgasse anfühlen kann.
Ein- und Abgrenzung Clubs von Marit und mir – 25:55
- Marits Mastermind-Club für Onlinekurs-Anbieter ist für Menschen, die Onlinekurse haben. Er soll den Raum schaffen für die komplette Weiterentwicklung des Onlinebusinesses auf allen Ebenen. Das lässt sich nicht eingrenzen.
- Ist in meinem Positionierungs-Weiterdenker-Club ist das auch so.
Es geht um alle Fragen, die die Mitglieder haben.
Ich habe sogar UnternehmerInnen im Club, die überwiegend offline tätig sind und nur ergänzend etwas Onlinemarketing machen. - In diesen Clubs tragen die Mitglieder die Themen an uns heran.
- Es ist schwierig, diesen Mehrwert auf den Punkt zu kommunizieren, weil man das Thema nicht konkret benennen kann.
- Wir beobachten beide, dass unsere Clubs in erster Linie von den treuen Fans gebucht werden, die uns schon länger kennen. Dieses Reservoir ist irgendwann erschöpft, wenn wir nicht immer wieder neue Menschen erreichen.
- Ich habe im letzten Jahr in kurzer Folge mehrere Aufnahmerunden für den Positonierungs-Weiterdenker-Club gemacht. Das wurde sehr anstrengend. Wenn meine Liste zwischen zwei Aufnahmerunden nicht deutlich gewachsen ist, hatte ich nur wenige neue Buchungen.
- 2023 habe ich Anfang des Jahres die Zeige-was-Du-tust-Challenge gemacht, ein neues Freebie herausgebracht und durch die Blogparade neue Reichweite bekommen. Dadurch ist meine E-Mail-Liste gewachsen und es kam schon über die Warteliste ein guter Schwung neue Mitglieder in den Club. Das waren alles Leute, die mich erst vor kurzem gefunden hatten.
- Es kommt nicht so sehr darauf an, ob man Neueinsteiger oder Erfahrenere in unserem Thema anspricht, sondern, dass man immer wieder neue Menschen erreicht.
Die Frage ist: Geht das noch, wenn man jetzt breiter positioniert ist? - Marit hat in den zwei Jahren mit ihrem Club ähnliche Erfahrungen gemacht.
Immer, wenn sie neue Formate ausprobiert hat, kamen auch ohne viel Marketing neue Menschen in ihren Club. (Inspirationswoche, Online-Business Barcamp)
Neue und bewährte Aktionen und Formate können neue Reichweite bringen – 33:45
- Marits Online-Business Barcamp wurde durch ihre vorhandenen Fans weiterempfohlen. Ich mache die gleiche Beobachtung bei meiner Zeige-was-Du-tust-Challenge und meiner letzten Blogparade.
(Danke dafür an Euch alle! ❤️) - Wenn man Fans hat und eine neue Aktion macht, dann teilen die Fans das auch. So wird man auch von neuen Leuten gefunden.
Es sind nicht viele, aber die Richtigen.
Wenn man die Leute in einem solchen Rahmen aktivieren kann, dann braucht man auch keine Massen. - Bei den Aktionen von Marit und mir ist das implizite Versprechen auch, dass sie den TeilenehmerInnen zusätzliche Sichtbarkeit beringen.
Wir regen sehr aktiv zum Vernetzen an.
Das ist ein Mehrwert für die Leute. - Erkenntnis: Es lohnt, solche Aktionen auch aus dem Impuls heraus zu machen – Auch wenn man nicht direkt etwas zu verkaufen hat. Man erreicht und bindet damit neue Menschen (die vielleicht später zu Kunden werden)
- Aktionen wie eine Inspirationswoche, eine Challenge o.ä. haben mehrere Effekte:
- Du wirst mit Deinem Thema bekannt und gibst einen Einblick in Deine Arbeit
- Es entsteht eine Community, in der alle, die mitmachen, selbst sichtbarer werden.
Die eigene Positionierung lebendig halten und erweitern – 39:15
So haben wir es geschafft, mit immer neuen Formaten unser Thema lebendig zu halten. Das hat uns auch erlaubt, das Themenfeld zu öffnen ohne dabei nicht unser Ausgangsthema aus den Augen lassen.
Ich kann an mein Kernthema Positionierung viele andere Themen andocken. Aber ich muss erklären können, wie es zu meinem Markenkern Positionierung passt. Wenn ich über solche ergänzenden Themen spreche, achte ich darauf, dass ich mein Kernthema mindestens mit erwähne.
Das funktioniert für mich gut. Ich enge mich nicht ein.
Mit diesem Vorgehen kannst Du mit neuen Themen experimentieren.
Die Positionierung thematisch stärker verändern – 40:20
- Was tun wenn man merkt, dass der eigene Markenkern nicht mehr zukunftsfähig ist?
- Marit merkt, ihr Markenkern trägt sie nicht mehr in die Zukunft.
- Marits Markt ist sehr gesättigt.
Das Thema Nachhaltigkeit und Wandel der Gesellschaft beschäftigt sie jetzt stärker. - Da ist sie an einem Umbruchpunkt. Sie weiß noch nicht, wo sie das positionierungstechnisch hinführt.
- Marit spricht über ihren Post zur OMR, in dem sie ihr Unbehagen in Bezug auf diese Großveranstaltung ausgedrückt hat
- hier ausführlich als Podcastepisode
- hier der Post auf LinkedIn
- Für sie passt es nicht mehr, nur noch über Onlinemarketing zu sprechen. Sie möchte mehr machen in Richtung gesellschaftlicher Wandel.
- Die Schnittstelle zwischen ihrem bisherigen Markenkern und diesem neuen Interesse ist noch nicht klar genug. Es braucht Zeit und Nachdenken, um solche Veränderungen gut in der Positionierung auszudrücken. Man kann solche Entwicklungen auch reifen lassen.
- Ihre vorhandenen Fans hören ihr zu, wenn sie über diese Themen öffentlich nachdenkt. Erkenntnis: Solche neuen Themen und Verschiebungen im Themenfokus klären sich auch über öffentliches Nachdenken.
- Manchmal hilft auch der Zufall und man stolpert über einen Begriff oder eine Idee, wo man sagt „Das klingt gut. Sowas will ich auch machen“
Beruhigend für das Stimmchen im Kopf – Der Arbeitsmarkt würde uns auch wieder aufnehmen – 49:20
- Marit und ich sind beide gern selbständig und wollen es auch bleiben. Trotzdem finden wir die aktuelle Arbeitsmarktsituation als beruhigend.
- Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt. Es gibt jetzt viele Jobs, die hybrid oder im Home Office sind. Es gibt jetzt völlig neue Aufgabenfelder, die es vor ein paar Jahren noch gar nicht gab. Auch im Bereich E-Learning ist hoher Bedarf. Die Fähigkeit, Wissen zu vermitteln, ist am Arbeitsmarkt gefragt
- Es ist beruhigend zu wissen, wenn gar nichts mehr geht, dann fällt man nicht ins Nichts sondern kann auch wieder einen Job finden, der gut zu einem passt.
- Mit unserer Online-Selbständigkeit entwickeln wir Fähigkeiten, die wir auch in einem Job gebrauchen könnten.
Positionierung muss reifen und braucht Zeit – 54:30
- Man kann das mit Begleitung etwas beschleunigen. Trotzdem braucht man Pausen zum Nachdenken. Eine sich ändernde Positionierung muss im Kopf arbeiten.
- Parallel trotzdem schon anfangen, rausgehen und über die neue Positionierung sprechen. Es darf keine Kopfgeburt sein.
So sieht man, was für Reaktionen kommen und ob man sich nach ein paar Wochen mit dem Thema immer noch wohlfühlt - Auch Blogartikel schreiben hilft. Man ordnet dabei die Gedanken zu der neuen Ausrichtung und sieht, ob man auch nach ein paar Wochen noch Spaß daran hat. Bitte bei solchen Artikeln aktiv um Feedback.
- Schau, was in Dir für eine Resonanz dazu ist und was für Resonanz von außen kommt.
- Das gilt auch und ganz besonders, wenn man neue Wege geht und Fragen stellt, auf die es noch gar keine Antworten gibt.
- Denke über die neuen Wege gemeinsam mit Gleichgesinnten nach – öffentlich
- Es lohnt, Dinge auszusprechen, die einen beschäftigen.
- Geh raus mit Deinen Gedanken. Was kann schon passieren?
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