Lies die richtigen Bücher und lies die Bücher richtig
Shownotes
Lesen ist wichtig. Du lernst, profitierst von den Erfahrungen anderer und kommst damit Deinen Zielen näher.
Daher kommt vermutlich auch der weit verbreitete Rat, möglichst viel zu lesen um Erfolg zu haben. Als Beweis werden super-erfolgreiche Persönlichkeiten aufgeführt, die extrem viel lesen. Doch deren Beispiel kannst Du nicht unbedingt auf Dich übertragen.
In dieser Episode erkläre ich Dir, warum extrem viel lesen – also ein Buch und mehr pro Woche – Dich nicht automatisch erfolgreicher macht. Wichtiger ist es, die für Dich richtigen Bücher zu lesen und diese Bücher richtig durchzuarbeiten.
Es geht nicht darum, maximal viel zu lesen, sondern maximal viel aus den gelesenen Büchern mitzunehmen.
Transkript
Lesen ist wichtig. Das muss ich Dir nicht erklären.
Aber ich möchte Dich heute dafür sensibilisieren, dass auch beim Lesen Klasse vor Masse geht. Das meine ich damit:
Ich produziere diese Episode in der Zeit um den Jahreswechsel. Das ist die Zeit der guten Vorsätze und damit die Zeit, in der Du überschwemmt wirst mit Expertenrat wie Du Deine Vorsätze durchhältst, Deine Ziele erreichst und das nächste Jahr nun endlich zu Deinem besten Jahr machst.
Dabei spielt lesen natürlich auch eine Rolle. Was mir aber seit einiger Zeit extrem auffällt:
Es scheint „In“ zu sein, möglichst viel zu lesen. Da werden Artikel gepostet mit Tipps wie Du viel mehr lesen kannst – und dann stehen da solche Allgemeinheiten drin wie „Hab immer ein Buch bei Dir“ und „Schau weniger Fernsehen“.
Da werden Dir leuchtende Vorbilder vorgehalten, die jede Woche ein Buch lesen, oder sogar drei Bücher pro Woche. Und die sind alle super-erfolgreich und deshalb solltest Du auch maximal viel lesen.
Und genau den Punkt halte ich für gefährlich.
Ich sage: maximal viel Lesen bringt Dich nicht zwangsläufig voran. Was ich Dir stattdessen empfehle ist:
- Lies die richtigen Bücher! und
- Lies die Bücher richtig!
Was ich damit meine, erkläre ich Dir in dieser Episode.
Lesen ist gut, aber extrem viel lesen ist nicht unbedingt besser
Wenn Du heute im Internet nach Erfolgs- und Produktivitätstipps Ausschau hältst, landest Du fast zwangsläufig bei dem Rat, möglichst viel zu lesen.
Um das gleich mal klar zu stellen: Auch ich halte es für wichtig, viel zu lesen. Gerade heute, wo Wissen immer schneller veraltet brauchst Du praktisch ständig neuen Input.
Ich bin davon überzeugt, dass es sich heute niemand mehr erlauben kann, auf Dauer nur mit dem vorhandenen Wissen zu arbeiten. Und lesen ist nun mal ein bewährter Weg, neues Wissen aufzunehmen.
Wenn ich nun aber diese ganzen Self-Help-Artikel und Lesetipps anschaue, dann ist mir die Logik ein Bisschen zu einfach gedacht:
- Mehr lesen bedeutet natürlich mehr Wissen.
- Und mehr Wissen bedeutet einen Wissensvorsprung.
- Das ist schon mal ein wichtiger Schritt zum Erfolg.
So weit – so plausibel.
Damit Du die Logik auch wirklich glaubst, werden Dir gleich noch als Autorität viele erfolgreiche Persönlichkeiten aufgeführt, die extrem viel lesen. Elon Musk wird da gern genommen. Oder erfolgreiche Persönlichkeiten berichten gleich selbst, wie Extremlesen zu ihrem Erfolg beigetragen hat und wie sie das machen.
Ein Paradebeispiel ist da der amerikanische Autor Ryan Holiday, der mit „Das Hindernis ist der Weg“ dann auch in Deutschland so richtig bekannt wurde. Der berichtet ausführlich über seinen exzessiven Bücherkonsum und gibt Unmengen von Buchtipps.
Was Du dabei nicht vergessen darfst: Gerade Ryan Holiday ist ein Autor, der vom Lesen und Schreiben lebt. Da komme ich gleich nochmal drauf zurück. Und er kommt aus dem Marketing. Was er da mit seinen Lesetipps macht, ist 100 % Selbstmarketing.
Ich denke, bei dieser ganzen Inspiration zum extrem viele Bücher Lesen bleiben wahrscheinlich auch viele Leute auf der Strecke. Als Normalmensch mit einem Job oder einem Business und auch sonst einem Leben werden das die meisten gar nicht schaffen.
Und das gibt dann wieder ein schlechtes Gewissen und dieses Gefühl von Scheitern.
Lass Dich nicht in diese Spirale reinziehen.
Wenn Du diese ganzen Viellese-Inspirations-Artikel liest, dann darfst Du eines nicht vergessen:
Diese ganzen erfolgreichen Persönlichkeiten die diese Viellese-Inspiration in die Welt streuen oder die darin als leuchtendes Beispiel genannt werden, das sind überwiegend Menschen wie eben Ryan Holiday, die zumindest zum Teil einfach davon leben zu lesen, zu verarbeiten, das Gelesene neu zusammenzusetzen, mit einer eigenen Note zu versehen und dann zu schreiben.
Das sind Contentproduzenten und die leben davon.
Das ist ihr Job. Die haben also auch die Zeit dazu.
Wenn Du einen anderen Job hast, hast Du vermutlich nicht so viel Zeit dazu.
Das macht aber nichts, denn Du kannst auch vorankommen, wenn Du nicht ganz so exzessiv liest. Stichwort Klasse vor Masse. Worauf Du Dich fokussieren solltest:
- Lies die richtigen Bücher! und
- Lies die Bücher richtig!
Dann nimmst Du nämlich viel mehr mit, als wenn Du Dir im Rekordtempo alles reinziehst, was Dir an Büchern in die Finger kommt.
Gehen wir es mal durch:
The selected Optin Cat form doesn't exist.
Lies die richtigen Bücher
Wenn Dir sowieso klar ist, dass Du vielleicht 12 Bücher im Jahr schaffst, aber keine 52, dann ist das doch auch schon was.
Dann triffst Du einfach bei den 12 Titeln die Du schaffst eine kluge Auswahl, um für Dich die maximale Wissensausbeute mitzunehmen. Wenn Du Deine Lektüre auswählst, dann solltest Du eben nicht nur danach gehen, was gerade „In“ ist und wo Dir jeder sagt dass Du das unbedingt lesen musst. Du solltest Dir besser selbst ein paar Fragen stellen:
- Welche Bücher bringen Dich am meisten voran?
- Meistens ist das gleichbedeutend mit: Welches Buch schließt Wissenslücken die Du mal dringend schließen solltest?
- Aus welchem Buch kannst Du noch viel Neues lernen?
Mal ehrlich, viele Bücher sind auch nur ein neu verpackter Aufguss aus schon Bekanntem. Viele Autoren recyceln sich auch selbst gern und kochen ein und dasselbe Wissen immer wieder neu auf.
Selbst wenn da ein bekannter Name dahinter steht – wenn Du beim Durchblättern das Gefühl hast, dass Dir vieles davon schon mal irgendwo anders begegnet ist, dann musst Du ja nicht Deine begrenzte Zeit in eine Wiederholung investieren. - Auch eine wichtige Frage: Ist das ein Buch, das jetzt alle lesen oder ein Exot oder Geheimtipp?
Klar, ein Stück weit gilt schon „Was alle lesen muss gut sein“.
Aber wenn Du immer nur liest was alle lesen, dann weißt Du auch nur was alle wissen.
Wo soll denn da noch ein Wissensvorsprung herkommen?Wenn Du alle Buchempfehlungen einer extrem erfolgreichen und bekannten Persönlichkeit durcharbeitest, dann bist Du noch lange nicht auch erfolgreich:
Erstens hast Du nämlich erstmal nur gelesen und noch nichts gemacht. Irgendwann musst Du auch mal umsetzen.
Und zweitens haben sich unzählige andere auch gerade durch die gleichen Buchempfehlungen gearbeitet. Du weißt jetzt nicht mehr und nichts anderes als alle anderen.Lies also bitte nicht nur was jetzt gerade „In“ ist, sondern lies individuell und möglichst über ein breiteres Themenspektrum.
Damit hast Du dann einen individuellen Themenmix. Und Du kannst daraus individuelle Querverbindungen und Schlussfolgerungen ziehen. Damit kommst Du dann auf Ansätze auf die Andere die andere Bücher gelesen haben nicht kommen können.
Das bringt Dich voran.
Zweite wichtige Empfehlung:
Lies die Bücher richtig
Nur jede Menge Bücher reinziehen bringt Dir nicht zwangsläufig was. Dann weißt Du am Ende des Jahres kaum noch, was Du im Januar gelesen hast, geschweige denn, was Du daraus mal gelernt hattest.
Damit Dir ein Buch wirklich etwas bringt, musst Du es nicht nur durchlesen, sondern durcharbeiten.
Also Notizen machen, eigene Gedanken dazu entwickeln, Querverbindungen zu Deinem vorhandenen Wissen oder zu Deinen persönlichen Fragen herstellen, das für Dich Wichtige und Neue herausfiltern und richtig in den Fundus Deines Wissens einordnen.
Wenn Du Dich da nur darauf verlassen willst, dass das Dein Gehirn beim Lesen automatisch nebenher macht, dann vergibst Du viel Potenzial. Dann wird Dir nämlich sehr viel durchrutschen.
Ich achte inzwischen sehr bewusst darauf, dass ich nicht nur lese, sondern auch verarbeite. Das geschieht teilweise schon direkt beim Lesen, dann aber auch wenn ich mit dem Buch durch bin. Zum Beispiel streiche ich mir nicht nur Stellen an, sondern übertrage die wichtigsten Stellen in Evernote. Da baue ich dann gleich passende Querverweise ein. Vielleicht zu anderen Büchern, die eine Aussage unterstützen oder eine andere Meinung vertreten. Oder ich kann einen Gedanken in einem geplanten Podcast verarbeiten. Solche Sachen.
Logisch, dass damit viel mehr Wissen bei Dir hängenbleibt – entweder in Deinem Kopf oder in Deinem Notizensystem.
Und auch logisch, dass Du so aus dem Gelesenen mehr neue eigene Gedanken ableiten kannst.
Aber auch logisch, dass das Zeit kostet. Wenn Du das gründlich machst, dann dauert das schon eine Weile.
Du beschäftigst Dich also mit einem einzelnen Buch deutlich länger als die reine Zeit die Du zum Lesen brauchst.
Dafür nimmst Du aber auch mehr mit aus dem Buch.
Im Grunde ist das jetzt die Entscheidung:
Willst Du aus vielen Büchern ein Bisschen mitnehmen oder aus weniger Büchern richtig viel?
Für mich ist die Schlussfolgerung: Lieber ein paar Bücher weniger lesen und die so gewonnene Zeit in die richtige Auswahl und die Verarbeitung von dem was ich gelesen habe investieren.
Zusammenfassung
Damit wird das Bild jetzt glaube ich rund. Ich fasse das nochmal zusammen:
Ja, lesen ist wichtig. Davon muss ich Dich hoffentlich nicht mehr überzeugen.
Aber Exzessiv-Lesen ist auch nicht in jedem Fall der richtige Weg.
Lass Dich nicht zu sehr von diesen super-erfolgreichen Extrem-Viellesern beeindrucken. Für viele von denen ist Lesen und da draus dann wieder selbst Schreiben ein Teil ihres Jobs. Damit können die dem Ganzen einen ganz anderen Stellenwert in ihrem Tagesablauf einräumen als Du und ich.
Konzentriere Dich lieber darauf, dass Du die richtigen Bücher liest
- Also Bücher die genau Dich voranbringen und Deine Wissenslücken schließen
- Bücher aus denen Du wirklich noch etwas Neues lernst
- Und nicht nur die üblichen Verdächtigen die alle anderen auch lesen.
Und achte darauf, dass Du die Bücher nicht nur liest, sondern wirklich damit arbeitest. Sonst wird das Meiste gar nicht bei Dir hängenbleiben und dann hättest Du Dir die Zeit zum Lesen auch gleich sparen können. Also bitte die für Dich wichtigsten Gedanken und Erkenntnisse rausziehen, festhalten und mit Deinem übrigen Wissen verknüpfen.
Wenn Du das beachtest, dann kannst Du dir auch mit einer nicht ganz so beeindruckenden Leseliste einen echten Wissensvorsprung aufbauen.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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