Ich blogge nun schon seit über zehn Jahren. In dieser Zeit war und bin ich mit wechselnder Intensität auf drei Verschiedenen Blogs unterwegs. Die Blogparade #MyFirstContent von Stefan Schütz auf pr-stunt.de ist ein schöner Anlass, auf die ersten Blogbeiträge dieser Projekte zurückzublicken. Der Vergleich mit heute zeigt auch, wie sehr sich das Bloggen in den letzten Jahren verändert und professionalisiert hat.
Mit eigenen Webseiten unterwegs waren mein Mann = Geschäftspartner und ich schon seit 2001. Auch für diese Seiten habe ich Artikel geschrieben. Aber klassisches Bloggen im damaligen Sinn war das nicht. Für mich liefen diese Beiträge unter „Fachartikel“. In mancher Hinsicht entsprachen sie eher den heutigen Blogbeiträgen – länger, klar strukturiert, Fachinhalte.
Unser allererstes Blog: Eddielogic.com
Im Herbst 2006 beschlossen wir, dass wir als Ergänzung zu unseren Business-Webseiten ein Blog aufbauen wollten. Passend zu unserer Positionierung sollte es um Strategiethemen gehen. Ziel war, mit diesem „neuen Format“ einen zusätzlichen Kanal aufzubauen und bekannter zu werden. Als Abgrenzung zu den „Fachartikeln“ auf unseren bisherigen Seiten wollten wir die Blogbeiträge kürzer halten. Hier ging es darum, unkompliziert Gedanken, Meinungen, Fundstücke und Beobachtungen zu teilen, ohne daraus eine lange Ausarbeitung zu machen.
Wir entschieden, den Blog in englischer Sprache zu führen, um so eine größere Zielgruppe erreichen zu können.
Die Namenswahl war schwierig. Domains mit „…Strategy…“ waren bereits weitgehend vergeben, unser Name Recklies ist in der englischsprachigen Welt nicht geläufig. So musste unser Graupapageie und Firmenmaskottchen Eddie als Namensgeber herhalten. Papageien habe ihre ganz eigene Weltsicht und wir wollten schließlich auch unsere persönliche Weltsicht kommunizieren.
Während unsere bisherigen Seiten noch mit MS Frontpage aufgebaut waren, setzten wir bei dem Blog auf das noch recht junge, aber schon verbreitete WordPress. Was für ein Sprung – So einfach konnte es sein, Inhalte zu veröffentlichen!
Der allererste Post auf Eddielogic darf hier eigentlich nicht mitzählen. Es ist tatsächlich der „Hello World“-Post, den WordPress bei der Installation selbst anlegt. Wir haben ihn einfach nicht gelöscht. Dafür kennen wir nun die Geburtsstunde dieses Blogs: den 21.10.2006.
Der erste richtige Post stammte dann von meinem Mann: CEO Pay erschien am 23.10.2006 und hatte sagenhafte 130 Worte!
Ich veröffentlichte meinen ersten eigenen Post am 30.10.2006. In What is Strategy all about geht es darum, dass Unternehmensstrategie viel mehr sein kann, als das was man in Strategiemeetings entwickelt und dann in Strategiepapiere schreibt – Eine Aussage, die auch heute noch Bestand hat.
Dieser Beitrag brachte es immerhin schon auf 454 Worte.
Das zweite Blog: Papageienblog.de
Das Bloggen machte mir so viel Spaß, dass ich bald das nächste Projekt startete. Ich suchte schon lange nach einer Möglichkeit, unkompliziert die Erlebnisse mit unseren beiden Graupapageien festzuhalten. Warum nicht öffentlich in einem Blog?
Das Papageienblog.de startete als das was Blogs ursprünglich mal waren – ein öffentliches Tagebuch. Im Gegensatz zu Eddielogic.com habe ich hier ohne jeden Businesszweck einfach nur für mich gebloggt. Wenn es jemand liest ist es nett, wenn nicht, macht das auch nichts.
Der erste Beitrag ging am 02.01.2007 online. In Sturm habe ich beschrieben, wie unterschiedlich die beiden Papageien auf den laut heulenden Sturm reagiert haben. Mehr als 147 Worte habe ich dafür nicht gebraucht.
Lange Zeit blieb es hier bei einem reinen Tagebuch unseres Lebens mit den Papageien. Erst später entdeckte ich meine „Mission“ mich mit diesem inzwischen recht gut in den Suchmaschinen rankenden Blog für eine artgerechte Papageienhaltung einzusetzen.
Das aktuelle Blog des Strategieexperten-Teams
Gegen Ende 2015 haben wir beschlossen, unsere Businessaktivitäten und damit auch unsere Veröffentlichungen nur noch auf den deutschsprachigen Markt zu konzentrieren. Eddielogic wurde deshalb nicht mehr weitergeführt. So ganz ohne Blog wollten wir aber auch nicht weitermachen. Ein Business-Blog ist für uns unverändert eine tolle Möglichkeit, sich als Experten zu positionieren. Deshalb haben wir auf unserer Unternehmenswebseite reckliesmp.de ein neues Blog gestartet.
Der erste Beitrag erschien am 01.06.2016. In Sie wollen mitdenkende und selbständig handelnde Mitarbeiter habe ich mich ironisch damit auseinandergesetzt, dass zwar alle Unternehmen nach mitdenkenden Mitarbeitern schreiben, ihnen das aber im Arbeitsalltag meist systematisch austreiben.
Dieser Beitrag war mit 613 Worten schon ein richtiger Blogartikel und hatte eine klare inhaltliche Aussage.
Das Strategieexperten-Blog ist das einige, das wir aktuell noch regelmäßig pflegen. Klassische Blogbeiträge gibt es hier zwar eher unregelmäßig. Doch inzwischen hat sich auf dieser Plattform auch unser Strategieexperten-Podcast eingerichtet. Dessen Beiträge erscheinen fast immer mit einem ausführlichen Script / Transkript, so dass sie eigentlich doch auch Blogbeiträge sind.
Rückblick: Bloggen im Jahr 2006/2007 aus der Sicht von heute
Wenn ich mir die alten Beiträge so ansehe, haben wir uns damals um Suchmaschinenoptimierung nicht sonderlich gekümmert. Das war er etwas für Webseiten. Beim Bloggen wurde einfach drauflos geschrieben:
- Mindestwortzahl 1.000 Worte?
Blogposts sind Kurzbeiträge und kein Buch! - Klickoptimierte Überschrift?
Der Beitrag hat eine Überschrift. Das reicht doch. - Zwischenüberschriften mit dem Keyword drin?
Manche Beiträge waren so kurz, dass wir nicht einmal den Weiterlesen-Tag gesetzt haben! - Beitragsbild?
Das ist ein Blog und kein Bilderbuch!
Heute würde man damit nicht weit kommen. Aber damals war das Internet noch nicht so überfüllt und manche dieser völlig unoptimierten Inhalte haben uns über Jahre hin Suchmaschinentraffic beschert (und tun das noch).
In gewisser Weise war bloggen damals viel unkomplizierter. Heute macht zwar die Technik vieles einfacher und es stehen hilfreiche Tools zur Verfügung. Aber damals war bloggen nicht so anspruchsvoll. Es musste nicht jeder Post einem Businesszweck dienen und sich in eine ausgefeilte Contentstrategie einordnen. Titelbilder waren längst nicht so üblich und nötig wie heute. Der Beitrag musste sich ja nicht in einem Social Media-Homefeed bewähren. Bloggen war mehr wie öffentliches Denken und Konversation. Der Perfektionsanspruch war nicht so hoch. Das gilt heute höchstens noch für rein private Blogs.
Die hier genannten frühen Blogbeiträge sind übrigens alle noch die unbearbeiteten Originalversionen. Allerdings haben wir in der Zwischenzeit auch einzelne Beiträge, die selbst ohne Optimierung sehr gute Suchmaschinenrankings hatten, überarbeitet und aktualisiert.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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