Mach es Dir leicht und starte so einfach wie möglich
Shownotes
„Soll ich jetzt mit digitalen Produkten starten?“. Diese Frage stellen sich aktuellen Pandemie-Lockdown viele.
Ich finde, diese Pandemie-Situation ist nur ein Beschleuniger. Digitalisierung ist schon länger ein Trend, den man nicht ignorieren kann. Die Frage ist also wichtig. Deshalb gehe ich das Thema auch nicht unter dem Krisen-Dringlichkeits-Blickpunkt an. Diese Überlegungen gelten immer:
Du erfährst, warum digitale Produkte für jeden Unternehmer zumindest eine Überlegung wert sind. Meine Empfehlung ist ganz klar: Ja, teste es wenigstens.
Damit dieser Versuch Dich nicht gleich überwältigt, ist meine zweite Empfehlung: Fang so einfach wie möglich an. Denke gern groß, aber nicht kompliziert. Dafür bekommst Du in dieser Episode konkrete Tipps und Beispiele.
Im Podcast erwähnt und zusätzliche Ressourcen:
- DerPositionierungs-Weiterdenker-Club – unser Jahresprogramm für UnternehmerInnen, die ihre treffsichere Positionierung entwickeln und sicher umsetzen wollen.
- Online-Workshop Online-Angebote planen – Von losen Ideen zu sinnvollen digitalen Produkten
- Podcast #189 Online-Workshops – Format mit Nutzen für Anbieter und Teilnehmer
Expertentalk mit Eva Peters über Vorteile und Besonderheiten von Online-Workshops als digitales Produkt
Transkript
Soll ich jetzt mit digitalen Produkten starten?
Also wenn Du schon so darüber nachdenkst – und das tust Du ja offensichtlich, wenn Du diesen Beitrag liest, dann würde ich sagen:
„Ja, klar. Wann wenn nicht jetzt“
Hier sind kurz und knapp die Gründe:
Selbst wenn Du ein waschechtes und gut funktionierendes Offline-Geschäftsmodell hast – ein zweites Standbein kann nie schaden. Es geht dabei nicht nur um einen Plan B, falls wie jetzt gerade eine Pandemie das Offline-Business in Zwangs-Standby versetzt.
Es geht auch darum, dass Du vielleicht einen zusätzlichen Nutzen für Deine Kunden schaffen kannst, neue Kundengruppen erreichen kannst, nicht den Anschluss an veränderte Kundenbedürfnisse verlierst.
Der Trend, dass sich viele Angebote und Leistungen digitalisieren, ist doch schon länger da. Der geht auch nicht mehr weg. Da ist zumindest ausprobieren nicht verkehrt.
Außerdem ist jetzt gerade der Zeitpunkt, wo ganz viele Leute mit Erstaunen feststellen, was man alles online konsumieren, kaufen, nutzen, tun kann. Die Offenheit für digitale Produkte ist gerade groß. Warum willst Du diese Chance nicht nutzen?
Also ja, fang jetzt unbedingt damit an!
Warum Du mit einem möglichst einfachen digitalen Produkt starten sollst
Das ist das Wichtigste, was Du aus dieser Episode mitnehmen solltest:
Fang so einfach wie möglich an!
Kompliziert wird es von alleine.
Kompliziert denken ist einfacher, als eine einfache Lösung zu finden.
Ich habe schon einige gut gemeinte Ideen für digitale Produkte gesehen. Bei denen konnte ich förmlich riechen, dass die nie umgesetzt werden. Viel zu kompliziert.
Dabei sind die Vorteile von einem Start mit ganz einfachen digitalen Produkten eigentlich klar:
Es geht schneller.
- Wie gesagt – jetzt ist das Zeitfenster in dem alle für sowas offen sind. In vier Monaten bist Du nur noch der Nachahmer.
- Wenn Du schneller damit fertig wirst, siehst Du auch schneller Ergebnisse. Und Du verlierst nicht auf halbem Weg die Motivation und die Energie
Einfache Produkte sind auch einfacher umsetzbar. Dann ist die Technik viel weniger eine Hürde für Dich. Man kann sich nämlich trefflich wochenlang an der Auswahl und dann der Einarbeitung in irgendwelche Tools festhalten. Vermeide das, wo es nur geht.
Einfache Angebote lassen sich leichter anpassen, verändern, weiterentwickeln, mit etwas anderem kombinieren. Glaub mir, das wirst Du tun. Wenn Du dann etwas richtig Komplexes aufgesetzt hast, ist jede Änderung ein Riesen-Akt.
Was auch ganz wichtig ist: Digitale Produkte sind wahrscheinlich auch für Deine Kunden etwas Neues. Ein ganz einfaches Angebot ist dann auch für den Kunden das bessere Einsteiger-Produkt. Der will sich doch auch nicht gleich durch komplizierte Mitgliederbereiche arbeiten.
Also:
Denke ruhig groß, aber nicht kompliziert
Damit Du etwas Orientierung hast, zähle ich jetzt mal Beispiele für einfache und nicht so einfache digitale Produkte auf:
Beispiele für einfache und kompliziertere digitale Produkte
Gut geeignete einfache digitale Produkte, mit denen Du gut starten kannst, sind
- 1:1 Online-Coachings. Du machst einfach, was Du bisher in Deinen Räumen oder beim Kunden vor Ort machst über ein Tool wie Zoom.
Ich bin damals sogar mit meiner Stimmtrainerin auf Skype umgestiegen, weil meine An- und Abreise zu ihr länger gedauert hat als die ganze Coachingstunde. Wir waren beide ganz erstaunt, wie gut das ging. - Einfache Downloadprodukte wie kleine Pdf‘s
- Kleingruppen-Events, virtuelle Treffen mit etwas Moderation von Dir.
- Je nachdem wie fit Du mit der ganzen Technik schon bist, auch kleine E-Mail-Kurse, Webinare
- Wenn Du schon Erfahrung mit Workshops und Schulungen hast, ist auch ein Online-Workshop noch vergleichsweise einfach.
Fang in jedem Fall mit etwas an, was inhaltlich nicht so umfangreich ist und wo Du auch möglichst wenig Technik brauchst.
Hier siehst Du ein Beispiel für ein einfaches Workbook im Pdf-Format, das ich über Digistore24 verkaufe:
Positionierung sichtbar machen – 22 Impulse für eine starke und wiedererkennbare Positionierung
Weniger gut geeignet für den Einstieg sind zum Beispiel
- Umfangreiche Selbstlern- und Gruppenkurse – Du brauchst einfach mehr Zeit, um alles zu erstellen und dann in ein Format zu bringen, was online konsumiert werden kann.
- Umfangreiche Mitglieder- und Infobereiche – Wenn Du da nicht schon Berge von Content hast, die Du nur noch online stellen musst, dann dauert das viel zu lange.
- E-Books mit mehr als ein paar Seiten. Wenn Du 12 Seiten Pdf als kleines Tutorial oder Booklet verkaufst, ist das einfach. Da sind auch die Erwartungen der Käufer an das ganze Drumherum nicht so hoch. Wenn Du ein richtiges Buch veröffentlichen willst, dann kommt noch einiges dazu an Lektorat, Satz und Layout, Umwandlung in Epub-Format usw.
- Bitte für den Einstieg auch Finger weg von allem, was technisch komplizierte Automatisierungen und Verknüpfungen Wenn nicht gerade ein kleiner Nerd in Dir wohnt, dann hast Du da viel Potenzial für Verzweiflung.
Außerdem ist wie gesagt das Risiko ist zu hoch. Du machst Dir viel Mühe um dann zu merken, dass Deine Kunden etwas ganz anderes wollen.
Du erkennst schon, worauf ich hier hinaus will. Aus den Beispielen ergibt sich doch ein ganz klares Muster. Deshalb sind hier noch meine Tipps und Erfahrungen, wie Du jetzt möglichst einfach mit digitalen Produkten startest:
Zusatztipps für einfache digitale Produkte
Verwende möglichst Technik die Du schon hast, kennst und verstehst
Das ist dann vielleicht nicht die super-elegante Lösung. Aber es ist eine schnelle Lösung. Wenn es irgendwo hakt, kannst Du das schnell wieder geradeziehen. Mit einer Webseite, einem Newsletter-Dienst und einem Zoom-Account kommt man schon ziemlich weit.
Ich habe z.B. als wir den Positionierungs-Weiterdenker-Club geschaffen haben auch überlegt, wie wir das technisch lösen. Es gibt da supertolle Lösungen, mit denen man in WordPress Mitgliederbereiche mit Login, Mitgliederverwaltung, Ressourcen und allem Zip und Zap einrichten kann.
Ehrlich, ich habe schon bei dem Gedanken daran Panik bekommen. Noch dazu, da ich gar nicht wusste, ob der Club in der geplanten Form gut funktionieren würde. Vielleicht müsste ich ja nach dem ersten Durchgang noch einiges umstellen?
Nein, wir arbeiten heute noch mit Zoom, E-Mail und einer geschlossenen Facebook-Gruppe. Arbeitsunterlagen lade ich entweder in der Facebookgruppe hoch oder auf unserem Webspace. Das reicht. Es hat sich noch nie jemand beschwert.
Wenn Du Tools und Dienstleister dazubuchen musst, versuch erstmal mit kostenlosen Testzeiträumen und den kleinsten Paketen auszukommen. Ich sage das weniger, damit Du Geld sparst.
Du siehst so, wie Du mit dem Tool klarkommst. Welche Funktionen Du wirklich brauchst, kannst Du oft vorher gar nicht wissen. Die Profi-Versionen sind oft überdimensioniert für Einsteiger wie Dich. Dann hast Du so viele Funktionen, dass Du Dich darin verlieren kannst.
Stichwort Automatisierungen: Ja, das ist schön, wenn Dein Bezahl-Dienstleister die Kundendaten gleich an Dein E-Mail-System und Deinen geschützten Mitgliederbereich übergibt. Aber das ist auch die Stelle, wo Du schon ziemlich tief im Maschinenraum rumwerkelst. Genau hier will ausgerechnet Dein E-Mail-System nicht mit Deinem Mitgliederbereich kommunizieren. Das kommt vor, weil es so viele Dienste und Systeme gibt. Die sind nicht alle auf Kompatibilität getestet.
Spar Dir den Stress. So lange Du erst mit wenigen Kunden rechnest, musst Du nicht alles automatisieren und verknüpfen. Da kannst Du auch mal noch ein paar Sachen händisch übertragen und freischalten.
Weißt Du was für ein tolles Gefühl das ist, wenn Du Deine ersten fünf Kunden einzeln freischaltetst?
Der Form halber: Achtung an der Stelle. Dieser Tipp ist praktisch, aber ich habe ihn nicht auf DSGVO-Tauglichkeit geprüft.
In jedem Fall gilt: Done is better than perfect – Der Inhalt und das Ergebnis für den Kunden ist wichtiger, als die perfekte technische Umgebung. Das kommt natürlich auf Deine Zielgruppe an. Aber viele sind doch technisch auch nicht so versiert. Die sind Dir noch dankbar, wenn Du es schön einfach hältst.
Mein letzter Tipp ist der, den ich bei solchen Gelegenheiten immer gebe: Sprich mit jemandem darüber. Manchmal ist die Lösung wirklich ganz einfach und Du kommst nur nicht darauf. Frag Dein Netzwerk, Deine Kunden, lass mal jemanden darüber schauen.
Wenn Du unsicher bist, hol Dir Hilfe. Es gibt so viele Angebote, die alle nicht die Welt kosten. Das Geld holst Du allemal wieder rein mit der Zeit und den Nerven, die Du Dir dadurch sparst.
Das sind meine wichtigsten Hinweise zum Start mit digitalen Produkten
Ja, ich mache Dir Mut, das Thema digitale Produkte anzugehen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür. Das ist heute auch nicht mehr so schwierig. Die Technik ist da und die Akzeptanz der Kunden auch.
Aber behalte bitte 2 Dinge im Kopf:
Denke ruhig groß, aber nicht kompliziert.
und
Done is better den perfect.
Ich rate Dir ganz dringend dazu, mit der einfachstmöglichen Lösung anzufangen. So kannst Du erstmal das Wasser testen, ohne dass Du zu viel Zeit, Geld und Nerven investierst.
Ein einfaches Produkt ist doch auch für Deine Kunden der leichtere Einstieg.
Erzähl mir mal in den Kommentaren, welche Erfahrungen Du schon mit digitalen Produkten gemacht hast.
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