2 Ansätze, mit denen Du Deine Contentidee besser beurteilen kannst
Shownotes
Ich bin ein großer Fan von Contentmarketing.
Mir ist aber auch klar, dass es nicht immer einfach ist, ständig neue und nützlicheInhalte zu erstellen. Interessant sollten sie auch noch sein. Wer würde es denn sonst lesen?
Genau an dem Punkt stehen wir Contentproduzenten uns manchmal selbst im Wege. Da hat man eine tolle Inhaltsidee, über die man gern mal erzählen würde. Aber interessiert das überhaupt jemanden?
Ich gebe Dir in dieser Episode 2 Überlegungen mit, die Du dieser Störfeuer-Frage entgegenhalten kannst:
- Hast Du die richtige Erwartung an Deinen Content?
- Wie kannst Du Deine Idee für die Leser interessant machen?
Ergänzende Informationen:
- #162 Interessant sein – Wie geht das? 5 Tipps
- Damit sich Deine Inhalte gegenseitig helfen können: Eine Contentbibliothek einrichten – Online-Workshop
Transkript
Neulich kamen wir in einem meiner Workshops auf das Thema Contenterstellung. Da kam schnell der Stoßseufzer
„Ja und dann ist da immer das Stimmchen im Kopf, das fragt: Interessiert das denn überhaupt jemanden, was Du da gerade schreiben willst?“
Wenn die Frage schon gestellt wird, dann interessiert es ja offensichtlich jemanden und deshalb mache ich jetzt eine Episode dazu.
Ich möchte Dir heute 2 Gedanken dazu mitgeben. Damit schaust Du dann sicher etwas gnädiger auf Deine Ideen für Blogartikel oder Posts.
Vorab solltest Du Dir in Erinnerung rufen:
Egal wie viele Gedanken Du Dir über Deinen Content machst und wie gut Du Deine Zielgruppe schon kennst – Es wird nie eine Garantie geben, dass jeder Blogartikel und jeder Post von Dir ein Treffer wird. Manche Artikel werden für immer mit 15 Aufrufen auf Deinem Webserver herumsitzen. Manche sind vielleicht Spätblüher und nehmen erst nach Jahren so richtig Schwung auf.
Plane gedanklich ein paar Fehlschläge mit ein und mach entspannt weiter.
Damit bin ich auch schon auf dem Weg zu meinem ersten Gedanken für Dich:
Was kann der einzelne Beitrag überhaupt leisten? Geh mit der richtigen Erwartung an Deinen Content
Klar kannst du mit guter Kenntnis der Zielgruppe und viel Keywordrecherche Deine Chancen verbessern, dass Du Inhalte erstellst, die die Leute auch interessieren. Aber wie gesagt, ohne Garantie für jedes Einzelstück.
Wenn Du die Statistiken in Deinem Blogarchiv anschaust, dann siehst Du wahrscheinlich den Beweis dafür. Da gibt es vermutlich ein paar richtig gute Beiträge mit dauerhaft vielen Aufrufen. Mit denen hast Du genau getroffen.
Daneben hast Du höchstwahrscheinlich ein ziemlich großes Mittelfeld mit Beiträgen, die schon gelesen werden, aber nie so richtig viel. Das ist der sogenannte Long Tail. In der Summe ist der auch etwas wert.
Du erstellst ja Deinen Content, um damit gefunden zu werden und damit die Menschen erkennen können, dass sie bei Dir richtig sind. Das passiert im Long Tail sehr individuell.
Menschen kommen doch mit fast so vielen Ausgangssituationen im Kopf zu Dir, wie Du Webseitenbesucher hast. Sie wollen unterschiedliche Dinge wissen oder verstehen oder bestätigt haben …
Du weißt, dass dahinter eigentlich immer die gleiche Handvoll Fragen steht. Der Webseitenbesucher weiß das aber nicht. Der kennt nur sein ganz eigenes Bild in seinem Kopf. Der hängt an genau diesem speziellen Punkt fest.
Je mehr Content Du hast, je mehr Einzelaspekte und Besonderheiten Deines Themas Du beleuchtest, umso größer sind die Chancen, dass Du damit genau diesen speziellen Punkt von irgendjemandem triffst.
Und wo einer ist, da sind auch noch mehr.
Konkret heißt das:
Jeder Beitrag, jeder Post und jedes Video von Dir ist ein Anknüpfungspunkt für irgendjemanden.
Für einen potenziellen Leser und einen potenziellen Kunden.
Je mehr Anknüpfungspunkte Du hast, umso größer sind die Chancen, dass sich jemand in einem davon perfekt wiederfindet.
Verabschiede Dich von dem Gedanken, dass jeder einzelne Inhalt, den Du erstellst, ganz viele Menschen und den großen Teil Deiner Community interessieren muss.
Klar solltest Du schon mit Schwerpunkt für eine ausreichend große Anzahl Menschen schreiben. Aber nicht jeder Follower von Dir wird jeden Beitrag von Dir gleich interessant finden. Ich habe auch ganz viele Podcasts abonniert und picke mir von jedem genau die Episoden raus, die mich interessieren. Ich höre von fast keinem Podcast alle Episoden, die rauskommen.
Also, wenn Du im Laufe der Zeit einen Bestand an Inhalten erschaffst, die sehr spezielle Interessen und Fragestellungen und Sichtweisen aufgreifen, dann schaffst Du einfach mehr Anknüpfungspunkte, an denen Menschen merken können, dass sie bei Dir richtig sind. Das ist sozusagen eine Investition in die Zukunft.
So gesehen klingt diese Frage „Interessiert das überhaupt jemanden?“ doch schon ganz anders.
Das war der erste Gedanke, den ich Dir heute mitgeben wollte: Nicht jeder Inhalt von Dir wird gleich ganz viele Menschen interessieren. Wenn Du ihn trotzdem in die Welt bringst, dann hast Du aber wieder einen Anknüpfungspunkt mehr für ein paar Menschen, die sich darin ganz perfekt abgeholt fühlen. Auch das hat Wert.
Der zweite Gedanke von mir:
Manchmal musst Du den Leuten auch erst erklären, warum etwas für sie interessant ist
Ich hatte oben schon darüber geschrieben, dass die Leute, die auf Deinen Content stoßen, immer eine ganz bestimmte Ausgangssituation im Kopf haben.
Diese Ausgangssituation ist ihr Verständnis von ihrem Problem oder Wunsch oder Anliegen. Sie ist geprägt durch ihre Vorerfahrungen. Sie ist eingeschränkt durch das Wissen, das die Menschen schon haben oder noch nicht haben.
Du bist der Experte oder die Expertin. Du weißt, dass hinter dem, was der Leser im Kopf mitbringt, noch mehr steckt. Du weißte, dass man das Anliegen anders viel besser angehen sollte.
Dem Leser ist das wahrscheinlich gar nicht klar. Wenn Du nur über das eigentliche Problem oder die bessere Lösung schreibst, dann holst Du den Leser nicht bei seiner Ausgangssituation ab. Er wird er Deinen neuen Beitrag uninteressant finden.
Das kannst Du leicht beheben:
Leg Dir in diesen Situationen am besten erst einmal für Dich genau zurecht
- Warum ist das wichtig?
- Warum will ich das den Menschen mitgeben?
- Warum ist der Leser besser dran, wenn er diesen Aspekt kennt und berücksichtigt?
Dann kannst Du überlegen, ob die Menschen, die Du typischerweise erreichst, das auch so sehen. Ist denen das überhaupt bewusst?
Wenn nicht, dann erklärst Du es ihnen eben.
Das bedeutet, Du setzt erst einmal an dem an, was die Menschen bereits im Kopf haben. Das kann ihre Interpretation des Problems sein. Oder die typische Suchrichtung für eine Lösung.
Das greifst Du auf, um erst einmal das Interesse der Menschen zu wecken. Gleichzeitig hilfst Du ihnen damit, die Informationen, die Du jetzt für sie bereithältst, auch richtig einzuordnen. Du gibst ihnen einen Bezugspunkt und erklärst, wo in ihrem gedanklichen Archiv sie Deinen neuen Aspekt einordnen sollen.
Das folgt dann oft dem Muster
„Du denkst wahrscheinlich, dass X gilt. Das habe ich früher auch gedacht. Als ich mit X gearbeitet habe, habe ich aber gemerkt, dass … Inzwischen habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch oder besser Y gilt.“
Damit hast Du Deinen neuen Aspekt an das angedockt, was die Menschen bereits im Kopf haben und hast es so für sie interessant gemacht.
X kennen die Leute. Die Unzulänglichkeiten von X haben sie möglicherweise auch schon bemerkt. Sonst würden sie ja nicht weiter darüber lesen. Jetzt hast Du sie und kannst ihnen Dein Y präsentieren.
Am Ende steht dann idealerweise ein Aha-Moment
„Oh, ist ja logisch. Wieso habe ich das eigentlich bisher nicht gesehen?“ oder
„Ja. Das erklärt manches.“
Also, nochmal ganz allgemein formuliert: Wenn Du über etwas erzählen möchtest, wo Du Dir nicht sicher bist, ob es die Leute überhaupt interessiert, dann setzte das, was Du sagen möchtest in Zusammenhang mit dem, was die Leute bereits im Kopf haben. Von dort aus kannst Du überleiten zu Deiner Aussage.
Zusammenfassung – „Interessiert das überhaupt jemanden?“ ist nicht immer die richtige Frage für Deinen Content
Damit hast Du jetzt 2 Denkansätze mehr bei der Überlegung, ob Dein nächster Blogartikel überhaupt geschrieben werden sollte:
- Er wird vielleicht nicht der virale Hit. Aber kann er wieder ein Anknüpfungspunkt mehr werden für ein paar Menschen, die Du gern erreichen möchtest?
- Wenn es die Leute noch nicht interessiert, dann stelle den Bezug her zu etwas, das sie interessiert und erklären ihnen, warum Dein Beitrag für sie auch wichtig und interessant ist.
Diese Strategie die passt vor allem dann für Dich, wenn Du ohnehin regelmäßig Content erstellst – also wenn Du über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Inhalte veröffentlichst. Dann hast Du nämlich über die schiere Anzahl die Möglichkeit, Dich auch mal etwas exotischern Teilaspekten zu widmen. Die sind es dann auch, die bei Google das Zeug haben, ganz nach vorne zu kommen. Weil darüber kaum jemand anderes schreibt.
Schreib mir doch mal in den Kommentaren, wonach Du entscheidest, ob Du eine Inhaltsidee umsetzt oder nicht.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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