So planst Du Deine Bloginhalte flexibel und mit wenig Aufwand
Ein Redaktionsplan für Dein Blog hat viele Vorteile. Dennoch kommen viele Blogger nicht damit zurecht, weil sie sich von ihrer eigenen Planung eingeengt fühlen, oder den Aufwand scheuen.
In diesem Beitag zeige ich Dir Möglichkeiten, wie Du mit möglichst wenig Aufwand Deine Bloginhalte vorplanen kannst. So nutzt Du die Vorteile eines Redaktionsplanes, ohne Dich einzuengen.
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In diesem Beitrag geht es um eine bekannte und weit verbreitete Empfehlung für Blogger, nämlich dass sie einen Redaktionsplan brauchen. Wie im letzten Podcast, in dem es um häufiges und regelmäßiges Bloggen ging, werde ich wieder auf die Vorteile, Probleme und Lösungsmöglichkeiten eingehen.
Also – brauchst Du als Blogger – oder Podcaster – einen Redaktionsplan oder geht das auch ohne?
In diesem Beitrag erfährst Du,
- warum es für Dich als Blogger schon Sinn macht, einen Redaktionsplan zu führen in dem Du planst, wann Du was veröffentlichst
- was du machst, wenn Du mit einem Redaktionsplan einfach nicht zurechtkommst.
- welche Erfahrungen ich mit Redaktionsplänen gemacht habe. Für mich ist das nämlich auch so eine Art Hassliebe. So richtig warm werde ich damit nicht, aber so ganz ohne geht es auch nicht. Ich habe da jetzt meinen Weg gefunden. Aber dazu später
Auch heute gibt es wieder ein Vorab:
Wenn Du Dich jetzt als erfahrener Blogger fragst, warum zum Geier Du einen Redaktionsplan führen sollst, dann brauchst Du vermutlich keinen. Mach Dir keine Gedanken und mach weiter, was für Dich funktioniert.
Für alle anderen – Also wir sind uns glaube ich einig, ein Redaktionsplan oder Veröffentlichungskalender für Dein Blog ist schon eine sinnvolle Sache.
Die Vorteile – warum ein Redaktionsplan für Dein Blog wichtig ist
Ein Redaktionsplan hilft Dir– wie der Name schon sagt – Deine Inhalte vorzuplanen. Du kannst mit einer Übersicht – ob nun in Kalenderform oder als ganz einfache Liste – einfach besser den Überblick behalten, wann Du zu welchem Thema etwas veröffentlichen willst.
Das ist besonders wichtig, wenn Du
- Zu saisonalen Themen bloggst, wo Du z.B. rechtzeitig zu bestimmten Anlässen Inhalte vorbereiten und veröffentlichen willst
oder - Wenn Du öfters neue Produkte und Angebote launchst und diese Aktionen dann mit entsprechenden Bloginhalten begleitest. Dann kommt es ja teilweise ganz genau darauf an, wann was erscheint und das funktioniert nunmal am besten mit einem Kalender
oder - Wenn Du mehrere Blogkategorien hast und für die einigermaßen gleichmäßig Inhalte produzieren willst
Ein anderer Vorteil ist, dass Du in Deinem Redaktionsplan auch den Anarbeitungsstand der einzelnen Artikel mit abbilden kannst. Du siehst auf einen Blick, ob das erst eine Idee ist oder ein schon ein wenig angearbeiteter Post oder ein veröffentlichungsreifer Artikel. Da hast Du mit einem ordentlichen Plan einfach besser die Übersicht, wo Du als nächstes Handlungsbedarf hast. Du kannst Deine Arbeit besser planen.
Was viele Blogger auch als Vorteil nennen: vielen fällt es leichter sich an einen neuen Artikel zu setzen und den zu produzieren, wenn sie nicht erst überlegen müssen, worüber sie heute schreiben, sondern nur im Redaktionsplan nachsehen müssen, was heute dran ist.
Wenn das für Dich funktioniert – prima.
Die Probleme – warum mache Blogger nicht gern mit einem Redaktionsplan arbeiten
Aber mit genau dem Punkt komme ich auch schon zu den Gründen, warum sich viele Blogger auch schwer tun mit einem Redaktionsplan.
Der gibt Struktur vor – was gut ist. Das kann aber auch einengen.
Gerade dieses „Heute ist das und das Thema dran und das muss ich jetzt schreiben, auch wenn mir gerade ein ganz andere Idee im Kopf herumgeistert“, das kann einem dann ein Stück weit die Freude am bloggen nehmen.
Wenn ich für ein saisonales Ereignis oder einen zugesagten Gastartikel oder einen Produktlaunch zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas fertig haben muss, dann muss ich das natürlich machen. Aber das ist ja nicht immer der Fall.
Außerdem ist das Vorplanen von Themen oft ziemlich einfach. Nur wenn es dann ans Produzieren geht, dann findet man seine Themenauswahl plötzlich gar nicht mehr so gut würde lieber über etwas ganz anderes schreiben.
Marshall Goldsmith schreibt in seinem Buch Triggers
„We are superior planners and inferior doers“
Wir sind alle ganz tolle Planer, aber miserabler Umsetzer.
So habe ich mich oft genug gefühlt, wenn ich mir mal wieder eine schöne Themenplanung für meinen Redaktionsplan zurechtgelegt habe. Meistens habe ich dann doch etwas anderes gemacht.
Der Blogleser merkt das wahrscheinlich gar nicht. Doch Du selbst hast dann schon wieder so ein Bisschen ein schlechtes Gewissen, weil Du Dich wieder nicht an Deinen Plan gehalten hast.
Ein weiterer Problempunkt, der in Punkto Redaktionspläne auch oft genannt wird ist der zusätzliche Aufwand. Je nachdem wie Du Deinen Redaktionsplan gestaltest, kann es schon Arbeit machen, ihn zu erstellen, zu pflegen und immer aktuell zu halten. Das ist Zeit, die so mach einer lieber in die Produktion von Inhalten steckt, als in die Verwaltung der Produktion.
Ja, also diese Kritikpunkte die sind schon nicht ohne.
Ich habe auch ein paar Anläufe mit Redaktionsplänen gestartet. Aber wenn ich mal zurückblicke, habe ich doch die meiste Zeit komplett ohne gebloggt und das ging auch. Wobei ich so ganz ohne Vorplanung heute auch nicht mehr arbeiten würde. Das kannst Du bei einem Hobbyblog machen, wo Du keine Businessziele hast.
Also, wenn Du bisher nicht so richtig warm geworden bist mit einem Blog-Redaktionsplan, dann sind hier meine Tipps und ich erzähle Dir, wie das bei mir seit nun über einem Jahr erfolgreich läuft.
Tipps für eine einfache und flexible Vorplanung Deiner Bloginhalte – Redaktionsplan „light“
Was ich Dir unbedingt mitgeben möchte – mach Dich nicht verrückt und mach es nicht komplizierter als es sein muss. Versuch mal, mit der einfachst-möglichen Variante von Redaktionsplan anzufangen. So könnte das aussehen:
Tipp 1 – Nur termingebundene Artikel vorplanen
Wenn Du nur ein paar Fixpunkte hast, an denen wirklich zu einem bestimmten Termin ein bestimmter Artikel erscheinen musst, dann planst Du eben nur diese fest vor und dazwischen schreibst Du spontan worüber Du willst. Du kannst die Erstellung dieser ausgewählten Artikel in Deinen Kalender oder Deine ToDo-Liste eintragen. Mehr benötigst Du nicht.
Tipp 2 – Themen vorplanen und flexibel umsetzen
Du planst Dir schon die Themen für einen gewissen Zeitraum in die Zukunft vor, siehst das aber nicht als so festen verbindlichen Plan an, sondern mehr als eine Empfehlung an Dich selbst. Diese Themenplanung ist Deine Fallback-Lösung, falls Dir nichts anderes einfällt.
Das ist ein Perspektivwechsel – Du definierst die Verbindlichkeit des Redaktionsplans für Dich anders. Das ist doch nur etwas, was Du Dir selbst vorgenommen hast. Da nagelt Dich doch niemand drauf fest.
Wenn Du also für diese Woche eine bessere Idee hast, dann machst Du das und planst das, was Du eigentlich vorgesehen hattest um. Das merkt doch keiner.
Damit nimmst Du ein ganzes Stück weit den Druck raus.
Tipp 3 – Das einfachst-mögliche Planungssystem verwenden
Wenn Du Dich nicht zu Tode organisieren willst, dann überlege, was für dich die einfachste funktionierende Variante von Redaktionsplan sein kann. Es muss ja nicht immer ein ausgefeilter Plan mit großen Vorlagen und tausend Checkboxen sein. Vielleicht reicht Dir eine einfache Liste auf einem Blatt Papier oder Klebezettel an Deinem Wandkalender. Die kannst Du dann auch ganz einfach wieder umplanen.
Ja, mein System ist auch so ein Bisschen eine Mischung aus alledem. Ich führe sozusagen einen Redaktionsplan light.
Tipp 4 – Artikel ohne Plan vorproduzieren und nach Plan veröffentlichen
Ich hatte ja schon in der letzten Episode erzählt, dass ich für diesen Podcast immer ein Stück im Voraus produziere. Und diese vorproduzierten Episoden, die ordne ich dann auch in einen Veröffentlichungsplan ein – also was erscheint an welchem Datum. Aber mehr plane ich nicht vor.
Ich hatte schon mal irgendwo erzählt, dass ich einen ziemlich großen Pool an Artikelideen – oder besser Podcastideen – habe. Wobei die sehr unterschiedlich weit entwickelt sind. Ich habe da also quasi zwei Untertöpfe –
- einmal diese ziemlich groben „Irgendwann-vielleicht-könnte-man-das-mal-machen“ Ideen und
- die, die schon ziemlich konkret sind. Da habe ich dann meistens schon ausführlichere Notizen gemacht, was ich sagen will und welche Argumente und Quellen ich verwenden will. Das sind die, die ich dann meistens auch produziere.
Aus diesem zweiten Topf mit den konkreten Ideen bediene ich mich meistens, wenn es wieder Zeit ist, einen Podcast zu produzieren – es sei denn, ich habe gerade eine andere Idee.
Zum Teil sind es ja auch aktuelle Entwicklungen, auf die ich hier eingehe, z.B. wenn Facebook gerade mal wieder was am Newsfeed umstellt und alle aufschreien. Dann mache ich dazu spontan einen Podcast und ziehe den auch in der Veröffentlichung vor.
Die eingesprochenen Podcastfolgen kommen dann auf die Liste mit den vorproduzierten Inhalten. In dieser Liste plane ich dann konkret die Reihenfolge und schreibe auch dran, was an welchem Tag erscheinen soll.
Soweit habe ich dann eine echte Veröffentlichungsplanung. Die halte ich auch ein – wenn nicht gerade was Aktuelles dazwischenkommt. Von dieser Veröffentlichungsplanung fühle ich mich auch nicht mehr eingeengt. Produziert ist das ja alles schon. Es geht dann nur noch um die Veröffentlichung.
In den Fällen, wo ich mal gezielt etwas zu einem bestimmten Datum veröffentlichen will, trage ich mir das einfach mit etwas Vorlauf für die Produktion in meine Todo-Liste ein und das funktioniert dann auch.
Das ist also mein Redaktionsplan „light“.
Für mich habe ich so die Vorteile, nämlich dass ich den Überblick habe wo es hingeht, ohne dass ich zu viel rumorganisieren muss oder mich von meinen eigenen Vorgaben gegängelt fühle.
Und das ist das, was ich Dir heute als Anregung mitgeben wollte:
Zusammenfassung
Wenn Du schon ein paar Mal mit einem Redaktionsplan für Dein Blog gescheitert bist, es aber doch noch einmal versuchen willst, dann fang möglichst einfach an.
Überlege Dir, wie viel Vorausplanung Du überhaupt brauchst und wofür. Und das setzt Du dann um und mehr nicht. Vielleicht reicht es ja für Dich auch, Deine Artikelideen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringe. Wenn es für Dich passt, arbeitest Du sie in dieser Reihenfolge ab und wenn nicht, dann stellst Du eben um.
Und vor allem – wenn es nicht gerade einen konkreten Grund gibt, warum genau dieser Artikel an genau dem Tag erscheinen muss – dann hab kein schlechtes Gewissen, wenn Du Deinen eigenen Plan umwirfst. Der war doch nur für Dich.
Auch hier mein Tipp: wenn Du es schaffst, ein paar Artikel vorzuproduzieren, dann kann das sehr helfen. Dann kannst du nämlich produzieren in der Reihenfolge, die dir heute gerade passt und kannst trotzdem veröffentlichen in der Reihenfolge, die für Deine Blogstrategie Sinn macht.
So, ich hoffe, ich konnte Dir heute ein paar Anregungen geben, wie Du für Dein Blog oder Deinen Podcast oder Videokanal die Vorteile von einer Redaktionsplanung nutzen kannst, ohne dass das für Dich in Stress ausartet. Berichte uns in den Kommentaren, wie Dein Redaktionsplan aussieht – ganz detailliert und strukturiert oder ganz einfach? Was funktioniert für Dich und warum?
Florian says
Hey Dagmar,
ein wirklich toller Artikel. Detailliert, aber trotzdem gut zu lesen.
Ich finde auch, dass ein Redaktionsplan essentiell ist, um schneller und regelmäßiger zu produzieren.
Seit ich mich dafür entschieden habe, spare ich mir ein Haufen Zeit und muss die Organisation nur einmal machen.
Danke für deine Arbeit und
LG,
von Flo von Lebensplanet