Setzte kein Lesezeichen, sondern speichere immer den ganzen Artikel
Shownotes
Was machst Du, wenn Du im Web einen interessanten Artikel gefunden hast, den Du Dir gern aufheben möchtest? Für viele ist es der schnellste und einfachste Weg, sich ein Lesezeichen zu setzen oder den Link abzuspeichern.
Ich bin der Meinung, das ist zwar ein schneller Weg – aber wenn es darum geht, Inhalte dauerhaft aufzuheben, dann ist das ein ziemlich schlechter weg.
In dieser Podcastepisode erfährst Du, warum das so ist und wie du das mit kaum Mehraufwand besser machst.
Im Podcast erwähnt
- #82 So ergeben gespeicherte Ideen und Inhalte auch später noch Sinn für Dich
- Artikel aus dem Web abspeichern – Ich habe es bisher falsch gemacht und Du wahrscheinlich auch
Transkipt
In dieser Episode habe ich einen Praxistipp für Dich. Es geht darum was Du machst, wenn Du im Web einen interessanten Inhalt gefunden hast, den Du Dir gern aufheben möchtest. Das kann ein Artikel sein oder ein Kuchenrezept oder eine Diskussion in einem Forum …
Wie hebst Du dir das auf?
Für viele ist es der schnellste Weg, sich ein Lesezeichen zu setzen oder den Link abzuspeichern.
Ich bin der Meinung, das ist zwar ein schneller Weg, aber wenn es darum geht, Inhalte dauerhaft aufzuheben, dann ist das ein ziemlich schlechter Eeg.
Ich erzähle Dir heute, warum das so ist und wie du das mit kaum Mehraufwand besser machst.
Warum sind Lesezeichen und gespeicherte Links keine gute Wahl, um Inhalte aus dem Web aufzuheben?
Da gibt es mehrere Punkte
Erstens – Was machst Du wenn Du offline bist?
Wir haben uns schon so daran gewöhnt, immer online zu sein, dass wir da kaum noch dran denken. Aber es kann dir jederzeit passieren dass du plötzlich ohne Netz dastehst:
- Zu Hause ist Stromausfall, dann hast Du kein WLAN
- Erschreckend viele Gebäude schirmen das Netz so zuverlässig ab, dass Du höchstens eine ganz schwache und langsame Verbindung hast
Manchmal sind auch Webseiten zeitweise nicht verfügbar. Wenn Du das Rezept oder die Anleitung jetzt brauchst, nützt es dir gar nichts, dass der Wartungsmodus der Webseite in drei Stunden beendet ist.
Zweitens – Du kannst mit den Inhalten nicht weiterarbeiten.
Du kannst Dir keine Textstellen markieren, keine eigenen Anmerkungen dranschreiben – Du kannst dem ganzen null Kontext mitgeben.
Warum das so wichtig ist, habe ich schon in einem der letzten Podcasts und auch in einem Blogartikel erklärt.
Drittens und für mich der wichtigste Punkt
Wer garantiert Dir, dass das Lesezeichen und der Link in zwei Jahren noch funktionieren?
Das Web verändert sich ständig. Man sagt zwar immer, das Web vergisst nichts. Aber das stimmt gar nicht. Da kann eine ganze Menge verloren gehen:
- Manchmal werden alte Artikel schlicht und ergreifend gelöscht.
- Publikationen, Blogs und Webseiten verschwinden und mit ihnen ihre Online-Archive.
Ich habe einen Artikel aus dem Jahr 2001, den ich heute noch gern zitiere. Da bin ich heilfroh, dass ich mir den damals in ein Worddokument kopiert und lokal abgespeichert hatte. Warum auch immer, das habe ich damals eigentlich nicht regelmäßig gemacht. Die ganze Webseite gibt es heute nicht mehr. - Was noch häufiger passiert – Webseiten werden alle paar Jahre relauncht. Das ist klar. Das Design und die Nutzerführung müssen modernisiert werden. Es gibt neue technische Möglichkeiten. Unsere ersten Webprojekte haben wir auch mit MS Frontpage erstellt. Heute haben wir alles auf WordPress.
Leider achten nicht alle Webmaster darauf, dass dabei alle Verzeichnisstrukturen und Pfade zu den einzelnen Inhalten erhalten bleiben. Manchmal ist das auch technisch gar nicht möglich.
Dann ist der Artikel vielleicht sogar noch da. Dein Lesezeichen führt aber trotzdem ins Leere
Das ist alles gar nicht so selten. Wenn Du das nicht glaubst, dann suche Dir mal deine ältesten Lesezeichen raus und teste, was davon noch da ist.
Besser: Den ganzen Artikel abspeichern
Aus dem Grund bin ich ein ganz großer Verfechter davon, Inhalte auf die Du später noch zugreifen möchtest, komplett abzuspeichern und nicht nur als Link oder Lesezeichen.
Lesezeichen sind gut für Webseiten auf die du regelmäßig zugreifst, wie News-Magazine oder Onlinetools mit denen Du arbeitest. Aber nicht für Inhalte, die Du auch in ein paar Jahren noch haben möchtest.
Speichere Dir dann immer den ganzen Artikel ab
- Dann hast Du alle Inhalte sicher
- Du kannst damit weiterarbeiten
- Wenn du es nicht gerade in der Cloud ablegst hast, hast Du alles auch offline verfügbar.
- Du kannst die Inhalte – je nachdem was für ein System du verwendest – meistens auch besser ordnen und kategorisieren als nur mit Lesezeichen im Browser.
Das heißt, Du findest sie dann später auch leichter wieder.
Wie Du das machst, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten
- Man kann natürlich alles ausdrucken. Das ist in der Masse sicher unpraktisch, kann aber manchmal auch sinnvoll sein.
Back- und Kochrezepte drucke ich mir immer aus; einfach weil ich in der Küche nicht mit nassen Fingern auf einem Tabletdisplay rumwischen will, das auch noch ständig in Ruhemodus geht.
Andere Sachen drucke ich fast gar nicht mehr aus. - Du kannst die Artikel ganz klassisch per kopieren und einfügen in Textdokumenten auf Deiner Festplatte speichern.
Dann bist Du von gar keinem anderen Dienst abhängig und kannst Dir beliebige Datensicherungen auf externen Datenträgern machen.
Das ist mir aber zu umständlich, schon weil dabei die Formatierungen oft nicht so wollen wie ich. - Ich speichere mir Artikel die ich mir aufheben will inzwischen in Evernote ab. (Kennst Du übrigens schon meine Evernote-Tipps?) Mit dem Webclipper geht das auch ganz einfach und ich kann dabei sogar auswählen, ob ich den kompletten Artikel mit allem was auf der Webseite ist haben will, oder nur den Inhalt ohne Formatierungen.
Für MS OneNote gibt es so eine Clipper-Funktion auch.
Damit habe ich die Artikel dann da wo ich sowieso alles ablege und auch miteinander verknüpfe.
Das geht mit dem Webclipper auch genauso schnell und einfach wie ein Lesezeichen zu setzen.
Das sind die wichtigsten Punkte, die ich Dir heute mitgeben möchte. Ich möchte dich dafür sensibilisieren, dass Lesezeichen im Webbrowser ein ziemlich unsicherer Weg sind, wenn Du Inhalte so festhalten willst, dass Du sicher und dauerhaft und jederzeit darauf zugreifen kannst.
Es gibt mittlerweile sehr komfortable Lösungen, mit denen Du die kompletten Inhalte abspeichern kannst. Dann kannst Du auch prima damit weiterarbeiten. Und dadurch werden die Inhalte ja erst richtig wertvoll für Dich.
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