Das Internet ist voller nützlicher Inhalte. Moderne Tools machen es ganz einfach, diese Inhalte festzuhalten. Du kannst heute alles sicher aufbewahren, bis Du es einmal brauchst. Das ist toll, hat aber auch seine Schattenseite. Dieses „geht ja ganz einfach“ macht uns nämlich zu unüberlegten Jägern und Sammlern. Dann sitzen wir auf einem Haufen abgespeicherter Artikel und fangen nichts Sinnvolles damit an. Nachdem mir das aufging, habe ich meine Arbeitsweise geändert.
Mein Workflow sah ganz lange so aus:
- Ich entdecke irgendwo einen interessanten Artikel, überfliege oder lese ihn.
- Ich clippe den Artikel in Evernote, lege ihn dabei gleich ins richtige Notizbuch und verschlagworte ihn. Fertig!
- Ich entdecke den nächsten interessanten Artikel …
- In meinem Evernote-Wissensspeicher-Notizbuch befinden sich stand heute 174 Artikel aus den verschiedensten Gebieten.
Eine andere Variante mit letztlich gleichem Ergebnis läuft ab, wenn ich für einen Vortrag oder einen Blogartikel recherchiere:
- Ich googele zu dem Thema.
- Alle interessant aussehenden Treffer werden in Evernote geclippt, gleich richtig abgelegt und verschlagwortet.
- Nach einer halben Stunde habe gut 10 Artikel zusammen und höre auf. Das dürfte doch reichen.
Ich nehme an, du machst das ähnlich. Dabei ist es ganz egal, ob Du mit OneNote oder Evernote oder einem anderen Dokumentenmanagement-System arbeitest, ob Du Dir einfach nur für jeden guten Artikel ein Lesezeichen anlegst oder ob Du sie alle ausdruckst und fein säuberlich abheftest.
Der Fehler ist: So sammelst Du nur Informationen. Du erzeugst eine mehr oder weniger geordnete und strukturierte Sammlung einzelner Informationsschnipsel. Das hilft Dir und mir nicht viel. Der einzige Nutzen den wir davon haben ist, dass wir die Informationen sicher im Zugriff haben. Wenn morgen jemand diesen Artikel aus dem Internet löscht, sind wir auf der sicheren Seite.
Mehr haben wir erstmal nicht davon. Denn wenn Du oder ich nun unseren Vortrag zusammenstellen wollen, dann passiert Folgendes:
- Ich suche in Evernote, was ich zu diesem Thema habe.
- Ich habe 13 Artikel dazu (die 10 die ich gerade über Google gefunden habe und 3 die ich schon früher abgespeichert hatte. Einen davon habe ich heute nochmal gefunden. Also in Summe 12)
- Ich fange seufzend an, 12 Artikel durchzulesen und wichtige Stellen anzustreichen.
- Bei vier davon stellt sich heraus, dass sie doch nicht so nützlich sind …
Was ich in Wirklichkeit tue: Ich fange erst jetzt an, aus den einzelnen Informationsstückchen Wissen und Erkenntnisse zu generieren und diese miteinander in Zusammenhang zu setzen.
Das ist jetzt ziemlich viel auf einmal. Wahrscheinlich kostet es mich mehr Zeit als ich gerade habe.
Wie toll wäre es, wenn ein Teil dieser Arbeit schon erledigt wäre.
Aus diesem Grund habe ich meinen Workflow umgestellt:
- Ich speichere interessante Artikel weiterhin in Evernote ab, aber erstmal im Eingangs-Notizbuch.
- Ich lese und arbeite den Artikel zeitnah durch – wichtige Stellen anstreichen, eigene Notizen hinzufügen, bei Bedarf wichtige Stellen und Erkenntnisse in einer separaten Notiz zusammenfassen.
- Dabei überlege ich, ob dieser Artikel mit anderen Artikeln oder Themen von mir zusammenpasst und stelle gleich die entsprechenden Verknüpfungen her.
So gebe ich dem Artikel Kontext und ich wandele die darin enthaltenen Informationen in Wissen um.
Wenn ich jetzt für einen Vortrag recherchiere, kann ich in meinem Fundus abgespeicherter Artikel ziemlich schnell erkennen, welche davon für diese konkrete Fragestellung hilfreich sind.
Ich erfasse die wichtigsten Gedanken, indem ich meine Notizen durchgehe und die angestrichenen Stellen lese.
Nur wenn ich mehr Details benötige, lese ich den ganzen Artikel.
Über die angelegten Verknüpfungen finde ich weitere Inhalte, die zum Thema passen könnten.
Dieses Vorgehen ist natürlich aufwändiger.
Dadurch wirst Du automatisch wählerischer bei der Auswahl Deiner gesammelten Artikel. Du speicherst nur noch ab, was Du wirklich für wichtig hältst. Qualität statt Quantität.
Für mich ist das der bessere Weg.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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