Work-Life-Balance – Wo setzt Du die Grenze und brauchst Du sie überhaupt
Shownotes
Work-Life-Balance und Work-Life-Integration rücken immer mehr in Blickpunkt – berechtigt, denn die Abgrenzung zwischen Arbeit und Leben wird immer fließender. Das ist nicht unbedingt negativ. Man sollte sich aber bewusst ein paar Gedanken machen, ob und wo man so eine Grenze für sich zieht
Mit Blick auf die anstehende Urlaubszeit ermuntere ich Dich, darüber nachzudenken:
- Ob es bei Dir so eine Grenze gibt
- Ob Du sie brauchst
- Ob sie im Augenblick bei Dir an der richtigen Stelle sitzt
Dazu gibt es Impulse und Denkansätze.
Transkript
Work-Life-Balance oder besser Work-Life-Integration rücken immer mehr in Blickpunkt. Das ist auch wichtig, denn die Abgrenzung zwischen Arbeit und Leben wird immer fließender. Das ist nicht unbedingt negativ. Man sollte sich aber bewusst ein paar Gedanken machen, ob und wo man so eine Grenze für sich zieht
Gerade mit Blick auf die anstehende Urlaubszeit möchte ich Dich dazu ermuntern darüber nachzudenken:
- Ob es bei Dir so eine Grenze gibt
- Ob Du sie brauchst
- Ob sie im Augenblick bei Dir an der richtigen Stelle sitzt
Dazu gibt es wie immer Impulse und Denkansätze.
Work-Life-Balance: Nur Du bestimmst die Grenze
Ich habe über genau diese Frage der Grenze zwischen Arbeit und Urlaub am letzten Wochenende wieder nachgedacht. Du hast das vielleicht auf unserer Strategieexperten-Facebookseite mitbekommen; Wir haben das letzte lange Wochenende für einen Kurztrip nach Nizza genutzt.
Wie üblich haben wir imFlugzeug gelesen. Die Kinder durften auf ihren Tablets ein Video schauen und waren glücklich. Wir Eltern auch. Offline, Kinder sind zufrieden beschäftigt, eineinhalb Stunden ungestörte Zeit zum Lesen. Perfekt.
In diesen Situationen lese ich am liebsten in der Kindle-App auf meinem Tablet. Das hat für mich zwei Vorteile:
- Ich habe praktisch meinen Bücherschrank dabei. So kann ich spontan wechseln, falls ich doch etwas anderes lesen möchte.
- Auf dem Tablet sind auch die Trello und Evernote -Apps. In Trello sammle ich die Inhaltsideen für den Erfolgstipp-Newsletter und unseren Podcast. In Evernote landet alles was ich mir sonst noch aufheben möchte. Mit einfachem Copy & Paste kann ich so Zitate aus dem Buch in diese beiden Apps übertragen und sie so gleich richtig einsortieren. Geht schnell, macht Spaß, ist produktiv. (Meinen konkreten Workflow beschreibe ich in einem Faceboo-Live-Video, das Du am Ende dieses Artikels findest)
Gerade dieser letzte Punkt sieht aber aus Sicht der Mitreisenden eindeutig nach Arbeit aus. Die Frau liest irgendwas Elektronisches, kopiert Sachen hin und her und macht sich ständig Notizen. Das muss Arbeit sein.
In einem Flug an einem Mittwochnachmittag vor einem langen Wochenende mit Familie nach Nizza ist man aber garantiert nicht auf Dienstreise. Genauso wenig wie in einem Flugzeug zu Beginn der Osterferien nach Fuerteventura. Das passt offensichtlich nicht für jeden zusammen.
Dass ich da aber „arbeite“, wird mir immer erst durch die Blicke oder die freundlich erstaunte Bemerkung meiner Sitznachbarin bewusst. (zu ihrer Tochter „Jetzt lass die Frau doch mal in Ruhe. Du siehst doch, dass sie arbeitet.“)
Ich war aber in beiden Fällen in super-entspannter Urlaubslaune. Ja, ich habe ein Sachbuch gelesen und mir Notizen für meinen Newsletter gemacht. Das hat sich aber nicht wie arbeiten angefühlt. Es war etwas, das mir Spaß gemacht hat. Ich hatte ja nun nicht meine Buchhaltungsunterlagen dabei, sondern ein gutes Buch.
In solchen Situationen wird mir immer bewusst, um wieviel fließender für mich als selbständige Unternehmerin die Grenze zwischen Arbeit und Leben doch geworden ist. Mit dem Begriff „Arbeit“ assoziieren wir unmittelbar Dinge wie einen Angestelltenjob. Das nimmt man doch nicht freiwillig mit in einen Ferienflieger. Diese exakte Grenze existiert für mich schon lange nicht mehr.
An dieser Stelle muss ich einmal klarstellen, dass auch ich eine gewisse Trennung von Arbeit und Freizeit für notwendig halte. Man muss auch einmal komplett abschalten und komplett andere Eindrücke aufnehmen. Gerade, wenn wie bei uns beide Partner gemeinsam selbständig sind, ist das sehr wichtig.
Auch wir unterhalten uns nicht am Strand die ganze Zeit über unser neues Produkt und abends im Restaurant über neue Podcastfolgen. Nicht zwangsweise und nicht ununterbrochen. Aber wenn wir gerade eine Idee haben und uns beiden danach ist – warum denn nicht.
Ich halte diese dogmatische Trennung von Arbeit – egal ob Angestelltenjob oder Selbständigkeit – und Freizeit nicht für zwingend. Wenn das für jemanden wichtig ist und gut funktioniert – bitte. Aber deshalb muss es noch lange nicht für mich und für jeden anderen so passen.
Was ich damit sagen will: Ja, auch wenn Du Deinen Job wirklich gern machst oder wenn Du als Selbständiger Deine Leidenschaft zum Beruf gemacht hast, auch dann brauchst Du mal einen geistigen Tapentenwechsel, musst mal den Kopf frei bekommen vom Business. Schließlich entsteht nur so Platz für neue Eindrücke und neue Ideen. Und nur so wirst Du nicht zum kompletten fachlichen Schmalspur-Denker.
Aber wie man das genau macht, das sollte bitte jeder für sich selbst festlegen. Der Eine braucht klare Abgrenzungen. Der ordnet vielleicht bestimmte Tätigkeiten eindeutig in Arbeit und Freizeit ein und weist ihnen dann Zeitfenster zu. Für andere ist das fließender.
So geht es mir jedenfalls. Für mich heißt die Grenze – wenn es denn eine ist – „So lange es sich nicht anfühlt wie Arbeit, ist es auch keine“. „Arbeit“ in diesem Sinne ist etwas, was mir eher weniger Spaß macht. Etwas wo ich mir wirklich sagen muss Komm, das gehört nun mal dazu und muss auch erledigt werden. Wie eben die sprichwörtliche Steuererklärung.
Ein gut geschriebenes Sachbuch zu einem Thema das mich interessiert zu lesen und mir nebenher ein paar Themenideen aufzuschreiben macht mir aber Spaß. Oliver hat während des Nizza-Wochenendes Videos gedreht, geschnitten und einige davon gleich hochgeladen. Das hat ihm definitiv auch Spaß gemacht. Ja, ein paar davon waren fürs Business. Aber hat er deswegen gleich gearbeitet?
Außerdem ist es doch so, dass einem oft gerade in einer neuen Umgebung und mit neuen Eindrücken auch ganz neue Ideen kommen. Ideen halten sich nicht an Dienstzeiten. Wenn Du nun im Urlaub eine tolle Idee für Dein Business hast, oder auch für ein Projekt in Deinem Job – willst Du der sagen, dass sie in zwei Wochen wiederkommen soll? Oder machst Du Dir schnell ein paar Notizen, lässt sie nebenher noch etwas im Kopf reifen und freust Dich einfach, dass Du wieder ein Stück vorangekommen bist?
Also mein Fazit zur Frage „Arbeit oder Urlaub?“
Egal ob Feierabend, Wochenende, Kurztrip oder Urlaubsreise – sieh zu dass Du nicht ununterbrochen im Businessmodus bist. Genieß die Zeit, tanke die Akkus auf, konzentriere Dich auf Deine Familie und Freunde oder ein Hobby was nichts mit Arbeit zu tun hat. Was auch immer Dir gut tut. Aber lass Dir von niemandem einreden, dass Du jetzt „Freizeit“ machen musst. Nur Du entscheidest, ob Du jetzt gerade arbeitest oder lebst oder beides gleichzeitig. Es gibt da nicht nur schwarz und weiß, sondern jede Menge Grautöne dazwischen.
Bonus: Mein Workflow bei der Arbeit mit Ebooks
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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