Eine bildhafte Begriffsbestimmung
Shownotes
Ich erlebe das immer wieder, dass über Strategien und Strategieentwicklung geredet wird, obwohl es teilweise am Verständnis für die für die Grundbegriffe fehlt. Logisch, dass man auf so eine wackelige Basis schlecht ein stabiles Haus bauen kann.
Deshalb schauen wir uns heute an, was genau eigentlich gemeint ist mit den Begriffen Vision, Strategie und Taktik.
Wo sind die Grenzen und wie greifen sie ineinander?
Damit Du diese Begriffe nie wieder nachschlagen musst, erkläre ich die Begriffe erstmal allgemein. Dazu habe ich noch eine Analogie, an der Du gut erkennst, wie diese drei Konzepte ineinander greifen.
Transkript
In dieser Folge widmen wir uns ein den Grundbegriffen Vision, Strategie und Taktik.
Ich erlebe das immer wieder, dass über Strategien und Strategieentwicklung geredet wird, dass Methoden und Modelle angewendet werden, und dabei fehlt es teilweise am Verständnis für die grundlegendsten Konzepte auf dem Gebiet der Strategie. Logisch, dass man auf so eine wackelige Basis schlecht ein stabiles Haus bauen kann.
Deshalb schauen wir uns heute an, was genau eigentlich gemeint ist mit den Begriffen Vision, Strategie und Taktik. Wo sind die Grenzen und wie greifen sie ineinander.
Damit Du diese Begriffe nie wieder nachschlagen musst, werde ich das so einfach und bildhaft wie möglich machen. Ich erkläre die Begriffe erstmal allgemein und dann habe ich noch eine Analogie, an der man gut sieht wie diese drei Konzepte ineinander greifen.
Begriffsbestimmung: Was bedeuten Vision, Strategie und Taktik?
Was genau verbirgt sich hinter den Begriffen Vision, Strategie und Taktik?
Wo hört das eine auf und wo fängt das andere an?
Da gibt es immer wieder Missverständnisse und klar, in der Praxis wird die Grenze nicht immer ganz eindeutig sein. Aber da kommt es auch gar nicht so sehr drauf an. Wichtig ist, dass Du verstehst, wie die drei zusammenspielen.
Du kannst Dir das vorstellen wie eine Hierachie oder eine Pyramide.
Die Basis von allem ist die Vision
Das ist das große, übergeordnete, langfristige Ziel.
Wo willst Du hin? Was willst Du erreichen? Was ist das überhaupt, was Du tust?
In der Unternehmenskommunikation ist die Vision immer das, was oft so ein bisschen schwammig nach blumiger Marketingsprache klingt.
„Wir wollen der weltweit führende Partner für Unternehmen auf dem Gebiet irgendwas sein“
„Wir wollen das Leben der Menschen einfacher machen, in dem wir …“
Das klingt oft nach leerer Worthülle. Wie Du Deine Vision in Deiner Außenkommunikation formulierst und ob Du das überhaupt tust, ist für das Verständnis des Begriffs ziemlich egal.
Aber, Innensicht: Du brauchst eine Vision um immer zu wissen, worauf Du überhaupt hinarbeitest. Damit Du quasi bei jeder unternehmerischen Entscheidung einen Check hast – Bringt mich das näher zu meinem Ziel oder führt das in die falsche Richtung. Das ist sozusagen Dein Kompass – wenn Du es etwas poetischer magst, Dein Polarstern. Das ist das Ziel, das Du als Unternehmer oder als Unternehmen oder für Dich selbst langfristig erreichen willst.
So eine Vision sollte logischerweise dauerhaft Bestand haben.
Klar, in Einzelfällen kann es sein, dass man auch seine Unternehmens- oder Lebensziele grundlegend überdenken muss. Aber das macht man eigentlich nicht routinemäßig alle zwei Jahre.
Die Vision ändert sich also nicht oder kaum und gibt Dir dauerhaft die Richtung vor.
Wenn Du das hast, dann musst Du wissen, wie Du dieses Ziel erreichst. Da kommt die Strategie ins Spiel.
Die Strategie beschreibt Deinen Weg
Das ist das Wie. Auf welchem Weg willst Du Deine Vision und Dein langfristiges Ziel erreichen?
In der Unternehmenspraxis geht es da oft um Märkte, Zielgruppen, Positionierungen. Ganz simpel, Du kannst die Weltmarktführerschaft erreichen als Innovationsführer oder als Nachahmer, als Premiumanbieter oder als Billigheimer, als Massenmarke oder als Spezialist in einer Nische. In der Praxis muss das natürlich noch viel konkreter werden. Wichtig ist:
Die Strategie legt fest, auf welchem Weg Du die Vision erreichen willst.
Eine Strategie ist auch nichts, was Du alle 3 Wochen änderst. Die wird nicht bis in alle Ewigkeit Bestand haben, Du lebst ja nicht im luftleeren Raum. Wenn sich Deine Umgebung ändert und die Bedürfnisse Deiner Kunden und das was die anderen in Deinem Markt tun, dann musst Du natürlich Deine Strategie anpassen.
Im Idealfall hast Du den richtigen Riecher dafür, wo sich die Umwelt hin entwickelt und hast als Erster eine clevere Strategie dafür parat. Aber es bleibt dabei. Strategien sind im Normalfall von gewisser Dauer. Wenn Du allzu oft den Weg wechselst, kommst Du am Ende nirgendwo an.
Trotzdem musst Du auf dem Weg immer mal nachjustieren.
Hier kommt die Taktik ins Spiel
Taktik sind die Maßnahmen, mit denen Du Tag für Tag auf dem Strategieweg bleibst.
Da machst Du vielleicht ein Finetuning der Zielgruppe und probierst aus, auf Welche Art von Werbung sie anspricht. Wenn Deine Strategie ist, Deine Sichtbarkeit zu erhöhen und Du merkst dass Xing Dir nichts bringt, dann gehst Du zu Facebook. Oder umgekehrt.
Taktik sind die Maßnahmen, mit denen Du auf Dinge und Ereignisse reagierst, um weiter auf Deinem Strategie-Weg zu bleiben. Wenn Du also merkst, Dein Weg und Dein Ziel haben weiterhin bestand, Du musst aber etwas anders machen, um das umzusetzen.
Taktik ist also reaktiver als Vision und Strategie.
Und die Taktik kann sich öfter ändern.
Vision, Strategie und Taktik als Reise – eine Analogie
Damit das jetzt nicht so trocken abstrakt bleibt habe ich noch ein bildhaftes Beispiel. An dieser Analogie siehst Du sehr gut, wie Vision, Strategie und Taktik zusammenhängen.
Sagen wir mal Du bist in Frankfurt am Main und Dein großes Ziel, Deine Vision ist es, in Berlin zu sein.
Falls Dir die Städte so nicht zusagen, nimm bitte andere, mit denen Du mehr anfangen kannst.
Deine Vision, Dein großes, dauerhaftes und unverrückbares Ziel ist es, irgendwann in Berlin anzukommen. Du bist Dir ganz sicher, dass es Berlin sein soll.
Jetzt musst Du überlegen, wie Du das anstellst. Das wird die Strategie.
Du kannst dann entscheiden, ob Du das Flugzeug nimmst oder die Bahn oder das Auto. Du wirst wahrscheinlich nicht warten wollen, bis das Beamen erfunden wird.
Sagen wir mal, Du entscheidest Dich für das Auto. Gründe lassen wir hier außen vor. Dann ist es Deine Strategie, mit dem Auto nach Berlin zu fahren.
Die musst Du noch etwas konkretisieren. Dazu überlegst Du, welche Strecke Du nimmst. Du kannst über die A7 und die A2 fahren oder durch Thüringen über die A4 und A9. Vielleicht ist es auch sinnvoll über Nürnberg zu fahren und da noch einen Mitfahrer aufzunehmen, weil so die Kosten für Euch beide sinken. Oder es ist Dir wichtig, auf dem Weg die Schönheiten der Landschaft kennenzulernen und Du suchst Dir eine nette Route aus Bundesstraßen weitab jeder Autobahn.
Egal für welche dieser Routen oder Strategien Du Dich entscheidest, sie werden wahrscheinlich eine Weile Bestand haben. Es wäre in jedem Fall ziemlich unklug, noch Richtung Kassel umzuschwenken, wenn Du schon kurz vor Nürnberg bist.
Manchmal geht das aber nicht anders. Ehe Du in noch größeren Schlamassel hineinfährst, passt Du besser die Strategie an. Das wäre z.B. der Fall, wenn Du Dich für die Strecke A7, A2 entschieden hast. Nun bist Du noch auf der A5 als Du im Radio hörst, dass es bei Kassel auf der A7 eine Vollsperrung für den Rest des Tages gibt. Dann ist es klüger, noch schnell auf die A4 abzubiegen und mit der zweitbesten Strategie zwar später, aber immer noch heute ans Ziel zu kommen.
Taktik wäre dann, wenn Du auf Deiner Route unterwegs bist und auf einen kleineren Stau zusteuerst.
Ein Strategiewechsel macht keinen Sinn. Aber Du kannst nun überlegen, ob Du Dir eine Umleitung um den Stau herum durch die Dörfer suchst, oder ob Du vielleicht an der nächsten Raststätte die ohnehin fällige Pause machst und so die Zeit bis der Stau sich aufgelöst hat sinnvoll nutzt.
In jedem Fall bleibst Du auf dem Weg nach Berlin auf deiner gewählten Route über die A7 und die A2. Du machst aber unterwegs sinnvolle Anpassungen, damit Du auf dieser Route bestmöglich zum Ziel kommst.
Vor solche taktischen Entscheidungen kannst Du auf der Strecke mehrfach gestellt werden. Ich spreche da aus Erfahrung.
Zusammenfassung
So, ich denke mit diesem bildhaften Vergleich ist jetzt ein für alle Mal klar, was der Unterschied zwischen Vision, Strategie und Taktik ist und wie die drei zusammenspielen.
Die Vision ist das übergeordnete, dauerhafte Ziel, das Du anstrebst.
Die Strategie ist die Entscheidung, auf welchem Weg Du das Ziel am besten erreichen willst.
Taktik sind die vielen Einzelmaßnahmen, mit denen Du sicherstellst, dass Du auf Deinem Strategieweg vernünftig vorwärts kommst und damit Deiner Vision näher kommst.

Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
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Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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