Schreibe Deine Texte so, dass der Leser sie auch mit halber Aufmerksamkeit noch versteht
Shownotes
Gerade auf Webseiten ist man immer etwas geneigt, dem Besucher so viel wie möglich Informationen anzubieten. Wenn man ihn schon mal dort hat, dann soll er auch viel von den eigenen Angeboten mitbekommen.
Dieser Ansatz ist heute eher kontraproduktiv.
Du musst davon ausgehen, dass Du online selten die volle Aufmerksamkeit Deines Lesers hast. Deswegen musst Du ihm/ihr nicht nur ganz klar sagen, was er/sie jetzt tun soll. Du solltest ihm auch immer nur eine einzige Handlung aufgeben. Sonst werden Deine Leser alles Mögliche tun. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen wird das tun, was Du mit Deinem Marketingtext erreichen willst.
Warum das so ist, das erfährst Du in diesem Podcast.
Im Podcast erwähnt:
Die Mär von 8 Sekunden: Warum wir eine höhere Aufmerksamkeitsspanne als Goldfische haben
Transkript
Heute habe ich einen Quick-Tipp für Dein Online-Marketing – egal ob auf einer Webseite oder in einem Social-Media-Post oder Newsletter.
Fordere den Leser immer nur zu einer einzigen Handlung auf, sonst erreichst Du nichts!
Gerade auf Webseiten ist man immer etwas geneigt, dem Besucher so viel wie möglich Informationen zu bieten. Wenn ich ihn schon mal da habe, dann soll er auch viel von mir und meinem Angebot mitbekommen.
Dieser Rat war früher richtig. Schließlich ist die Verweildauer des Besuchers auf der Webseite auch ein Rankingkriterium für die Suchmaschinenoptimierung.
Heute kann er aber auch kontraproduktiv sein.
Online ist Dein Leser nie mit voller Aufmerksamkeit bei Deinen Inhalten
Du musst heute davon ausgehen, dass Deine Leser online immer nur eine sehr eine geringe Aufmerksamkeitsspanne haben. Anders gesagt – Du hast nie die volle Aufmerksamkeit Deines Lesers.
Fun Fact dazu: Die beliebte These, dass wir mit nur 8 Sekunden eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch haben, ist nicht belegt. Sie stammt aus einer Microsoft-Studie, in der allerdings auch keine wissenschaftlich haltbare Quelle für diese Aussage angegeben wurde. Mehr dazu erfährst Du in diesem Artikel.
Fakt ist: Du kannst nicht mehr davon ausgehen, dass du die alleinige Aufmerksamkeit Deiner Leser hast.
In meinen Seminaren erkläre ich das immer so:
Stell Dir vor, jemand liest Deine Webseite während der Fahrt zur Arbeit in der S-Bahn auf dem Smartphone. In dieser Situation muss sie funktionieren.
Dabei geht es nicht nur darum, dass Deine Webseite mobile responsive sein muss. Das ist technisch heute bei allen modernen Designs Standard. (überprüfe aber trotzdem, wie Deine Seite auf Mobilgeräten angezeigt wird)
Das eigentliche Problem ist die Ablenkung. Dein Leser in der S-Bahn ist vielen Hintergrundgeräuschen ausgesetzt. Außerdem liest es sich auf einem kleinen Display einfach schlechter – was uns anstrengt, damit hören wir schneller wieder auf.
Dein Leser ist also nicht voll bei der Sache.
Fordere deshalb den Leser immer nur zu einer Handlung auf
Wenn Du ihn jetzt noch zu mehreren verschiedenen Dingen aufforderst, dann geht das schief. Er will eigentlich nur Deinen Inhalt lesen oder etwas ganz konkretes erreichen
und dann kommst Du und sagst:
- Abonniere doch noch meinen Newsletter!
- Und lies mal noch diese zwei anderen Artikel. Die könnten dich auch interessieren.
- Und trag Dich unbedingt zu meinem nächsten Webinar ein!
- Und schau mal, was ich für tolle Beratungsleistungen habe. Fordere doch gleich ein Angebot an!
- Ach, und lies gern erstmal noch wer ich eigentlich bin.
Das alles strömt auf Deinen armen Leser ein, während sich neben ihm in der S-Bahn 2 Frauen über den letzten Büroklatsch unterhalten und der Typ neben ihm ihn ständig anhustet.
Was glaubst du, was der Leser dann macht?
Wahrscheinlich hast Du ihn komplett überfordert und er macht gar nichts.
Wahrscheinlich geht er erstmal zu Facebook oder Twitter, um sich etwas leicht verdauliches zu gönnen.
Also – überleg Dir vorher, was Du mit diesem Blogartikel oder diesem Facebook-Post oder diesem Newsletter erreichen willst.
Eine Sache!
Fordere den Leser zu dieser einen Sache auf – freundlich, nicht zu aufdringlich, aber klar und deutlich und vor allem verständlich.
Denk dran, er ist nicht ganz bei der Sache.
So blöd es sich anfühlt, erklär ihm was er tun soll so wie du es einem Sechsjährigen erklären würdest – einfach und unmissverständlich.
Aber immer nur eine Sache!
Versuche lieber mit jedem Artikel und jedem Post nur eine Sache erreichen, die Du dann auch wirklich erreichst. Wenn du zu viel auf einmal willst, dann erreichst Du wahrscheinlich gar nichts. Höchstens ein paar Zufallstreffer.
Der gute Rat „Versetz Dich in Deinen Leser hinein“ ist nämlich auch so zu verstehen:
Frage Dich nicht nur, Was ihn gerade bewegt. Überlege auch, Wo und Wie er Deinen Inhalt vermutlich konsumiert. Wieviel Aufmerksamkeit und Konzentration kannst Du in dieser Situation erwarten? Schreibe Deine Texte so, dass sie in dieser Situation funktionieren.
Meine Zusammenfassung ist passend zu meinem Rat kurz
In jedem Blogartikel, in jedem Social Media Post gilt: fordere den Leser zu maximal einer Handlung auf!
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
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