Rückblick auf 3 Jahre neues Newsletterkonzept – Was es gebracht hat, was nicht und was die Nebenwirkungen sind
Gibst Du einen Newsletter heraus, der noch besser laufen darf?
(Ja, gut, welcher Newsletter darf nicht noch besser laufen?)
Schaust Du gern mal hinter die Kulissen, was andere Unternehmer machen?
Oder bist Du einfach neugierig?
(Wer ist das nicht?)
Dann wird Dich dieser Blogartikel interessieren.
Ich habe vor 12 Monaten das Konzept für meinen Newsletter umgestellt.
Seitdem schreibe ich einen persönlichen Brief (den Letter) mit ein paar News (aktuellen Angeboten) am Ende.
Zeit für ein Fazit.
Ich erzähle Dir in diesem Beitrag,
- Warum ich etwas geändert habe und was ich geändert habe,
- Was es mir gebracht hat,
(da ist einiges zusammengekommen, auch an netten Nebeneffekten) - Und was ich nicht erreicht habe.
Was ich an meinem Newsletter geändert habe und warum
Mein „alter“ Newsletter hat mich selbst nicht mehr begeistert
Mein „alter“ Newsletter war recht klassisch im Aufbau:
- Erster Punkt: Hier ist mein neuer Blogartikel – ein paar neugierig machende Sätze – da ist der Link
- Alternativ: Einfach ein Impuls oder Tipp
- Dann ein bis zwei Punkte mit Hinweisen auf aktuelle Angebote und.
So weit so durchschnittlich. Informativ, aber nichts, was es nicht in ähnlicher Form auch anderswo gibt.
Mich als Leser hätte mein eigener Newsletter nicht in Begeisterung versetzt.
Kennst Du das Gefühl, wenn Du weißt, etwas ist nicht so wie Du es gern hättest. Aber Du hast keine Ahnung, was Du ändern sollst?
Das war mein Newsletter bis November 2021.
Dann kam mir der Zufall zu Hilfe. Ich entdeckte die Texterin und Autorin Ann Handley. Die hätte aus Anlass ihrer 100. Newsletterausgabe ein pdf herausgegeben, worin sie erklärt, wie sie ihren Newsletter schreibt.
Danach wusste ich, was ich in meinen Newsletter ändere.
Was ich geändert habe
Seit diesem Tag schreibe ich meinen Abonnenten einen Brief. Natürlich schon unter dem Gesichtspunkt Beziehungsaufbau und Marketing. Ich bin Unternehmer.
Ich schreibe also einen persönlichen Brief mit einer Erkenntnis oder einem Gedanken, der mich gerade bewegt, einer Beobachtung – eben mit einem Thema rund um Positionierung, Sichtbarkeit, Content, Online-Business-Aufbau.
Es ist eine Art öffentliches Nachdenken. Meistens schreibe ich zum Ende eine Art Zusammenfassung, etwas wie „Und das ist mein heutiger Impuls für Dich“.
Es ist also nicht der klassische Tipps-und-Tricks-Newsletter. Die gibt es an jeder Ecke des Internets.
Ich möchte meinen Leserinnen und Lesern lieber Denkanstöße und neue Sichtweisen mitgeben.
An dieser Stelle endet der Brief – der Letter – und der News-Teil beginnt. Das schreibe ich auch fast wörtlich so hin. Damit jedem klar ist: Ab hier kommen die News, sprich, die aktuellen Angebote und Empfehlungen, sprich: der Werbeblock.
Auch im News-teil achte ich auf einen persönlichen Brief-Schreibstil. Allerdings erlaube ich mir, hier ganz unverblümt auf meine Angebote hinzuweisen.
Ich habe ja schließlich ganz transparent gesagt: Achtung: Werbeblock.
Wer keine Lust darauf hat, der weiß ganz genau, wo er aufhören kann zu lesen.
Neben den inhaltlichen Änderungen arbeite ich – mit Hilfe von Frau Handleys Tipps – heftig an meinem Schreibstil.
Ich bin jemand, der gern mal ausufernd schreibt, aber selbst nicht gern ausufernde Texte liest. Also wird nach dem ersten Entwurf mehr editiert, als ich es je zuvor in meinem Leben getan habe. Kürzen, straffen, eine lebendige Sprache erzeugen.
Ich versuche mich sogar darin, etwas Humor unterzubringen.
Dazu gab es noch eine Neuerung aus der Rubrik: Ein Ameisentrippelschritt für die Menschheit, ein Sprung über den Grand Canyon für Dagmar.
Ich setzte jetzt dezent Bilder und Grafiken ein.
Bilder lockern einen Text auf. Er wird dadurch angenehmer zu lesen.
Und wenn ich eines will dann ist es, dass die Leute meinen Newsletter gern bis zum Ende lesen.
Was haben mir diese Veränderungen an meinem Newsletter gebracht?
Was es wirklich gebraucht hat, das können vor allem meine Leser und Leserinnen sagen. Wenn Du dazugehörst, dann schreib mir doch mal. Ich mache das ja letztlich für Dich.
Hier nun meine Ergebnisse:
Deutlich verbesserte Öffnungsragen
Was mich total freut und was wohl das direkteste Maß für den Erfolg ist: praktisch sofort hat sich eine im Schnitt um 10 %-Punkte höhere Öffnungsrate eingestellt.
Im Laufe der Jahre stieg die Öffnungsrate dann nochmal etwas an und pendelt jetzt zuverlässig um die 40 %.
Wenn man bedenkt, dass der Newsletter vor der Umstellung auf das neue Konzept eine Öffnungsrate von durchschnittlich 25 % hatte, ist das eine gewaltige Verbesserung.
Das ist doch mal was!
Vor allem zeigt mir die dauerhaft gestiegene Öffnungsrate, dass die Leute sich das merken, wenn sie einen Newsletter gut finden. Dann machen sie ihn auch beim nächsten Mal wieder auf.
Antworten, Rückmeldungen, Feedback
Was auch zugenommen hat und was auch ein Maß für den Erfolg ist: Ich bekomme mehr Antworten und Rückmeldungen auf den Newsletter. Sogar eine Erwähnung in einem Blogartikel hat er inzwischen.
Ein paar Leute haben mir sogar geschrieben „Deiner ist einer der wenigen Newsletter, die ich überhaupt lese“.
Auch wenn ich auf Social Media auf meinen Newsletter hinweise, bekomme ich oft nette Kommentare in der Art „Dein Newsletter ist wirklich lesenswert.“
Das neue Konzept lädt zum Abonnieren ein
Nachdem ich mir sicher war, dass ich dieses Konzept von Letter und News beibehalte, habe ich die Landingpage für den Newsletter entsprechend angepasst. Auch das kleine Slide-in auf meiner Website fragt jetzt „Darf ich Dir schreiben?“.
Ich habe ein Plugin, das zählt, welches Anmeldeformular wie oft ausgefüllt und abgeschickt wird. Daher weiß ich, dass beide – die Landingpage und das Slide-in – jetzt besser konvertieren als vorher.
Was mich dabei ganz besonders freut: Es tragen sich auf diesem Weg bewusst Menschen für den Newsletter ein – ohne dass ich sie mit einem Freebie dazu motiviere. Einfach, weil sie sagen „Ja, schreib mir“.
Das finde ich echt cool.
Wie entwickeln sich die Abmeldungen?
Wenn wir auf die Anmeldungen schauen, müssen wir auch auf die Abmeldungen schauen.
Ja, ich habe auch regelmäßige Abmeldungen von dem Newsletter. Vom Gefühl her sind sie nicht weniger geworden. Mehr auch nicht.
Es gab jedenfalls keine Abmeldungswelle nach Umstellung auf das neue Newsletterkonzept
Auch wenn es schmerzt – es ist in Ordnung.
Mein Newsletter ist nicht der Kürzeste und der ist ganz sicher nicht jedermanns Sache. Wenn da jemand sagt „Das ist hier nicht meins“ und dann wieder geht, dann ist mir das lieber, als wenn er bleibt und sich jede Woche ärgert.
Noch zwei Punkte aus der Rubrik „Was hat es gebracht“ – Unterrubrik „Nebeneffekte“
Texte editieren fällt mir leichter
Klar auf der Plus-Seite: Ich bin deutlich besser geworden im Editieren von Texten. Das hilft mir auch bei allen anderen Texten, die ich schreibe.
Kürzen, langweilige Begriffe durch spannendere ersetzen, schöne Vergleiche finden – ich spiele mehr mit der Sprache.
Und habe Spaß dabei.
Das ist überhaupt auch noch ein positiver Nebeneffekt der ganzen Sache: Es macht mir jetzt viel mehr Spaß, den Newsletter zu schreiben.
Den Newsletter zu schreiben dauert jetzt länger
Mein Newsletter macht mir jetzt viel mehr Spaß, auch wenn es jetzt – Achtung, nicht ganz so positiver Nebeneffekt – deutlich länger dauert.
Früher habe ich den Newsletter so etwa in einer halben Stunde runtergeschrieben.
Jetzt dauert das ganze geschätzt um die 3 Stunden.
- Den ersten Entwurf schreibe ich meist am Dienstag früh als Erstes.
- Dann wird er am Mittwoch editiert, geschliffen und poliert und immer wieder gekürzt – manchmal auch ergänzt.
- Am Donnerstag gibt es den letzten Feinschliff. Dann lege ich den Newsletter in meinem Newslettertool an und plane ihn auf 11:00 Uhr Versandzeit vor.
Also darin steckt jetzt deutlich mehr Zeit und Arbeit . Aber das ist es mir wert.
Als Nebeneffekt dieses Nebeneffektes hat sich bei mir eine Wunderbare dreitätige Newsletter-Routine etabliert. Jeder einzelne Arbeitsschritt hat einen festen Platz in meinem Wochenablauf gefunden. Dabei fühlen sich die einzelnen Schritte alle für sich machbar an. Dass ich den Newsletter mehrfach zur Seite tue und die sprichwörtliche Nacht darüber schlafe, tut ihm zusätzlich gut.
Insgesamt bin ich also rundum zufrieden mit der Entwicklung, die mein Newsletter in den letzten 3 Jahren genommen hat.
Was ich mit dem neuen Newsletterkonzept nicht erreicht habe
Das Unternehmerleben besteht (leider) nicht nur auf Heldenpost-tauglichen Erfolgsmeldungen.
Das habe ich nicht erreicht:
Schnelleres Listenwachstum.
Wobei das sicher nicht an dem Konzept des Newsletters liegt.
Im ersten Jahr nach der Umstellung auf das neue Newsletter-Konzept hatte ich nur Freebies, die etwas in die Jahre gekommen waren. Die zogen nicht mehr so. Erst Ende 2022 kam ein wirklich erfolgreiches Freebie dazu: Der E-Mail-Kurs 5×10 klar positioniert mit 5 Übungen für eine klare, ansprechende, einprägsame Positionierung im Alltag.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Newsletterliste organisch – also ohne Unterstützung durch Anzeigen, recht langsam wächst. Da muss man sich schon immer mal Aktionen einfallen lassen, um der Liste einen Schub zu geben.
Wie mein Newsletter tatsächlich wächst, habe ich übrigens in meinem Newsletter erzählt. Hier kannst Du die damalige Ausgabe nachlesen:
Wie mein Newsletter wirklich wächst
Mein Fazit nach 3 Jahren mit dem neuen Newsletterkonzept und mein Rat an Dich
Insgesamt sehe ich die Ergebnisse ganz klar auf der Plus-Seite. Ich hoffe, meine Leser und Leserinnen auch.
Diese Veränderung hin zu einem persönlichen Letter mit News-Teil steht mit auf meiner Liste der besten Business-Entscheidungen.
Ich bin froh, dass ich dieses Experiment gemacht habe.
Damit komme ich zu dem Rat, den ich Dir mitgeben möchte:
Trau Dich, zu experimentieren.
Wenn Du mit irgendetwas nicht ganz zufrieden bist, dann mach mal irgendwas daran anders.
Wenn Du eine Idee hast, dann probiere sie aus.
Teste verschiedene Formate und Konzepte, verändere mal den Aufbau oder den Umfang von etwas.
Schau, ob Du Dich mit einem anderen Schreibstil wohlfühlst und wie er ankommt.
Mach aber nicht gleich ein großes Projekt mit 3-Wochen-Umsetzungsplan und großer Vorankündigung daraus. Und zerdenke es nicht.
Was kann schon passieren.
Unternehmertum ist mit ganz viel Testen und Ausprobieren verbunden.
Wenn der Test gelingt, dann bist Du einen Schritt vorangekommen.
Wenn nicht, dann bist Du nicht gescheitert. Dann hast Du etwas gelernt.
So, das war jetzt noch meine Motivationsrede zum Abschluss 😉
Wenn Du meinen Newsletter schon bekommst, dann schreib mir gern, wie Du ihn findest. Wenn Du ihn noch nicht kennst, dann hol ihn Dir jetzt endlich, damit Du überhaupt weißt, wovon ich hier geredet habe. >> hier entlang zum Letter-News >>
Hier sind noch ein paar besonders beliebte Newsletterausgaben für Dich zum Nachlesen:
Die Verkaufsstrategie der fliegenden Händler am Strand – Bei mir hat sie gewirkt
Wollen wir unsere Inhalte der KI zum Training überlassen? Meine Gedanken dazu
Teilt heute eigentlich noch jemand fremde Inhalte? Warum? Warum nicht?
65 % fanden es gut – aber warum kauft es keiner?
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
Cynthia von der Schmuckburg says
Danke für deinen Newsletter und für deine interessanten Ideen!
Immer wieder finde ich etwas, was mich inspiriert.
Liebe Grüße!
Dagmar Recklies says
Liebe Cynthia,
vielen Dank für Deine netten Worte.
Es freut mich zu lesen, dass meine Mails so gut ankommen.
Liebe Grüße
Dagmar
Birkner says
Hallo Dagmar,
spannende Erfahrung. Danke für den Einblick.
Das Experimentieren finde ich soooo wichtig. Denn selbst wenn etwas in der Vergangenheit gut funktioniert hat, muss das in Zukunft nicht auch der Fall sein.
Und wenn man selbst den Eindruck hat, dass etwas noch nicht optimal ist, dann lohnt sich das Experimentieren erst recht.
Ich selbst bin übrigens auch in Überlegungen, mein NL-Konzept zu ändern:-) Derzeit bewege ich verschiedene Ideen in mir. Bin selbst gespannt, was dabei herauskommt. Dein Post kommt also gerade passend:-)
Viele Grüße
Monika
Dagmar Recklies says
Genau so sehe ich das auch.
Dazu kommt ja, dass uns doch sowieso schnell langweilig wird, wenn wir nicht immer mal etwas Neues ausprobieren.
Da können wir es auch gleich zielgerichtet machen.
Liebe Grüße
Dagmar
Birgit Schultz says
Liebe Dagmar,
herzlichen Dank für diesen Impuls! Ich habe in diesem Jahr auch mit meinem Newsletter experimentiert und verschiedenes ausprobiert. So richtig glücklich bin ich gerade auch nicht mit dem, was ich gerade versende. Da die Neukonzeptionierung schon für 2023 auf dem Plan steht, kommt Dein Beitrag hier gerade Recht.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Dagmar Recklies says
Das freut mich, liebe Birgit.
Wenn es sich nicht mehr stimmig anfühlt, dann ist es Zeit für eine Veränderung. Ich wünsche Dir gutes Gelingen mit dem neuen Konzept.
Liebe Grüße
Dagmar