Wie machst Du Marketing für jemanden, der gar keine Beziehung mit Dir möchte?

Die Menschen wollen keine Beziehung mit Deiner Marke eingehen. Sie wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Dieser Satz stammt leider nicht von mir. Ich habe ihn gerade in einem Blogpost von Mark Schaefer zu Marketingtrends im Jahr 2020 gefunden.

Aber ich teile ihn hier mit Dir, weil ich das genauso sehe und neidisch zugebe, dass ich den Satz auch gern so in die Welt gesetzt hätte.

Die Menschen wollen keine Beziehung mit Deiner Marke eingehen. Sie wollen einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Das ist die ernüchternde Realität für uns alle, die wir als Unternehmer Marketing und Onlinemarketing machen. Wobei ich nicht mal finde, dass daran jetzt so viel Neues ist. Oder bist Du schon mal aufgewacht mit dem dringenden Wunsch, heute eine neue Beziehung einzugehen zu einer Fahrradmarke, einem Erfolgstrainer oder einer Tanzschule.

„Mensch, jetzt habe ich aber mal so richtig Lust, mir einen Trainer zu suchen und dem dann so richtig begeistert zu folgen!“.
Na eher nicht, oder?

Also ich finde Beziehungsaufbau im Marketing schon enorm wichtig. Versteh mich da bitte nicht falsch. Aber all diese tollen Produkte und Leistungen und Trainer, Coaches und Berater, die da mit voller Wucht zu meinem neusten Best Buddy werden wollen, die finde ich schon ein Bisschen aufdringlich.

Und aufdringliches Marketing ist ja nun auch keine Lösung. Meistens jedenfalls.

Also was machen wir denn nun mit dieser traurigen Erkenntnis, dass die meisten Menschen – auch die, denen wir wirklich helfen könnten – eigentlich nur ihre Ruhe vor uns haben wollen?

Aufdrängeln fällt schon mal aus.

Ich sehe das so:

Wenn jemand einen Wunsch oder ein Problem hat, dann fängt er/sie an, mehr oder weniger aktiv nach einer Lösung dafür zu suchen. Vielleicht richtet er auch nur unbewusst seinen Radar etwas mehr auf diese Angelegenheit.

Das ist Deine große Chance. Jetzt musst Du ihm oder ihr ins Blickfeld rutschen. Das heißt, Du musst erstmal auffindbar sein. Du musst erstmal da sein, sichtbar sein. Und Du solltest vielleicht auch einer der großen Suchmaschinen, ob sie nun Google, Youtube oder Pinterest heißen, als Antwort auf eine Frage auffallen.

Jetzt hast Du einen kurzen Augenblick lang die Aufmerksamkeit Deines potenziellen Kunden. Der will aber immer noch keine Beziehung zu Dir. Der will eine Antwort oder eine Lösung. Also solltest Du ihm die geben.

Die Art, wie Du Deine Antwort gibst ist Deine Chance, einen Eindruck zu hinterlassen. In diesen wenigen Sekunden oder vielleicht sogar Minuten Aufmerksamkeit musst Du einiges schaffen: Du musst als die RICHTIGE Lösung durchdringen. Du musst vermitteln, dass Du kompetent und vertrauenswürdig bist. Idealerweise auch sympathisch. Also jemand, an den man sich mal wieder wenden könnte, wenn man mehr Antworten braucht und tiefer in das Thema einsteigen will. Und dazu musst Du auch noch irgendwie in Erinnerung bleiben.

Ganz schön viel. Aber das ist Deine Chance.

Denn wenn Du jetzt den zufälligen Kontakt von all diesen Dingen überzeugst, dann geht er vielleicht freiwillig eine Beziehung mit Dir ein.

Gut, das klingt jetzt nach einer Wahnsinns-Aufgabe.

Aber auch hier wieder, sooo schwierig ist es eigentlich gar nicht. Wenn Du genau weißt, wie die Menschen die Du erreichen möchtest so ticken, wenn Du dann noch weißt, welches Bild Du bei ihnen hinterlassen möchtest, wenn Du das bei jeder und wirklich jeder Kommunikation von Dir im Kopf behältst und wenn Du dann noch respektierst, dass nicht jeder gleich Dein neuer bester Freund werden will, dann kriegst Du das schon hin.

Dann kommst du nämlich genau so rüber, dass Du bei den richtigen Menschen den richtigen Eindruck hinterlässt.