Bist Du auch immer auf der Suche nach neuem Lesefutter?
Und freust du Dich dabei auch über die Empfehlungen von Freunden und Bekannten?
Oder bist Du wie ich immer ein Bisschen neugierig, was andere so lesen?
Dann bist Du hier richtig.
Ich nehme Dich mit auf einen Rückblick auf mein Lesejahr 2024. Das wird hier keine trockene Aneinanderreihung von Buchrezensionen. Eher ein gemeinsamer Rundgang durch mein Bücherregal von diesem Jahr. Ich erzähle Dir, wie ich auf die Bücher gestoßen bin, und wie sie mir gefallen haben.
Hinweis: Alle Bücher sind mit einem Amazon-Affiliate-Link hinterlegt.
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Buch 1 – „Be useful“ von Arnold Schwarzenegger
Das erste Buch des Jahres habe ich nicht gelesen, sondern gehört. Mein Mann hat aus dem Buchladen „Be useful“ von Arnold Schwarzenegger mitgebracht. Das wollte ich lesen, kam aber nicht dazu. Also habe ich geschaut, ob es das als Hörbuch gibt. Und zu meiner Freude – gibt es und sogar von Arnie selbst eingesprochen.
Mein Mann und ich sind ja Arnie-Fans. Ich habe das Buch hauptsächlich im Fitnessstudio gehört und hab mir da die motivational Speech geben lassen 💪🏻.
Für Dich zur Einwertung: Es ist ein Motivationsbuch und Arnie nimmt sich selbst als sein bestes Beispiel. Man merkt dem Guten an, dass er sehr stolz auf sich ist. Für Nicht-Fans ist das vielleicht etwas dick aufgetragen. Ich hab’s gemocht.
Buch 2 – „Slow Productivity“ von Cal Newport
Den Anfang meines eigentlichen Lesejahres macht „Slow Productivity“ von Cal Newport.
Cal Newports Podcast „Deep Questions” hatte ich Anfang des Jahres entdeckt und gebingt.
Der Kerngedanke von Slow Productivity ist, dass wir „Produktivität“ neu denken müssen – in Richtung; Weniger, dafür in besserer Qualität.
Es ist ein typisches One-Idea-Buch. Die eine Kernidee hätte man wohl auch in einem Viertel der Seiten gut vermitteln können. Ich denke auch, das Buch ist weniger für uns Solo-Selbständige geschrieben als für Angestellte und Lehrende oder Forschende im universitären Betrieb.
Ich mochte es trotzdem. Bin eben Fangirl.
Buch 3 – „Shogun“ von James Clavell
Kaum war ich damit fertig, habe ich zufällig im Internet gelesen, dass es eine Neuverfilmung von James Clavell’s „Shogun“ gibt. Ich mochte damals den Mehrteiler sehr und hab mir gedacht, ich könnte ja mal das Buch dazu lesen.
Das war eine gute Entscheidung. Ich mag sowieso historische Romane bzw. alles, was nicht in der Gegenwart spielt, und dieses Buch fand ich richtig gut.
„Shogun“ ist extrem dicht geschrieben. Man wird fast atemlos beim Lesen. Da gibt es keine Längen. Ständig passiert etwas. Trotzdem konnte ich gut folgen und bin auch nicht mit den vielen Japanischen Namen und Orten durcheinandergekommen.
Was ich besonders mochte: Wir schauen ja als Familie gern Anime-Serien. Beim Lesen von Shogun ist mir erst bewusst geworden, wie sehr sich die Samurai-Kultur heute noch in den Animes widerspiegelt.
Buch 4 – „The Notebook“ von Roland Allen
Als ich Shogun endlich durchhatte, wurde ich in einem Podcast auf ein Buch aufmerksam, das eindeutig zu meinen Highlights des Jahres zählt. „The Notebook – A history of thinking on paper“ von Roland Allen.
Ich liebe ja Notizbücher und war sofort begeistert. „The Notebook“ erzählt in chronologischer Reihenfolge die Geschichte des Notizbuchs. Dabei habe ich erfahren, wie sehr diese Büchlein mit den unbedruckten Seiten wieder unsere Geschichte und wesentliche Entwicklungen in Kunst und Wissenschaft beeinflusst haben.
Buch 5 – „Die Herren des Strandes“ von Jorge Amado
Nach „The Notebook“ hatte ich wieder Lust auf Belletristik. Aber weil ich das Jahre nicht gelesen hatte, war ich ziemlich ideenlos und habe in meinen Erinnerungen gekramt.
Als Abiturient hatte ich in der AG Weltliteratur „Die Herren des Strandes“ von Jorge Amado gelesen. Das hatte ich damals sehr gemocht und wollte es unbedingt nochmal lesen.
Was schwierig wurde. Ich wollte kurz vor dem Urlaub ein E-Book haben. Aber es gibt keine E-Book-Fassung auf deutsch. Also habe ich zähneknirschend die englische Fassung gekauft.
Ich lese zwar gern und viel auf englisch, aber nur wenn es die Originalfassung ist.
„Die Herren des Strandes“ ist die Geschichte einer Bande von brasilianischen Straßenkindern in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die sind bettelarm, halten sich mit Diebstählen und Gaunereien über Wasser und sind irgendwo zwischen Kind und Erwachsenem.
Das Buch ist mit viel Sympathie für diese Jungen geschrieben und ich mag es immer noch.
Auch wenn ich denke, dass es mich damals beim ersten Lesen noch mehr angesprochen hat, weil ich damals selbst noch ein Teenager war.
Buch 6 – „Digital Minimalism“ von Cal Newport
Als nächstes ging es wieder in die Sachbuch-Ecke mit „Digital Minimalism“ von Cal Newport.
Digital Minimalism positioniert sich als das Gegenmittel zu unserer überbordenden Mediennutzung. Ich fühle mich da durchaus auch betroffen – gerade weil ich ja den ganzen Tag hier vor meinen Laptop sitze und ganz viel online bin. In der Folge dieses Buches habe ich über den Sommer meinen Medienkonsum radikal reduziert.
Das war richtig gut und mein Handy ist wahrscheinlich heute noch das langweiligste Smartphone Deutschlands.
Wenn Du bei Deiner Mediennutzung und Deinem Onlineverhalten etwas gegensteuern willst, dann kann ich Digital Minimalism echt empfehlen – auch wenn es natürlich wieder etwas formelhaft daherhkommt, mit konkreter Schrittfolge und so.
Buch 7 – „Polymath“ von Peter Hollins
Meine nächste Lektüre war „Polymath“ von Peter Hollins.
Polymaths sind vielseitig interessierte Generalisten und Hollins führt mehr als ausführlich aus, warum das von Vorteil ist und wie man einer wird.
Den ersten Teil über die Vorteile des Generalist-Seins fand ich richtig gut. Ich beschäftige mich ja immer wieder mit der Frage, ob man sich besser breiter oder mehr in der Nische positioniert.
Den Rest des Buches fand ich nicht so ansprechend. Da hat Hollins regelrecht Schritt für Schritt beschrieben, wie man ein Polymath wird. Das war mir viel zu formelhaft. Ich denke, Jemand mit über 50 Jahren Lebenserfahrung, der immer gern Neues gelernt hat, braucht diesen Teil nicht.
Buch 8 – „The Comfort Crisis“ von Michael Easter
Danach stieß ich – mal wieder über einen Podcast – auf „The Comfort Crisis“ von Michael Easter.
Hier geht es darum, dass wir es uns in unserem modernen Leben viel zu bequem und gemütlich machen und dass wir mit diesem Schonprogramm unserem Körper gar nichts Gutes tun.
Es ist ein populärwissenschaftliches Buch, das durch viele Studien und Expertengespräche untermauert wird. Eingebunden ist das Ganze in eine Art Rahmenhandlung, in der Easter mit 2 anderen für mehrere Wochen auf Karibujagd in Kanada geht – was das Gegenteil von Comfort war.
An dieses Hin- und Herspringen musste ich mich erstmal gewöhnen. Aber danach fand ich es richtig gut.
Ich war dann richtig traurig, dass das Buch irgendwann zu Ende war.
Buch 9 – „Scarcity Brain“ von Michal Easter
Also habe ich mir einfach das nächste Buch vom gleichen Autor geschnappt – „Scarcity Brain“. Hier geht es um die Mechanismen in unserem Gehirn und Körper, die dafür sorgen, dass wir von manchen Dingen immer mehr und mehr wollen – auch wenn es gar nicht gut für uns ist.
Das Ganze ist wieder im typischen Easter-Stil anhand von Begebenheiten und Anekdoten und Expertengesprächen erklärt.
Es war für mich kein Rocket Science mit bahnbrechend neuen Erkenntnissen, aber durchaus eine interessante Lektüre.
Buch 10 und 11 – Gabriel García Márquez
Danach hatte ich wieder Lust auf Belletristik – immer noch ohne echte Idee, was ich als nächstes lesen könnte. Also bin ich der dünnen Spur gefolgt, die ich hatte – Literatur aus Südamerika. Von Gabriel García Márquezhatte ich vor Jahren mal „Liebe in Zeiten der Colera“ gelesen und ganz gut gefunden.
Also habe ich Amazon konsultiert, was ich als nächstes von ihm lesen könnte.
Ich bin dann erst bei „Leben um davon zu erzählen“ und danach bei „100 Jahre Einsamkeit“ gelandet – zum Glück in der Reihenfolge.
„Leben um davon zu erzählen“ ist ein autobiografischer Roman. Ohne den hätte ich die „100 Jahre Einsamkeit“ wohl nur schwer verstehen können. So konnte ich vieles daraus Orten und Episoden aus Márquez Leben und seiner Familiengeschichte zuordnen. Das war ganz gut.
Ich fand beide Bücher sehr gut. Das ist so mein Geschmack. Auch wenn ich in den 100 Jahren Einsamkeit ständig mit den handelnden Personen durcheinandergekommen sind. In dieser Familie nennt jede Generation ihre Söhne entweder José Arcadio oder Aureliano. Und die leben ja über mehrere Generationen nebeneinander. Alle mit den gleichen Namen!
Buch 12 – „Der Glucose-Trick“ von Jessie Inchauspe
Kurz vorm Sommerurlaub ist mir in einer Buchhandlung „Der Glucose-Trick“ von Jessie Inchauspé in die Hände.
Bei Ernährungsbüchern blättere ich immer erstmal um zu checken, ob ich sie unter „abstruse Lehre“ oder „klingt vernünftig“ einordne. Der Glukose-Trick hat den Praxistest bestanden. Was ich darin las, deckte sich weitgehend mit meinem Wissen über den Kohlenhydrat-Stoffwechsel – und ging darüber hinaus.
Ich hatte bisher nicht gewusst, dass es auch einen Unterschied macht, in welcher Reihenfolge man die einzelnen Makronährstoffe zu sich nimmt.
Buch 13 – „Der Ernährungskompass“ von Bas Kast
Da mein Gehirn nun wieder auf Ernährungsthemen gepolt war, habe ich mir nochmal den „Ernährungskompass“ von Bas Kast aus unserem Bücherregal gezogen. Das hatte ich vor Jahren schon mal gelesen und als vernünftig eingestuft.
Nun habe ich es noch einmal von Anfang bis Ende gelesen – und war erschrocken, wie viel ich wieder vergessen hatte.
Gekauft, aber nicht gelesen – „This is Strategy“ von Seth Godin
Ich nehme hier ein Buch mit auf, das ich gekauft, aber nicht gelesen habe. „This is strategy“ von Seth Godin. Ähnlich wie schon “This is Marketing” besteht das aus sehr vielen sehr kurzen Kapiteln, die alle nur lose miteinander in Zusammenhang stehen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich eine solide Ausbildung in Sachen Strategie habe. Wahrscheinlich liegt es auch an dem fehlenden Bezug zu dem, was mich in meinem Business und mit meinen Kunden so beschäftigt.
Diesmal hat der gute Seth, den ich sonst sehr schätze, mich jedenfalls nicht abgeholt und ich bin bei 15 % steckengeblieben.
Buch 14 – „Meditations for Mortals“ von Oliver Burkeman
Mal wieder durch einen Podcast stieß ich auf „Meditations for Mortals“ von Oliver Burkeman.
Auch das ist ein Buch, das aus einzelnen, nur lose zusammenhängenden Kapiteln besteht. Burkeman macht gar keinen Hehl daraus, dass die meisten dieser Kapitel ein früheres Leben als Blogartikel haben.
Mich hat das Buch inhaltlich und vom Aufbau her sehr an Dobellis „Die Kunst des guten Lebens“ erinnert. Es geht darum, wie wir unsere Leben und unsere Entscheidungen und das, was uns so begegnet, sehen sollten, damit wir uns nicht unnötig Stress damit machen.
Ich hatte keine bahnbrechenden Erleuchtungen aus „Meditations for Mortals“, aber einige nette Aha-Momente.
Für mich war es eine nette Nebenbei-Lektüre.
Buch 15 – „A System for Writing” von Bob Doto
Danach hat sich irgendwie wieder das Thema Notizen machen und Zettelkasten in mein Bewusstsein gedrängelt und ich habe mir „A System for Writing“ von Bob Doto geholt.
Falls Dir das nichts sagt: Ein Zettelkasten ist ein Notizen-Organisationssystem, was ziemlich komplex ist.
Okay, es ist noch eine Zettelkasten-Anleitung. Immerhin eine auf der pragmatischeren Seite und eine die darauf abzielt, dass man dan hinten auch mal veröffentlichungsfähige Inhalte aus seiner Notizensammlung herausholt.
Also wenn Du Dich für Zettelkasten-Systeme interessierst, ist dieses Buch nicht das Schlechteste. Wenn nicht, dann gib Dich nicht damit ab.
Buch 16 – „Hell Yeah or No” von Derek Sivers
Nun geht es nochmal zurück zu den Büchern mit vielen kurzen, nur wenig zusammenhängenden Kapiteln. Das scheint irgendwie ein Trend zu sein.
Im Tim Ferris Podcast war Derek Sivers zu Gast (hier die Episode)
Normalerweise mag ich diese ewig langen Podcasts, in denen zwei Leute über alles und nichts reden, nicht besonders. Der hier hat mir doch gefallen und weil ich sowieso ein neues Buch brauchte, habe ich mir „Hell Yeah or No“ von Derek Sivers geholt.
Das ist – die beiden Autoren mögen mir das verzeihen –wie der Zwillingsbruder von „Mediations for Mortals“ – gleiches Prinzip, gleiches Thema, noch kürzere Kapitel.
Ich konnte irgendwann echt nicht mehr unterscheiden, was ich nun bei wem gelesen hatte.
Also es ist nette, leicht zu lesende, inspirierende Kost. Nicht mehr und nicht weniger.
Ja, jetzt bin ich selbst erstaunt, wie viel ich in diesem Jahr gelesen habe.
Ich kann Dir gar nicht so genau sagen, woran das lag. Es spielt bestimmt eine Rolle, dass ich Lesen für mich bewusst als wichtig eingestuft habe und etwas in meinen Alltag eingebaut habe. Und dann sicher auch, dass ich gar nicht mehr versuche, nur Nützliches aus der Rubrik „Fortbildung“ zu lesen. Ich habe Romane für mich wiederentdeckt. Ich habe Spaß. Mehr will ich gar nicht.
Nun brauche ich ganz dringend meine nächste Lektüre. Du weißt jetzt, was mein Geschmack ist. Schreib mir Deine Tipps.
Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
Birgit says
Hallo Dagmar, mich überrascht nicht, dass wir auch bei der Lektüre ähnliche Vorlieben haben. Danke für die zahlreichen Anregungen. Ich werde mich mit einem ähnlichen Beitrag „revanchieren“.
Ich bin übrigens (obwohl ich es auch Klasse fand) in Shogun hängen geblieben. Gekauft, nachdem ich die neue Serie verschlungen hatte, war es eigentlich als Sommerlektüre geplant. Doch dann kamen mir die Romane von Roberts & Maclay (Markus Cerenak) dazwischen …
✨Zauberhafte Grüße
Birgit
Dagmar Recklies says
Hallo Birgit,
dann freue ich mich schon auf Deine Leseempfehlungen.
Ich bleibe auch in manchen Büchern stecken und habe inzwischen gar kein schlechtes Gewissen mehr.
Letztes Jahr wollte ich noch einmal „Der alte Mann und das Meer lesen“. Kaum fuhr er aufs Meer hinaus, kam ich nicht weiter. Ich wusste ja, dass das Ganze tragisch endet. Mit diesem Wissen mochte ich den langen Kampf mit dem Fisch einfach nicht noch einmal lesen.
Liebe Grüße
Dagmar
Birgit says
Ja, ich finde das auch nicht schlimm. Seinerzeit (vor über 40 Jahren) habe ich drei Anläufe unternommen, den Herrn der Ringe zu lesen (und kam nie über das Pfeifenkraut hinweg). Und irgendwann klappte es dann doch – und ich habe die Trilogie mindestens 13x gelesen, auf Deutsch und auf Englisch. Ich vertraue da mittlerweile auf die Zeit.