Wie lang sollte eine Podcast-Episode sein?
Bei dieser Frage dreht sich die Diskussion meistens um eine Dauer zwischen 7 Minuten und über einer Stunde. Selten wird über kürzere Episoden gesprochen. Dabei haben die viel Potenzial.
In meinem Podcast erscheinen neben den regulären längeren Episoden häufig Kurzepisoden von 2 bis 4 Minuten Länge. Ich nenne sie Einwürfe. In diesem Artikel erfährst Du …
- Wie diese Kurzepisoden funktionieren
- Warum ich das mache
- Welche Erfahrungen ich mit eingestreuten ultrakurzen Podcastepisoden gemacht habe.
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(Die Podcastepisode zu diesem Blogartikel erschien im Rahmen des Relaunchs des Positionierung-Weiterdenken Podcasts. Hier findest Du alle 5 Sonderepisoden)
Die Einwürfe – Kurze Episoden in meinem Podcast – Was ist das?
Ich bin mir sicher, Du hast schon bemerkt, dass es in meinem Podcast 2 Arten von Episoden gibt:
Einmal die „regulären“ Episoden. Die sind meist zwischen 10 und gut 20 Minuten lang. Ihre Episodennummer steht vor dem Titel und fast immer gibt es einen begleitenden Blogartikel.
Daneben gibt es die kürzeren Episoden, die Einwürfe.
Die sind in meistens zwischen 3 und 4 Minuten lang, selten länger oder kürzer. Bei ihnen steht zur besseren Unterscheidung die Episodennummer hinten. Sie werden auch separat gezählt. Aktuell (Stand Juli 2025) bin ich bei den regulären Episoden bei Nummer 295 und bei den Einwürfen bei Nummer 513.
Die Kurzepisoden haben selten einen begleitenden Blogartikel.
Sie sind auch einfacher produziert. Es praktisch keine Einleitung, kein Intro und kein Outtro. Die Shownotes sind auch kürzer. Meistens sind das nur ein bis 2 Sätze, die kurz umreißen, worum es in der Episode geht und dann noch ein Hinweis auf meinen Newsletter oder ein passendes Angebot.
Wie kaum ich auf die Idee, Kurzepisoden in meinem Podcast zu veröffentlichen?
Die Einwürfe sind für Dich und mich kurze, unkomplizierte Episoden, die die Zeit zwischen den regulären Episoden überbrücken.
Dafür gibt es 2 Gründe
Mit Kurzepisoden häufiger etwas neues veröffentlichen
Ich möchte möglichst oft mit neuen Episoden im Podcast-Feed meiner Abonnenten auftauchen, damit ich nicht zwischendurch vergessen werde. Sonst macht sich noch jemand anders in den Köpfen meiner Hörer breit.
Ich kann aber beim besten Willen nicht jede Woche 2, 3, 4 ausführliche Podcastepisoden mit Blogartikel dazu produzieren.
Das schaffe ich zeitlich nicht.
Kleinere Themenideen brauchen keine lange Podcastepisode
Und ich habe zwar viele Themenideen, aber so viele, dass ich auf Dauer so viel ausführlichen Content rausbringen kann, so viele sind es nun auch wieder nicht.
Dafür habe ich fast unendlich viele Themenideen, die man in ein paar Minuten erzählen kann, die man nicht auf 15 Minuten auswalzen kann oder sollte.
Ich mag einfach die Möglichkeit, auch mal einen einzelnen Gedanken nur kompakt zu erklären und zu veröffentlichen. Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt.
Die Einwurf-Episoden sind ähnlich wie mein Newsletter für mich ein Ort zum öffentlichen Nachdenken. Ich beobachte etwas und mache mir meine Gedanken dazu. Ich sehe irgendwelche Zusammenhänge und überlege, was das für uns Solo-Selbständige bedeutet. Irgendwo muss ich damit hin.
Dann mache ich eben einen Einwurf.
Seth Godin als Inspiration für meine häufigen kurzen Podcastepisoden
Ich war ja schon sehr lange fasziniert von Seth Godin, der seit ewigen Jahren Tag für Tag einen kurzen Blogartikel veröffentlicht. Sowas wollte ich auch. Aber ich habe mich nie richtig rangetraut und so ganz das passende Format hatte ich auch lange nicht gefunden.
Ja und dann hatte ich am 2. Februar 2019 die Idee:
Warum machst Du das nicht im Podcast?
Gedacht und angefangen.
An der Stelle muss ich dazu sagen, dass bei mir „täglicher“ Content immer „werktäglicher“ Content ist. Also habe ich mir gedacht, ich mache einen täglichen kurzen Podcast – zumindest an den Tagen, an denen ich keine reguläre Episode veröffentlichen.
Damit man die kurzen Episoden von den langen unterscheiden konnte, bekamen sie einen eigenen Namen und eine eigene Nummerierung. Als Name habe ich „Einwurf“ genommen, ein kurzer Zwischenruf eben.
Groß angekündigt oder gar gelauncht habe ich das nicht. Ich war mir ja nicht sicher, ob ich das nach 3 Wochen immer noch toll finden würde. Da wollte ich mir die Möglichkeit offen lassen, die Einwürfe auch wieder still und leise einschlafen zu lassen.
Tja, sie sind nicht eingeschlafen. Aus einem spontanen Testballon ist eine Dauereinrichtung geworden.
Das bringt uns zur Frage …
Was bringen mir die Kurzepisoden im Podcast? Erfahrungen und Ergebnisse
Lob und positive Rückmeldungen
Ich bekomme viele positive Rückmeldungen dafür. Viele Leute erzählen mir, dass sie gerade diese Kurzepisoden ohne viel Einleitung und Drumherum besonders schätzen. Eine Frau hat mir sogar erzählt, dass sie die Einwürfe immer beim Zähneputzen hört. Die haben dafür die ideale Länge.
Es wundert mich auch nicht, dass gerade dieses kurze Format so gut ankommt. Micro-Content ist schließlich im Trend. Bei Videos haben sich ultrakurze Formate längst durchgesetzt. Da gibt es auch Interesse an Micro-Content zum Hören – den man übrigens vielseitig im Business einsetzen kann.
Podcast-Downloads
Die Einwürfe bringen Podcast-Downlaods. Okay, das ist erstmal eine Vanity-Metric – Eine Zahl, die schön aussieht, aber für sich keinen Nutzen bringet.
Doch ich sehe in meinen Statistiken, dass die kurzen Episoden genauso oft angehört werden, wie die regulären, längeren.
Und ich mache dabei noch eine Beobachtung:
Immer an den Tagen, an denen ich eine neue Episode veröffentliche, steigen die Downloadzahlen nicht nur durch die neue Episode. Es steigen auch die Downloads von Archivepisoden. Da scheinen immer Leute zu schauen „Ach, was gibt es denn noch schönes von Dagmar“
Jede neue Episode hilft auch wieder den älteren Episoden.
Damit sind viele neue Episoden viel Hebel für die Älteren.
Außerdem: Jeder Download ist ein Kontaktpunkt für Menschen, die mich so noch besser kennenlernen, mir noch mehr vertrauen, noch tiefer in meine Welt einsteigen. Denn mein Podcast hilft mir nachweislich beim Verkaufen.
Und damit sind viele Downloads doch richtig gut.
Content-Reserve für alle Fälle
Daneben haben die kurzen Einwurf-Episoden noch eine ganz wichtige Funktion für mich, die nicht direkt mit dem Podcast zu tun hat.
Sie sind mein Reservoir und mein Fallback-Plan für alle Arten von Content.
Ich habe in 5 1/2 Jahren über 500 verschiedene Contentstücke von etwa 250 bis 500 Wörtern erstellt. Und ich habe zu jedem davon noch das Skript!
(Mehr zum Podcast einsprechen mit Skript und wie Du trotz Skript natürlich klingst)
Da kann man so viel draus machen.
- Wenn ich mal nicht weiß, was ich im Newsletter schreiben soll, schaue ich ins Einwurf-Archiv.
- Wenn ich mal einen intelligenten Social Media Post machen will, der nicht irgendein Angebot bewirbt, schaue ich ins Einwurf-Archiv.
- Wenn ich mal für eine Aktion wie das Positionierungs- und Sichtbarkeits-Summercamp ein paar mehr Impulse brauche, schaue ich ins Einwurf-Archiv.
- Seit Februar 2025 habe ich zusätzlich einen LinkedIn-Newsletter. Dessen Inhalte bestehen ausschließlich aus früheren Einwurf-Episoden.
Dieser Fundus ist so unglaublich wertvoll für mich.
Bringen die Kurzepisoden Kunden?
Du wartest an der Stelle bestimmt auch darauf, dass ich ganz stolz verkünde, die Einwürfe bringen mir Kunden.
Na ja, der Podcast bringt mir Kunden. Das weiß ich sicher. Aber ob man das konkret den kürzeren oder längeren Episoden zuordnen kann?
Ich weiß es nicht.
Was habe ich sonst noch mit den Kurzepisoden beobachtet und gelernt?
Täglich veröffentlichen habe ich nicht durchgehalten
Ich hatte doch vorhin gesagt, die Einwürfe waren wirklich als täglicher Content geplant. Das habe ich nach ein paar Monaten aufgegeben.
Denn damit habe ich mir einen unglaublichen Stress gemacht. Jeden Tag etwas veröffentlichen dürfen und jeden Tag etwas veröffentlichen müssen, das ist ein himmelweiter Unterschied.
Ich habe also eine abgeschwächte Soll-Regel draus gemacht. Ich strebe an, dass in jeder Woche mindestens 2, besser 3 kürzere oder längere Episoden im Podcast erscheinen.
Wenn ich es mal gar nicht schaffe, dann ist das auch keine Katastrophe. Ich sehe dann nur zu, dass ich nicht aus dem Rhythmus komme und in der nächsten Woche wieder mehr veröffentliche.
Manchmal wiederhole ich eine ältere Episode
Apropos. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, auch nur 3 vernünftige Episoden von 3 Minuten in der Woche zu produzieren und zu veröffentlichen. Auch da hilft mir das große Archiv.
Ich gebe das hier ohne schlechtes Gewissen zu: Ab und an greife ich ins Archiv und veröffentliche eine der ganz alten Episoden nochmal neu. Es scrollt doch sowieso keiner in der Podcast-App 300 Episoden zurück und vergleicht, was schon mal da war.
Mir macht es das Leben leichter und Du bekommst so Content, den Du wahrscheinlich noch nie gehört hast. Oder schon längst wieder vergessen hast.
Oft nehme ich aber auch die alte Themenidee, schreibe ein neues Skript und spreche sie noch einmal neu ein. Schließlich sind seit den ersten Kurzepiosden mehr als 5 Jahre vergangen. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Ich erkläre heute manches anders und oft fällt mir ein besseres Beispiel ein.
Rückblick und Ausblick
Nun weißt Du, was es mit den Kurzen Einwurf-Episoden in meinem Podcast auf sich hat.
Sie sind entstanden aus einer Idee, die schon lange ihr Format suchte.
Sie sind gestartet als spontaner Test mit komplett offenem Ergebnis.
Heute sind sie ein wichtiger Bestandteil des Positionierung Weiterdenken Podcasts.
Sie sorgen dafür, dass immer Neues von mir in den Podcast-Apps auftaucht, auch wenn ich keine Zeit für ausführliche Episoden habe.
Sie sind beliebt bei meinen Abonnenten und Hörern.
Sie sind meine Content-Reserve, auf die ich immer wieder gern zurückgreife.
Das werden sie auch bleiben. Ich habe weiterhin viel Spaß an diesem unkomplizierten Podcast-Format. Es wird mit Sicherheit noch viele Einwürfe geben.
Möglicherweise benenne ich die Einwürfe allerdings um. Sie sind schließlich längst vom gelegentlichen Zwischenruf zum Hauptinhalt des Podcasts geworden.
Magst Du lieber längere oder kürzere Podcastepisoden?
Schreib mir einen Kommentar!
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Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
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- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
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