Welches sind die richtigen Leute für mich? Das herauszufinden ist ein Prozess
„Hast Du einen ultimativen Tipp wenn ich nicht sicher bin, ob ich überhaupt die richtige Zielgruppe anspreche?“
Das fragte mich letztens eine Frau.
Nun, ich handele bekanntlich nicht mit Wunderpillen.
Die richtige Zielgruppe zu identifizieren und anzusprechen ist immer ein Prozess mit Lernen, Fehlschlägen, Kurskorrekturen und Erfahrungen.
Diesen Weg zu Deiner für Dich passenden Zielgruppe beschreibe ich in diesem Blogartikel.
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Die Ausgangssituation wenn „die richtige Zielgruppe ansprechen“ Deine Frage ist
Wenn Du Dich fragst, ob Du überhaupt die richtige Zielgruppe ansprichst, dann stehst Du vermutlich eher am Anfang Deines Business-Aufbaus.
Wahrscheinlich erreichst Du schon eine Handvoll Menschen. Aber es kommt kaum Resonanz zurück, so dass Du nicht weißt, ob Du nicht komplett an ihnen vorbeiredest.
Oder vielleicht hast Du schon ein paar Vorgespräche geführt und auch schon ein paar Kunden gehabt. Aber das fühlt sich alles noch ziemlich zäh an. So richtig vorwärts geht es nicht und nun fragst Du Dich, ob Du nicht bei der Zielgruppe nochmal nachjustieren oder irgendwas anders machen musst.
Das ist normal. In der Phase ist wohl jeder früher oder später einmal.
Soweit kannst du erstmal beruhigt sein.
Der Weg zur richtigen Zielgruppe
Die Lösung in einem Satz:
Du musst die richtigen Leute einkreisen.
Die Bestimmung und Eingrenzung der Zielgruppe ist keine akademische Reißbrettübung.
Du startest mit ein paar Überlegungen und Annahmen. Die musst Du immer wieder an der Realität abprüfen und nachjustieren. Das ist ein Prozess.
Du näherst Dich also Schritt für Schritt den Leuten an, die für Dich die richtigen Leute sind.
Wenn Du in dem Prozess noch nicht ganz am Ziel bist, dann ist das eben so. Du bist auf dem Weg. Das zählt.
Also einkreisen. Okay?
Schritt 1: Sprich Menschen an, die Deine Zielgruppe sein könnten
Der erste Schritt auf dem Weg zu Deiner wirklich passenden Zielgruppe ist, dass Du rausgehst und zusiehst, dass Du überhaupt erst einmal ein paar Leute erreichst.
Wenn Du niemanden ansprichst, dann erreichst Du garantiert nicht die Richtigen.
Und wenn Du jemanden ansprichst und es ist nicht der oder die Richtige, dann hast Du zumindest etwas gelernt.
Schauen wir uns das an einem Beispiel an
Nehmen wir eine ausgedachte, idealtypische Unternehmerin. Janina ist Ernährungs-Coach und möchte junge Mamas ansprechen, die nach der Geburt ihre Schwangeschaftspfunde loswerden wollen.
Das ist schon eine schön klar abgegrenzte Zielgruppe.
Das reicht für den Anfang vollkommen.
Was ich Janina jetzt rate ist ganz simpel: Geh raus und rede über Deine Themen.
Für den Start Social Media gar nicht so schlecht geeignet. Vielleicht auch YouTube. Das sind nämlich Plattformen, die die Leute möglichst lange auf der Plattform halten wollen und ihnen dafür Inhalte vorschlagen. Hauptsache es interessiert die Leute.
Janina hat da also eine gewisse Chance, von ein paar Leuten entdeckt zu werden.
Riesig ist die Chance nicht. Da will ich gar keine Illusionen aufblasen.
Wenn Janina auf einem Social Media Kanal eine Zeitlang über Ernährungsthemen spricht und dabei immer schön den Bezug zu frischen Mamas herstellt und wenn sie Tipps speziell zur Ernährung und Abnehmen in der Stillzeit gibt, dann wird sie keine grundsätzlich falschen Leute anziehen.
Mit diesen Ernährungstipps ist es doch unwahrscheinlich, dass sie Freunde von Backcountry-Camping und Survival-Märschen anzieht.
Es ist vielleicht noch nicht ganz der Typ Mensch, mit dem sie arbeiten möchte. Aber es werden wahrscheinlich frische Mamas sein, die sie erreicht.
Das ist ein Anfang.
So habe ich das auch nur gemacht. Meine Zielgruppe sind Selbständige und Solo-Unternehmer. Also habe ich mir ein Facebook-Profil und eine Facebook-Seite zugelegt und habe da Posts gemacht zu Themen, die für Selbständige interessant sind.
So fängt man an.
Schritt 2: Rede mit den Leuten. Lerne sie kennen
Wenn Du dann ein paar Leute erreichst, die grundsätzlich für Dich passen, dann rede mit den Leuten.
Schau, dass Du Antworten und Reaktionen bekommst. Notfalls schau, welche Deiner Posts ein paar Likes bekommen und welche nicht. Komm mit den Leuten ins Gespräch.
Auf Social Media kannst Du ja auch schauen, was das für Leute sind, die auf Deine Posts reagieren. Schau Dir ihre Profile an.
Daraus kannst Du Dir schon ein wenig ein Bild machen, was das für Menschen sind, die Du da erreichst und ansprichst.
Und ob die wirklich das suchen, was Du anzubieten hast.
So stellst Du vielleicht fest, dass die Leute, die Du erreichst, alle total auf eine bestimmte Sache angesprochen haben. Dann weißt Du, dass Du davon in Zukunft mehr erzählst.
Oder Du merkst, dass Du unbeabsichtigt Signale ausgesendet hast, die die falschen Leute anziehen.
So näherst Du Dich den für Dich richtigen Leuten an. Einkreisen eben.
Nehmen wir wieder unseren Ernährungscoach Janina. Die bekommt allmählich Reaktionen von Frauen, die viel in Mama-Gruppen unterwegs sind und auf alles zum Thema Stillen und Tragen und sogar Windelfrei reagieren.
Nun weiß Janina, dass sie Mamas erreicht, die einer bedürfnisorientierten Erziehung anhängen. Wenn das auch ihre Welt ist – prima, sie ist einen großen Schritt weiter.
Anders ist das, wenn sie Mamas erreicht, die sich mit Diätpülverchen und Abstill-Tipps beschäftigen. Dann muss Janina überlegen, mit welchen Inhalten sie diese Frauen angezogen hat und die dann gezielt nicht mehr einsetzen.
In jedem Fall ist Janina jetzt schlauer.
Mir ging das zu Beginn auch so.
„Alles, was Unternehmer interessieren könnte“ ist nämlich ein verdammt großes Feld. Produktivitätstipps, Aufräum-Tipps, wie lese ich Bücher im englischen Original, wie mache ich eine SWOT-Analyse usw.
Ich hatte ein buntes Sammelsurium an Blogartikeln zusammengeschrieben. Die haben auch Leute zu mir geführt. Nur nicht die richtigen.
Der Artikel mit der SWOT-Analyse hat wohl hauptsächlich Studenten erreicht. Die haben mich manchmal sogar angeschrieben und mir Fragen dazu gestellt.
Nett. Aber das hilft meinem Business gar nicht.
Also habe ich die Reißleine gezogen und habe gesagt: Mein Thema ist Positionierung für Selbständige und Solo-Unternehmer. Also schreibe ich Artikel über Positionierung. Punkt.
Danach wurde es besser. Nachdem ich streng darauf geachtet habe, dass ich überall nur über die Themen spreche, für die ich bekannt sein will, da kamen dann auch die richtigen Leute.
So weit verstanden?
- Also sieh zu, dass Du überhaupt einmal einigermaßen passende Leute erreichst.
- Geh mit ihnen ins Gespräch, um ein besseres Gefühl für sie zu bekommen.
- Nutze das Wissen daraus, um Deine Botschaften immer besser auf die richtigen Leute auszurichten und nicht versehentlich die falschen anzuziehen.
That’s it!
Zusatztipp, damit Du schneller die richtige Zielgruppe erreichst
Machen wir uns nichts vor: Was ich hier beschrieben habe, das kann das ein langsamer, zäher Prozess werden.
Deshalb empfehle ich Dir dringend eine Strategie, die nicht umsonst in meinem Artikel mit den besten Sichtbarkeitstipps gleich als Allererstes kommt:
Kooperationen. Netzwerken.
Bau Dir ein Netzwerk aus Kolleginnen auf.
Weil das für uns Einzelkämpfer sowieso immer gut ist.
Und weil ihr gemeinsam mehr Menschen erreicht.
Such Dir am besten Leute die 2 Kriterien entsprechen:
- Sie sollten in etwa die gleiche Zielgruppe haben wie Du, aber mit anderen Angeboten, so dass Ihr Euch nicht zu direkt in die Quere kommt.
und - Es sollten Leute sein, bei denen Du Dich auch wohlfühlst. Wo Du merkst „Hey, bei der treffe ich auf lauter nette Leute“
Den zweiten Punkt finde ich wichtig. Wenn Du einer Unternehmerin folgst und Dich von ihren Inhalten gut abgeholt fühlst, dann werden die anderen Leute, denen das ähnlich geht, auch so ähnlich ticken, wie Du. Das heißt, Du wirst mit denen als potenziellen Kunden auch gut klarkommen.
Auch hier wieder unser Beispiel, unsere Janina.
Als Ernährungscoach für frisch gebackene Mamas die abnehmen wollen und die auch schon weiß, dass „ihre“ Mamas sich für Stillen und Baby tragen interessieren, gibt es nun ganz viele sinnvolle Kooperationspartner.
Sie kann mit allen Still- und Trageberaterinnen zusammenarbeiten. Sie kann in der heimischen Hebammenpraxis nachfragen, ob sie mal einen Infoabend zum Thema Abnehmen während der Stillzeit machen kann. Sie kann sich unter den unzähligen Mama-Bloggerinnen umschauen.
Da wird sich doch etwas finden.
Ich selbst merke das auch ganz stark. Ich bin so froh, dass ich inzwischen ein kleines, aber feines Netzwerk aus ganz tollen Kolleginnen habe. Wir empfehlen uns gegenseitig weiter, schreiben Gastartikel, kommen gegenseitig in unsere Podcasts und es hilft uns allen.
Das schönste Beispiel ist meine Kooperation mit Barbara Riedl.
Wir haben praktisch die gleiche Zielgruppe – Selbständige und Solo-Unternehmer – aber mit unterschiedlichen Angeboten. Ich bin die Frau für Positionierung und Sichtbarkeit. Barbara ist Mrs. Pinterest und die Mentorin für besseren Onlinekurse.
Da wir ähnlich ticken, ziehen wir auch einen ähnlichen Typ Menschen an.
Und nun erobern wir gemeinsam das Thema Audio im Business – erst mit dem Micro Audio Symposium, dann mit dem Audiokurs 101, unserem Audiokurs für alle, die selbst Audiokurse erstellen wollen. Und wir haben noch mehr Ideen.
Das sind also die 3 Schritte
Wenn Du unsicher bist, ob Du mit Deinen Aktivitäten die richtigen Menschen, die richtige Zielgruppe erreichst, dann mach Folgendes:
- Sieh zu, dass Du überhaupt ein paar Menschen erreichst, die grundsätzlich Deine Zielgruppe sein können.
„Niemand“ ist garantiert keine gute Zielgruppe. - Komm mit diesen Leuten ins Gespräch. Lerne sie besser kennen. Nutze das, was Du daraus lernst, um Deine Inhalte, Deine Marketing und Deine ganze Kommunikation noch klarer auf die richtigen auszurichten.
Das ist ein Prozess. - Um den Prozess zu beschleunigen, such Dir Kooperationen.
Ja wenn Du das machst, dann wirst Du mit der Zeit merken, dass Du Dich immer sicherer fühlst und wirklich die richtigen Menschen erreichst. Dann denkst Du irgendwann auch „Wow, hab ich ein Glück. Ich habe immer so nette Kunden.“
Dabei war das gar kein Glück. Du hast nämlich etwas dafür getan.
Ein allerletzter Tipp, damit es Dir leichter fällt
Zum Ende habe ich nur noch einen letzten Tipp zu diesem Thema für Dich, der auch ein Hinweis in eigener Sache ist:
Wenn Du an der Stelle mit der Zielgruppe und der richtigen Ansprache unsicher bist, dann bist Du im Positionierungs-Weiterdenker-Club gut aufgehoben. Da kannst du solche Fragen mit in den Austausch-Call bringen und Du bekommst dann ganz viel Rückmeldung und Erfahrungen und Einschätzungen und Ideen nicht nur von mir sondern auch von den anderen Club-Mitgliedern.
So manche schöne Kooperation ist dort auch schon entstanden.
Also schau Dir den Positionierungs-Weiterdenker-Club ruhig mal an.
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