Content weiterverwerten – Mehr Sichtbarkeit und viel Arbeit – Lohnt der Aufwand?
Du hast ein Blog, einen Podcast oder Videokanal. Damit Deine Inhalte möglichst viele Menschen erreichen liegt es nahe, sie in einem oder mehreren anderen Formaten weiterzuverwenden.
Da Menschen ja unterschiedliche Konsumvorlieben haben, hat das doch Potenzial, oder?
Ja, absolut. Aber es macht auch Arbeit. Richtig viel Arbeit. Eine schlechte Umsetzung kannst Du Dir übrigens sparen.
In diesem Beitrag erfährst Du, was Du alles machen kannst, worauf Du achten solltest und wie Du das Ganze einigermaßen effizient gestalten kannst:
- Warum Content-Recycling zwischen Blog, Podcast und Video so wirksam ist
- Welche Möglichkeiten es gibt
- Solltest Du das auch alles machen, was machbar ist? Was ist wirklich sinnvoll?
(Wichtig: Wie wirkt Deine Umsetzung für die Nutzer?) - Praxistipps und die „kleine Lösung“
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Anhören oder Lesen:
Warum Content-Recycling zwischen Blog, Podcast und Video so wirksam?
Ich bin ein großer Fan von Contentmarketing und damit auch von Content-Recycling. Bei mir wechseln Inhalte zwischen verschiedenen Formaten, zwischen kostenlos, Workshop und Kaufprodukt fröhlich hin und her. (lies hier wie ich zwischen Content und Produkten weiterverwerte)
Heute geht es ganz konkret darum, Inhalte aus dem Blog in einem weiteren Kanal – also Podcast und/oder Video weiterzuverwerten. Oder umgekehrt. Ein Podcast ist – ebenso wie ein Blog und ein Videokanal – ein hervorragendes Marketinginstrument für Selbständige und Solo-UnternehmerInnen. Wenn Du 2 oder mehr dieser Formate kombinierst, kannst Du ihre Wirkung noch verstärken.
Das ist heute technisch gar nicht mehr so schwer. Du kannst den gleichen Inhalt als Blogartikel, als Podcastepisode oder als Video auf Youtube veröffentlichen. Einen Livestream kannst Du auch noch machen.
Wenn Du auf Contentmarketing setzt, dann ist es immer eine gute Strategie, Deine Inhalte auf so vielen Wegen wie möglich verfügbar zu machen.
Das ist ja ein Ziel von jedem Content: Sichtbarkeit und Reichweite.
Da ist es ganz klar, dass Du mit mehr Formaten mehr Chancen hast, von Menschen entdeckt zu werden. Die meisten Leute haben ein Lieblingsformat – sie lesen gern oder hören gern oder schauen Videos. Wenn Du jedem das passende Format anbieten kannst, wirst Du tendenziell mehr Menschen erreichen.
Ich sehe das ja mit meiner Kombination aus Podcast und Blog auch an meinen Daten (Details dazu in meiner halbjährlichen Podcastauswertung).
Außerdem tauchst Du damit in unterschiedlichen Suchen auf – über Google, über Youtube, über die Podcast-App.
Es spricht also einiges dafür, Deine Inhalte nicht nur in Blog, Podcast oder Videokanal zu tun, sondern sie noch für ein-zwei weitere Kanäle aufzubereiten.
Die wichtigsten Möglichkeiten um Content weiterzuverwerten
Wir bewegen uns hier im Grunde in einem Dreieck aus Blog, Podcast und Video. Wenn Du magst, zähle einen Livestream noch als vierten Kanal dazu. Du kannst fast jeden Inhalt aus Einleitung, Hauptteil und Abschluss in jedes dieser Formate tun.
Du kannst einen Blogartikel schreiben. Den sprichst Du dann als Video ein und ziehst aus dem Video die Tonspur für den Podcast heraus. Oder Du lässt bei der Videoaufnahme gleich Deine Podcast-Aufnahmesoftware mitlaufen.
Genauso kannst Du ein anders Format als Ausgangspunkt nehmen. Das empfehle ich sowieso. Beginne immer mit dem Format, mit dem Du am besten zurechtkommst. Zum Beispiel kannst Du den Podcast einsprechen. Den hinterlegst Du mit einem oder mehren Standbildern und veröffentlichst das ganze als Video.
Dann könntest Du für Dein Blog ein Transkript machen. Alternativ kannst Du auf dem Blog eine stichpunktartige Zusammenfassung veröffentlichen. Wenn Du Dir für den Podcast vorher ein paar Stichpunkte zurechtgelegt hast, hast du das ja schon fast (hier meine Erfahrungen mit verschiedenen Podcast-Skripten). So lange die Stichpunkte nicht zu kurz sind, kannst Du damit sogar bei Google ranken. Das geht.
Das Mindeste, was ich immer empfehle, ist dass Du für jede Podcastepisode oder jedes Video einen Blogartikel veröffentlichst. Dort bindest Du das Audio oder Video ein und kopierst die Shownotes dazu. Die musst Du ja sowieso schreiben. Das ist echt kein großer Aufwand.
Das Ganze kannst Du noch mit Livestreams kombinieren. Ich hatte mal eine Kundin, die ist regelmäßig auf ihrer Facebookseite live gegangen. Von dort hat sie das Video heruntergeladen und auf YouTube hochgeladen. Dann hat sie die Tonspur rausgezogen und die als Podcast veröffentlicht. Zum Schluss kam das Ganze noch aufs Blog.
Zumindest in der Theorie.
Praktisch hing sie mit der ganzen Zweitverwertung immer mehr hinterher. Weil das dann in Summe nämlich doch ein Riesen-Aufwand ist.
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten.
Solltest Du auch alles machen, was machbar ist? Wieviel Content-Recycling ist sinnvoll?
Ich sag’s mal so: Wenn Du das schaffst und Dich damit wohlfühlst – nur zu. Mehr Zugang zur Zielgruppe hat noch keinem geschadet.
Aber vermutlich kannst Du weder zu dem einen noch zu dem anderen überzeugt Ja sagen.
Aufwand und Nutzen
Die Weiterverwertung von Inhalten in einem anderen Format ist letztlich ein ziemlicher Aufwand.
Das klingt so schnell gemacht: Zieh die Tonspur aus dem Video und mach einen Podcast draus. Im Einzelnen sind das dann doch schnell mal 10 Schritte – zumindest wenn Du es ordentlich machst.
Das sind ziemlich viele Arbeitsgänge. Jeder davon ist nichts Großes. Aber es summiert sich auf.
Also achte unbedingt auf Aufwand und Nutzen.
Bringt es wirklich so viel mehr, das Ganze als Video UND Audio zu veröffentlichen?
Ein paar Punkte, die Du dabei nicht vergessen darfst:
Mit wem vergleichst Du Dich?
Manche Trainer und Berater beherrschen das Content-Recycling scheinbar perfekt. Die sind überall in bester Qualität präsent.
Aber schau bitte zuerst, ob Du dich mit denen wirklich vergleichen kannst. Ganz oft habe die, die das richtig gut machen, ein ganzes Team zur Verfügung. Die setzen sich einmal hin und nehmen das Video auf und um alles andere kümmert sich irgendwer aus dem Team.
Das kannst Du als Solo-UnternehmerIn nicht auf dem gleichen Niveau stemmen. Nicht, wenn Du Dich auch noch um ein paar Kunden kümmern willst.
Achte auf das Nutzererlebnis bei recycelten Inhalten
Du kannst natürlich alles mit minimalem Aufwand betreiben. Aber ist dann das Nutzererlebnis noch so, wie Du es haben willst?
Ein paar Beispiele:
In dem Live-Video ist das richtig toll, wenn Du Interaktion hast und dann gleich mal die Kommentare von Monika und Klaus-Peter vorliest. Das im Podcast anzuhören ist leider kein Genuss.
In Deinem Video machst Du Screensharing und erklärst etwas „Und wenn ich da klicke, dann siehst Du hier …“
Im Podcast sehe ich gar nichts.
Du kannst Dein Audio einem preiswerten Transkriptionsdienst anvertrauen und das Ergebnis als Blogartikel veröffentlichen.
Vorsicht damit! Wir sprechen anders als wir schreiben. Der Hörer ist das gesprochene Wort gewohnt, der Leser das Geschriebene. Wenn Du eines auf das andere überträgst, leidet immer das Nutzererlebnis.
Machbares Content-Recycling zwischen den Formaten – Teste, was für Dich passt
Wenn Du bis hierher gelesen hast, dann haben sich Dir wahrscheinlich irgendwann die Nackenhaare aufgestellt.
Diese Art von Contentrecycling zwischen Blog, Podcast und Video kann ein Riesen-Aufwand sein. Das Ergebnis ist trotzdem nicht immer so, wie Du es gern hättest. Dann macht es auch keinen Spaß mehr.
Zwing Dich jetzt bitte zu nichts.
Du kennst mein Motto: Teste ein paar Sachen aus. Schau, was für Dich und Deine Zielgruppe gut funktioniert. Mach das. Lass alles andere wieder weg.
Teste bitte. Meistens funktionieren doch ein paar mehr Sachen, als man denkt. Oder andere als man denkt.
Praxistipps zur Weiterverwertung von Inhalten und die „kleine Lösung“
Das Du wahrscheinlich selbst: Vieles beim Content-Recycling in andere Formaten sind Routinetätigkeiten. Die kannst Du prima auslagern. Dann sieht der Aufwand schon wieder anders aus.
Schau mal, ob Du Deine Workflows so verändern kannst, dass es einfacher wird. Dass es bei mir einen ausführlichen Blogartikel zu jeder Podcastepisode gibt liegt nur daran, dass ich die Episoden von einem fast wörtlichen Skript einspreche. Damit habe ich den Blogartikel schon fast. Ich überarbeite das Skript nur nochmal, damit es sich besser liest.
Wenn ich Gäste im Podcast habe, mache ich das anders. Für die Nachbearbeitung höre ich mir sowieso immer die komplette Aufzeichnung nochmal an. Dabei mache ich gleich am Rechner Stichpunkte zu den Inhalten und notiere die Zeitmarken. Das veröffentliche ich im Blog als stichpunktartige Zusammenfassung. Google und meine Webseitenstatistiken sagen, dass das auch funktioniert. (hier siehst Du ein Beispiel, wie das Ergebnis im Blog aussieht)
Du musst auch nicht jeden Blogartikel, jede Episode und jedes Video in einem anderen Format recyceln.
Du hast einen Hauptkanal, wo Du regelmäßig Content veröffentlichst. Dann schaust Du in Deine Statistiken, welche Inhalte besonders gut ankommen. Nimm nur die und mach etwas anderes draus. Es spricht doch nichts dagegen, dass auf Deinem Blog wöchentlich etwas Neues erscheint, auf Deinem Youtube-Kanal aber nur alle 4 bis 6 Wochen.
Andersherum musst Du nicht immer gleich den vollständigen Content weiterverarbeiten. Du musst ja nicht den kompletten Blogartikel als Podcast veröffentlichen. Nimm einen besonders prägnanten Abschnitt und sprich den ein. So kannst Du vielleicht sogar aus einem Blogartikel 2-3 kurze Podcastepisoden machen.
Meine Botschaft an Dich
Ich hoffe, ich konnte für Dich ein paar Details an diesem heiligen Gral Contentrecycling genauer ausleuchten. Das ist schon ein wertvolles Prunktstück in Deinem Contentmarketing. Aber er hat auch seine Ecken, wo er nicht ganz so schön glänzt.
Ja, Contentrecycling zwischen Blog, Podcast, Videokanal ist sinnvoll. Wenn Du es gut machst, hilft Dir das bestimmt.
Aber es ist auch aufwändig.
Mach das, was Du dauerhaft schaffen kannst, ohne Dich daran aufzureiben. Lieber befülle einen Kanal so richtig gut, als 3 nur mittelmäßig
Erzähl mal in den Kommentaren, ob und wie Du Deine Inhalte weiterverwertest. Hast Du noch einen Tipp für uns?
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Ich bin Dagmar Recklies und ich unterstütze Selbständige und Solo-UnternehmerInnen dabei, die richtigen Menschen mit den richtigen Angeboten und Botschaften zu erreichen.
Das heißt, ich helfe Dir Deine Positionierung zu entwickeln:
- Wer ist Deine Zielgruppe? Was sind das für Menschen? Wie erreichst Du sie am besten?
- Wofür willst Du bekannt sein? (d.h. wie breit oder spitz stellst Du Dich am besten auf?)
- Warum soll jemand gerade bei Dir kaufen?
- Wofür stehst Du?
- Wie wirst Du interessant, einprägsam und wiedererkennbar?
- und vieles mehr
Weil eine Positionierung allein nichts nützt, schaue ich immer auch auf Dein Marketing, deine Sichtbarkeit und Deine Angebote.
Alexandra Brandstetter says
Ich mache hin und wieder Screenshots von Facebookbeiträgen (eher von kürzeren Beiträgen) und poste sie als Story auf Instagram oder Facebook. z. B. poste ich privat hin und wieder eine Kombination aus einem Zitat und einer Fotografie aus meinem Portfolio und die verwerte ich dann als Story.
Dagmar Recklies says
Danke für diesen Tipp, liebe Alexandra.
Screenshots sind wirklich eine ganz schnelle Form der Zweitverwertung.
Liebe Grüße
Dagmar